Marienplatz

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
220px-Disambig-dark.svg.png Dieser Artikel befasst sich mit dem Marienplatz im Stadtkern. Ein Artikel zum Marienplatz in Pasing befindet sich unter dem heutigen Namen Pasinger Marienplatz
Marienplatz
Schrannenplatz, Markt, Fischmarkt, Unter den Fragnern, Bauernmarkt, Eiermarkt, Unter den Bögen
Straße in München
Basisdaten
Ort München
Altstadt-Lehel Kreuzviertel
PLZ 80331
Name erhalten 1854 Umbenennung[1]
Anschluss­straßen
 
Weinstraße Dienerstraße Burgstraße Sparkassenstraße Tal Viktualienmarkt Rindermarkt Rosenstraße Kaufingerstraße
Bauwerke Altes Rathaus, Neues Rathaus
München S.jpg / München U.png
 
München S1.pngMünchen S8.png München U3.jpg München U6.jpg Marienplatz
Bus.png
 
132 Marienplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, zeitweise Radfahrer, Lieferverkehr, ÖPNV
Straßen­gestaltung Fußgängerzone
Technische Daten
Straßenlänge 190 m Durchmesser
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi 406
Straßen-ID 02996
Blick über den Marienplatz im Jahr 2020. Foto; Schillinger
Skulptur auf der Mariensäule über dem Marienplatz (Im Hintergrund die Turmhauben der Frauenkirche)
Ansichtskarte von 1912 (unbekannter Fotograf) mit Rathaus und Frauenkirche im Hintergrund. Beachte: Tramgleise und Standort der Mariensäule

Der Marienplatz trägt seinen heutigen Namen seit dem 9. Oktober 1854 und ist seit jeher der zentrale Platz der Münchner Innenstadt. Zuvor hieß er Schrannenplatz oder einfach Markt. Hier treffen sich die Nord-Südroute, Sendlinger Straße, Rosental, Weinstraße und Dienerstraße sowie die Ost-Westroute Tal und Kaufingerstraße, über die die Händler im Mittelalter in die Stadt kamen.

Im Norden wird er vom Neuen Rathaus begrenzt, im Osten vom Alten Rathaus, die Süd- und Westseite bilden Kaufhäuser, andere Geschäfte und Gastronomie-Angebote.

Die Mariensäule auf dem Platz ließ 1638 Kurfürst Maximilian I. zum Dank für die Schonung der Stadt während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg errichten.

Sie wurde von Hubert Gerhard hergestellt und zeigt neben dem Marienstandbild mit Mondsichel und Jesuskind am Sockel, vier Putten, die gegen einen Basilisken (dieser versinnbildlicht die Pest), einen Drachen (= Hunger), eine Schlange (= Unglaube) und einen Löwen (= Krieg) kämpfen. Die Säule stellt auch das Zentrum der bayerischen Landesvermessung dar. Während der Choleraepidemie am 9. Oktober 1854 wurde der gesamte Platz, der bis dahin wegen des dort stattfindenden Getreidemarktes Schrannenplatz hieß, in Marienplatz umbenannt, wodurch man ein Ende der Seuche zu bewirken erhoffte. Der Getreidemarkt wurde in die Schrannenhalle verlegt. Am Platz steht außerdem der Fischbrunnen, in der jetzigen Form seit 1865.

Der Marienplatz wird auch als die „gute Stube“ Münchens bezeichnet. Er ist ein beliebter Veranstaltungsort für Kundgebungen oder Demonstrationen. Seit Sommer 2018 ist der gesamte Marienplatz in eine Fußgängerzone umgewandelt, da die Straßeneinmündung vom Rindermarkt im Süden und der Dienerstraße im Norden entfernt wurde. Bereits seit den 1980er-Jahren war die Straße für den Autoverkehr gesperrt. Gleichzeitig verschwanden auch die Bushaltestelle und die Taxistandplätze vor dem Kaufhaus Beck.

Christkindlmarkt

Auf dem Platz findet alljährlich der Christkindlmarkt statt. Zahlreiche Touristen aus aller Welt versammeln sich hier, um das auch über München hinaus bekannte Glockenspiel am Neuen Rathaus zu bestaunen.

1706, Hinrichtungsstätte

Als Folge der Sendlinger Mordweihnacht wurden die Leutnants Clanze und Aberle sowie die Münchner Bürger Küttler und Senser am 29. Januar 1706 auf dem damaligen Schrannenplatz enthauptet, die beiden letzteren zusätzlich gevierteilt. Gleiches widerfuhr am 17. März dem Gastwirt Johann JägerW.

S-Bahn und U-Bahn

Unterhalb des Marienplatzes befindet sich seit 1971 auf vier Etagen der Bahnhof München Marienplatz, einer der wichtigsten Umsteigebahnhöfe der in Ost-West-Richtung verlaufenden S-Bahn (Stammstrecke) mit dem in Nord-Süd-Richtung verlaufenden U-Bahn-Linien U3/U6. Das Ladengeschoß wurde 2013 modernisiert und völlig neu gestaltet.

Diskussionen 1949

Beim Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Marienplatzes wurden am 24. Januar im Deutschen Museum 361 Vorschläge zur künftigem Gestaltung des Marienplatzes gezeigt. Nur die wenigsten erwiesen sich als praktikabel. Ein Drittel der Planungen plädierte für eine Versetzung der Mariensäule, ein Entwurf wollte gar ganz auf sie verzichten.

Auch der Fischbrunnen stand in zahlreichen Vorschlägen zur Disposition. Die Zustimmung der meisten Besucher fand ein Plan, bei dem das Alte Rathaus ohne Turm wiederaufgebaut und der Verkehr unter diesem bzw. daneben durchgeleitet werden sollte; der durch die Kriegszerstörungen vor der Peterskirche frei gewordene Platz wäre bei diesem Vorschlag unbebaut geblieben.

Auch das war der Marienplatz

Anlieger

Hausnr. Anwesen/Firma
1 Woerner's Cafe Lesslyn
8 Neues Rathaus Rathaus-Apotheke Tourist Information Vinzenzmurr Ratskeller
11 Ludwig Beck
15 Altes Rathaus Spielzeugmuseum
16 Cheese & More
17 Yves Rocher
18 Rischarts Backhaus
19 o2 Live Store
21 Deutsche Bank
22 PresseClub München Hugendubel
25 Vodafone
Am Thomaseck mit Blick in die Weinstraße. 2018.

Lage

>> Geographische Lage von Marienplatz im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Literatur

  • Freimut Scholz: Der Münchner Marienplatz; Museums-Pädagogisches Zentrum; 1993; ISBN 3929862182

Galerie

Historische Aufnahmen: Blick nach Osten über den Marienplatz in Richtung Altes Rathaus

Erläuterungen zu den Bildern:

  • Das Aquarell von Karl Heinzmann, 1836, Getreidesäcke für den Handel auf dem Schrannenplatz.
  • 1885: Linker Hand ist der erste Bauabschnitt des Neuen Rathauses bereits vollendet. Gut zu erkennen ist der Fischbrunnen, Fotograf war Ferdinand Finsterlin
  • 1900: Deutlich zu erkennen ist die ovale Pflasterung in der Platzmitte

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Marienplatz


Wikipedia.png Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Marienplatz_(München) in der deutschsprachigen Wikipedia.
Die Liste der AutorInnen befindet sich in der dortigen Versionsliste. Wie im MünchenWiki stehen alle Texte der Wikipedia unter einer Lizenz zur Freien Dokumentation.