Oktoberfest: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
(Anfahrtskasten versteckt, Wiesn bald vorbei)
 
(261 dazwischenliegende Versionen von 80 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Oktoberfest1.jpg|thumb|right|250px|Oktoberfest 2003 aus Vogelperspektive]]
[[Bild:Oktoberfest1.jpg|thumb|right|Oktoberfest 2003 aus Vogelperspektive]]
Das '''Oktoberfest''' in [[München]] (mundartlich auch: ''die [[Wiesn]]'', oft falsch mit [[Apostroph]] "Wies'n" geschrieben) ist das größte [[Volksfest]] der Welt.
[[Bild:Oktoberfestnacht2009a.jpg|thumb|right|Oktoberfest 2009 bei Nacht, "St.-Pauls-Perspektive"]]
Das '''Oktoberfest''' in [[München]] (mundartlich auch ''die [[Wiesn]]'', oft falsch mit Apostroph "Wies'n" geschrieben) ist das größte Volksfest der Welt und führt teilweise zu übermäßigem Konsum von [[Bier]], welches übrigens während des Oktoberfestes speziell von den [[Brauerei]]en etwas dunkler und kräftiger gebraut wird. Man spricht hier dann vom [[Märzen (Bier)|Märzen]].
Für die Wiesn brauen die Münchner [[Brauerei]]en ein spezielles, etwas dunkleres und kräftigeres [[Bier]] ([[Märzen (Bier)|Märzen]]).
 
Der Oktoberfestbesucher hat überwiegend die Möglichkeit die [[Theresienwiese]] in Nord-Süd-Richtung zu queren, die '''[[Wirtsbudenstraße]]''' führt hier zwischen den Festzelten hindurch, während die östlicher gelegene '''[[Schaustellerstraße]]''' die Fahrgeschäfte erschließt. Zwischen diesen beiden Haupterschließungswegen gibt es noch Querstraßen, welche mit ansteigenden Nummern von [[Straße 1|1]] bis 5 nummeriert sind. Die erste Straße ist dabei die vom [[Bavariaring]] zum Fuß der [[Bavaria]] führende [[Matthias-Pschorr-Straße]] ab der die Nummerierung in Richtung Norden beginnt.
<!-- bitte stehen lassen für nächstes Jahr
{| style="align:center; border: #C4D600 solid; 2px; text-align: left; color: #000000; margin-right: 2em;" width="100%"
! colspan="2" style="background-color: #003057; color:white; padding:2px 2px 2px 2px; text-align:center"|'''{{ÖPNV|INFO}} Wie komme ich zur Wiesn? {{ÖPNV|INFO}} How to get to the Oktoberfest? {{ÖPNV|INFO}}'''
|-
| rowspan="4" style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 90%" width="80px"| [[Datei:Oktoberfest1.jpg|200px|link=Oktoberfest]]  
| style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 90%"| '''Anfahrt zur Wiesn'''
 
Um zur Wiesn zu gelangen gibt es mehrere Möglichkeiten:
 
;Anfahrt mit der S-Bahn und mit dem Zug:
* Vom Bahnhof Hackerbrücke aus, der von allen S-Bahnen angefahren wird, erreicht man das Oktoberfest in ca. 10 Minuten über einen ausgeschilderten Fußweg.
* Alternativ ist das Oktoberfest auch vom Hauptbahnhof zu erreichen. Von dort gibt es einen Fußweg, der etwa 15 Minuten dauert.
* Während des Oktoberfestes werden alle S-Bahn-Linien um zusätzliche Fahrten ergänzt. '''Trotzdem kommt es vor, dass der Bahnhof Hackerbrücke zeitweise wegen Überfüllung gesperrt werden muss. Bitte achte dann auf die Durchsagen am Bahnsteig!'''
 
;Anfahrt mit der U-Bahn:
* Mit den U-Bahn-Linien {{ÖPNV|U4}} und {{ÖPNV|U5}} kann man direkt bis zur Theresienwiese fahren. Dort ist man direkt neben dem Haupteingang des Oktoberfestes. Da diese Anfahrtsmöglichkeit erfahrungsgemäß sehr stark ausgelastet ist, empfehlen sich auch alternative Anfahrtsmöglichkeiten.
* Mit den U-Bahn-Linien {{ÖPNV|U4}} und {{ÖPNV|U5}} erreicht man alternativ die Wiesn auch vom Bahnhof Schwanthalerhöhe. Von dort ist das Oktoberfest in ca. 10 Minuten fußläufig erreichbar.
* Mit den U-Bahn-Linien {{ÖPNV|U3}} und {{ÖPNV|U6}} erreicht man die Wiesn über die Haltestelle Goetheplatz. Von dort ist das Oktoberfest in ca. 10 Minuten fußläufig erreichbar.
* Mit den U-Bahn-Linien {{ÖPNV|U3}} und {{ÖPNV|U6}} erreicht man alternativ die Wiesn auch über den Bahnhof Poccistraße, von wo aus die Wiesn in ebenfalls ca. 10 Minuten fußläufig erreichbar ist.
* Während des Oktoberfestes werden alle U-Bahn-Linien um zusätzliche Fahrten ergänzt. '''Trotzdem kommt es vor, dass vor allem der Bahnhof Theresienwiese zeitweise wegen Überfüllung gesperrt werden muss. Bitte achte dann auf die Durchsagen am Bahnsteig!'''
 
;Mit der Tram:
* Linien {{ÖPNV|16}} und {{ÖPNV|17}}: Haltestelle Hackerbrücke
* Linien {{ÖPNV|18}} und {{ÖPNV|19}}: Haltestellen Holzapfelstraße oder Hermann-Lingg-Straße
* Linien {{ÖPNV|20}} und {{ÖPNV|21}}: Haltestellen Hauptbahnhof oder Hauptbahnhof Nord
 
;Mit dem Bus:
* MetroBus {{ÖPNV|53}}: Haltestelle Schwanthalerhöhe
* MetroBus {{ÖPNV|58}}: Haltestellen Georg-Hirth-Platz, Beethovenplatz oder Goetheplatz
* MetroBus {{ÖPNV|62}}: Haltestellen Hans-Fischer-Straße, Poccistraße oder Herzog-Ernst-Platz
* StadtBus {{ÖPNV|134}}: Haltestellen Schwanthalerhöhe oder Herzog-Ernst-Platz '''Die Linie 134 fährt während des Oktoberfestes nur bis Schwanthalerhöhe. Die Haltestellen Alter Messeplatz und Theresienhöhe können nicht bedient werden.'''
 
'''Während des Oktoberfestes ist in komplett München mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen zu rechnen. Bitte rechne auch für normale Fahrten durch das Stadtgebiet erheblich mehr Zeit ein oder vermeide unnötige Fahrten mit dem ÖPNV!'''
|-
| colspan="2" style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 80%" |''&rarr; Weitere Informationen zur Anfahrt, auch mit Auto, Fahrrad und Taxi finden sich auf folgender Webseite: https://www.muenchen.de/veranstaltungen/oktoberfest/besucher-service/anreise''
----
|-
| style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 90%"| '''Route to get to the Oktoberfest'''
 
There are several ways to get to the Wiesn:
 
;Arrival by S-Bahn and train:
* From Hackerbrücke station, which is served by all S-Bahn trains, you can reach the Oktoberfest in around 10 minutes via a signposted footpath.
* Alternatively, the Oktoberfest can also be reached from the main train station. From there, there is a footpath that takes around 15 minutes.
* During Oktoberfest, all S-Bahn lines are supplemented with additional trips. '''Nevertheless, it happens that Hackerbrücke station has to be closed temporarily due to overcrowding. Please pay attention to the announcements on the platform!'''
 
;Arrival by subway:
* With the subway lines {{ÖPNV|U4}} and {{ÖPNV|U5}} you can travel directly to Theresienwiese. There you are right next to the main entrance to the Oktoberfest. As experience has shown that this route is very busy, alternative routes are recommended.
* The subway lines {{ÖPNV|U4}} and {{ÖPNV|U5}} can also be used to reach the Wiesn from Schwanthalerhöhe station. From there, the Oktoberfest can be reached on foot in around 10 minutes.
* The subway lines {{ÖPNV|U3}} and {{ÖPNV|U6}} can be used to reach the Wiesn via the Goetheplatz stop. From there, the Oktoberfest can be reached on foot in around 10 minutes.
* The subway lines {{ÖPNV|U3}} and {{ÖPNV|U6}} can also be used to reach the Wiesn via the Poccistraße station, from where the Wiesn can also be reached on foot in around 10 minutes.
* During the Oktoberfest, all subway lines will be supplemented with additional trips. '''Nevertheless, it happens that the Theresienwiese station in particular has to be closed temporarily due to overcrowding. Please pay attention to the announcements on the platform!'''
 
;By tram:
* Lines {{ÖPNV|16}} and {{ÖPNV|17}}: Hackerbrücke stop
* Lines {{ÖPNV|18}} and {{ÖPNV|19}}: Holzapfelstraße or Hermann-Lingg-Straße stops
* Lines {{ÖPNV|20}} and {{ÖPNV|21}}: Hauptbahnhof or Hauptbahnhof Nord stops
 
;By bus:
* MetroBus {{ÖPNV|53}}: Schwanthalerhöhe stop
* MetroBus {{ÖPNV|58}}: Georg-Hirth-Platz, Beethovenplatz or Goetheplatz stops
* MetroBus {{ÖPNV|62}}: Hans-Fischer-Straße, Poccistraße or Herzog-Ernst-Platz stops
* CityBus {{ÖPNV|134}}: Schwanthalerhöhe or Herzog-Ernst-Platz stops '''Line 134 only goes to Schwanthalerhöhe during Oktoberfest. The Alter Messeplatz and Theresienhöhe stops cannot be served.'''
 
'''During Oktoberfest, an increased number of passengers can be expected throughout Munich. Please allow considerably more time for normal journeys through the city or avoid unnecessary journeys on public transport!'''
|-
| colspan="2" style="hintergrundfarbe1" style="font-size: 80%" |''&rarr; Further information on how to get there, including by car, bicycle and taxi, can be found on the following website: https://www.muenchen.de/en/events/oktoberfest/how-get-oktoberfest-routes-tickets-stations-apps''
|}
-->


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das erste "Oktoberfest" fand am [[12. Oktober]] [[1810]] statt: zur öffentlichen Feier ihrer [[Ehe|Hochzeit]] veranstalteten Kronprinz Ludwig (späterer König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]]) und die Prinzessin [[Therese von Sachsen-Hildburghausen]] (daher: "[[Theresienwiese]]") ein großes Pferderennen (Die Hochzeit fand am [[12. Oktober]] [[1810]] statt, das Pferderennen am [[17. Oktober]] [[1810]], deshalb werden unterschiedliche Termine für das erste Oktoberfest genannt).
* Das Oktoberfest fand erstmals am 17. Oktober [[1810]] statt.
* Im Jahr [[1910]] feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag und es wurden 12.000 Hektoliter Bier ausgeschenkt.
* Am [[26. September]] [[1980]] explodierte direkt am Haupteingang des Festgeländes abends eine Bombe. 13 Menschen fanden dabei den Tod, über 200 Menschen wurden dadurch verletzt. Das [[Oktoberfestattentat]] wird einer dabei getöteten Einzelperson zugerechnet, obwohl Unklarheiten über den Ablauf nicht beseitigt werden konnten. Mehr dazu findet man im Artikel [[Geschichte des Oktoberfests]].
 
== Ablauf ==
=== Einzug der Wirte ===
Am ersten Wiesnsamstag gibt es als Auftaktveranstaltung immer einen kleinen Einzug der Wiesnwirte, der seit [[1887]] traditionell durchgeführt wird. Farbenfrohe und prachtvoll geschmückte Pferdegespanne der Brauereien, Wirte und des Kellnerpersonals werden bei ihrem Einzug von den Musikkapellen der Festzelte begleitet und treffen gegen 12 Uhr auf der [[Theresienwiese]] ein. Der Zug beginnt in der [[Josephspitalstraße]] und führt über [[Sonnenstraße]], [[Schwanthalerstraße]] und Bavariaring zur Wirtsbudenstraße.
 
=== Anstich ===
Punkt 12 Uhr sticht der jeweilige [[Oberbürgermeister]] der Stadt im Schottenhamel-Festzelt das erste Bierfass an. Mit diesem traditionellen Anstich und dem Ruf „''O'zapft is''“ wird das Oktoberfest offiziell eröffnet. Diese Tradition gibt es erst seit [[1950]]. Die anwesenden Gäste warten seitdem alljährlich mit Spannung darauf, wie viele Schläge der Oberbürgermeister tätigt, bis das erste Bier fließt. Die beste Leistung liegt bei zwei Schlägen ([[Ude]], [[2005]], [[2008]], [[2009]], [[2010]], [[2011]], [[2012]] und [[2013]]), es waren aber auch schon 19 (oder 17, hier widersprechen sich die Quellen) Schläge erforderlich ([[Thomas Wimmer|Wimmer]], [[1950]]). Im Jahr [[2007]] benötigte Ude drei Schläge. 2015 schaffte es der neue OB [[Dieter Reiter]] auch mit 2 Schlägen. "Landesvater" [[Edmund Stoiber]] zog zum letzten Mal während seiner Amtszeit als [[Ministerpräsident]] mit in das Festzelt ein. Ude betonte, dass somit zum letzten Mal der Bieranstich „fest in oberbayerischer Hand“ sei, aber dass er „auch einem Franken die erste [[Maß]] reichen werde“. Es blieb dann mit Horst [[Seehofer]] doch bei den Oberbayern. 2018 übergab OB Dieter Reiter abermals die erste frisch angezapfte Maß einem Franken, Ministerpräsident [[Markus Söder]]. Der Anstich wird weltweit von mehreren Rundfunkanstalten übertragen und von vielen Fernsehzuschauern verfolgt.
 
=== Trachten- und Schützenzug ===
Zu Ehren der Silberhochzeit von König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] und [[Königin Therese|Therese von Bayern]] fand [[1835]] zum 25-jährigen Jubiläum erstmals der [[Oktoberfestumzug|Trachten- und Schützenzug]] statt. Seit 1950 wird dieser jährlich durchgeführt und ist mittlerweile einer der Höhepunkte des Oktoberfests. Dabei ziehen am ersten Wiesnsonntag knapp 9000 Teilnehmer (2015) verschiedener Trachten- und Schützenvereine in ihrer traditionellen Festtagstracht vom [[Maximilianeum]] aus auf einer sieben Kilometer langen Strecke durch die Münchner [[Innenstadt]] zur Wiesn. Der Trachten- und Schützenzug wird vom ''[[Münchner Kindl]]'' auf einem Ross angeführt und von Blaskapellen und Fahnenschwingern begleitet. Die [[Verein]]e und Gruppen kommen größtenteils aus Bayern, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Norditalien. Der Trachten- und Schützenzug wird weltweit von vielen Rundfunkanstalten ausgestrahlt. Der [[Bayerischer Rundfunk|BR]] produziert das Filmmaterial dazu.
 
Der Zugweg geht durch folgende Straßen: [[Maximilianstraße]] – [[Residenzstraße]] – [[Ludwigstraße]] (Schleife südlich der [[Galeriestraße]]) – [[Odeonsplatz]] – [[Brienner Straße]] – [[Amiraplatz]] – [[Kardinal-Faulhaber-Straße]] – [[Promenadeplatz]] – [[Pacellistraße]] – [[Lenbachplatz]] – [[Stachus]] – [[Sonnenstraße]] (Schleife in Höhe der [[Josephspitalstraße]]) – [[Schwanthalerstraße]] – [[Paul-Heyse-Straße]] – [[Georg-Hirth-Platz]] – [[Herzog-Heinrich-Straße]] – [[Kaiser-Ludwig-Platz]] – [[Schubertstraße]] und schließlich auf den [[Esperantoplatz]] vor der Festwiese.


Die Feier war ein großer Erfolg. Man beschloss, das [[Fest]] im folgenden Jahr zu wiederholen - das Oktoberfest war geboren. Später kam noch eine landwirtschaftliche Ausstellung dazu, die ab [[1812]]  unter dem Titel ''Centrallandwirtschaftsfest'' abgehalten wird; das heutige ''[[Zentral-Landwirtschaftsfest]]'' (ZLF) findet allerdings nur noch alle vier Jahre statt, das Pferderennen gibt es seit [[1960]] nicht mehr.
=== Wiesn-Gottesdienst ===
Im Jahre [[1813]] wurde die Wiesn abgesagt, da Bayern gegen Napoleon kämpfte. 1816 kamen dann die ersten Losstände zum Fest hinzu. Hauptpreise waren Silber, Porzellan und Schmuck.
Traditionell findet in der ersten Wiesnwoche am Donnerstag um 10 Uhr ein Wiesn-Gottesdienst statt. Früher wurde diese Messe im Hippodrom abgehalten. Nun findet sie im Marstall-Festzelt statt. Es handelt sich um einen ökumenischen Gottesdienst.  
[[1819]] übernahmen dann die Münchener Stadtväter die Festleitung. Es wurde beschlossen, dass das Oktoberfest jedes Jahr und ohne Ausnahme gefeiert werden sollte. Später wurde es dann verlängert und zeitlich vorverlegt. Dabei spielt eine oft Ende September eintretende Schönwetterphase eine große Rolle. Die Höchsttemperaturen steigen in der ersten Oktoberfestwoche zuweilen noch einmal bis nahe 30 Grad [[Celsius]], was den Durst der Besucher anregt. Das letzte Oktoberfest-Wochenende liegt aber auch heute noch im Oktober.


Seit [[1850]] bewacht die Statue [[Bavaria]] die ''Wiesn''. Die Bavaria wurde von [[Ludwig Michael Schwanthaler]] und [[Leo von Klenze]] entworfen. Gegossen haben sie Stiglmaier und Miller. Ebenfalls wurde in diesem Jahr die Ruhmeshalle eingeweiht.
=== "Italiener-Wochenende" ===
[[1854]] erlagen 3.000 Münchner einer Cholera-Epidemie. Das Fest fiel daher aus. Auch im Jahre [[1866]] gab es kein Oktoberfest, da Bayern im Preußisch-Österreichischen Krieg kämpfte.
Das jeweils zwischen den beiden Wiesnwochen liegende Wochenende wird als "Italiener-Wochenende" bezeichnet. Traditionell kommen zu diesem Wochenende sehr viele Einwohner Italiens nach München, um das Oktoberfest zu besuchen. Aus diesem Grund bekommt auch die Polizei an diesem Wochenende Verstärkung aus Italien.
[[1870]] war der [[Deutsch-Französische Krieg]] der Grund für den Ausfall des Festes.
[[1873]] wurde das Oktoberfest erneut abgesagt, da wieder eine Cholera-Epidemie ausgebrochen war.  
Im Jahre [[1880]] genehmigte die Stadtverwaltung dann den Bierverkauf. Elektrisches Licht erhellte über 400 Buden und Zelte.
[[1881]] eröffnete die erste [[Hendlbraterei]]. [[1892]] wurde das Bier erstmals im Glaskrug ausgeschenkt.
Ende des [[19. Jahrhundert]]s fand dann ein Umbruch statt. Bis dahin gab es in den Bierbuden Kegelbahnen, Kletterbäume und große Tanzflächen, doch diese Attraktionen verschwanden nun aus den Hallen. Man wollte so mehr Platz für Gäste und Musikkapellen gewinnen. Aus den Buden wurden Bierhallen.


Im Jahre [[1910]] feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag. 12.000 [[Hektoliter]] Bier wurden ausgeschenkt.
=== Platzkonzert der Wiesnwirte ===
[[1913]] fanden im [[Bräurosl]], dem größten Wiesn-Bierzelt aller Zeiten rund 12.000 Gäste Platz. Heute ist das größte Zelt jedoch die Hofbräu-Festhalle mit 10.000 Plätzen.
Am Sonntag des Italiener-Wochenendes findet um 11 Uhr vor der Bavaria-Statue ein Platzkonzert aller Blaskapellen sämtlicher Festzelte statt. Dieses Platzkonzert wird auch vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen und im Hörfunk übertragen.
[[1914-1918]]  verhinderte der [[1.Weltkrieg]] das Stattfinden des Oktoberfests.
In den Jahren [[1919]] und [[1920]] feierten die Münchner nach dem Krieg nur "Herbstfest".
[[1923]] und [[1924]] zwang die Inflation zur Absage des Oktoberfestes.


Ab [[1933]] wurden die bayerischen weiß-blauen Fahnen auf dem Oktoberfest durch eine einheitliche Hakenkreuzbeflaggung ersetzt.  
=== Wiesn-Zapfenstreich ===
Am letzten Wiesntag, der meist entweder ein Sonntag ist, oder auf den Tag der Deutschen Einheit fällt, gibt es um 12 Uhr vor der Bavaria traditionell das Böllerschießen, welches das Wiesnende ankündigt. Die Festzelte haben dann noch bis zum sogenannten Zapfenstreich geöffnet. Der Zapfenstreich ist das offizielle Ende des Oktoberfestes. Ab 22:30 Uhr wird dann nämlich kein Bier mehr ausgegeben. Meistens wird zu diesem Zeitpunkt in allen Festzelten für die Besucher, welche Wunderkerzen in den Händen halten, das Lied "Sierra Madre del su" gespielt und die Beleuchtung aller Fahrgeschäfte ausgeschaltet.


[[1939]]-[[1945]] fand wegen des II. Weltkrieges wiederum kein Oktoberfest statt. [[1946]]-[[1948]] feierten die Münchner nach Kriegsende wieder nur "Herbstfest". Der Ausschank von richtigem Wiesn-Bier war nicht gestattet. Die Gäste des Festes mussten mit [[Dünnbier]] vorlieb nehmen.
=== „WirtshausWiesn“ 2020 ===
Wegen der Ansteckungsgefahren der [[Covid-19]]-Pandemie wurde das Fest am 19. April 2020 von OB Reiter und MP Söder endgültig abgesagt<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 21. April 2020: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-2020-coronavirus-absage-reaktionen-1.4883791 Oktoberfest-Absage: Der Rausch fällt aus]</ref>.


Seit Bestehen der Wiesn ist das Fest aufgrund von [[Cholera]], [[Krieg]] und sonstigen [[Not]]zeiten damit schon 24 mal ausgefallen.
Als kleine Ersatz-Feier stieg in mehr als 50 Wirtshäusern die zweite Runde der [[WirtshausWiesn]].“ Damit wollen die Wirte trotz Corona für etwas Oktoberfeststimmung sorgen. Da die Infektionszahlen in München zu dieser Zeit stiegen, war die Veranstaltung umstritten. Die Wirte betonten jedoch, sie würden die üblichen Corona-Vorschriften zu Abständen und Masken in allen Gaststätten streng einhalten. Auf der „nackerten“ [[Theresienwiese]] besteht ein [[Alkoholverbot]].


Seit [[1950]] gibt es die traditionelle Festeröffnung: Zwölf Böllerschüsse und der [[Fassanstich|Anstich]] des ersten [[Fass]]es Wiesnbier um 12 Uhr durch den jeweils amtierenden Münchener Oberbürgermeister mit dem Ruf "Ozapft is!" eröffnen das Oktoberfest. Der erste Oberbürgermeister, der selbst das erste Fass anzapfte, war [[Thomas Wimmer]].
[[datei:Wiesnzelt.jpg|mini| … früher (2004) … — ein gefülltes Festzelt (Foto: K. S.)]]
=== Absage 2021 ===
Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter haben am 3. Mai 2021 '''das Oktoberfest 2021 abgesagt'''. Allerdings hatten schon seit Längerem nur noch die größten Optimisten mit einer Wiesn 2021 gerechnet.


Ab [[1960]] entwickelte sich die Wiesn langsam zu einem weltberühmten Massenfest. Die ersten Japaner, Amerikaner und Neuseeländer entdeckten das Oktoberfest und stoßen mit Urbayern zusammen mit Maßkrügen an. Sie tragen den Ruf der Stadt München in die Welt hinaus. Seit dieser Zeit entwickelte sich im Ausland stetig das Bild des typisch aussehenden Deutschen mit "Sennerhut", Lederhose oder die Mädchen auch im Dirndl.
=== Oktoberfest 2022 ===
Oberbürgermeister Reiter gab am 29. April 2022 bekannt, dass das Oktoberfest 2022 stattfinden solle. Es gäbe nach der aktuellen (!) Rechts- und Infektionslage keinen Grund zur Absage oder für Auflagen. Sollte das Oktoberfest kurzfristig abgesagt werden müssen, könne es jedoch keinen Schadenersatz für Vorbereitungen geben<ref>Süddeutsche Zeitung, 20. April 2022: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-2022-muenchen-entscheidung-reiter-1.5574208 Oktoberfest: Münchner Oberbürgermeister sagt Ja zur Wiesn]</ref>.


[[1980]] starben bei einem [[Bombenanschlag]] von [[Rechtsextremismus|Rechtsextremisten]] am Haupteingang 13 Besucher, über 200 weitere Personen wurden verletzt.
=== Oktoberfest 2023 ===
Das Oktoberfest 2023 konnte ohne Corona-Auflagen stattfinden.


Ein besonderes Problem sind jedes Jahr die jugendlichen Bierleichen. Viel zu viele Jugendliche überschätzen ihre Kapazität, Alkohol zu sich zu nehmen. Sie finden sich dann wieder in einen Ausnüchterungszelt, das vom [[Rotes Kreuz|Roten Kreuz]] eingerichtet ist und in dem sowohl schwer Betrunkene als auch Verletzte behandelt werden.
Die Getränkepreise stiegen weiter: so kostete eine Maß Festbier zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro, durchschnittlich 6,12 Prozent mehr als 2022. Damals reichte die Preisspanne von 12,60 Euro bis 13,80 Euro. Die Durchschnittspreise der alkoholfreien Getränke betrugen pro Liter für Tafelwasser 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro), Spezi 11,65 Euro (2022: 10,85 Euro) und für Limonade 11,17 Euro (2019: 10,35 Euro). Es kamen 7,2 Millionen Besucher, die 6,5 Millionen Maß Bier tranken - etwas weniger als im Jahr vorher<ref>ZDF: [https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wiesn-oktoberfest-muenchen-besucher-bier-bilanz-100.html Oktoberfest war rekordverdächtig]</ref>.


== Daten und Fakten (2004) ==
Die Landeshauptstadt München bot den Anwohnern wieder einen Reinigungsservice an. Wer an der Theresienwiese oder im weiteren Umgriff wohnt und Verunreinigungen seines Privatgrundstücks, der Tor- oder Hauseingänge durch Wiesngäste feststellte, konnte über eine Webseite den Reinigungsservice beauftragen. Unter der Adresse https://www.wirtschaft-muenchen.de/reinigung-anwohner-oktoberfest-2023/ konnten Verschmutzungen gemeldet werden. Aufträge, die bis 10 Uhr eingingen, wurden am Tag des Eingangs abgearbeitet, andernfalls am folgenden Tag<ref>[[Rathaus-Umschau]] 175/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/175/Reinigungsdienst-fuer-Grundstuecke-rund-um-die-Theresienwiese-109043 Reinigungsdienst für Grundstücke rund um die Theresienwiese]</ref>.
[[Bild:Munich Bavaria.jpg|thumb|right|250px|[[Bavaria|Bavaria-Statue]] auf der Theresienwiese ]]
Das Oktoberfest dauert heute 16 Tage und endet traditionell am ersten Sonntag im Oktober. Wegen einer Verlängerung des Festes und aufgrund des kühlen Wetters im Oktober beginnt seit 1872 das Oktoberfest damit schon im September. Die Festwiese ([[Theresienwiese]]) ist heute 26 Hektar groß.


Das Oktoberfest wird gerne als ''größtes Volksfest der Welt'' bezeichnet. Jahr für Jahr kommen ca. sechs Millionen Besucher auf die Theresienwiese. 70 Prozent der Besucher stammen aus Bayern. Zahlreiche Besucher kommen aus dem Ausland, insbesondere aus Italien. Aber auch aus anderen europäischen Ländern, aus Japan und sogar aus Australien kommen regelmäßig viele Gäste.
== Daten und Fakten ==
[[Bild:Munich Bavaria.jpg|thumb|right|[[Bavaria|Bavaria-Statue]] auf der Theresienwiese]]
Das Oktoberfest dauert in der Regel 16 Tage und endet seit 1872 traditionell am ersten Sonntag im Oktober. Fällt dieser auf den 1. oder 2. Oktober, wird seit 1990 das Fest bis zum 3. Oktober, dem ''Tag der Deutschen Einheit'', verlängert.


* 30 Prozent der Jahresproduktion der großen Münchner Brauereien wird in den 2 Wochen des Oktoberfestes konsumiert
Die Festwiese ([[Theresienwiese]]) ist ca. 42 Hektar groß. Davon belegt die „normale“ Wiesn ca. 34,5 ha und die [[Oide Wiesn]] 3,5 ha. Aber nicht nur deswegen ist das Oktoberfest das ''größte Volksfest der Welt''. Jahr für Jahr kommen über sechs Millionen Besucher auf die Theresienwiese. 70 Prozent der Besucher stammen aus Bayern. Zahlreiche Besucher reisen auch aus dem Ausland an, insbesondere aus Italien, aber auch aus anderen europäischen Ländern, aus Japan und sogar aus Australien.
* 12.000 Personen arbeiten auf dem Oktoberfest, davon 1.600 Kellnerinnen
* 1.440 Toiletten stehen auf der Wiesn
* Sitzplätze für 100.000 Personen stehen zur Verfügung
* Die sechs zugelassenen Brauereien ([[Spaten-Franziskaner-Bräu|Spaten]], [[Augustiner (Brauerei)|Augustiner]], [[Paulaner]], [[Hacker-Pschorr]], [[Hofbräuhaus]], [[Löwenbräu]]) haben 2004 5,5 (2003: 6,1) Millionen [[Maß]] [[Bier]] verkauft.


Neben dem Oktoberfest findet am gleichen Ort im April/Mai ein zweites Volksfest statt: das [[Münchner Frühlingsfest]], welches auch als "kleine Wiesn" bezeichnet wird. Daneben gibt es diverse Stadtteilfeste, von denen die [[Auer Dult]] das bekannteste ist.
[[Datei:Muewiesn092023.jpg|mini|Blick über die Wiesn im September 2023.]]
Die Wiesn in Zahlen ([[2023]]):<ref>https://www.muenchen.de/veranstaltungen/oktoberfest/aktuell/wiesn-2023-das-ist-die-abschlussbilanz</ref><ref>https://www.muenchen.de/veranstaltungen/oktoberfest/wiesn-zahlen-rekorde#:~:text=Wiesn%2DBesch%C3%A4ftigte%20(2023)%3A%20rund,Garten)%3A%20Hofbr%C3%A4u%20(9.991%20Gastpl%C3%A4tze)</ref>
* 8.000 Festangestelle Personen und 5.000 wechselnde Arbeitskräfte arbeiten auf der Wiesn
* 1400 Toiletten (Sitzplätze) und 1000 m Pissoirrinnen befinden sich auf der Wiesn. Darüber hinaus gibt es 43 behindertengerechte Toiletten.
* Sitzplätze für 120.000 Personen stehen zur Verfügung.
* Die sechs zugelassenen Brauereien ([[Spaten-Franziskaner-Bräu|Spaten]], [[Augustiner-Bräu|Augustiner]], [[Paulaner]], [[Hacker-Pschorr Bräu|Hacker-Pschorr]], [[Hofbräuhaus]], [[Löwenbräu]]) haben 6,5 Millionen [[Maß]] [[Bier]] verkauft.
* Die Wiesn 2023 hatte insgesamt 7,2 Millionen Besucher.
* 2023 wurden 2.808.708 Kilowattstunden Strom, und 109.183 Kubikmeter Wasser verbraucht.
* Es wurden 912 Tonnen Restmüll produziert. Weitere 654,89 Tonnen sind Biologische Abfälle
* 70 Tonnen von Glas gingen auf der Wiesn zu Bruch
* Es wurden insgesamt 115.600 Bierkrüge geklaut.
* Die Polizei verzeichnete 1.854 Einsätze
* Im Wiesn-Fundbüro wurden 3.250 Fundsachen gesammelt.


Nach dem Vorbild der Wiesn entstanden auch in anderen Ländern Oktoberfeste: Das nächstgrößere Oktoberfest findet jährlich in [[Kitchener]], Ontario ([[Kanada]]) statt. Auch in den [[USA]] gibt es zahlreiche Orte, die ein Oktoberfest ausrichten, z.B. das Little Oktoberfest in [[Milwaukee]], auf dem deutsche Blasmusik gespielt wird und es Sauerkraut-Burger zu kaufen gibt. In [[Brasilien]] ist das Oktoberfest in [[Blumenau]] (im südlichen Bundesstaat [[Santa Catarina]]) mit ca. 600.000 Besuchern eines der größten und bekanntesten anderen Oktoberfeste.
Weitere Fakten:
*Nur 1,5 Sekunden im Schnitt benötigen geübte Schankkellner zum Füllen eines Maßkrugs.
*Einem besonders geschickten Schankkellner gelang es, aus einem 152-Liter-Fass 189 Maß Bier einzuschenken<ref>Die Zeit, 5. Oktober 1984: [https://www.zeit.de/1984/41/hendl-aus-drei-haelften Hendl aus drei Hälften]</ref>.
*[[1973]] war es bereits im September so kalt, dass der ''Einzug der Wirte'' auf der Theresienwiese bei Schneegestöber stattfand.
*Der wohl berühmteste Hilfsarbeiter beim Aufbau der Wiesn war ''[[Albert Einstein]]'': Als Lehrling einer Elektrofirma drehte er im Schottenhamel-Festzelt Glühbirnen ein.
*Das größte Blaskonzert der Welt findet jedes Jahr am zweiten Wiesnsonntag statt. Die etwa 300 Musiker der Kapellen aller Festzelte versammeln sich vor der [[Bavaria]] und spielen auf.


Die traditionelle Konkurrenzveranstaltung zum Oktoberfest in Deutschland ist das [[Cannstatter Volksfest]] in [[Stuttgart]], das von der Größe, der Zahl der Besucher und der ausgeschenkten Biermenge auf Rang 2 liegt. Das Cannstatter [[Volksfest]] endet in der Regel eine Woche später als die Wiesn. Eine weitere, allerdings weniger bekannte Konkurrenzveranstaltung, ist das [[Oktoberfest Hannover]].
=== Die Wiesn-Bierpreise seit 1951 ===
Die Getränkepreise werden nicht von der Landeshauptstadt München festgelegt. Die Stadt überprüft als Veranstalter des Oktoberfestes jedoch die von den Gastronomen genannten Preise auf ihre Angemessenheit<ref>[[Rathaus-Umschau]] 117/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/117/Getraenkepreise-auf-der-Wiesn-2023-107669 Getränkepreise auf der Wiesn 2023]</ref>.


== Die großen Festzelte ==
Die Wiesn-Maß, egal wie eingeschenkt:
* 1951: 1,60 Mark
* 1955: DM 1,70
* 1960: DM 1,90
* 1965: DM 2,20
* 1970: DM 2,70
* 1975: DM 3,60
* 1985: DM 6,20
* 1995: DM 9,90
* 2005:  € 7,00
* 2008:  € 8,00
* 2011:  € 8,95 - € 9,20
* 2012:  € 9,10 - € 9,50
* 2013:  € 9,40 – € 9,85
* 2014:  € 9,70 – € 10,10
* 2015:  € 10,00 – € 10,40
* 2016:  € 10,40 – € 10,70
* 2017:  € 10,60 - € 10,95
* 2018:  € 10,90 - € 11,50
* 2019:  € 11,40 - € 11,80
* 2020:  keine Wiesn
* 2021:  keine Wiesn
* 2022:  € 12,60 - € 13,80
* 2023:  € 12,60 - € 14,90
* 2024:  € 13,60 - € 15,30


===Augustiner-Bräu===
== Festzelte ==
Die Chance auf einen Platz und das große Geschäft: Während der zwei Wiesn-Wochen gibt es ca. 1,8 Millionen Plätze in den Zelten und Biergärten. Davon seien 900.000, also die Hälfte, reservierungsfrei. Unter der Woche müssten nach dem ab 2013 geltendem Modell 25 Prozent aller Plätze in den Zelten von Reservierungen frei gehalten werden. Sonn- und feiertags bleiben bis 15 Uhr die Hälfte aller Plätze reservierungsfrei, danach sind es noch 35 Prozent.
 
Sprecher der Wiesnwirte ist [[Peter Inselkammer]], Betreiber des Armbrustschützenzelts<ref>Industrie- und Handelskammer ([[IHK]]): [https://www.ihk-muenchen.de/de/Wirtschaftsstandort/Stimmen-der-Wirtschaft/interview-inselkammer.html Interview mit Peter Inselkammer]</ref>.
 
=== Augustiner-Bräu ===
[[Bild:Zelt_augustiner.jpg|thumb|right|Augustiner-Zelt]]
[[Bild:Zelt_augustiner.jpg|thumb|right|Augustiner-Zelt]]
Die Augustiner Brauerei liefert als einzige Münchner Brauerrei noch Fässer auf die Wiesen.
Die [[Augustiner]] Brauerei liefert als einzige Münchner Brauerei noch Holzfässer auf die Wiesn. Somit ist das Augustiner-Zelt mit den Festwirten ''Manfred und Thomas Vollmer'' das einzige Großzelt, in dem Fassbier ausgeschenkt wird. In den kleineren Festzelten bietet auch die [[Oktoberfest#Fischer-Vroni|Fischer Vroni]] Augustiner Bier vom Fass.
Somit ist das Augustiner Zelt das einzige Großzelt, in dem noch Faßbier ausgeschenkt wird.
 
Auch die [[Oktoberfest#Fischer-Vroni|Fischer Vroni]] schenkt Augustiner Bier aus und bietet somit echtes Bier vom Faß.
=== Bräurosl / Pschorrbräu-Festhalle ===
[[Bild:Zelt_braeurosl.jpg|thumb|right|Bräurosl-Zelt]]
Die Bräurosl ist das Festzelt der ''Familie Heide'', den Betreibern der Großgaststätte Heide-Volm in ''[[Planegg]]'' bei München. In diesem Festzelt findet traditionell jedes Jahr am ersten Wiesn-Sonntag der aus einer Vereinsveranstaltung des "Münchner Löwenclubs" hervorgegangene "Gay Sunday" statt. Wahrzeichen der Bräurosl sind zwei fast 20 Meter hohe Maibäume vor dem Zelt. 2004 erwartete die Wiesnbesucher ein komplett neues Zelt mit 6.200 Sitzplätzen. Dazu kommen 2.200 Sitzplätze im Garten.
 
=== Hacker-Festzelt ===
[[Bild:Zelt_hacker.jpg|thumb|right|Hacker-Zelt]]
Der Festwirt des [[Hackerbräu|Hacker]]-Festzelts ist ''Toni Roiderer'', Gastwirt im Gasthof zum Wildpark in ''[[Straßlach]]''. Gast in seiner Kutsche beim Einzug der Festwirte ist traditionell der bayerische Schauspieler ''[[Ottfried Fischer]]''. 2004 wurde das Zelt innen neu gestaltet, um dem Werbeslogan der Hacker-Brauerei „Himmel der Bayern“ besser gerecht zu werden. Dazu wurde die Zeltinnendecke aufwändig behängt.
 
=== Marstall (früher Hippodrom) ===
Das Hippodrom wurde 1902 als Imbiss- und Schaubude auf dem Oktoberfest eröffnet. Als Besonderheit befand sich im Zelt eine Pferdereitbahn, auf der Besucher reiten durften. In den letzten Jahren wurde das Festzelt in erster Linie von der Münchner [[Schickeria]] und Prominenten besucht. Festwirt war bis 2013 ''[[Sepp Krätz]]''.  


Seit der Wiesn 2014 ist dort nicht mehr das Hippodrom, sondern der Marstall. Der Wirt im (neuen) [[Marstall (Festzelt)|Marstall]] ist [[Siegfried Able]]. Nun sollen tagsüber junge Eltern kommen. Es gibt Wickelstationen, in den Gängen soll für Kinderwägen Platz sein. 3500 Sitzplätze gibt es im Inneren, 900 draußen. Es gibt Bier der Spaten-[[Franziskaner]]-Brauerei.
*[http://www.marstall-oktoberfest.de Homepage]


=== Hofbräu-Festzelt ===
[[Bild:Zelt_hofbraeu.jpg|thumb|right|Hofbräu-Zelt]]
Das Hofbräu-Festzelt wird seit 1980 von der ''Familie Steinberg'' geführt. Unter ihrer Leitung wurden bedeutende bauliche Veränderungen im Zelt veranlasst. So findet man heute den auf dem Oktoberfest einzigen Stehbereich mit 1.000 Plätzen. Zwölf Zentner Hopfenreben, die Menge eines ganzen Hopfenfeldes, werden als Dekoration genutzt.


Das Hofbräu-Festzelt ist mit seinen insgesamt knapp 10.000 Sitzplätzen das zweitgrößte Bierzelt auf dem Oktoberfest. Es wird jährlich auf einer Fläche von über 7.000 m² errichtet, wobei die ersten Aufbauarbeiten bereits 3 Monate vor dem Start des Festes beginnen. In den 16 Tagen werden dort über eine halbe Million Maß Bier, 70.000 halbe Hähnchen, 5.500 Schweinshaxn und 8.500 Portionen Schweinswürstel konsumiert.
* [[Hofbräuhaus|Staatliches Hofbräuhaus]], die gleichnamige [[Brauerei]], [[Bier]]lieferant
*[http://www.hb-festzelt.de Homepage]


===Bräurosl / Pschorrbräu-Festhalle===
=== Löwenbräu-Festzelt ===
[[Bild:Zelt_braeurosl.jpg|thumb|right|Bräurosl-Zelt]]
[[Bild:Oktoberfest2.jpg|thumb|right|180px|Im Löwenbräu-Festzelt (2003)]]
Die Bräurosl ist das Festzelt der Familie Heide, den Betreibern der Großgaststätte Heide-Volm in [[Planegg]] bei München. In diesem Festzelt findet traditionell jedes Jahr am ersten Wiesn-Sonntag der aus einer Vereinsveranstaltung des "Münchner Löwenclubs" hervorgegangene "Gay Sunday" statt.
Charakteristisch an diesem Zelt mit ca. 8.600 Sitzplätzen ist der 37 m hohe Löwenbräu-Turm. Unter dem Zelthimmel leuchten 16.500 Glühbirnen. Die Festwirte sind ''Christa und Ludwig Hagn'' sowie ''Stephanie Spendler''.
<br />Wahrzeichen der Bräurosl sind zwei fast 20 Meter hohe Maibäume vor dem Zelt. 2004 erwartete die Wiesnbesucher ein komplett neues Zelt.
*[http://www.loewenbraeu.de Homepage]
'''Festwirte''': Georg & Renate Heide<br />
 
'''Sitzplätze gesamt''': 6.000 im Zelt + 2.500 Garten = 8.500 Gesamt<br />'''Bierpreis:''' Wiesnmaß Helles: 6,95 Euro (2004)
=== Ochsenbraterei ===
Im September 1881 briet der Metzger ''Johann Rössler'' erstmals einen Ochsen am Stück auf einem Spieß und bot ihn zum Stehimbiss an. Da er kein Bier ausschenken konnte, musste er seinen Betrieb jedoch 1882 einstellen. Ab 1898 war er mit seiner Ochsenbraterei wieder präsent und 1901 wurde sein 200. Ochse gebraten. Heute werden pro Wiesn ca. 90 Ochsen verzehrt. Dazu gibt es [[Spatenbier]]. Zeltwirtinnen (sind ''Anneliese Haberl'' und) ihre Tochter ''Antje Schneider''.
*[http://www.ochsenbraterei.de  Homepage]
 
=== Schottenhamel ===
[[Bild:Zelt_schottenhameln.jpg|thumb|right|Schottenhamel-Zelt]]
Die Geschichte des Zeltes als gastronomischer Betrieb geht auf 1876 zurück, als der Schottenhamel ein Bretterschuppen hinter dem Königszelt war. Das heutige Festzelt besteht seit 1953 auf einer Fläche von 4.800 m² mit 8.000 Plätzen auf zwei Galerien. Der Wirtsgarten bietet 4.000 Plätze auf einer Fläche von 2.200 m². Im Schottenhamel-Zelt wird alljährlich vom amtierenden [[Oberbürgermeister]] das erste Fass angezapft und mit dem Spruch "''O'zapft is!''" die Wiesn eröffnet. Diese Tradition geht auf das Jahr 1950 zurück, als Thomas Wimmer zum ersten Mal ein Fass anschlug. Das Zelt gilt als das Traditionszelt für Münchner [[Studentenverbindung]]en. Dies ist an den Studentenwappen an einer der Seitenwände zu erkennen. Im Schottenhamel-Zelt wird Spaten-Bier ausgeschenkt. Festwirte sind ''Peter und Christian Schottenhamel''.
*[http://www.schottenhamel.de  Homepage]
 
=== Schützenfestzelt ===
Das Schützenfestzelt gehört mit etwa 5.390 Plätzen (ca. 4.300 innen und ca. 1.090 außen) zu den kleineren Bierzelten. Es steht gleich neben der Bavaria und damit abseits der großen Wirtsbudenstraße. Von vielen Touristen wird es übersehen, weil der Eingang nicht unbedingt bierzelttypisch ist. Das Publikum ist im Schnitt älter, die Atmosphäre wirkt gemütlicher und ruhiger als bei den anderen, großen Zelten der Biermeile. Das Schützenfestzelt ist ein richtiges Münchner Zelt. Das Publikum kommt vorwiegend aus dem bayerischen Oberland. Als eines der ältesten Zelte auf dem Oktoberfest gibt es hier eine Besonderheit: An 110 Schießständen findet hier das traditionelle Oktoberfest-Landesschießen statt. Die Festwirte sind ''Claudia und [[Eduard Reinbold]]''. Das Schützenfestzelt ist für seinen Geranienbalkon berühmt, die Spezialität des Zeltes sind in Malzbier gebratene Spanferkel.
 
=== Winzerer Fähndl / Paulaner-Festzelt ===
Schon von Weitem ist das Winzerer Fähndl erkennbar am großen Turm mit einem sich drehenden, sechs Meter hohen Paulaner-Maßkrug an der Spitze. Der Name "Winzerer Fähndl" für das Paulaner-Festzelt stammt aus der Zeit, als die gleichnamige Armbrustschützengilde hier ihr Hauptquartier hatte und im Zelt noch mit der Armbrust geschossen wurde. Vor langen Jahren zog es die Armbrustschützen in ein seinerzeit neues Zelt, das ''Armbrustschützenzelt''. Der Name der Gilde "Winzerer Fähndl" blieb dem Paulaner-Festzelt bis heute erhalten. Festwirte sind ''Peter und Arabella Pongratz'', bekannt auch durch ihre [[Starkbierprobe auf dem Nockerberg|Starkbierhochburg]] am [[Nockherberg]]. Das Zelt verfügt über 8.450 Sitzplätze innen und 2.450 Sitzplätze im Garten. Die Kapelle "Die Nockherberger" spielt unter der Leitung von Konrad Aigner auf.
 
=== Kleinere Festzelte ===
==== Münchner Knödelei ====
Das Zelt gilt als Geheimtipp unter den kleinen Wiesnzelten, ist liebevoll dekoriert und bietet 300 Sitzplätze (90 im Biergarten). Hier dreht sich alles um den Knödel. Die Speisekarte "Königlich Bayerische Knödel-Rundschau" bietet nicht nur einen Überblick über die Vielfalt der Knödelgerichte (vom Schweinsbraten mit Knödel bis zum Rote-Bete-Knödel), sondern auf witzig-pfiffige Weise auch Einblicke in die Geschichte des Knödels als Sinnbild "bajuwarischer Culinaire". Man verspricht knödeliges Vergnügen für die ganze Familie. Abends sorgt die Showband ''Take Five'' für die richtige Stimmung. Hier hat die Wiesn ihren urtümlichen, bayerischen Charme bewahren können.
 
==== Fischer-Vroni ====
[[Bild:Steckerlfisch.jpg|thumb|right|"Steckerlfisch"]]
Seit einigen Jahren hat es sich eingebürgert, dass das Zelt am zweiten Wiesn-Montag von Schwulen und Lesben "besetzt" wird. Diese Tradition geht zurück auf den inzwischen verstorbenen schwulen Wirt der Bar ''Prosecco'', der stets einige Tische für seine homosexuellen Gäste reservierte. Inzwischen ist dieser Termin ein Selbstläufer, so dass man nur rechtzeitig erscheinen muss, um mitfeiern zu können.
 
==== Wirtshaus im Schichtl ====
Ob Menu, Imbiss, Salatiges oder Süßes – lassen Sie sich im „Wirtshaus im Schichtl“ mit echt bayerischen Schmankerln verwöhnen. Angeboten werden neben verschiedenen Biersorten erlesene Weine und Alkoholfreies. Für Stimmung sorgt täglich live die Schichtl-Band „Zipfi Zapfi Buam“.
 
==== Kufflers Weinzelt ====
Dieses Zelt ist für die Besucher, die nicht auf Bier stehen, sondern sich anders betrinken möchten. Festwirt ist die ''Familie Kufler''.


==== Käfer Wiesn-Schänke ====
Seit 1971 gibt es dieses Zelt im Stil eines hölzernen Bauerhauses. Dort trifft sich vornehmlich die Münchner [[Schickeria]] oder wer dazu gehören möchte.


=== Hacker-Festzelt ===
== Schausteller, Attraktionen ==
[[Bild:Zelt_hacker.jpg|thumb|right|Hacker-Zelt]]Der Festwirt vom Hacker-Festzelt ist [[Toni Roiderer]], derzeit (2004) amtierender Sprecher der [[Wiesnwirte]] und Gastwirt in [[Straßlach]].  
Neben den Bierzelten gibt es auf dem Oktoberfest auch viele moderne und klassische Schausteller und Fahrgeschäfte. Darunter befinden sich einige echte historische Attraktionen.


Gast in seiner Kutsche beim Einzug der Festwirte ist traditionell der bayerische Schauspieler [[Ottfried Fischer]].
* Floh-Circus - Entstanden aus einer alten europäischen Wanderzirkus -Tradition
* Hau den Lukas - eine der beliebtesten Vergnügungen, Kraft, Augenmaß, Ruhe
* Irrgarten - Seit ungefähr [[1900]] findet man diese Belustigungsgeschäfte mit so klangvollen Namen wie zum Beispiel "Fluch des Pharao" auf dem Münchner Oktoberfest. 
* Jahrmarktsphotographie - Seit circa [[1880]] haben sich Berufsfotografen auf das Volksfestgeschäft spezialisiert. 1886 standen auf dem Oktoberfest sage und schreibe zwölf Fotografenbuden. 
* [[#Pitt's Todeswand|Original Pitt’s Todeswand]] - Auf zwei Motorrädern Akrobatik im Kessel.
* Alpenrausch von Michael Kollmann
* Amazonas - Erlebnisreise über drei Etagen "Dschungel"
* Asia - Zu Fuß auf eine asiatische Gruseltour
* Ballermann - Belustigungsgeschäft
* Futureworld - ein Hightech-Laufgeschäft
* Hammerschlag - ein modernisierter ''Hau den Lukas''. Muskelkraft führt den Hammerschlag, der je nach Wucht die gewünschte Person auf dem Fahrsitz eines Turms bis zu maximal sieben Meter in die Höhe schießen kann. Dann heißt es entsprechend der erreichten Höhe: "Rehstreichler", "Halbstarker" oder "Superman".
* Die Bayerische Herzlzentrale - Fotoherzen verschicken, verschenken
* Imagination - Laufgeschäft von Karl Häsler aus München
* Inferno der Motoren - atemberaubende Acts in der senkrechten Wand
* Mäusezirkus - mehr als 300 Mäuseweibchen
* Motodrom - Hugo Dabbert mit seiner Mannschaft
* Münchner Hoffreuhaus
* Mystery - Laufgeschäft der Gebrüder Bügler
* Psychodelic - rauschhaftes Retro-Vergnügen wird versprochen.
* Revue der Illusionen
* Sensorium - Multimedia-Theater
* Andenkenläden, Los- und Souvenirstände
* Schießbuden - Die ersten  Schießbuden hielten in den 1870er Jahren Einzug.
[[Datei:FuenferL.jpg|710px|miniatur|links]]


[[2004]] wurde das Zelt innen neu gestaltet, um den Werbeslogan der Hacker-Brauerei "Himmel der Bayern" besser gerecht zu werden. Dazu wurde die Zeltinnendecke aufwendig behängt.
=== [[Oide Wiesn]] ===
Wie die Wiesn früher einmal war, lässt sich auf der "Oidn Wiesn" erleben. Hier findet man neben dem [[Herzkasperlzelt]] und dem [[Festzelt Tradition |Tradition]] auch viele alte restaurierte Fahrgeschäfte. Wenn auf der Theresienwiese das Zentale-Landwirtschafts-Fest (ZLF) abgehalten wird entfällt die Oide Wiesn entweder ganz, oder wird mit weniger Attraktionen abgehalten.


===Hippodrom===
=== Krinoline ===
Das ''[[Hippodrom]]'' wurde [[1902]] als [[Imbißbude|Imbiß-]] und [[Schaubude|Schau-]] [[Bude]] auf dem [[Oktoberfest]]. Als Besonderheit befand sich im Zelt eine Pferdereitbahn, in dem Besucher selber reiten durften. Seinerzeit stand vor dem Zelt ein [[Recommandeur]].
Die Krinoline ist ein traditionelles ''Rundkarussell'', das bereits seit 1924 auf dem Oktoberfest aufgestellt wurde. Die runde Form und die schwankende Bewegung erinnern an eine ''Krinoline'' oder Reifrock, wodurch sich der Name erklärt. Das Karussell wurde bis 1938 mit Muskelkraft bewegt, seither per Elektroantrieb. Bis heute wird die Musik live, meist von einer Blaskapelle, gespielt.  


Im Hippodrom wird Bier der [[Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH|Spaten-Franziskaner-Brauerei]] ausgeschenkt; Festwirt ist Sepp Krätz.
=== Toboggan ===
Der Toboggan ist eine Turmrutschbahn: Der Fahrgast wird mittels eines schnell laufenden Förderbandes auf ca. acht Meter Höhe transportiert. Von dort steigt er auf Treppen zur Turmspitze und rutscht dann in einer sich um den Turm windenden Holzrinne mit durchaus beachtlicher Geschwindigkeit wieder zu Boden.  


''Weblink''
Die eigentliche Attraktion für die Zuschauer sind allerdings die mehr oder weniger eleganten Versuche der Fahrgäste, das Förderband zu betreten. Boshafterweise bewegt sich, anders als bei einer Rolltreppe, der Handlauf des Bandes nicht mit und wer sich dort festhält, fällt unweigerlich hintenüber.
* http://www.hippodrom-oktoberfest.de/frame.pl?deutsch Offizielle Seite


===Hofbräu-Festzelt===
Die Idee kommt ursprünglich aus Nordamerika. Das Wort "Toboggan" entstammt der Sprache der kanadischen ''Algonkin-Indianer'' und bezeichnet einen leichten Schneeschlitten. Der Münchner Toboggan steht seit 1933 auf dem Oktoberfest.
[[Bild:Zelt_hofbraeu.jpg|thumb|right|Hofbräu-Zelt]]


Das Hofbräu-Festzelt wird seit [[1980]] von der Familie Steinberg geführt. Unter ihrer Leitung wurden bedeutende bauliche Veränderungen im Zelt veranlasst, so dass man heute den auf dem Oktoberfest einzigen Stehbereich mit 1.000 Plätzen ebenso im [http://www.hb-festzelt.de Hofbräu-Festzelt] vorfindet, wie 12 Zentner Hopfenreben eines ganzen
=== Kettenkarussell ===
Hopfenfeldes, die als Dekoration genutzt werden. Das Hofbräu-Festzelt ist mit seinen insgesamt knapp 10.000 Sitzplätzen das zweitgrößte Bierzelt auf dem Oktoberfest. Das Festzelt wird auf einer Fläche von über 7.000 m² errichtet, wobei die ersten Aufbauarbeiten bereits 3 Monate vor dem Start des Festes beginnen. In den 16 Tagen werden dort über eine halbe Million Maß Bier, 70.000 halbe Hähnchen, 5.500 Schweinshaxn und 8.500 Portionen Schweinswürstel konsumiert.
Das Kettenkarussell der Familie Kalb ist das älteste Fahrgeschäft auf dem Oktoberfest. Es wurde 1919 gebaut und befindet sich seither im Familienbesitz.


===Löwenbräu-Festzelt===
=== Teufelsrad ===
[[Bild:Oktoberfest2.jpg|thumb|right|180px|Im Löwenbräu-Festzelt (2003)]]
Das Teufelsrad ist eine liegende, drehbar gelagerte Holzscheibe von etwa fünf Metern Durchmesser. Jeder Besucher ist eingeladen, sich darauf zu setzen oder zu legen und sich, bei steigender Drehzahl, so lange wie möglich auf dem Rad zu halten. Dies wird, sehr zum Gaudium der Zuschauer, erschwert durch einen an einem Seil über dem Rad aufgehängten Strohsack, mit dem Mitarbeiter des Teufelsrads die Personen regelrecht vom Rad "herunterkegeln". Aber erst der Rekommandeur, der die Vorgänge mit derbem, bayerischem Humor kommentiert, macht das Teufelsrad zu einem besonderen Vergnügen für die Zuschauer. Das Teufelsrad nahm seinen Betrieb um 1910 auf.


Charakteristisch an diesem Zelt mit 8.573 Sitzplätzen ist der 37 m hohe Löwenbräu-Turm. Unter dem Zelthimmel leuchten 16.500 Glühbirnen.  
=== Schichtl ===
Die Festwirte sind Christa und Ludwig Hagn sowie Stephanie Spendler.  
''[[Der Schichtl]]'' ist ein Wiesn-Variété, das in Kurzvorstellungen Zauberei und Kuriositäten präsentiert. Berühmt wurde der Schichtl durch die "Enthauptung einer lebendigen Person mittels Guillotine", die bis heute präsentiert wird. Natürlich wird dabei nicht wirklich jemand hingerichtet.  


Von Zeit zu Zeit lassen sich Prominente - wie z.&nbsp;B. Oberbürgermeister [[Christian Ude]] - kurzfristig "enthaupten". Der Werbespruch ''Auf geht's beim Schichtl'' dürfte einer der ersten Slogans gewesen sein, der - zumindest im Münchner Raum - den Sprung in die Alltagssprache geschafft hat. Seit [[1869]] ist der Schichtl fester Bestandteil des Oktoberfestes.


=== Pitt's Todeswand ===
Pitt's Todeswand (der Apostroph gehört zum Firmennamen) ist im Wesentlichen ein großer, hölzerner Zylinder von etwa acht Metern Durchmesser und acht Metern Höhe.


An seiner Innenwand rasen Motorradfahrer - nur durch die Fliehkraft gehalten - bis dicht an die Oberkante, an der die Zuschauer stehen. Dabei vollführen die Fahrer akrobatische Übungen im oder auf dem Sattel. Moderne Motorräder sind dafür ungeeignet, deshalb werden Maschinen aus den 1920er und 1930er Jahren benutzt.


===Ochsenbraterei===
Das Unternehmen ist seit [[1932]] auf dem Oktoberfest dabei. <ref>Weiteres lesen bei: [http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43579/Teufels-Kerle Teufels Kerle] (Artikel im SZ-Magazin 38/2015)</ref>
Hier wird [[Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH|Spaten]]-[[Bier]] ausgeschenkt.


Im September [[1881]] briet der Metzger Johann Rössler einen [[Ochse]]n am Stück erstmals auf einem Spiess auf dem [[Oktoberfest]] und bot ihn als Stehimbiß an. Das Geschäft mußte er [[1882]] einstellen, da er kein [[Bier]] ausschenken konnte. Ab 1898 war er mit seiner Ochsenbraterei zur wieder präsent. [[1901]] wurde sein 200. Ochse gebraten.
=== Riesenrad ===
Das große Riesenrad ist gewissermaßen Teil des Münchner Stadtbildes. Das 50 Meter hohe Riesenrad bietet in seinen 40 Gondeln mit je 10 Sitzplätzen einen Ausblick über das gesamte Stadtgebiet. Es steht schon seit 1979 auf der Wiesn und wird von 35.000 Glühbirnen beleuchtet.<ref>[https://www.muenchen.tv/wiesn-das-oktoberfest-riesenrad-in-muenchen-115533/ münchen.tv] über das Riesenrad</ref><ref>[https://www.oktoberfest.de/attraktionen/fahrgeschaefte/das-riesenrad Oktoberfest.de] über das Riesenrad</ref>


''Weblink''
=== Märchen-Hängekarussell ===
*http://www.ochsenbraterei.de/de/ Offizielle Seite
von Karl Heinz Wittmann steht auf der [[Oidn Wiesn]]. Das Fliegerkarussell mit Hängekörben und Pferden wurde [[1905]] gebaut und befindet sich seitdem im Familienbesitz.  


===Schottenhamel===
Den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] überstand es im Familienanwesen - in Öltüchern eingeschlagen und vergraben.
[[Bild:Zelt_schottenhameln.jpg|thumb|right|Schottenhamel-Zelt]]
Das Zelt besteht seit [[1953]] und hat eine Fläche von 4.800 m² mit 6.000 Plätzen (zwei Galerien). Der Wirtsgarten hat 4.000 Plätzen auf einer Fläche von 2.200 m².


Im Schottenhamel-Zelt wird alljährlich vom amtierenden [[Oberbürgermeister]] das erste Fass angezapft ("Ozapft is!"). Diese Tradition geht auf das Jahr [[1950]] zurück, als Thomas Wimmer das erste Fass anschlug.
=== Evergreen ===
Das Springpferdekarussell "Evergreen" stammt aus dem Jahr [[1910]] und wurde von der Schaustellerfamilie Ernst aufwändig restauriert.  


Das Zelt ist außerdem das Traditionszelt für Münchner [[Studentenverbindung]]en, was man auch an den [[Studentenwappen|Wappen]] mit [[Zirkel (Studentenverbindung)|Zirkeln]] an einer der Seitenwände erkennen kann.
Die Pferde mit Messing und Spiegeln sind mit echtem Rosshaar bestückt und Unikate. Sie  stammen aus der in Schaustellerkreisen sehr berühmten "Caroussell-Pferde und Kunstfiguren-Fabrik Friedrich Heyn.
Im Schottenhamel-Zelt wird [[Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH|Spaten-Bier]] ausgeschenkt.


Die Geschichte des Zeltes als gastronomischen Betrieb geht auf [[1876]] zurück, als der Schottenhamel ein Bretterschuppen hinter dem Königszelt war.
=== Weitere Fahrgeschäfte ===
* Autoskooter - Auf dem Oktoberfest gibt es mehrere der auf die 1940er bis 1950er Jahre zurück gehenden Fahrgeschäfte.
* Hexenschaukel
* Kinderkarussell Hohmann
* Kinderkarussell Strasser
* Pemperlprater - Das älteste Karussell mit Ringelstechen
* Russenrad - Seit 76 Jahren dreht sich das nostalgische kleine Riesenrad der Familie Koppenhöfer
* Historische Schießbude
* Schiffschaukeln
* Schleifer´s Carouselle - Das historische, um [[1900]] entstandene Bodenkarussell


Festwirte sind Peter und Christian Schottenhamel.
=== Moderne Fahrgeschäfte ===
Zu den modernsten Attraktionen zählen unter anderem der ''Fünferlooping'' - die größte mobile Achterbahn der Welt mit fünf Loopings auf einer 1250 Meter langen Strecke.  


*http://www.festzelt.schottenhamel.de/schh/de/home.htm
* Alpina Bahn
* Autoscooter Distel
* Break Dancer
* CyberSpace
* Cyber Space Airline
* Euro Star
[[Datei:Wiesn.JPG|400px|link=Wiesn|right]]
* Fliegender Teppich
* Flip Fly
* Freefall-Tower
* FreeStyle
* Frisbee
* Gaudi-Schaukel
* Hex'n Wipp'n
* High Energy
* Höllenblitz
* Monster
* Olympia Looping
* Parkour
* Power Tower 2
* Rio Rapidos
* Rocket
* Schocker
* Silberturm
* Star Flyer
* Super Allround
* Techno Power
* Top Spin
* Tropical Trip
* Wildwasser
* Wild’n Wet


=== Schützenfestzelt ===
== Service ==
=== Sanitätsdienst ===
[[2004]] wurde ein neues Gebäude, das sogenannte ''Servicezentrum'', im Bereich des ehemaligen Behördenhofes direkt hinter dem Schottenhamelzelt in den Dienst gestellt, in dem die [[Polizei]], die Berufsfeuerwehr München und das [[Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] stationiert sind. 2019 macht es nicht mehr das BRK.


Das Schützenfestzelt gehört mit 5.361 Plätzen (ca. 4.300 innen und ca. 1.090 außen) zu den kleineren Bierzelten. Es steht gleich neben der Bavaria und damit abseits der großen 'Bierstraße'.
Dieses erledigt den Großteil des Sanitätsdienstes. Im Umkreis des Oktoberfestes stehen aber zusätzliche Rettungsfahrzeuge weiterer Hilfsorganisationen (z.B. JUH und [[Malteser Hilfsdienst|MHD]]) und privater Rettungsdienste in Bereitschaft. Im Jahr 2005 hat ein privates Unternehmen, die Aicher Ambulanz Union<ref>http://www.Aicher-Ambulanz.de/</ref>, erstmals den Sanitätsdienst direkt in einem Festzelt (Fischer Vroni) übernommen.  


Von vielen Touristen wird es übersehen, weil der Eingang nicht unbedingt bierzelttypisch ist; das Publikum ist im Schnitt älter, die Atmosphäre wesentlich gemütlicher (soweit man das von einem Wiesnzelt überhaupt behaupten kann) als bei den anderen, großen Zelten der Biermeile. Das Schützenfestzelt ist für seinen Geranienbalkon berühmt.
Um in dem Gedränge einigermaßen zügig voranzukommen, hat sich der Einsatz von Schiebetragen mit Sichtschutzplanen bei den Geländetrupps des Roten Kreuzes bewährt. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht kommen die Sanitäter relativ selten wegen betrunkener Personen zum Einsatz, sondern viel häufiger wegen "normaler" medizinischer Notfälle. Durch die hohe Besucherzahl ist die Zahl der Einsätze mit denen in einer mittelgroßen Stadt vergleichbar.


Die Festwirte sind Claudia und Eduard Reinbold. Die Spezialität des Zeltes sind in [[Malzbier]] gebratene [[Spanferkel]].
Im Behördenhof stehen ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein vollausgestattetes medizinisches Behandlungszentrum mit einem kleinen OP-Raum zur Verfügung, in dem ambulante Notfall-Operationen vorgenommen werden können. Betrieben wird das Sanitätszentrum von der Aicher Ambulanz Union.


''Weblinks''
=== Wiesnwache ===
*http://www.loewenbraeu-festzelt.info Löwenbräu-Festzelt
Mit 600 Beamtinnen und Beamten ist auch die Münchner Polizei auf der Wiesn vertreten. Dazu kommen (vor allem während des Italiener-Wochenendes) auch noch weitere Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland.
*http://www.loewenbraeu.de/4_gastro_events/4_4_oktoberfest/index.htm


===Winzerer Fähndl - Paulaner-Festhalle===
==== Sicherheitskonzept ====
Weithin ist das Winzerer Fähndl erkennbar am großen Turm mit einem sich drehenden, sechs Meter hohen Paulaner-Maßkrug an der Spitze.
Zur Wahrung der Sicherheit auf der Wiesn gibt es auf der Theresienwiese einen Absperrzaun. Dieser lässt sich im Notfall sehr schnell aufrollen. Zudem gelten Beschränkungen für den Zutritt zur Wiesn. An den Eingängen werden durch Security-Mitarbeiter Einlasskontrollen durchgeführt. Nicht erlaubt sind Taschen mit einem Volumen über 3 Liter oder größer als 20 cm x 15 cm x 10 cm. Verboten auf dem Festgelände sind alle Arten von Waffen, sei es als giftige Dämpfe oder als Stichwaffen. Glasflaschen sind ebenfalls verboten. Alle geprüften Gegenstände, die bei den Einlasskontrollen als unbedenklich eingestuft werden, bekommen eine Security-Banderole.  


Der Name "Winzerer Fähndl" für die Paulaner-Festhalle stammt aus der Zeit, als die gleichnamige Armbrustschützengilde hier ihr Hauptquartier hatte und im Zelt noch mit der Armbrust scharf geschossen wurde. Vor langen Jahren zog es die Armbrustschützen in ein seinerzeit neues Zelt, das Armbrustschützenzelt. Der Name der Gilde "Winzerer Fähndl" blieb der Paulaner-Festhalle erhalten.
Wegen des erhöhten Besucherandranges wird Besuchern mit Kinderwägen oder Buggys der Zutritt an den Wochenenden oder unter der Woche ab 18 Uhr zum Festgelände untersagt und auch außerhalb dieser Zeiten nicht empfohlen.  


Wirte sind Peter und Arabella Pongratz.
Für weitere Informationen hat die Polizei ein eigenes Dokument herausgegeben, welches [https://www.muenchen.de/media/wiesn/2019/bundespolizei-pdf/190612_01_BPOLD_M_Flyer_Sichere_Wiesn_deutsch/190612_01_BPOLD_M_Flyer_Sichere_Wiesn_deutsch.pdf hier] als PDF abgerufen werden kann.
Sitzplätze insg. 8.450 (Zelt), 2.450 außen.
Kapelle: "Die Nockherberger" unter der Leitung von Konrad Aigner. Wiesnmaß Helles: Euro 6,95 (2004).


== Kleinere Festzelte ==
=== Wiesn Fundbüro ===
===Fischer-Vroni===
Im Wiesn Fundbüro werden alle Gegenstände abgegeben, die entweder durch Besucher oder durch die nächtliche Straßenreinigung auf dem Festgelände aufgefunden werden.
[[Bild:Steckerlfisch.jpg|thumb|right|125px|"Steckerlfisch"]]Fisch. Seit einigen Jahren hat sich am zweiten Wiesn-Montag eingebürgert, dass das Zelt von Schwulen und Lesben "besetzt" wird. Diese Tradition geht zurück auf den inzwischen verstorbenen schwulen Wirt der Bar ''Prosecco'', der einfach einige Tische für seine Gäste reservierte, woraufhin sich auch viele andere Schwule und Lesben anschlossen. Inzwischen ist dieser Termin aber ein Selbstläufer, so dass man nur rechtzeitig erscheinen muss um mitfeiern zu können


==Attraktionen==
=== MVG Ticketschaffner ===
Die [[Münchner Verkehrsgesellschaft]] ist auch auf der Wiesn. Sie verkauft dort von einem MVG Ticketschalter Fahrkarten und erteilt Auskünfte.


Neben den Bierzelten gibt es auf dem Oktoberfest auch viele Fahrgeschäfte. Darunter befinden sich einige historische Attraktionen:
=== Wiesn-Post ===
Briefe, die in die auf dem Oktoberfest aufgestellten Briefkästen gesteckt werden, werden mit einem Sonderstempel der Post versehen und sind begehrte Sammlerobjekte.


===Krinoline===
== Medien auf der Wiesn ==
Die Krinoline ist ein traditionelles [[Karussell|Rundkarussell]], das bereits seit[[1924]] auf dem Oktoberfest aufgestellt wird und [[2004]] sein 80jähriges Jubiläum feierte. Die runde Form und die schwankende Bewegung erinnern an eine [[Krinoline]], wodurch sich der Name erklärt.
Für jede Wiesn wird jährlich ein eigenes Werbeplakat ausgewählt. Seit 1978 wird dieses Wiesnplakat auch als Dekor für die offiziellen ''Sammlerkrüge'' der Stadt München verwendet. Anlässlich des Jubiläums für das Wiesnplakat wurde 2016 der Ablauf des Plakat-Wettbewerbs abgeändert und für alle Kreative aus aller Welt geöffnet. Zusätzlich gabs ein Publikumsvoting, bei dem User die eingesandten Entwürfe online bewerten konnten. Dies kam so gut an, dass der Wettbewerb auch in den Folgejahren auf der Internetseite "muenchen.de" mittels Publikumsvoting durchgeführt wurde.
Die Krinoline wurde bis [[1938]] mit Muskelkraft bewegt, seither per Elektroantrieb. Bis heute wird die Musik live von einer Blaskapelle gespielt.  


===Toboggan===
===Oktoberfestplakat ===
Der Toboggan ist eine Turmrutschbahn: der Fahrgast wird mittels eines schnell laufenden Förderbandes auf ca. acht Meter Höhe transportiert. Von dort steigt man auf Treppen zur Turmspitze und rutscht dann in einer sich um den Turm windenden Holzrinne mit durchaus beachtlicher Geschwindigkeit wieder zu Boden. Die eigentliche Attraktion für die Zuschauer sind allerdings die mehr oder weniger eleganten Versuche der Fahrgäste, das Förderband zu betreten. Boshafterweise bewegt sich, anders als bei einer Rolltreppe, der Handlauf nicht mit, und wer sich dort festhält, fällt unweigerlich hintenüber.
Im Februar wurde das "Siegermotiv" für das Jahr 2022 vorgestellt: Es ist zu sehen, wie der Engel Aloisius, aus dem bekannten Zeichentrickfilm "Der Münchner im Himmel", Hand in Hand mit dem Münchner Kindl dem Riesenrad entgegen gehen. Das Motiv stammt von Leo Höfter, einem Münchner Finanz- und Versicherungsmakler. Der Wiesnchef Clemens Baumgärtner findet das Motiv sehr gut getroffen. Es zeige sehr gut, wie sich die Wiesnbesucher dieses Jahr nach der Wiesn sehnen, so Baumgärtner.<ref>[https://www.oktoberfest.de/magazin/oktoberfest-news/2022/das-offizielle-oktoberfestplakat-2022-steht-fest Das Wiesnplakat 2022]</ref>
Die Idee kommt ursprünglich aus Nordamerika. Das Wort "Toboggan" entstammt der Sprache der kanadischen [[Algonkin]]-Indianer, und bezeichnet einen leichten Schneeschlitten.
<br />Der Münchner Toboggan steht seit [[1933]] auf dem Oktoberfest.


===Kettenkarussell===
=== Die Wiesn im Fernsehen ===
Das Kettenkarussell der Familie Kalb ist das älteste Fahrgeschäft auf dem Oktoberfest. Es wurde [[1919]] gebaut und befindet sich seither im Familienbesitz.
Viele Großereignisse wie der Anstich, der Trachten- und Schützenzug und das Platzkonzert werden vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen übertragen und teilweise auch von vielen ausländischen Medien übernommen.


===Teufelsrad===
Darüber hinaus produziert der Privatsender [[München TV]] während der Wiesnzeit seine Sondersendung [[WirSindWiesn]]. Diese Sendung wird von Alexander Onken und Claudia Pichler aus dem Paulaner-Festzelt gesendet.
Das Teufelsrad ist eine liegende, drehbar gelagerte Holzscheibe mit etwa fünf Metern Durchmesser. Jeder Besucher ist eingeladen, sich darauf zu setzen oder zu legen und sich, bei steigender Drehzahl, so lange wie möglich zu halten. Dies wird, sehr zum Gaudium der Zuschauer, erschwert durch einen an einem Seil über dem Rad aufgehängten Strohsack, mit dem Mitarbeiter des Teufelsrads die Personen regelrecht vom Rad "herunterkegeln". Aber erst der Rekommandeur, der die Vorgänge mit derbem bairischen Humor kommentiert, macht das Teufelsrad zu einem besonderen Vergnügen für die Zuschauer.
<br />Das Teufelsrad kam um [[1910]] auf.


===Schichtl===
=== Die Wiesn im Radio ===
"Der Schichtl" ist ein Wiesn-Variété, das in Kurzvorstellungen Zauberei und Kuriositäten präsentiert. Berühmt wurde es durch die "Enthauptung einer lebendigen Person mittels Guillotine", die bis heute präsentiert wird. Natürlich wird dabei nicht wirklich jemand  getötet. Von Zeit zu Zeit lassen sich Prominente - wie z.B. Oberbürgermeister [[Christian Ude]] - "enthaupten". Der Werbespruch "Auf geht's beim Schichtl" dürfte einer der ersten Slogans gewesen sein, der - zumindest im Münchner Raum - den Sprung in die Alltagssprache geschafft hat.
Folgende Hörfunkstationen senden auch von der Wiesn:
<br />Seit [[1869]] ist "der Schichtl" Bestandteil des Oktoberfestes.
* Gong 96,3
* Radio Arabella


===Pitt's Todeswand===
== Anfahrt zur Wiesn ==
Pitt's Todeswand (der Apostroph gehört zum Firmennamen) ist im Wesentlichen ein großer hölzerner Zylinder von etwa acht Metern Durchmesser und acht Metern Höhe, an dessen Innenwand Motorradfahrer - nur durch die [[Fliehkraft]] gehalten - bis dicht an die Oberkante (an der die Zuschauer stehen) herauf fahren, und dabei sogar noch akrobatische Übungen im Sattel vollführen. Moderne Motorräder sind dafür ungeeignet, deshalb werden Maschinen aus den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts benutzt.
Der Bereich rund um die Theresienwiese ist aus Sicherheitsgründen während der Wiesn für den gesamten Verkehr gesperrt. Aus diesem Grund sollte man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Festgelände anreisen. Zudem ist dieser Weg der Anreise auch für diejenigen Besucher sicherer, welche zu viel Alkohol konsumiert haben.  
<br />Das Unternehmen ist seit [[1932]] auf dem Oktoberfest dabei.


===Moderne Fahrgeschäfte===
Zum Festgelände kann man mit den U-Bahnlinien {{ÖPNV|U4}} und {{ÖPNV|U5}} anreisen. Dieser Bahnhof ist dem Haupteingang am nächsten gelegen. Direkt auf das Festgelände gelangt man von dort aus Sicherheitsgründen jedoch nicht mehr. Leider ist der Bahnhof während der Wiesn sehr stark überfüllt. Zwar setzt die MVG während der Wiesn spezielle Züge ein, welche in einem eigens dafür vorgesehenen Betriebsbahnhof unter der Theresienwiese hinterstellt sind, doch empfiehlt sich die Anreise mit anderen Verkehrsmitteln wesentlich mehr!
Zu den modernsten zählen unter anderem der '''[[Olympia Looping|Fünferlooping]]''' - die größte mobile Achterbahn der Welt mit fünf Loopings auf einer 1250 [[Meter]] langen Strecke. Im '''[[Eurostar (Achterbahn)|Eurostar]]''' hängen die Wägen unter den Schienen, und die Füße der sitzenden Fahrgäste hängen frei in der Luft.


Das auf dem Oktoberfest aufgestellte Riesenrad hat einen [[Durchmesser]] von 50 [[Meter]]n.
Von den S-Bahn-Haltestellen Hackerbrücke und Hauptbahnhof führen ausgewiesene Fußwege zum Festgelände. An der Hackerbrücke ist es erfahrungsgemäß auch meistens sehr überfüllt! Fast genau so weit ist es von der Trambahnhaltestelle [[Holzapfelstraße]] der Linien {{ÖPNV|18}} und {{ÖPNV|19}}. Ebenso gut erreichbar ist die Festwiese von der {{ÖPNV|U3}}/{{ÖPNV|U6}} von den U-Bahnhöfen [[Poccistraße]] und [[Goetheplatz]], der auch vom City-Ringbus {{ÖPNV|58}} {{ÖPNV|68}} bedient wird. Die Buslinie {{ÖPNV|134}} hält auch nahe gelegen am [[Alter Messeplatz|Alten Messeplatz]]. An der Haltestelle [[Hans-Fischer-Straße]] kann man auf die Wiesn mit dem Bus {{ÖPNV|62}} gelangen.


== Sanitäts- und Rettungsdienst ==
== Oktoberfest App ==
[[2004]] wurde ein neues Gebäude, das sogenannte Servicezentrum im Bereich des ehemaligen Behördenhofes direkt hinter dem Schottenamelzelt in den Dienst gestellt, in dem die [[Polizei]], [[Berufsfeuerwehr]] [[München]] und das [[Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] stationiert sind.  
Die Webseite München.de gibt eine offizielle Oktoberfest-App heraus, die noch mehr Informationen rund um die Wiesn beinhaltet. Mehr Informationen hierzu findet man [https://www.oktoberfest.de/informationen/die-offizielle-oktoberfest-app hier].


Das [http://www.brk-muenchen.de/ Münchner Rote Kreuz] erledigt den Großteil des Sanitätsdienstes. Im Umkreis des Oktoberfestes stehen aber zusätzliche Rettungsfahrzeuge weiterer Hilfsorganisationen und privater Rettungsdienste in Bereitschaft. In diesem Jahr hat ein privates Unternehmen, die [[Aicher_Ambulanz_Union|Aicher Ambulanz Union]] erstmals den Sanitätsdienst in einem Zelt übernommen.
== Frühlingsfest ==
Ähnlich dem Oktoberfest findet auf der [[Theresienwiese]] im April/Mai ein zweites Volksfest statt, das Münchner [[Frühlingsfest]], das auch als die "kleine Wiesn" bezeichnet wird. Daneben gibt es diverse Stadtteilfeste, von denen die [[Auer Dult]] das bekannteste ist.


Um in dem Gedränge einigermaßen zügig voranzukommen, hat sich der Einsatz von Schiebetragen mit Sichtschutzplanen bei den Geländetrupps des Roten Kreuzes bewährt. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht kommen die Sanitäter relativ selten wegen betrunkener Personen zum Einsatz, sondern viel häufiger wegen "normaler" medizinischer Notfälle. Durch die hohe Besucherzahl entsteht auf ihr das Einsatzaufkommen einer mittleren Stadt.
Von [[1956]] bis 2005 gab es in [[Giesing]] das [[Little Oktoberfest]], das ursprünglich von der [[US-Armee]] gefeiert wurde.


Im Behördenhof stehen ein [[Notarzteinsatzfahrzeug]] und eine vollausgestattete Krankenstation mit einem kleinen OP-Raum zur Verfügung, in dem ambulante Notfall-Operationen vorgenommen werden können. Ausführliche Informationen dazu stellt das Bayerische Rote Kreuz auf einer [http://www.brk-oktoberfest.de/ eigenen Seite] bereit.
== Oktoberfeste international ==
Nach dem Vorbild der ''Wiesn'' entstanden auch in anderen Städten und Ländern Oktoberfeste.
*Die traditionelle Konkurrenzveranstaltung zum Oktoberfest ist das ''Cannstatter Volksfest'', auch als ''Wasen'' bekannt, da es auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart stattfindet. Es beginnt und endet in der Regel jeweils eine Woche später als die Wiesn und ist hinsichtlich der Größe, der Zahl der Besucher und der ausgeschenkten Biermenge das zweitgrößte Volksfest in Deutschland.
*Das größte Oktoberfest im Ausland findet jährlich in ''Kitchener'', Ontario (Kanada) statt.
*Auch in den USA gibt es zahlreiche Orte, die ein Oktoberfest ausrichten, zum Beispiel das ''Little Oktoberfest'' in Milwaukee, auf dem deutsche Blasmusik gespielt wird und es Sauerkraut - Burger zu kaufen gibt.  
*In der Schweiz findet das Oktoberfest in Zürich statt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
*In Brasilien feiert man das Oktoberfest in Blumenau im südlichen Bundesstaat Santa Catarina. Es zählt mit ca. 800.000 Besuchern ebenfalls zu den größten und bekanntesten Oktoberfesten, da es sich sehr am Münchner Original orientiert.


== Philatelie ==
== Bilder, Filme ==
Briefe, die in die auf dem Oktoberfest aufgestellten [[Briefkasten]] gesteckt wurden, werden mit einem [[Sonderstempel]] der Post versehen. Sie sind begehrte Sammlerobjekte.
* SZ-Bildstrecke 2016: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-die-wiesn-aus-der-distanz-1.3164762 Die Wiesn aus der Distanz.]  Bilder von Rainer Viertlböck - von oben - und menschenleer.
* [[Rainer Viertlböck]]: ''Oktoberfest''. Begleitet werden die Bilder von einem Text des amerikanischen Schriftstellers Thomas Wolfe (1900–1938). [[Schirmer/Mosel Verlag|Schirmer/Mosel]], München, 2016. Hrsg. von Nicola Borgmann. 166 Seiten, 153 Farbtafeln (Aufnahmen von 2014 u. 2015).


== Termine des Münchner Oktoberfestes ==
== Siehe auch==
Das Oktoberfest dauert heute 16 Tage und endet regelmäßig am ersten Sonntag im Oktober. Fällt dieser Sonntag auf den 2. Oktober, so wird das Fest auf den darauf folgenden Montag ([[Tag der Deutschen Einheit]]) verlängert. Aus dieser Regel ergeben sich die folgenden Termine für die einzelnen Jahre:
* [[Bier & Oktoberfest Museum]]
{| cellspacing="5px"
* Das [[Oktoberfestattentat]] im Jahr 1980
|
{| cellspacing="1px" style="background-color:gray"
|- style="background-color:#D0D0D0"
! &nbsp; Jahr &nbsp;
! Termin
! &nbsp; Besonderheit &nbsp;
|- style="background-color:#FFFFFF"
| &nbsp; [[2003]]
| &nbsp; 20. Sep. - 05. Okt. &nbsp;
| &nbsp;
|- style="background-color:#E0E0E0"
| &nbsp; [[2004]]
| &nbsp; 18. Sep. - 03. Okt. &nbsp;
| &nbsp; Mit ZLF<sup>*</sup>
|- style="background-color:#FFFFFF"
| &nbsp; [[2005]]
| &nbsp; 17. Sep. - 03. Okt. &nbsp;
| &nbsp; 17 Tage
|- style="background-color:#E0E0E0"
| &nbsp; [[2006]]
| &nbsp; 16. Sep. - 03. Okt. &nbsp;
| &nbsp; 18 Tage
|- style="background-color:#FFFFFF"
| &nbsp; [[2007]]
| &nbsp; 22. Sep. - 07. Okt. &nbsp;
| &nbsp;
|}
|
{| cellspacing="1px" style="background-color:gray"
|- style="background-color:#D0D0D0"
! &nbsp; Jahr &nbsp;
! Termin
! &nbsp; Besonderheit &nbsp;
|- style="background-color:#FFFFFF"
| &nbsp; [[2008]]
| &nbsp; 20. Sep. - 05. Okt. &nbsp;
| &nbsp; Mit ZLF<sup>*</sup>
|- style="background-color:#E0E0E0"
| &nbsp; [[2009]]
| &nbsp; 19. Sep. - 05. Okt. &nbsp;
| &nbsp;
|- style="background-color:#FFFFFF"
| &nbsp; [[2010]]
| &nbsp; 18. Sep. - 03. Okt. &nbsp;
| &nbsp; 200 Jahre Oktoberfest &nbsp;
|- style="background-color:#E0E0E0"
| &nbsp; [[2011]]
| &nbsp; 17. Sep. - 03. Okt. &nbsp;
| &nbsp; 17 Tage
|- style="background-color:#FFFFFF"
| &nbsp; [[2012]]
| &nbsp; 21. Sep. - 06. Okt.
| &nbsp; Mit ZLF<sup>*</sup>
|}
|}
<small>*) Bayerisches Zentral-Landwirtschaftsfest</small>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bauer, Fenzl: ''175 (Hundertfünfundsiebzig) Jahre Oktoberfest: 1810-1985.'' Hrsg. von der Landeshauptstadt München. Zusgest. von Richard Bauer u. Fritz Fenzl.- München : Bruckmann, 1985. ISBN 3-7654-2027-1
* [[Ulrich Chaussy]]: ''Oktoberfest. Ein Attentat.'' 1985, ISBN 3-63088022-3; ''siehe auch'' derselbe: ''(Die unbekannte Hand.)'' In Die Zeit, 9. September 2010
*  [[Wolfgang Schorlau]]: ''Das München-Komplott. Denglers fünfter Fall.'' Kiepenheuer und Witsch, Köln 2009, ISBN 978-3-462-04132-3. ([https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schorlau#Das_M.C3.BCnchen-Komplott._Denglers_f.C3.BCnfter_Fall Bei WP])
* [[Maria von Welser]] (Hrsg.): ''Münchner Oktoberfest''; Bummel-Verlag, München; 1982; ISBN 388781004X
* [[Maria von Welser]] (Hrsg.): ''Münchner Oktoberfest''; Bummel-Verlag, München; 1982; ISBN 388781004X
* ''175 [Hundertfünfundsiebzig] Jahre Oktoberfest:'' 1810-1985/hrsg. von d. Landeshauptstadt München. Zsgest. von Richard Bauer u. Fritz Fenzl.- München : Bruckmann, 1985. ISBN 3-7654-2027-1


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.br-online.de/land-und-leute/thema/oktoberfest/ Oktoberfest bei BR-ONLINE] Alles rund um die Wiesn beim Bayerischen Rundfunk. Geschichten von der Wiesn, News, Videos, Webcams und Spiele.
* [http://www.oktoberfest.de/ oktoberfest.de] der Webauftritt des Oktoberfestes
* [http://www.wiesncountdown.com Wiesn-Countdown] Countdown bis zum Wiesn Start in Echtzeit
* [https://www.muenchen.de/veranstaltungen/oktoberfest.html Stadt München] über das Oktoberfest
* [http://www.muenchen.de/Tourismus/Oktoberfest/89552/index.html muenchen.de] Offizielle Website der Stadt München zur Wiesn
* [http://www.oktoberfest-tv.de/ oktoberfest-tv.de] Umfangreiche Website zum Oktoberfest - Allgemeine Infos, Bierzelte, News, Geschichte, Webcams, Bildergalerie, Video-Archiv
* [http://www.oktoberfest.de/ oktoberfest.de] Website von SevenOne (pro7/sat.1) zum Oktoberfest
* [http://www.kleine-wiesnzelte.de/ Portal der kleinen Oktoberfestzelte]
* [http://www.wiesnzelte.de/ Portal der Oktoberfest Festzelte] Portal der kleinen und mittleren Oktoberfestzelte
* [http://www.oktoberfestplaner.de/ oktoberfestplaner.de]  
* [http://www.pbase.com/markushuck/munich_trachten Trachtenumzug] Trachtenumzug während des Oktoberfest
* [http://www.schichtl.by/ auf geht's zum Schichtl]
* [http://www.travel-impressions.de/oktoberfest/oktoberfest.htm Fotos]  
* [http://www.bayregio-muenchen.de/oktoberfest/ Bilder und Texte zum Münchner Oktoberfest] - Mit Infos zu Übernachtungsmöglichkeiten
* [http://www.oktoberfestplaner.de/ oktoberfestplaner.de] Umfangreiche Website mit tagesaktueller Redaktion und vielen Fotos
* [http://www.krinoline.de/ Krinoline]
* [http://www.wiesn24.de Wiesn24.de] private Homepage mit vielen aktuellen Informationen
* [http://www.oktoberfest-info.de/ Oktoberfest München] - Informationsportal zur Münchner Wiesn
* [http://www.oktoberfestblumenau.com.br/ Oktoberfest in Blumenau/Brasilien]
* [http://www.munichx.de/trinken/oktoberfest.php Oktoberfest München] Bericht mit Infos zu den Bierzelten bei munichx.de
* [http://www.oktoberfest.ca/ Oktoberfest in Kitchener-Waterloo/Kanada]
* [http://www.euspaceimaging.com/content/Downloads/iom/Sep04/oktoberfest_2003_941x1254.jpg Satellitenbild Oktoberfest 2003]
* [http://ame.de/camlive/amedach/ame352.jpg WebCam auf die Theresienwiese]
*360°-Bild (Bierzeltstraße) [http://images.deutschland-panorama.de/staedte/muenchen/1_198_01.ipx (deutschland-panorama.de)]
*360°-Bild (Bavaria) [http://images.deutschland-panorama.de/staedte/muenchen/1_198_69.ipx (deutschland-panorama.de)]


== Einzelnachweise ==
<references />


{{Wikipedia-Artikel}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Volksfest]]
[[Kategorie:Oktoberfest| ]]

Aktuelle Version vom 6. Oktober 2024, 19:26 Uhr

Oktoberfest 2003 aus Vogelperspektive
Oktoberfest 2009 bei Nacht, "St.-Pauls-Perspektive"

Das Oktoberfest in München (mundartlich auch die Wiesn, oft falsch mit Apostroph "Wies'n" geschrieben) ist das größte Volksfest der Welt und führt teilweise zu übermäßigem Konsum von Bier, welches übrigens während des Oktoberfestes speziell von den Brauereien etwas dunkler und kräftiger gebraut wird. Man spricht hier dann vom Märzen.

Der Oktoberfestbesucher hat überwiegend die Möglichkeit die Theresienwiese in Nord-Süd-Richtung zu queren, die Wirtsbudenstraße führt hier zwischen den Festzelten hindurch, während die östlicher gelegene Schaustellerstraße die Fahrgeschäfte erschließt. Zwischen diesen beiden Haupterschließungswegen gibt es noch Querstraßen, welche mit ansteigenden Nummern von 1 bis 5 nummeriert sind. Die erste Straße ist dabei die vom Bavariaring zum Fuß der Bavaria führende Matthias-Pschorr-Straße ab der die Nummerierung in Richtung Norden beginnt.

Geschichte

  • Das Oktoberfest fand erstmals am 17. Oktober 1810 statt.
  • Im Jahr 1910 feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag und es wurden 12.000 Hektoliter Bier ausgeschenkt.
  • Am 26. September 1980 explodierte direkt am Haupteingang des Festgeländes abends eine Bombe. 13 Menschen fanden dabei den Tod, über 200 Menschen wurden dadurch verletzt. Das Oktoberfestattentat wird einer dabei getöteten Einzelperson zugerechnet, obwohl Unklarheiten über den Ablauf nicht beseitigt werden konnten. Mehr dazu findet man im Artikel Geschichte des Oktoberfests.

Ablauf

Einzug der Wirte

Am ersten Wiesnsamstag gibt es als Auftaktveranstaltung immer einen kleinen Einzug der Wiesnwirte, der seit 1887 traditionell durchgeführt wird. Farbenfrohe und prachtvoll geschmückte Pferdegespanne der Brauereien, Wirte und des Kellnerpersonals werden bei ihrem Einzug von den Musikkapellen der Festzelte begleitet und treffen gegen 12 Uhr auf der Theresienwiese ein. Der Zug beginnt in der Josephspitalstraße und führt über Sonnenstraße, Schwanthalerstraße und Bavariaring zur Wirtsbudenstraße.

Anstich

Punkt 12 Uhr sticht der jeweilige Oberbürgermeister der Stadt im Schottenhamel-Festzelt das erste Bierfass an. Mit diesem traditionellen Anstich und dem Ruf „O'zapft is“ wird das Oktoberfest offiziell eröffnet. Diese Tradition gibt es erst seit 1950. Die anwesenden Gäste warten seitdem alljährlich mit Spannung darauf, wie viele Schläge der Oberbürgermeister tätigt, bis das erste Bier fließt. Die beste Leistung liegt bei zwei Schlägen (Ude, 2005, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012 und 2013), es waren aber auch schon 19 (oder 17, hier widersprechen sich die Quellen) Schläge erforderlich (Wimmer, 1950). Im Jahr 2007 benötigte Ude drei Schläge. 2015 schaffte es der neue OB Dieter Reiter auch mit 2 Schlägen. "Landesvater" Edmund Stoiber zog zum letzten Mal während seiner Amtszeit als Ministerpräsident mit in das Festzelt ein. Ude betonte, dass somit zum letzten Mal der Bieranstich „fest in oberbayerischer Hand“ sei, aber dass er „auch einem Franken die erste Maß reichen werde“. Es blieb dann mit Horst Seehofer doch bei den Oberbayern. 2018 übergab OB Dieter Reiter abermals die erste frisch angezapfte Maß einem Franken, Ministerpräsident Markus Söder. Der Anstich wird weltweit von mehreren Rundfunkanstalten übertragen und von vielen Fernsehzuschauern verfolgt.

Trachten- und Schützenzug

Zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern fand 1835 zum 25-jährigen Jubiläum erstmals der Trachten- und Schützenzug statt. Seit 1950 wird dieser jährlich durchgeführt und ist mittlerweile einer der Höhepunkte des Oktoberfests. Dabei ziehen am ersten Wiesnsonntag knapp 9000 Teilnehmer (2015) verschiedener Trachten- und Schützenvereine in ihrer traditionellen Festtagstracht vom Maximilianeum aus auf einer sieben Kilometer langen Strecke durch die Münchner Innenstadt zur Wiesn. Der Trachten- und Schützenzug wird vom Münchner Kindl auf einem Ross angeführt und von Blaskapellen und Fahnenschwingern begleitet. Die Vereine und Gruppen kommen größtenteils aus Bayern, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Norditalien. Der Trachten- und Schützenzug wird weltweit von vielen Rundfunkanstalten ausgestrahlt. Der BR produziert das Filmmaterial dazu.

Der Zugweg geht durch folgende Straßen: MaximilianstraßeResidenzstraßeLudwigstraße (Schleife südlich der Galeriestraße) – OdeonsplatzBrienner StraßeAmiraplatzKardinal-Faulhaber-StraßePromenadeplatzPacellistraßeLenbachplatzStachusSonnenstraße (Schleife in Höhe der Josephspitalstraße) – SchwanthalerstraßePaul-Heyse-StraßeGeorg-Hirth-PlatzHerzog-Heinrich-StraßeKaiser-Ludwig-PlatzSchubertstraße und schließlich auf den Esperantoplatz vor der Festwiese.

Wiesn-Gottesdienst

Traditionell findet in der ersten Wiesnwoche am Donnerstag um 10 Uhr ein Wiesn-Gottesdienst statt. Früher wurde diese Messe im Hippodrom abgehalten. Nun findet sie im Marstall-Festzelt statt. Es handelt sich um einen ökumenischen Gottesdienst.

"Italiener-Wochenende"

Das jeweils zwischen den beiden Wiesnwochen liegende Wochenende wird als "Italiener-Wochenende" bezeichnet. Traditionell kommen zu diesem Wochenende sehr viele Einwohner Italiens nach München, um das Oktoberfest zu besuchen. Aus diesem Grund bekommt auch die Polizei an diesem Wochenende Verstärkung aus Italien.

Platzkonzert der Wiesnwirte

Am Sonntag des Italiener-Wochenendes findet um 11 Uhr vor der Bavaria-Statue ein Platzkonzert aller Blaskapellen sämtlicher Festzelte statt. Dieses Platzkonzert wird auch vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen und im Hörfunk übertragen.

Wiesn-Zapfenstreich

Am letzten Wiesntag, der meist entweder ein Sonntag ist, oder auf den Tag der Deutschen Einheit fällt, gibt es um 12 Uhr vor der Bavaria traditionell das Böllerschießen, welches das Wiesnende ankündigt. Die Festzelte haben dann noch bis zum sogenannten Zapfenstreich geöffnet. Der Zapfenstreich ist das offizielle Ende des Oktoberfestes. Ab 22:30 Uhr wird dann nämlich kein Bier mehr ausgegeben. Meistens wird zu diesem Zeitpunkt in allen Festzelten für die Besucher, welche Wunderkerzen in den Händen halten, das Lied "Sierra Madre del su" gespielt und die Beleuchtung aller Fahrgeschäfte ausgeschaltet.

„WirtshausWiesn“ 2020

Wegen der Ansteckungsgefahren der Covid-19-Pandemie wurde das Fest am 19. April 2020 von OB Reiter und MP Söder endgültig abgesagt[1].

Als kleine Ersatz-Feier stieg in mehr als 50 Wirtshäusern die zweite Runde der „WirtshausWiesn.“ Damit wollen die Wirte trotz Corona für etwas Oktoberfeststimmung sorgen. Da die Infektionszahlen in München zu dieser Zeit stiegen, war die Veranstaltung umstritten. Die Wirte betonten jedoch, sie würden die üblichen Corona-Vorschriften zu Abständen und Masken in allen Gaststätten streng einhalten. Auf der „nackerten“ Theresienwiese besteht ein Alkoholverbot.

… früher (2004) … — ein gefülltes Festzelt (Foto: K. S.)

Absage 2021

Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter haben am 3. Mai 2021 das Oktoberfest 2021 abgesagt. Allerdings hatten schon seit Längerem nur noch die größten Optimisten mit einer Wiesn 2021 gerechnet.

Oktoberfest 2022

Oberbürgermeister Reiter gab am 29. April 2022 bekannt, dass das Oktoberfest 2022 stattfinden solle. Es gäbe nach der aktuellen (!) Rechts- und Infektionslage keinen Grund zur Absage oder für Auflagen. Sollte das Oktoberfest kurzfristig abgesagt werden müssen, könne es jedoch keinen Schadenersatz für Vorbereitungen geben[2].

Oktoberfest 2023

Das Oktoberfest 2023 konnte ohne Corona-Auflagen stattfinden.

Die Getränkepreise stiegen weiter: so kostete eine Maß Festbier zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro, durchschnittlich 6,12 Prozent mehr als 2022. Damals reichte die Preisspanne von 12,60 Euro bis 13,80 Euro. Die Durchschnittspreise der alkoholfreien Getränke betrugen pro Liter für Tafelwasser 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro), Spezi 11,65 Euro (2022: 10,85 Euro) und für Limonade 11,17 Euro (2019: 10,35 Euro). Es kamen 7,2 Millionen Besucher, die 6,5 Millionen Maß Bier tranken - etwas weniger als im Jahr vorher[3].

Die Landeshauptstadt München bot den Anwohnern wieder einen Reinigungsservice an. Wer an der Theresienwiese oder im weiteren Umgriff wohnt und Verunreinigungen seines Privatgrundstücks, der Tor- oder Hauseingänge durch Wiesngäste feststellte, konnte über eine Webseite den Reinigungsservice beauftragen. Unter der Adresse https://www.wirtschaft-muenchen.de/reinigung-anwohner-oktoberfest-2023/ konnten Verschmutzungen gemeldet werden. Aufträge, die bis 10 Uhr eingingen, wurden am Tag des Eingangs abgearbeitet, andernfalls am folgenden Tag[4].

Daten und Fakten

Bavaria-Statue auf der Theresienwiese

Das Oktoberfest dauert in der Regel 16 Tage und endet seit 1872 traditionell am ersten Sonntag im Oktober. Fällt dieser auf den 1. oder 2. Oktober, wird seit 1990 das Fest bis zum 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, verlängert.

Die Festwiese (Theresienwiese) ist ca. 42 Hektar groß. Davon belegt die „normale“ Wiesn ca. 34,5 ha und die Oide Wiesn 3,5 ha. Aber nicht nur deswegen ist das Oktoberfest das größte Volksfest der Welt. Jahr für Jahr kommen über sechs Millionen Besucher auf die Theresienwiese. 70 Prozent der Besucher stammen aus Bayern. Zahlreiche Besucher reisen auch aus dem Ausland an, insbesondere aus Italien, aber auch aus anderen europäischen Ländern, aus Japan und sogar aus Australien.

Blick über die Wiesn im September 2023.

Die Wiesn in Zahlen (2023):[5][6]

  • 8.000 Festangestelle Personen und 5.000 wechselnde Arbeitskräfte arbeiten auf der Wiesn
  • 1400 Toiletten (Sitzplätze) und 1000 m Pissoirrinnen befinden sich auf der Wiesn. Darüber hinaus gibt es 43 behindertengerechte Toiletten.
  • Sitzplätze für 120.000 Personen stehen zur Verfügung.
  • Die sechs zugelassenen Brauereien (Spaten, Augustiner, Paulaner, Hacker-Pschorr, Hofbräuhaus, Löwenbräu) haben 6,5 Millionen Maß Bier verkauft.
  • Die Wiesn 2023 hatte insgesamt 7,2 Millionen Besucher.
  • 2023 wurden 2.808.708 Kilowattstunden Strom, und 109.183 Kubikmeter Wasser verbraucht.
  • Es wurden 912 Tonnen Restmüll produziert. Weitere 654,89 Tonnen sind Biologische Abfälle
  • 70 Tonnen von Glas gingen auf der Wiesn zu Bruch
  • Es wurden insgesamt 115.600 Bierkrüge geklaut.
  • Die Polizei verzeichnete 1.854 Einsätze
  • Im Wiesn-Fundbüro wurden 3.250 Fundsachen gesammelt.

Weitere Fakten:

  • Nur 1,5 Sekunden im Schnitt benötigen geübte Schankkellner zum Füllen eines Maßkrugs.
  • Einem besonders geschickten Schankkellner gelang es, aus einem 152-Liter-Fass 189 Maß Bier einzuschenken[7].
  • 1973 war es bereits im September so kalt, dass der Einzug der Wirte auf der Theresienwiese bei Schneegestöber stattfand.
  • Der wohl berühmteste Hilfsarbeiter beim Aufbau der Wiesn war Albert Einstein: Als Lehrling einer Elektrofirma drehte er im Schottenhamel-Festzelt Glühbirnen ein.
  • Das größte Blaskonzert der Welt findet jedes Jahr am zweiten Wiesnsonntag statt. Die etwa 300 Musiker der Kapellen aller Festzelte versammeln sich vor der Bavaria und spielen auf.

Die Wiesn-Bierpreise seit 1951

Die Getränkepreise werden nicht von der Landeshauptstadt München festgelegt. Die Stadt überprüft als Veranstalter des Oktoberfestes jedoch die von den Gastronomen genannten Preise auf ihre Angemessenheit[8].

Die Wiesn-Maß, egal wie eingeschenkt:

  • 1951: 1,60 Mark
  • 1955: DM 1,70
  • 1960: DM 1,90
  • 1965: DM 2,20
  • 1970: DM 2,70
  • 1975: DM 3,60
  • 1985: DM 6,20
  • 1995: DM 9,90
  • 2005: € 7,00
  • 2008: € 8,00
  • 2011: € 8,95 - € 9,20
  • 2012: € 9,10 - € 9,50
  • 2013: € 9,40 – € 9,85
  • 2014: € 9,70 – € 10,10
  • 2015: € 10,00 – € 10,40
  • 2016: € 10,40 – € 10,70
  • 2017: € 10,60 - € 10,95
  • 2018: € 10,90 - € 11,50
  • 2019: € 11,40 - € 11,80
  • 2020: keine Wiesn
  • 2021: keine Wiesn
  • 2022: € 12,60 - € 13,80
  • 2023: € 12,60 - € 14,90
  • 2024: € 13,60 - € 15,30

Festzelte

Die Chance auf einen Platz und das große Geschäft: Während der zwei Wiesn-Wochen gibt es ca. 1,8 Millionen Plätze in den Zelten und Biergärten. Davon seien 900.000, also die Hälfte, reservierungsfrei. Unter der Woche müssten nach dem ab 2013 geltendem Modell 25 Prozent aller Plätze in den Zelten von Reservierungen frei gehalten werden. Sonn- und feiertags bleiben bis 15 Uhr die Hälfte aller Plätze reservierungsfrei, danach sind es noch 35 Prozent.

Sprecher der Wiesnwirte ist Peter Inselkammer, Betreiber des Armbrustschützenzelts[9].

Augustiner-Bräu

Augustiner-Zelt

Die Augustiner Brauerei liefert als einzige Münchner Brauerei noch Holzfässer auf die Wiesn. Somit ist das Augustiner-Zelt mit den Festwirten Manfred und Thomas Vollmer das einzige Großzelt, in dem Fassbier ausgeschenkt wird. In den kleineren Festzelten bietet auch die Fischer Vroni Augustiner Bier vom Fass.

Bräurosl / Pschorrbräu-Festhalle

Bräurosl-Zelt

Die Bräurosl ist das Festzelt der Familie Heide, den Betreibern der Großgaststätte Heide-Volm in Planegg bei München. In diesem Festzelt findet traditionell jedes Jahr am ersten Wiesn-Sonntag der aus einer Vereinsveranstaltung des "Münchner Löwenclubs" hervorgegangene "Gay Sunday" statt. Wahrzeichen der Bräurosl sind zwei fast 20 Meter hohe Maibäume vor dem Zelt. 2004 erwartete die Wiesnbesucher ein komplett neues Zelt mit 6.200 Sitzplätzen. Dazu kommen 2.200 Sitzplätze im Garten.

Hacker-Festzelt

Hacker-Zelt

Der Festwirt des Hacker-Festzelts ist Toni Roiderer, Gastwirt im Gasthof zum Wildpark in Straßlach. Gast in seiner Kutsche beim Einzug der Festwirte ist traditionell der bayerische Schauspieler Ottfried Fischer. 2004 wurde das Zelt innen neu gestaltet, um dem Werbeslogan der Hacker-Brauerei „Himmel der Bayern“ besser gerecht zu werden. Dazu wurde die Zeltinnendecke aufwändig behängt.

Marstall (früher Hippodrom)

Das Hippodrom wurde 1902 als Imbiss- und Schaubude auf dem Oktoberfest eröffnet. Als Besonderheit befand sich im Zelt eine Pferdereitbahn, auf der Besucher reiten durften. In den letzten Jahren wurde das Festzelt in erster Linie von der Münchner Schickeria und Prominenten besucht. Festwirt war bis 2013 Sepp Krätz.

Seit der Wiesn 2014 ist dort nicht mehr das Hippodrom, sondern der Marstall. Der Wirt im (neuen) Marstall ist Siegfried Able. Nun sollen tagsüber junge Eltern kommen. Es gibt Wickelstationen, in den Gängen soll für Kinderwägen Platz sein. 3500 Sitzplätze gibt es im Inneren, 900 draußen. Es gibt Bier der Spaten-Franziskaner-Brauerei.

Hofbräu-Festzelt

Hofbräu-Zelt

Das Hofbräu-Festzelt wird seit 1980 von der Familie Steinberg geführt. Unter ihrer Leitung wurden bedeutende bauliche Veränderungen im Zelt veranlasst. So findet man heute den auf dem Oktoberfest einzigen Stehbereich mit 1.000 Plätzen. Zwölf Zentner Hopfenreben, die Menge eines ganzen Hopfenfeldes, werden als Dekoration genutzt.

Das Hofbräu-Festzelt ist mit seinen insgesamt knapp 10.000 Sitzplätzen das zweitgrößte Bierzelt auf dem Oktoberfest. Es wird jährlich auf einer Fläche von über 7.000 m² errichtet, wobei die ersten Aufbauarbeiten bereits 3 Monate vor dem Start des Festes beginnen. In den 16 Tagen werden dort über eine halbe Million Maß Bier, 70.000 halbe Hähnchen, 5.500 Schweinshaxn und 8.500 Portionen Schweinswürstel konsumiert.

Löwenbräu-Festzelt

Im Löwenbräu-Festzelt (2003)

Charakteristisch an diesem Zelt mit ca. 8.600 Sitzplätzen ist der 37 m hohe Löwenbräu-Turm. Unter dem Zelthimmel leuchten 16.500 Glühbirnen. Die Festwirte sind Christa und Ludwig Hagn sowie Stephanie Spendler.

Ochsenbraterei

Im September 1881 briet der Metzger Johann Rössler erstmals einen Ochsen am Stück auf einem Spieß und bot ihn zum Stehimbiss an. Da er kein Bier ausschenken konnte, musste er seinen Betrieb jedoch 1882 einstellen. Ab 1898 war er mit seiner Ochsenbraterei wieder präsent und 1901 wurde sein 200. Ochse gebraten. Heute werden pro Wiesn ca. 90 Ochsen verzehrt. Dazu gibt es Spatenbier. Zeltwirtinnen (sind Anneliese Haberl und) ihre Tochter Antje Schneider.

Schottenhamel

Schottenhamel-Zelt

Die Geschichte des Zeltes als gastronomischer Betrieb geht auf 1876 zurück, als der Schottenhamel ein Bretterschuppen hinter dem Königszelt war. Das heutige Festzelt besteht seit 1953 auf einer Fläche von 4.800 m² mit 8.000 Plätzen auf zwei Galerien. Der Wirtsgarten bietet 4.000 Plätze auf einer Fläche von 2.200 m². Im Schottenhamel-Zelt wird alljährlich vom amtierenden Oberbürgermeister das erste Fass angezapft und mit dem Spruch "O'zapft is!" die Wiesn eröffnet. Diese Tradition geht auf das Jahr 1950 zurück, als Thomas Wimmer zum ersten Mal ein Fass anschlug. Das Zelt gilt als das Traditionszelt für Münchner Studentenverbindungen. Dies ist an den Studentenwappen an einer der Seitenwände zu erkennen. Im Schottenhamel-Zelt wird Spaten-Bier ausgeschenkt. Festwirte sind Peter und Christian Schottenhamel.

Schützenfestzelt

Das Schützenfestzelt gehört mit etwa 5.390 Plätzen (ca. 4.300 innen und ca. 1.090 außen) zu den kleineren Bierzelten. Es steht gleich neben der Bavaria und damit abseits der großen Wirtsbudenstraße. Von vielen Touristen wird es übersehen, weil der Eingang nicht unbedingt bierzelttypisch ist. Das Publikum ist im Schnitt älter, die Atmosphäre wirkt gemütlicher und ruhiger als bei den anderen, großen Zelten der Biermeile. Das Schützenfestzelt ist ein richtiges Münchner Zelt. Das Publikum kommt vorwiegend aus dem bayerischen Oberland. Als eines der ältesten Zelte auf dem Oktoberfest gibt es hier eine Besonderheit: An 110 Schießständen findet hier das traditionelle Oktoberfest-Landesschießen statt. Die Festwirte sind Claudia und Eduard Reinbold. Das Schützenfestzelt ist für seinen Geranienbalkon berühmt, die Spezialität des Zeltes sind in Malzbier gebratene Spanferkel.

Winzerer Fähndl / Paulaner-Festzelt

Schon von Weitem ist das Winzerer Fähndl erkennbar am großen Turm mit einem sich drehenden, sechs Meter hohen Paulaner-Maßkrug an der Spitze. Der Name "Winzerer Fähndl" für das Paulaner-Festzelt stammt aus der Zeit, als die gleichnamige Armbrustschützengilde hier ihr Hauptquartier hatte und im Zelt noch mit der Armbrust geschossen wurde. Vor langen Jahren zog es die Armbrustschützen in ein seinerzeit neues Zelt, das Armbrustschützenzelt. Der Name der Gilde "Winzerer Fähndl" blieb dem Paulaner-Festzelt bis heute erhalten. Festwirte sind Peter und Arabella Pongratz, bekannt auch durch ihre Starkbierhochburg am Nockherberg. Das Zelt verfügt über 8.450 Sitzplätze innen und 2.450 Sitzplätze im Garten. Die Kapelle "Die Nockherberger" spielt unter der Leitung von Konrad Aigner auf.

Kleinere Festzelte

Münchner Knödelei

Das Zelt gilt als Geheimtipp unter den kleinen Wiesnzelten, ist liebevoll dekoriert und bietet 300 Sitzplätze (90 im Biergarten). Hier dreht sich alles um den Knödel. Die Speisekarte "Königlich Bayerische Knödel-Rundschau" bietet nicht nur einen Überblick über die Vielfalt der Knödelgerichte (vom Schweinsbraten mit Knödel bis zum Rote-Bete-Knödel), sondern auf witzig-pfiffige Weise auch Einblicke in die Geschichte des Knödels als Sinnbild "bajuwarischer Culinaire". Man verspricht knödeliges Vergnügen für die ganze Familie. Abends sorgt die Showband Take Five für die richtige Stimmung. Hier hat die Wiesn ihren urtümlichen, bayerischen Charme bewahren können.

Fischer-Vroni

"Steckerlfisch"

Seit einigen Jahren hat es sich eingebürgert, dass das Zelt am zweiten Wiesn-Montag von Schwulen und Lesben "besetzt" wird. Diese Tradition geht zurück auf den inzwischen verstorbenen schwulen Wirt der Bar Prosecco, der stets einige Tische für seine homosexuellen Gäste reservierte. Inzwischen ist dieser Termin ein Selbstläufer, so dass man nur rechtzeitig erscheinen muss, um mitfeiern zu können.

Wirtshaus im Schichtl

Ob Menu, Imbiss, Salatiges oder Süßes – lassen Sie sich im „Wirtshaus im Schichtl“ mit echt bayerischen Schmankerln verwöhnen. Angeboten werden neben verschiedenen Biersorten erlesene Weine und Alkoholfreies. Für Stimmung sorgt täglich live die Schichtl-Band „Zipfi Zapfi Buam“.

Kufflers Weinzelt

Dieses Zelt ist für die Besucher, die nicht auf Bier stehen, sondern sich anders betrinken möchten. Festwirt ist die Familie Kufler.

Käfer Wiesn-Schänke

Seit 1971 gibt es dieses Zelt im Stil eines hölzernen Bauerhauses. Dort trifft sich vornehmlich die Münchner Schickeria oder wer dazu gehören möchte.

Schausteller, Attraktionen

Neben den Bierzelten gibt es auf dem Oktoberfest auch viele moderne und klassische Schausteller und Fahrgeschäfte. Darunter befinden sich einige echte historische Attraktionen.

  • Floh-Circus - Entstanden aus einer alten europäischen Wanderzirkus -Tradition
  • Hau den Lukas - eine der beliebtesten Vergnügungen, Kraft, Augenmaß, Ruhe
  • Irrgarten - Seit ungefähr 1900 findet man diese Belustigungsgeschäfte mit so klangvollen Namen wie zum Beispiel "Fluch des Pharao" auf dem Münchner Oktoberfest.
  • Jahrmarktsphotographie - Seit circa 1880 haben sich Berufsfotografen auf das Volksfestgeschäft spezialisiert. 1886 standen auf dem Oktoberfest sage und schreibe zwölf Fotografenbuden.
  • Original Pitt’s Todeswand - Auf zwei Motorrädern Akrobatik im Kessel.
  • Alpenrausch von Michael Kollmann
  • Amazonas - Erlebnisreise über drei Etagen "Dschungel"
  • Asia - Zu Fuß auf eine asiatische Gruseltour
  • Ballermann - Belustigungsgeschäft
  • Futureworld - ein Hightech-Laufgeschäft
  • Hammerschlag - ein modernisierter Hau den Lukas. Muskelkraft führt den Hammerschlag, der je nach Wucht die gewünschte Person auf dem Fahrsitz eines Turms bis zu maximal sieben Meter in die Höhe schießen kann. Dann heißt es entsprechend der erreichten Höhe: "Rehstreichler", "Halbstarker" oder "Superman".
  • Die Bayerische Herzlzentrale - Fotoherzen verschicken, verschenken
  • Imagination - Laufgeschäft von Karl Häsler aus München
  • Inferno der Motoren - atemberaubende Acts in der senkrechten Wand
  • Mäusezirkus - mehr als 300 Mäuseweibchen
  • Motodrom - Hugo Dabbert mit seiner Mannschaft
  • Münchner Hoffreuhaus
  • Mystery - Laufgeschäft der Gebrüder Bügler
  • Psychodelic - rauschhaftes Retro-Vergnügen wird versprochen.
  • Revue der Illusionen
  • Sensorium - Multimedia-Theater
  • Andenkenläden, Los- und Souvenirstände
  • Schießbuden - Die ersten Schießbuden hielten in den 1870er Jahren Einzug.
FuenferL.jpg

Oide Wiesn

Wie die Wiesn früher einmal war, lässt sich auf der "Oidn Wiesn" erleben. Hier findet man neben dem Herzkasperlzelt und dem Tradition auch viele alte restaurierte Fahrgeschäfte. Wenn auf der Theresienwiese das Zentale-Landwirtschafts-Fest (ZLF) abgehalten wird entfällt die Oide Wiesn entweder ganz, oder wird mit weniger Attraktionen abgehalten.

Krinoline

Die Krinoline ist ein traditionelles Rundkarussell, das bereits seit 1924 auf dem Oktoberfest aufgestellt wurde. Die runde Form und die schwankende Bewegung erinnern an eine Krinoline oder Reifrock, wodurch sich der Name erklärt. Das Karussell wurde bis 1938 mit Muskelkraft bewegt, seither per Elektroantrieb. Bis heute wird die Musik live, meist von einer Blaskapelle, gespielt.

Toboggan

Der Toboggan ist eine Turmrutschbahn: Der Fahrgast wird mittels eines schnell laufenden Förderbandes auf ca. acht Meter Höhe transportiert. Von dort steigt er auf Treppen zur Turmspitze und rutscht dann in einer sich um den Turm windenden Holzrinne mit durchaus beachtlicher Geschwindigkeit wieder zu Boden.

Die eigentliche Attraktion für die Zuschauer sind allerdings die mehr oder weniger eleganten Versuche der Fahrgäste, das Förderband zu betreten. Boshafterweise bewegt sich, anders als bei einer Rolltreppe, der Handlauf des Bandes nicht mit und wer sich dort festhält, fällt unweigerlich hintenüber.

Die Idee kommt ursprünglich aus Nordamerika. Das Wort "Toboggan" entstammt der Sprache der kanadischen Algonkin-Indianer und bezeichnet einen leichten Schneeschlitten. Der Münchner Toboggan steht seit 1933 auf dem Oktoberfest.

Kettenkarussell

Das Kettenkarussell der Familie Kalb ist das älteste Fahrgeschäft auf dem Oktoberfest. Es wurde 1919 gebaut und befindet sich seither im Familienbesitz.

Teufelsrad

Das Teufelsrad ist eine liegende, drehbar gelagerte Holzscheibe von etwa fünf Metern Durchmesser. Jeder Besucher ist eingeladen, sich darauf zu setzen oder zu legen und sich, bei steigender Drehzahl, so lange wie möglich auf dem Rad zu halten. Dies wird, sehr zum Gaudium der Zuschauer, erschwert durch einen an einem Seil über dem Rad aufgehängten Strohsack, mit dem Mitarbeiter des Teufelsrads die Personen regelrecht vom Rad "herunterkegeln". Aber erst der Rekommandeur, der die Vorgänge mit derbem, bayerischem Humor kommentiert, macht das Teufelsrad zu einem besonderen Vergnügen für die Zuschauer. Das Teufelsrad nahm seinen Betrieb um 1910 auf.

Schichtl

Der Schichtl ist ein Wiesn-Variété, das in Kurzvorstellungen Zauberei und Kuriositäten präsentiert. Berühmt wurde der Schichtl durch die "Enthauptung einer lebendigen Person mittels Guillotine", die bis heute präsentiert wird. Natürlich wird dabei nicht wirklich jemand hingerichtet.

Von Zeit zu Zeit lassen sich Prominente - wie z. B. Oberbürgermeister Christian Ude - kurzfristig "enthaupten". Der Werbespruch Auf geht's beim Schichtl dürfte einer der ersten Slogans gewesen sein, der - zumindest im Münchner Raum - den Sprung in die Alltagssprache geschafft hat. Seit 1869 ist der Schichtl fester Bestandteil des Oktoberfestes.

Pitt's Todeswand

Pitt's Todeswand (der Apostroph gehört zum Firmennamen) ist im Wesentlichen ein großer, hölzerner Zylinder von etwa acht Metern Durchmesser und acht Metern Höhe.

An seiner Innenwand rasen Motorradfahrer - nur durch die Fliehkraft gehalten - bis dicht an die Oberkante, an der die Zuschauer stehen. Dabei vollführen die Fahrer akrobatische Übungen im oder auf dem Sattel. Moderne Motorräder sind dafür ungeeignet, deshalb werden Maschinen aus den 1920er und 1930er Jahren benutzt.

Das Unternehmen ist seit 1932 auf dem Oktoberfest dabei. [10]

Riesenrad

Das große Riesenrad ist gewissermaßen Teil des Münchner Stadtbildes. Das 50 Meter hohe Riesenrad bietet in seinen 40 Gondeln mit je 10 Sitzplätzen einen Ausblick über das gesamte Stadtgebiet. Es steht schon seit 1979 auf der Wiesn und wird von 35.000 Glühbirnen beleuchtet.[11][12]

Märchen-Hängekarussell

von Karl Heinz Wittmann steht auf der Oidn Wiesn. Das Fliegerkarussell mit Hängekörben und Pferden wurde 1905 gebaut und befindet sich seitdem im Familienbesitz.

Den Zweiten Weltkrieg überstand es im Familienanwesen - in Öltüchern eingeschlagen und vergraben.

Evergreen

Das Springpferdekarussell "Evergreen" stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von der Schaustellerfamilie Ernst aufwändig restauriert.

Die Pferde mit Messing und Spiegeln sind mit echtem Rosshaar bestückt und Unikate. Sie stammen aus der in Schaustellerkreisen sehr berühmten "Caroussell-Pferde und Kunstfiguren-Fabrik Friedrich Heyn.

Weitere Fahrgeschäfte

  • Autoskooter - Auf dem Oktoberfest gibt es mehrere der auf die 1940er bis 1950er Jahre zurück gehenden Fahrgeschäfte.
  • Hexenschaukel
  • Kinderkarussell Hohmann
  • Kinderkarussell Strasser
  • Pemperlprater - Das älteste Karussell mit Ringelstechen
  • Russenrad - Seit 76 Jahren dreht sich das nostalgische kleine Riesenrad der Familie Koppenhöfer
  • Historische Schießbude
  • Schiffschaukeln
  • Schleifer´s Carouselle - Das historische, um 1900 entstandene Bodenkarussell

Moderne Fahrgeschäfte

Zu den modernsten Attraktionen zählen unter anderem der Fünferlooping - die größte mobile Achterbahn der Welt mit fünf Loopings auf einer 1250 Meter langen Strecke.

  • Alpina Bahn
  • Autoscooter Distel
  • Break Dancer
  • CyberSpace
  • Cyber Space Airline
  • Euro Star
Wiesn.JPG
  • Fliegender Teppich
  • Flip Fly
  • Freefall-Tower
  • FreeStyle
  • Frisbee
  • Gaudi-Schaukel
  • Hex'n Wipp'n
  • High Energy
  • Höllenblitz
  • Monster
  • Olympia Looping
  • Parkour
  • Power Tower 2
  • Rio Rapidos
  • Rocket
  • Schocker
  • Silberturm
  • Star Flyer
  • Super Allround
  • Techno Power
  • Top Spin
  • Tropical Trip
  • Wildwasser
  • Wild’n Wet

Service

Sanitätsdienst

2004 wurde ein neues Gebäude, das sogenannte Servicezentrum, im Bereich des ehemaligen Behördenhofes direkt hinter dem Schottenhamelzelt in den Dienst gestellt, in dem die Polizei, die Berufsfeuerwehr München und das Rote Kreuz stationiert sind. 2019 macht es nicht mehr das BRK.

Dieses erledigt den Großteil des Sanitätsdienstes. Im Umkreis des Oktoberfestes stehen aber zusätzliche Rettungsfahrzeuge weiterer Hilfsorganisationen (z.B. JUH und MHD) und privater Rettungsdienste in Bereitschaft. Im Jahr 2005 hat ein privates Unternehmen, die Aicher Ambulanz Union[13], erstmals den Sanitätsdienst direkt in einem Festzelt (Fischer Vroni) übernommen.

Um in dem Gedränge einigermaßen zügig voranzukommen, hat sich der Einsatz von Schiebetragen mit Sichtschutzplanen bei den Geländetrupps des Roten Kreuzes bewährt. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht kommen die Sanitäter relativ selten wegen betrunkener Personen zum Einsatz, sondern viel häufiger wegen "normaler" medizinischer Notfälle. Durch die hohe Besucherzahl ist die Zahl der Einsätze mit denen in einer mittelgroßen Stadt vergleichbar.

Im Behördenhof stehen ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein vollausgestattetes medizinisches Behandlungszentrum mit einem kleinen OP-Raum zur Verfügung, in dem ambulante Notfall-Operationen vorgenommen werden können. Betrieben wird das Sanitätszentrum von der Aicher Ambulanz Union.

Wiesnwache

Mit 600 Beamtinnen und Beamten ist auch die Münchner Polizei auf der Wiesn vertreten. Dazu kommen (vor allem während des Italiener-Wochenendes) auch noch weitere Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland.

Sicherheitskonzept

Zur Wahrung der Sicherheit auf der Wiesn gibt es auf der Theresienwiese einen Absperrzaun. Dieser lässt sich im Notfall sehr schnell aufrollen. Zudem gelten Beschränkungen für den Zutritt zur Wiesn. An den Eingängen werden durch Security-Mitarbeiter Einlasskontrollen durchgeführt. Nicht erlaubt sind Taschen mit einem Volumen über 3 Liter oder größer als 20 cm x 15 cm x 10 cm. Verboten auf dem Festgelände sind alle Arten von Waffen, sei es als giftige Dämpfe oder als Stichwaffen. Glasflaschen sind ebenfalls verboten. Alle geprüften Gegenstände, die bei den Einlasskontrollen als unbedenklich eingestuft werden, bekommen eine Security-Banderole.

Wegen des erhöhten Besucherandranges wird Besuchern mit Kinderwägen oder Buggys der Zutritt an den Wochenenden oder unter der Woche ab 18 Uhr zum Festgelände untersagt und auch außerhalb dieser Zeiten nicht empfohlen.

Für weitere Informationen hat die Polizei ein eigenes Dokument herausgegeben, welches hier als PDF abgerufen werden kann.

Wiesn Fundbüro

Im Wiesn Fundbüro werden alle Gegenstände abgegeben, die entweder durch Besucher oder durch die nächtliche Straßenreinigung auf dem Festgelände aufgefunden werden.

MVG Ticketschaffner

Die Münchner Verkehrsgesellschaft ist auch auf der Wiesn. Sie verkauft dort von einem MVG Ticketschalter Fahrkarten und erteilt Auskünfte.

Wiesn-Post

Briefe, die in die auf dem Oktoberfest aufgestellten Briefkästen gesteckt werden, werden mit einem Sonderstempel der Post versehen und sind begehrte Sammlerobjekte.

Medien auf der Wiesn

Für jede Wiesn wird jährlich ein eigenes Werbeplakat ausgewählt. Seit 1978 wird dieses Wiesnplakat auch als Dekor für die offiziellen Sammlerkrüge der Stadt München verwendet. Anlässlich des Jubiläums für das Wiesnplakat wurde 2016 der Ablauf des Plakat-Wettbewerbs abgeändert und für alle Kreative aus aller Welt geöffnet. Zusätzlich gabs ein Publikumsvoting, bei dem User die eingesandten Entwürfe online bewerten konnten. Dies kam so gut an, dass der Wettbewerb auch in den Folgejahren auf der Internetseite "muenchen.de" mittels Publikumsvoting durchgeführt wurde.

Oktoberfestplakat

Im Februar wurde das "Siegermotiv" für das Jahr 2022 vorgestellt: Es ist zu sehen, wie der Engel Aloisius, aus dem bekannten Zeichentrickfilm "Der Münchner im Himmel", Hand in Hand mit dem Münchner Kindl dem Riesenrad entgegen gehen. Das Motiv stammt von Leo Höfter, einem Münchner Finanz- und Versicherungsmakler. Der Wiesnchef Clemens Baumgärtner findet das Motiv sehr gut getroffen. Es zeige sehr gut, wie sich die Wiesnbesucher dieses Jahr nach der Wiesn sehnen, so Baumgärtner.[14]

Die Wiesn im Fernsehen

Viele Großereignisse wie der Anstich, der Trachten- und Schützenzug und das Platzkonzert werden vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen übertragen und teilweise auch von vielen ausländischen Medien übernommen.

Darüber hinaus produziert der Privatsender München TV während der Wiesnzeit seine Sondersendung WirSindWiesn. Diese Sendung wird von Alexander Onken und Claudia Pichler aus dem Paulaner-Festzelt gesendet.

Die Wiesn im Radio

Folgende Hörfunkstationen senden auch von der Wiesn:

  • Gong 96,3
  • Radio Arabella

Anfahrt zur Wiesn

Der Bereich rund um die Theresienwiese ist aus Sicherheitsgründen während der Wiesn für den gesamten Verkehr gesperrt. Aus diesem Grund sollte man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Festgelände anreisen. Zudem ist dieser Weg der Anreise auch für diejenigen Besucher sicherer, welche zu viel Alkohol konsumiert haben.

Zum Festgelände kann man mit den U-Bahnlinien München U4.jpg und München U5.jpg anreisen. Dieser Bahnhof ist dem Haupteingang am nächsten gelegen. Direkt auf das Festgelände gelangt man von dort aus Sicherheitsgründen jedoch nicht mehr. Leider ist der Bahnhof während der Wiesn sehr stark überfüllt. Zwar setzt die MVG während der Wiesn spezielle Züge ein, welche in einem eigens dafür vorgesehenen Betriebsbahnhof unter der Theresienwiese hinterstellt sind, doch empfiehlt sich die Anreise mit anderen Verkehrsmitteln wesentlich mehr!

Von den S-Bahn-Haltestellen Hackerbrücke und Hauptbahnhof führen ausgewiesene Fußwege zum Festgelände. An der Hackerbrücke ist es erfahrungsgemäß auch meistens sehr überfüllt! Fast genau so weit ist es von der Trambahnhaltestelle Holzapfelstraße der Linien Muenchen Tram 18.jpg und Muenchen Tram 19.jpg. Ebenso gut erreichbar ist die Festwiese von der München U3.jpg/München U6.jpg von den U-Bahnhöfen Poccistraße und Goetheplatz, der auch vom City-Ringbus 58 68 bedient wird. Die Buslinie 134 hält auch nahe gelegen am Alten Messeplatz. An der Haltestelle Hans-Fischer-Straße kann man auf die Wiesn mit dem Bus 62 gelangen.

Oktoberfest App

Die Webseite München.de gibt eine offizielle Oktoberfest-App heraus, die noch mehr Informationen rund um die Wiesn beinhaltet. Mehr Informationen hierzu findet man hier.

Frühlingsfest

Ähnlich dem Oktoberfest findet auf der Theresienwiese im April/Mai ein zweites Volksfest statt, das Münchner Frühlingsfest, das auch als die "kleine Wiesn" bezeichnet wird. Daneben gibt es diverse Stadtteilfeste, von denen die Auer Dult das bekannteste ist.

Von 1956 bis 2005 gab es in Giesing das Little Oktoberfest, das ursprünglich von der US-Armee gefeiert wurde.

Oktoberfeste international

Nach dem Vorbild der Wiesn entstanden auch in anderen Städten und Ländern Oktoberfeste.

  • Die traditionelle Konkurrenzveranstaltung zum Oktoberfest ist das Cannstatter Volksfest, auch als Wasen bekannt, da es auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart stattfindet. Es beginnt und endet in der Regel jeweils eine Woche später als die Wiesn und ist hinsichtlich der Größe, der Zahl der Besucher und der ausgeschenkten Biermenge das zweitgrößte Volksfest in Deutschland.
  • Das größte Oktoberfest im Ausland findet jährlich in Kitchener, Ontario (Kanada) statt.
  • Auch in den USA gibt es zahlreiche Orte, die ein Oktoberfest ausrichten, zum Beispiel das Little Oktoberfest in Milwaukee, auf dem deutsche Blasmusik gespielt wird und es Sauerkraut - Burger zu kaufen gibt.
  • In der Schweiz findet das Oktoberfest in Zürich statt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
  • In Brasilien feiert man das Oktoberfest in Blumenau im südlichen Bundesstaat Santa Catarina. Es zählt mit ca. 800.000 Besuchern ebenfalls zu den größten und bekanntesten Oktoberfesten, da es sich sehr am Münchner Original orientiert.

Bilder, Filme

  • SZ-Bildstrecke 2016: Die Wiesn aus der Distanz. Bilder von Rainer Viertlböck - von oben - und menschenleer.
  • Rainer Viertlböck: Oktoberfest. Begleitet werden die Bilder von einem Text des amerikanischen Schriftstellers Thomas Wolfe (1900–1938). Schirmer/Mosel, München, 2016. Hrsg. von Nicola Borgmann. 166 Seiten, 153 Farbtafeln (Aufnahmen von 2014 u. 2015).

Siehe auch

Literatur

  • Bauer, Fenzl: 175 (Hundertfünfundsiebzig) Jahre Oktoberfest: 1810-1985. Hrsg. von der Landeshauptstadt München. Zusgest. von Richard Bauer u. Fritz Fenzl.- München : Bruckmann, 1985. ISBN 3-7654-2027-1
  • Ulrich Chaussy: Oktoberfest. Ein Attentat. 1985, ISBN 3-63088022-3; siehe auch derselbe: (Die unbekannte Hand.) In Die Zeit, 9. September 2010
  •  Wolfgang Schorlau: Das München-Komplott. Denglers fünfter Fall. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2009, ISBN 978-3-462-04132-3. (Bei WP)
  • Maria von Welser (Hrsg.): Münchner Oktoberfest; Bummel-Verlag, München; 1982; ISBN 388781004X

Weblinks

Einzelnachweise

Wikipedia.png
Das Thema "Oktoberfest" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Oktoberfest.