Marienklausenbrücke

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Marienklausenbrücke
Verbindungssteg, Neue Fußgängerbrücke, Marienklausensteg
Straße in München
Basisdaten
Ort München
Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln Thalkirchen Harlaching
PLZ 81379
Angelegt 1919/1920
Neugestaltet 1997
Name erhalten 1930 oder später Erstnennung[1]
Anschluss­straßen
 
Schlichtweg Floßlände
Nutzung
Nutzergruppen zu Fuß, Fahrrad
Technische Daten
Straßenlänge 125 m
Straßennamenbücher
Straßen-ID 05812

Entlang der Isar am unteren Ausgang der Hangkante von Harlaching, zwischen der Großhesseloher Brücke und der Thalkirchner Brücke, überspannt die Marienklausenbrücke[2], auch Marienklausesteg genannt, den wilden Teil der Isar, und bildet eine Verbindung zwischen Harlaching und Thalkirchen.

Der Marienklausensteg

Brückenverlauf

Das Brückenbauwerk stellt eine Verbindung zwischen der Marienklause am linken Isarhang und dem rechten Isarwanderweg entlang des künstlich aufgeschütteten Damms her: am ehemaligen Wasserpegelhaus vorbei, über eine weitere Brücke hinweg, die das Becken des für das Isarwerk I durchfließende Wasser überspannt, und mit Blick auf das ehemalige Schleusenwärterhaus und den sich hier weiter verzweigenden Wanderwege. Diese weitere kurze Brückenkonstruktion ist in Beton- Stahlbauweise ausgeführt, mit integriertem Stauwehr und Dükerabzweiger für das Wasser des Auer Mühlbachs.

Baugeschichte - Die Anfangsjahre

Ein erster Verbindungssteg zwischen dem Hochwasserdamm beim errichteten Isarwerkkanal der Wasserkraftanlage Isarwerk I, und der Marienklause und dem rückseitigen Ausgang des Tierpark Hellabrunn wurde am Sonntag den 7 März 1920 der Öffentlichkeit übergeben[3]. Der Steg wurde in Holzbauweise ausgeführt, und überspannte hier die wilde Isar auf einer Länge von 120 Meter. Die Breite des Stegs betrug vier Meter. Die Holzkonstruktion wurde auf acht Betonpfeiler gestellt, deren Abstände etwa bei 14 Meter lagen, wovon eines dieser für die Befahrung mit Flößen und der dazwischen gebauten Floßrutsche, eine erweiterte lichte Weite aufwies. Die Gehbahn war mit Holzbohlen ausgelegt, diese waren allerdings nach nur sieben Jahren Nutzung so zerfallen, dass diese Gehbahn im Jahr 1927 mit längs verlaufenden Stahlträgern ausgelegt wurde.[4]. Das Geländer war ebenso in Holz ausgeführt, in Längsrichtung mit Durchbrüchen. Eine Seite des Geländers nahm zusammen mit den senkrechten Stützen auch die fünf Laternenpfähle mit auf. Zur Mitte der Brücke hin, beim sechsten Pfeiler vom rechten Isarufer aus gezählt, weitete sich das Geländer zu einer kleinen halbrunden Kanzel aus. Die Ausführung wurde durch das Städtische Tiefbauamt, unter der Leitung von Baurat Johann Baptist Bosch übernommen. Das Aussehen und Gestaltung wurden nach Vorgaben des im Stadterweiterungsbüros angestellten Bauamtmanns August Blößner eingelöst. Für die architektonische Ausarbeitung und Durchführung wurde das Stadtbauamt für Wasser-, und Brückenbau, unter deren Leitung des Ingenieurs Blau herangezogen. Die Bauarbeiten begannen im März 1919. Ein Nachweis für ein Brücken-, oder Stegbauwerk an dieser Stelle vor dieser Zeit ist nicht überliefert.

Aktueller Brückenbau

Das derzeitige Brückenbauwerk geht zurück auf Untersuchungen am Vorgängerbau ab 1991. Damals fiel die Entscheidung zugunsten eines Neubaus, da der Zustand der alten Brücke eine Instandsetzung nicht mehr zugelassen hätte. So erfolgte im Jahr 1997 ein Neubau. Zusammen mit der Neukonstruktion wurde auch ein schmaler Stichsteg zu einer Aussichtsplattform geführt, der auf der älteren Trennmauer der früheren Floßrutsche fundiert ist.

Weitere Bauwerke

Parallel zum Steg verläuft unter der Isar ein DükerW, ein unterirdischer Wasserkanal, vom Isar-Werkkanal kommend und tritt hinter dem Marienklausenhaus, unmittelbar am Zaun des Tierpark Hellabrunn als Auer Mühlbach zu Tage.

Literatur

  • August Blössner: Süddeutsche Bauzeitung - XXI Jahrgng - 25. Februar 19011 (S.59 - 62, Wasserkraftanlage Süd)
  • Rädlinger: Geschichte der Isar in München. Stadtarchiv München 2012
  • Hackelsberger: München und seine Isar-Brücken. Hugendubel München 1981
  • Gribl: Für das Isartal - Chronik des Isartalvereins. Buchendorfer, München 2002

Brückenrundgang

Lage

>> Geographische Lage von Marienklausenbrücke im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Einzelnachweise

  1. Straßenverzeichnis: Marienklausenbrücke bei Stadtgeschichte München
  2. offizielle Schreibweise laut amtlichem Stadtplan
  3. Artikel mit der Eröffnung in Münchener Zeitung, Donnerstag den 11. März 1920
  4. Hackelsberger: München und seine Isar-Brücken. Hugendubel München 1981 - S. 26, Information über die Neubeplankung


Wappen-muenchen.jpg Münchner Isarbrücken

Die Aufzählung folgt der Fließrichtung der Isar – also von Süd nach Nord: Großhesseloher Brücke (Isar) - Marienklausensteg (Thalkirchen) - Thalkirchner Brücke (Thalkirchen) - Flauchersteg (Thalkirchen) - Brudermühlbrücke (Sendling) - Braunauer Eisenbahnbrücke (Isarvorstadt) - Wittelsbacherbrücke (Isarvorstadt) - Reichenbachbrücke (Isarvorstadt) - Corneliusbrücke (Isarvorstadt) - Boschbrücke (Isarvorstadt) - Zenneckbrücke (Isarvorstadt) - Ludwigsbrücke (Isarvorstadt) - Wehrsteg (Lehel) - Mariannenbrücke (Lehel) - Kabelsteg (Lehel) - Praterwehrbrücke (Lehel) - Maximiliansbrücken (Lehel) - Luitpoldbrücke (Bogenhausen) - Max-Joseph-Brücke (Bogenhausen) - John-F.-Kennedy-Brücke (Bogenhausen) - Wehranlage Oberföhring (Oberföhring) - St.-Emmeram-Brücke (Oberföhring) - Herzog-Heinrich-Brücke (Oberföhring) - Leinthalerbrücke (Oberföhring)