Wittelsbacherbrücke
Wittelsbacherbrücke | ||
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Straße in München | ||
Basisdaten | ||
Ort | München | |
Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Glockenbach | |
PLZ | 81543 | |
Name erhalten | 1876 Erstnennung[1] | |
Anschlussstraßen |
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Plätze | Baldeplatz Schyrenplatz | |
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Nutzung | ||
Nutzergruppen | Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge | |
Technische Daten | ||
Straßenlänge | 150 m | |
Straßennamenbücher | ||
Straßen-ID | 06081 |
Die Wittelsbacherbrücke verbindet die Stadtteile Isarvorstadt links der Isar mit Wittelsbacherstraße und Baldeplatz mit Untergiesing rechts der Isar mit Humboldtstraße und Schyrenplatz. Sie wurde 1903 - 1905 nach den Plänen des Architekten Theodor Fischer gebaut.
Geschichte, Name
Im Jahr 1871 errichtete die Stadtgemeinde 800 Meter flussaufwärts von der Reichenbachbrücke einen aus Holz gefertigten Übergang für Fußgänger. Dieser Fußgängersteg sollte eine Verbindung diesseits der Isar, ausgehend von der Kapuzinerstraße, mit dem aufstrebenden Stadtteil Giesing herstellen. Das Brückenbauwerk bestand unter anderem aus den hölzernen Resten des Werkstegs, der zum Bau der Braunauer Eisenbahnbrücke verwendet wurde.
Die erste Wittelsbacherbrücke
In der Bauzeit von Juli 1874 bis Juli 1876 wurde eine Stahlfachwerkbrücke nach Berechnungen von Heinrich Gerber und der architektonischen Ausschmückung, darunter auch die Portale, von August Voit errichtet, die am 25. August 1876 dem Verkehr übergeben wurde.
Im Jahr 1904 wird die alte Wittelsbacherbrücke, die bis zur Vollendung der neuen Stadteilverbindung noch an seinem alten Standort belassen wurde, abgebaut, und als erste neue Brudermühlbrücke an einem neuen Standort wieder aufgebaut. Dort wird das Stahlbauwerk bis zur Vollendung der neuen Brudermühlbrücke im Jahr 1953 erhalten bleiben.
Franz Reber schreibt zur Brücke im Jahr 1876 folgendes:
Wurde im August 1874 begonnen und ist am 25. August 1876 dem Verkehr übergeben worden. Diese Brücke dient zur Verbindung der Isarvorstadt mit der Vorstadt Giesing. Sie hat drei Öffnungen von je 46,3 M. Weite von Pfeiler-, zu Pfeilermitte und sind Pfeiler und Widerlager aus Granit aus Hauzenberg bei Passau, und Nagelflue von Deisenhofen auf Betonage gestellt. Der eiserne Unterbau ist als doppelt symmetrisches Fachwerk von der süddeutschen Brücken-Bau-Actien-Gesellschaft München ausgeführt. Die Haupttragwände sind von Mitte zu Mitte 8,0 M. entfernt und liegen die Gehwege von je 2,0 M. Breite ausserhalb derselben. Die Platform ist mit Wellblech abgedeckt und gepflastert , während die Fusswege mit Granitplatten belegt sind. Zur Dekoration der Brücke wurden die Endpfosten der Eisenkonstruktion und deren obere horizontale Verspannung mit gusseisernen Portalen verkleidet, deren Ausführung nach Entwurf des Stadtbaubeamten August Voit das kgl. Berg- und Hüttenamt Sonthofen besorgt hat. Die Bauleitung hatte der städtische Baubeamte Frauenholtz. Die Baukosten betrugen 635,000 M.
Die neue Wittelsbacherbrücke
Ein Bestandteil des Brückenbauwerks ist das Reiterstandbild Otto von Wittelsbach darstellend, das auf einem Erker der Brückenpfeiler aufgestellt wurde. Das von dem Bildhauer Georg Wrba entworfene und ausgeführte Standbild gibt der Brücke seine besondere Note, und bekräftigt desweiteren den Namen der Brücke. Der Name Wittelsbacher stammt von dem bayrischen Adelsgeschlecht, welches von 1180 an Herzöge, ab 1623 Kurfürsten und ab 1806 Könige von Bayern, stellte.
Vermischtes
Am rechten Isarufer. am Rande des Schyrenplatz steht einer der ältesten Münchner Standl (Kiosk). Im Jahr 2014 erfuhr die Presse von der möglichen Schließung. Weblink dazu: Facebookgruppe: Kiosk soll bleiben
Unter der Wittelsbacherstraße leben seit etlichen Jahren Münchner Obdachlose. Ihr Name steht deshalb als Begriff für das Heim von Obdachlosen. Ende des Jahres 2018 wurden einige dieser Unterkünfte geräumt.
Literatur
- Woerner: Sager & Woerner - 1864-1964. München 1964. (Teilband 1, S. 102-108)
- Zauner: München in Kunst u. Geschichte. Lindauerische, München 1914. (S. 353 Lit. Hinweise)
- Reber: Bautechnischer Führer durch München. Ackermann, München 1876. (S. 233-234)
- Hackelsberger: München und seine Isar-Brücken. Hugendubel, München 1981 (S. 45-50)
- Alckens: Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München. Callwey, München 1936 (S. 84-85 Denkmal Wittelsbach)
Lage
>> Geographische Lage von Wittelsbacherbrücke im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
Einzelnachweise
Münchner Isarbrücken | |
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Die Aufzählung folgt der Fließrichtung der Isar – also von Süd nach Nord: Großhesseloher Brücke (Isar) - Marienklausensteg (Thalkirchen) - Thalkirchner Brücke (Thalkirchen) - Flauchersteg (Thalkirchen) - Brudermühlbrücke (Sendling) - Braunauer Eisenbahnbrücke (Isarvorstadt) - Wittelsbacherbrücke (Isarvorstadt) - Reichenbachbrücke (Isarvorstadt) - Corneliusbrücke (Isarvorstadt) - Boschbrücke (Isarvorstadt) - Zenneckbrücke (Isarvorstadt) - Ludwigsbrücke (Isarvorstadt) - Wehrsteg (Lehel) - Mariannenbrücke (Lehel) - Kabelsteg (Lehel) - Praterwehrbrücke (Lehel) - Maximiliansbrücken (Lehel) - Luitpoldbrücke (Bogenhausen) - Max-Joseph-Brücke (Bogenhausen) - John-F.-Kennedy-Brücke (Bogenhausen) - Wehranlage Oberföhring (Oberföhring) - St.-Emmeram-Brücke (Oberföhring) - Herzog-Heinrich-Brücke (Oberföhring) - Leinthalerbrücke (Oberföhring) |
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