Olympische Sommerspiele 1972
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Am 29. November 1965 wird beschlossen, dass sich München für die Olympischen Sommerspiele 1972 bewirbt. Am 26. April 1966 erhält München den Zuschlag.
- Zahl der teilnehmende Mannschaften
- 122
- Teilnehmende Athlet(inn)en
- 7113
- Wettbewerbe
- 195 in 23 Sportarten
- Eröffnung
- 26. August 1972
- Eröffnet durch
- Bundespräsident Gustav Heinemann
- Eid der Athleten wurde gesprochen durch
- Heidi SchüllerW
- Geiselnahme
- 5. September
- Trauertag
- 6. September
- Abschluss
- 10. September
- Schlussfeier
- 11. September 1972
Vorbereitungen
Olympia 1972 war noch von dem positiven Zeitgeist der Ära des Wirtschaftswunders getragen. Damals dachte man, dass sich die Welt immer positiv entwickelt und dass sich Fortschritt in die moderne Zeit hinein planen lässt. Außerdem wollte man ein demokratisches, weltoffenes, tolerantes und neues Deutschland präsentieren, nachdem die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin bzw. die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen durch die Nazis missbraucht worden waren und ihre Diktatur der Welt als weltoffen und friedlich dargestellt hatten.
Die Geiselnahme
Überschattet wurden die Spiele durch die Geiselnahme und den Tod von israelischen AthletenW, die Spiele wurden anschließend nach einem Trauertag fortgesetzt. Um 4:10 Uhr am Morgen des 5. September 1972 brachen acht Angehörige der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" in das Olympische Dorf und dann in das Appartement der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystraße 31 ein und nahmen mit Waffengewalt 11 Geiseln, die alle an diesem Tag zu Tode kamen. Daran erinnert vor Ort eine Gedenktafel und das Denkmal Einschnitt (2017)
Die Geiselnahme am 5. September 1972 wird oft auch als „Olympia-Attentat“ oder „Massaker von München“ bezeichnet.
Die Namen der elf ermordeten Sportler
- Berger, David
- Friedman, Zeev
- Gottfreund, Josef
- Halfin, Eliezer
- Romano, Josef
- Schapira, Amizur
- Schorr, Kehat
- Slavin, Mark
- Spitzer, André
- Springer, Jakov
- Weinberg, Moshe
In der Rundfunksendung 1972
In der Reportage aus München nach ihrem Tod spricht der Reporter Jim McKay ein Gedicht von A.E. Housman von 1896 "To an Athlete Dying Young"[1][2]. Der Text handelt von der Vergänglichkeit des Lorbeers und dem Respekt vor der Person.[3][4]
2017: Gedenkstätte soll die Gesichter der Opfer zeigen
Der Erinnerungsort "Einschnitt" nahe beim Tatort erinnert an den Anschlag von 1972 und dokumentiert die Geschehnisse und die Lebensläufe der Opfer.
Die Einweihung des Gedenkhügels fand am 6. September 2017 statt.[5]
Metallregen
Die zehn Mannschaften mit den meisten Medaillen kamen aus:
Gold | Silber | Bronze | Summe | |||
1 | UdSSR | 50 | 27 | 22 | 99 | |
2 | USA | 33 | 31 | 30 | 94 | |
3 | DDR | 20 | 23 | 23 | 66 | |
4 | BRD | 13 | 11 | 16 | 40 | |
5 | Japan | 13 | 8 | 8 | 29 | |
6 | Australien | 8 | 7 | 2 | 17 | |
7 | Polen | 7 | 5 | 9 | 21 | |
8 | Ungarn | 6 | 13 | 16 | 35 | |
9 | Bulgarien | 6 | 10 | 5 | 21 | |
10 | Italien | 5 | 3 | 10 | 18 |
Siehe auch
- 1972 Summer Paralympics — Sommerparalympics
- 1972 Winterspiele in Sapporo, Hokkaidō, Japan.
Der Bildhauer Gerhard Marcks gestaltete die Rückseite der Siegermedaillen .
Literatur
- Matthias Dahlke: Der Anschlag auf Olympia '72. Die politischen Reaktionen auf den internationalen Terrorismus in Deutschland. Martin Meidenbauer Verlag, München, 2006, ISBN 3-89975-583-9
- Simon Reeve: Ein Tag im September. Hintergrundbericht zum 21-stündigen Geiseldrama in München 1972. Heyne Verlag, Januar 2006, ISBN 3-453-50012-1
- Christopher Young, Kay Schiller: The 1972 Munich Olympics – and the making of modern Germany. UNIV OF CALIFORNIA Press, 2010. 368 Seiten. ISBN 0520262131 (Englisch. Interview zum Buch)
Filme
- Ein Tag im September Dokumentarfilm von Kevin Macdonald. (USA, 1999; der Film gewann 2000 den Oscar als bester Dokumentarfilm)
- München 72 – Das Attentat Von Dror Zahavi, Doku-Spielfilm, 2011/2012, ZDF.
- Vom Traum zum Terror - München '72. Doku-Drama von Marc Brasse und Florian Huber, Das Erste, 2012.
- Bastian Obermayer, SZ: Aktenlage zu München '72: Erst ignoriert, dann verschwiegen. (Video. 3 Min. Hätte das Attentat auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen in München verhindert werden können? Neue,aber immer noch nicht alle Akten sind jetzt freigegeben worden.26.8.2012)
- Olympia 72 - Dokumentation von Louis Saul, Bayerischer Rundfunk 2022 Abrufbar in der ARTE-Mediathek
- ARD-Mediathek, Mediensammler Olympia 1972 [1]
Weblinks
- München 1972-2022 Projektseite
- Ausstellung des Münchner Stadtmuseums bezüglich der Olympiade
- Wie kam es zur Falschmeldung beim Olympia-Attentat? - Bayerischer Rundfunk
- Deutsches Patent- und Markenamt zur Olympiade 1972
- Olympia 72 in der Bavariathek des Hauses für Bayerische Geschichte
- Die überlebende Esther Schachamorov erinnert sich (bei einestages.spiegel.de, Juli 2012)
- Munich 1972 Internationales Olymp.Organisationskomittee — International Olympic Committee (Bilder)
- Entwurf zum Gedenkort zum Olympia-Attentat vorgestellt. Bericht im MünchenBlogger vom 23. September 2014
Das Thema "Olympische Sommerspiele 1972" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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Siehe auch
- Otl Aichers Wegweiser
Einzelnachweise
- ↑ Nach espn.go.com
- ↑ Nach georgiabulletin.org
- ↑ A.E. Housman: A Shropshire Lad (1896): Vollständiger Text (engl.)
- ↑ Im Film Jenseits von Afrika (1985) zitiert Tanja dieses Gedicht im letzten Filmabschnitt am Grab ihres Mannes, obwohl es in den Schriften Blixens nicht erwähnt wird. Es ist ein nach dem 1. Weltkrieg in England wiederholt verwendetes Trauergedicht. Man könnte das Zitat auch, das ist allerdings nirgends belegt, als eine Referenz der Drehbuchautoren an die reale Szene in/von München sehen.
- ↑ Am Mittwoch wird der neue Erinnerungsort an das Olympia-Attentat eröffnet und dann rund um die Uhr frei zugänglich sein. (SZ vom Sept. 2017)