Karl Valentin

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Karl Valentin (Portrait von Edgar John)

Karl Valentin (* 4. Juni 1882 in München, † 9. Februar 1948 in Planegg), war Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent.

Am wurde Valentin Ludwig Fey in der Münchner Au in der Entenbachstraße als Kind des Spediteurs Valentin Fey und dessen Ehefrau Johanna Maria geboren, "Karl Valentin" war sein Künstlername. Valentin erlernte bei einem Meister Hallhuber in Haidhausen das Schreinerhandwerk, hängte es allerdings schon bald an einen geklauten Nagel - diesen kann man bis heute im Valentin Musäum besichtigen.

Valentin-Brunnen am Viktualienmarkt

1902 gibt Valentin erste Auftritte und übernimmt nach dem Tod seines Vaters die elterliche Spedition; im Jahr darauf beginnt er mit dem Bau seines Orchestrions. 1911 Ehe mit Gisela Royes (1881–1956). Das Paar hatte zwei Töchter, Gisela (1905–2000) und Bertha (1910–1985). 1906, ein Jahr nach seiner Tochter Gisela ist das Orchestrion fertig gebaut.

Valentin verkauft die Spedition, 1907 versucht er als "Charles Fey" eine Tournee mit dem selben, die aber keine Erfolge zeitigt. 1908 wird Valentin im "Frankfurter Hof" engagiert - dort lernt er auch seine spätere Partnerin Liesl Karlstadt kennen. Im Jahr 1910 wird Valentins Tochter Berta geboren, im Jahr drauf heiraten Valentin und seine Freundin Gisela Royes und legitimieren damit die schon existierende Familie.

Valentin baut in den folgenden Jahren seinen Erfolg als Komiker und Volkssänger weiter aus, während des Ersten Weltkrieges gibt er Lazarettvorstellungen. Außerdem wird er Direktor im "Kabarett Wien-München". Nach dem Ersten Weltkrieg hat er Erfolge auf den Bühnen im "Annenhof", im "Theater in der Vorstadt" und im "Charivari".

1922 sind die Stücke "Die verhexten Notenständer", "Das Christbaumbrettl" und der "Der Firmling" im "Germaniabrettl" zu sehen; außerdem treten Valentin und Karlstadt mit Bert Brecht in einer für die Münchner Kammerspiele zusammengestellten Revue ("Die rote Zibebe") auf - es war das erste Mal in der Geschichte der Kammerspiele, dass dort Kleinkust zu sehen war; der Abend bescherte sowohl dem Theater als auch Jung-Brecht und dem Duo Valentin/Karlstadt großen Erfolg.

Zitate

  • "Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut"
  • "Nieder mit dem Verstand – es lebe der Blödsinn".

Erste Filme

  • Karl Valentins Hochzeit ist eine kurze, deutsche Stummfilmgroteske aus dem Jahre 1912, in der Valentin erstmals vor der Kamera stand.
  • 1922/1923 drehen Valentin, Bert Brecht, Erich Engel, Liesl Karlstadt, Blandine Ebinger, Erwin Faber und Kurt Horwitz zusammen den surrealistischen Kurzfilm "Mysterien eines Frisiersalons". Valentin beginnt auch außerhalb Münchens mit Erfolg aufzutreten; im Jahr 1931 eröffnet Valentin in der Leopoldstraße ein eigenes Theater. Kaum 2 Monate später schließt er es allerdings wieder, weil ihm feuerpolizeiliche Vorschriften den letzten Nerv rauben.

Der Nationalsozialismus

Valentin stand dem Nationalsozialismus wohl kritisch gegenüber, hat sich aber nie konkret dazu geäußert. 1934 eröffnete er sein "Panoptikum", eine seltsame Ausstellung, manche der dort enthaltenen Artefacte kann man noch heute begutachten (vgl. Valentin Musäum). Das Panoptikum wird allerdings schon nach 13 Monaten wieder geschlossen; im selben Jahr trennen sich Valentin und Liesl Karlstadt. 1936 entsteht unter der Regie von Jacob Geis Valentins Tonfilm "die Erbschaft", der aber wegen "Elendstendenzen" von der Nazizensur verboten wurde.

Die Zeit in Planegg

Auch 1939 feierte Valentin nochmals Erfolge in seiner "Ritterspelunke", einer Mischung aus Theater, Kneipe und Panoptikum. Seine Partnerin war damals Annemarie Fischer; 1941 verließ Valentin aber mit seiner Familie München und zog nach Planegg. Valentin beginnt zu verarmen, die Geldnot setzt ihm auch gesundheitlich zu. 1943 ensteht sein letztes Theaterstück "Familiensorgen". In den Jahren 45/46 versucht der berühmte Spaßmacher seine Familie durch die Herstellung kleiner Haushaltsartikel zu ernähren, später tritt er noch einige wenige Male öffentlich auf. Kein Glück mag ihm mehr winken; die triste Nachkriegszeit interessierte sich nicht mehr für Valentins dada-artigen Humor. Am 9. Februar 1948, einem Rosenmontag, starb Valentin an einer Lungenentzündung. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Planegg beerdigt.

Spätere Rezeption

Muetafelvalentin2012a.jpg

Heute ist Valentin wieder sehr beliebt. 2003 erschien das akustische Gesamtwerk Valentins auf acht CDs (Münchner Label Trikont, mit 150 Seiten Texten über Valentin von bekannten Autoren). Diese bisher einzige autorisierte "Gesamtausgabe Ton" enthält 126 Szenen, Stücke und Lieder Karl Valentins mit Liesl Karlstadt und anderen, sowie Unveröffentlichtes und Filmtöne. Außerdem wurde Valentins Sprachoper "Heimspiel" 2004 im Rahmen der Münchner Opernfestspiele im Fußballstadion an der Grünwalder Straße aufgeführt.

englisch

If the names of Karl Valentin or Liesl Karlstadt mean something to you, then I probably wouldn't have to explain who Engel Aloisius is. And this is the crux of this story. It is steeped in Bavarian, or even Munich folklore and its humor does not reveal itself to the uninitiated. Bavaria is more than Lederhosen, Bier and Pretzels. "Ein Münchner im Himmel" plays with the quirks and idiosyncrasies of the Bavarian native, displaying them for all to see and laugh about. For as those who understand the culture will find themselves reflected in the story.

Filme / Hörspiele / Sketche etc.

Hörspiele / Sketche:
  • Im Schallplattenladen
  • Radfahrerpech
  • Beim Feuerwerk
  • Das Lied vom Sonntag („Tun's den Hund naus!“)
  • Der verlorene Brillantring
  • Der Zufall
  • Buchbinder Wanninger
  • Beim Arzt
  • In der Apotheke
  • Vor Gericht
  • Am Fussballplatz
  • Die Brille
  • Der neue Buchhalter
  • Die Uhr von Loewe
  • Des Freundes Brief
  • Herr Leidenreich
  • Ohrfeigen
  • Im Heuboden
  • Wahre Freundschaft
  • Die Zitherstunde
  • Jagdsport
  • Sprachenforscher
  • Verkehrsordnung
  • Beim Zahnarzt
  • Der Vogelhändler
  • Die Loreley

Filme

  • Kirschen in Nachbars Garten
  • Donner, Blitz und Sonnenschein

Kurzfilme / Sketche

  • Orchesterprobe
  • So ein Theater
  • Musik zu zweien
  • Im Photoatelier
  • Der Antennendraht
  • Der Firmling
  • Beim Nervenarzt
  • Im Schallplattenladen
  • Der Theaterbesuch
  • Der verhexte Scheinwerfer
  • Das verhängnisvolle Geigensolo
  • Der Zithervirtuose
  • In der Apotheke
  • Mysterien eines Frisiersalons
  • Die lustigen Vagabunden
  • Der neue Schreibtisch
  • Auf dem Oktoberfest
  • Beim Rechtsanwalt
  • Die Erbschaft
  • Die karierte Weste

Filmdokumentation

Literatur

  • Literatur und Souveniers in der ehemaligen Werkstatt von Karl Valentin in Planegg, Georgenstr. 2

Weblinks

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Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Karl Valentin.