Marienhof

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220px-Disambig-dark.svg.png Dieser Artikel behandelt den Platz im Zentrum Münchens; weitere Bedeutungen siehe Marienhof (Begriffsklärung)
Marienhof
Englisches Fräulein Gässel
Straße in München
Basisdaten
Ort München
Altstadt-Lehel Graggenau
PLZ 80333
Neugestaltet 1971
Anschluss­straßen
 
Weinstraße Schrammerstraße Dienerstraße Landschaftstraße
München S.jpg / München U.png
 
München S1.pngMünchen S8.png München U3.jpg München U6.jpg Marienplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge
Technische Daten
Straßenlänge 452 m
Blick nach Osten: Die ehemaligen Gassen sind hell unterlegt. Das Rathaus am Fotorand rechts.
(Aufn. von 2010)

Der Marienhof ist der weite, grüne Platz in der Münchner Altstadt nördlich („hinter“) vom Neuen Rathaus.

Bis zum Zweiten Weltkrieg stand auf der Fläche eine mittelalterliche Bebauung (zwischen Landschaftsstraße und Gruftgasse, u.a. kleine Geschäftshäuser und eine Gruftkapelle). Diese wurde am 17./18. Dezember 1944 durch Bombenangriffe zerstört.

In den 1950er- und 1960er-Jahren war hier ein Parkplatz. Danach war der Marienhof wegen verschiedener Baumaßnahmen jahrelang eine Großbaustelle. Für die Neugestaltung des Platzes hat der Stadtrat einen Wettbewerb ausgeschrieben. Der Marienhof sollte als städtischer Platz im Herzen der Altstadt erhalten und aufgewertet werden. Im Gegensatz zur Umgebung sollte dort eine Oase der Ruhe entstehen. Eine Bebauung war nicht vorgesehen. Die Jury unter Vorsitz des Landschaftsarchitekten Prof. Gerd Aufmkolk vergab nach zwei Preisgerichtssitzungen einen ersten Preis, zwei dritte Preise und zwei Ankäufe.

Marienhof im Jahr 2019.

Im Jahre 2011 fanden archäologische Grabungen statt, bei denen unter anderem Überreste einer Synagoge und eines Hotels freigelegt wurden. Dabei kamen auch Fundstücke zutage, die darauf schließen lassen, dass München schon deutlich vor dem offiziellen Stadtgründungsjahr 1158 besiedelt war. Nach Beendigung der Grabungen wurde der Marienhof provisorisch begrünt.

Seit April 2017 ist der Marienhof eine Baustelle, da dort ein Bahnhof für die zweite S-Bahn-Stammstrecke gebaut wird.

Der Marienhof war im Mittelalter das sogenannte „Judenviertel.“ Als die Wittelsbacher sich bei den Geldverleihern so verschuldet hatten, dass sie das geliehene Geld mit Zinsen nicht zurückzahlen konnten, wurden den Juden 24 Stunden Zeit zum Verlassen ihrer Häuser zugestanden. So flüchteten die Menschen aus dem „Judenviertel“ in alle Welt. Die Ausgrabungen bestätigen diese Wahrheit aus der Geschichte.

Zentrums-Bahnhof Zweite Stammstrecke

Am nördlichen Platzrand sind zwei Treppen als Zugänge zur unterirdischen Station vorgesehen. Außerdem wird es zwei Aufzüge an der Westseite und einen Aufzug an der Ostseite geben. Bereits seit zehn Jahren ist klar, wie die Oberfläche des Marienhofs aussehen soll, wenn die Bauarbeiten irgendwann abgeschlossen sind. Der Platz soll dann wieder ein grüner und ruhiger Freiraum im Zentrum der Stadt sein.

Lage

Der Platz wird begrenzt von der Weinstraße, der Schrammerstraße (auf dem Bild links), der Dienerstraße und der Landschaftstraße (auf dem Bild rechts).

Weblinks

Die Alte Stadt

Wikipedia.png
Das Thema "Marienhof" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Marienhof (München).