Olympia-Einkaufszentrum

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Olyeinkauf.jpg
Haupteingang

Das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) im nordwestlichen Stadtgebiet Münchens, im Stadtteil Moosach wurde 1972 eröffnet und in den Jahren 1993/94 nach den Plänen der Münchner Architekten Hans Baumgarten und Curt O. Schaller erweitert und vollständig modernisiert. Seit den letzten Modernisierungen hat das OEZ auch zwei Glaskuppeln, die viel Licht ins in das Gebäude gelangen lassen, aber auch die Bereiche ohne direktes Tageslicht erreichen dank vieler Lampen eine den heutigen Maßstäben entsprechende Helligkeit.

Auf ca. 56.000 m² Verkaufsfläche auf 2 Ebenen finden sich rund 135 Fachgeschäfte, drei Warenhäuser, mehrere große Textilhäuser, Lebensmittelanbieter und Dienstleistungsbetriebe, sowie mehrere Restaurants und Cafés. In der Nachbarschaft eine McDonalds-Filiale.

Anschlag am 22. Juli 2016

Am Freitag, 22. Juli 2016 gehen um 17:52 Uhr die ersten Notrufe bei der Polizei ein, dass es am McDonalds beim Zentrum Schüsse gab. Es folgte eine längere Zeit der Unsicherheit, worum es sich dabei handelt. Im Internet und im Fernsehen gibt es Bilder von einem Pistolenschützen und Meldungen von mehreren Toten.

Erst in der Nacht zum Samstag konnte die Polizei folgendes klären: Es sei nicht davon auszugehen, dass es weitere Täter gegeben habe. Die Polizei hatte vorübergehend nach einem "Sonderfall" nach 20 Uhr von einer "akuten Terrorlage" gesprochen und bis in die Nacht mit hohem Personaleinsatz nach bis zu drei möglichen Tätern gefahndet (auch mit Kräften anderer Länder, genannt werden später 2.300 Einsatzkräfte). Dies hatte sich aber später als Irrtum geklärt: Zwei Menschen, die in Verdacht geraten waren, weil sie schnell mit einem Auto vom Tatort weggefahren waren, hatten offensichtlich nichts mit dem Fall zu tun. Auch bewaffnete Kriminalpolizisten wurden von Zeugen für mögliche Täter gehalten. Der 18-jährige, möglicherweise kranke, Täter soll seit seiner Geburt in München gelebt haben. Er sei der Polizei bislang nicht aufgefallen. Er schoss laut ersten Ermittlungen mit einer illegal beschafften Pistole. Die Hintergründe der Tat und das Motiv seien noch völlig unklar, sagte Polizeipräsident Andrä am Samstag.

Die Person habe dort und danach im Zentrum gezielt auf Passanten geschossen. Die Polizei bestätigt eine Zahl von neun durch ihn getöteten Personen und 16 Verletzten, davon drei schwer. Insgesamt sind 35 Menschen verletzt worden. Etwa um 19 Uhr kommt aufgrund eines Videos der Vater des 18-jährigen Täters zur Polizei und benennt seinen Sohn als den Amokläufer.

Nach 20:11 Uhr verlässt der Täter das Parkdeck in Richtung Norden und stößt auf eine zivile Polizeistreife. Einer der Polizisten schießt einmal auf ihn, trifft aber nicht. Gegen 20:30 Uhr finden Polizeikräfte den Körper des Täters, der sich offenbar selbst erschossen hatte; Ort in der Henckystraße etwa 1 km vom ersten Tatort entfernt. Ob und wo von Polizisten auf ihn geschossen worden war, bleibt aber an dem Abend zunächst unklar.

Der gesamte innerstädtische Nahverkehr war gestoppt worden; auch der Zugverkehr am Hauptbahnhof. Am Stachus und an anderen Stellen im Zentrum Münchens gab es am Freitagabend Polizeieinsätze, nachdem Menschen sich von dort per Notruf gemeldet hatten. Der Verdacht dort bestätigte sich aber nicht; Menschen hatten in der allgemeinen Aufregung bewaffnete Zivilpolizisten als Verdächtige wahrgenommen. Die Meldungen von Langwaffen als Tatwerkzeuge waren offensichtlich falsch. Es hat am Freitag zwischen 18 und 24 Uhr insgesamt 4.300 Notrufe gegeben. Größere Veranstaltungen wurden an dem Abend abgebrochen. Um 1:30 Uhr gibt die Polizei Entwarnung: sie ist sich so gut wie sicher, dass es sich bei dem Attentäter um einen Einzeltäter handelt.

Am Samstag kommt es zu Sitzungen verschiedener politischer Gremien auf Landes- und Bundesebene und zu ersten öffentlichen Trauerbekundungen in der Stadt und weltweit.

Der Geschäftsbetrieb im Zentrum wurde am Montag wieder eröffnet (25.7.).


Medienmeldungen dazu:

Das Spiegel-Cover, Bayr. Ausgabe, Draußen wird …

Spätere Zeitungsberichte:

  • Der Spiegel: "Draussen wird geschossen" 22. Juli 2016 - eine Rekonstruktion der Amoknacht von München. Ausgabe Nr. 38 vom 17.9.2016, Seiten (Kommentar: der Ausdruck "Amoknacht" ist von den Journalisten neben der Realität ausgesucht worden. Schließlich fand ab ca 20:30 Uhr nur noch eine Suche nach evtl. weiteren Tätern statt. Es zeigte sich erst spät, dass die Polizei nicht alle ihr vorliegenden Informationen berücksichtigt hatte. Es fiel kein Schuss. Niemand wurde bedroht. Es wurde dann niemand mehr getötet. Die Redaktion sollte sich fragen lassen, warum sie verbal nachträglich so übertreibt.)
  • Eine SZ-Timeline der Panik (Wie aus dem Amoklauf einer Einzelperson ein Terroranschlag mit 67 Zielen wurde.) Süddt. Zeitung (ak.)

Gedenkstätte Für Euch

Eine Gedenkstätte an die neun Opfer wird am 22. Juli 2017 dort eingeweiht. Es sind neun Portraits, die an einem Metallgerüst unter einem Lebensbaum (Gingko) angebracht sind.

Untersuchungen

Ein neues Gutachten für das Landeskriminalamt sagt: Die Tat am Olympia-Einkaufszentrum war kein Terroranschlag, sondern ein Amoklauf - und als solcher wäre die Tat zu verhindern gewesen. In der SZ von Ronen Steinke) am 8.6.2018

Dagegen heißt es: Es war Rassismus und Rechter Terror. Und eben nicht ein individueller Amoklauf: Eine falsche Inschrift.

U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum

Das OEZ ist auch mit der U-Bahn erreichbar. Am gleichnamigen U-Bahnhof halten auch die Linien München U1.jpg, München U3.jpg und München U7.jpg. Des weiteren besteht dort eine Umsteigemöglichkeit zu folgenden Linien: X35, X36, 50, 60, 143, 163 und 175.

Eine Besonderheit ist die Bike&Ride Station für 400 Fahrräder.

Anschlussmöglichkeiten von Olympia-Einkaufszentrum
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Endstation München U1.jpg München U7.jpg Georg-Brauchle-Ring
Oberwiesenfeld München U3.jpg Moosacher St.-Martins-Platz

Siehe auch

In einem 2019 gedrehten Münchner Tatort, Unklare Lage, wird auf dIe Situation an diesem Abend in der Stadt Bezug genommen.

Lage

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Olympia-Einkaufszentrum" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Amoklauf_in_München.