S-Bahnhof Olympiastadion (ehemalig)
Der heute stark heruntergekommene ehemalige S-Bahnhof Olympiastadion im Norden Münchens wurde im Zuge der Olympischen Sommerspiele am 26. Mai 1972 erstmals angefahren, um für die großen Besucherströme neben der Münchner U-Bahn mit der Münchner S-Bahn ein zweites leistungsfähiges Transportmittel zum Olympiagelände zur Verfügung zu stellen.
Nach den Olympischen Spielen war er nicht mehr in das reguläre S-Bahn-System eingebunden, sondern vorerst nur sporadisch und ab dem 8. August 1984 dann regelmäßig als und zu allen Fußballspielen im Olympiastadion benutzt.
Der Bahnhof bestand aus zwei Mittelbahnsteigen und insgesamt vier Gleisen, von denen zwei hier endeten, zwei führten weiter nach Süden zum früheren Gaswerk der Stadtwerke München. Angefahren wurde dieser Bahnhof über den sonst für den Güterverkehr genutzten Nordring der DB. Während der Olympischen Spiele wurde der Verkehr sowohl von Osten über Johanneskirchen als auch von Westen über Allach und Moosach abgewickelt, später nur noch im Einbahnverkehr mit Anfahrt über die westliche und Abfahrt über die östliche Route.
Nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaft 1988 wurde der Bahnhof am 8. Juli 1988 geschlossen und dem Verfall preisgegeben.
Durch den „Fallout“ der Firma Bärlocher in den 1980er-Jahren ist das Gelände noch immer mit Schadstoffen belastet. Ein Teil des Bodens muss abgetragen und als Sondermüll entsorgt werden.
Wäre in München eine Transrapid-Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen gebaut worden, wäre hier das Ende des Tunnels vom Hauptbahnhof geplant gewesen.
Während der Bauarbeiten zur Verlängerung der U-Bahnlinie zum Olympia-Einkaufszentrum zwischen 2003 und 2006 wurden die Gleisanlagen durchtrennt, um dort eine Baugrube für den Tunnelbau zu errichten. Die Anschlussgleise an den Nordring sind ebenfalls nicht mehr durchgängig befahrbar.
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