Ismaning
Ismaning ist eine Gemeinde im Norden von München. Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde ist seit Mitte der 1990er Jahre als bedeutender Medienstandort bekannt. Seit 1932 ist hier ein Sender des Bayerischen Rundfunks. Ortsteil im Nordwesten: Fischerhäuser. Im Süden befindet sich der Medienpark mit dem Gong-Verlag und dem privaten Radiosender Antenne Bayern.
Geschichte
Die Anfänge des Ortes gehen ins 6. Jahrhundert zurück, in die Zeit der Besiedlung durch die Bajuwaren. Erstmals urkundlich erwähnt wird Ismaning im Jahre 809, als der Freisinger Bischof Atto hier einen Rechtsstreit schlichtete.
Die Bindung des Dorfes an Freising wurde in den folgenden Jahrzehnten immer stärker. Schließlich verkaufte der Herzog von Oberbayern und spätere Kaiser Ludwig der Bayer im Jahre 1319 dem Hochstift Freising die fünf Ortschaften Ismaning, Unterföhring, Oberföhring, Englschalking und Daglfing. Es entstand die "Grafschaft auf dem Yserrain" als geschlossenes Herrschaftsgebiet der Freisinger Bischöfe. Die Ismaninger waren von nun an Untertanen Freisings.
Ab 1530 war in der Nähe der Ismaninger Johanniskirche neben dem Seebach die erste fürstliche Behausung: Bischof Philipp hatte von den Haushaimern, einem Freisinger Domherrengeschlecht, deren Ismaninger Landsitz übernommen und ihn zu einem Renaissanceschloss mit vier Türmen ausgebaut.
In der Zeit des 30jährigen Krieges fielen schwedische Truppen plündernd und brandschatzend ins Dorf ein. Der Pest fiel fast die Hälfte der Bewohner zum Opfer.
Der Höhepunkt höfischen Lebens entfaltete sich unter dem Nachfolger, Fürstbischof Johann Theodor, für den Cuvilliés den Pavillon im Park erbaute und Ignaz Günther seine berühmten Rokokofiguren schuf. 1802/03 beendete die Säkularisation die fast 500jährige Ära der Freisinger Fürstbischöfe. Das Schloss Ismaning kam an die Familie Leuchtenberg/Beauharnais. Die Bauern wurden unabhängig verwalteten ihr Dorf unter einem Bürgermeister selbst.
Auf dem Areal des Rundfunksenders existierte von 1934 bis 1983 einer der höchsten je errichteten Holztürme.
- siehe auch: AGROB AG ? ?
S-Bahnhof Ismaning
Ismaning ist auch mit der S-Bahn erreichbar. Am gleichnamigen Bahnhof hält auch die Linie . Des weiteren besteht dort eine Umsteigemöglichkeit zu folgenden Linien: X202, 230, 231, 236 und 531. Besonders an diesem S-Bahnhof ist, dass er in Tunnelbauweise erbaut wurde.
< Vorherige Station | Linien | Nächste Station > |
---|---|---|
Unterföhring | Hallbergmoos |
Siehe auch
- Auguste von Bayern und Eugène de Beauharnais (Familie Napoleon)
- um 1530 - Ein Landsitz des Freisinger Domherrengeschlechts der Haushaimer wird unter dem Freisinger Fürstbischof Phillip zum Renaissanceschloss mit vier Türmen ausgebaut. Dazu altes Schloss – ein Kupferstich von Michael Wening, 1701
- Die Torfbahn - Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der getrocknete Torf im Moos zu einem bevorzugten Brennmaterial. Der Bedarf Münchens war groß, die Moosflächen lagen direkt vor den Toren der Stadt und versprachen einen guten Gewinn. Daher kaufte ab 1850 Johann Nepomuk Zenger, ein Kaufmann aus Württemberg, Grundstücke im Erdinger Moos und gründete zur Torfgewinnung das Gut Zengermoos. Seine Erben verkauften das Gut 1891 an Johann Michael Ritter von Poschinger. 1896 entstand in diesem Zusammenhang eine private Schmalspurbahn. Eine erste Lokomotive kam von der Firma Krauss. 1902 kam eine zweite Lok der Firma Maffei dazu.
- Mühlen: Seit 1158 gab es beim heutigen Gasthof eine Mühle, die den Seebach zur Energiegewinnung nutzte. Im 17. Jahrhundert kam eine zweite Mühle auf dem Gelände der heutigen Seidl-Mühle hinzu. Auch der Goldachhof hatte für die eigene Stromversorgung ab 1906 ein Wasserkraftwerk.
- Wasserbauten: Kurfürst Maximilian Joseph beauftragte 1805 C. F. Wiebeking, den Generaldirektor der Wasser-, Straßen- und Brückenbaubehörde, mit der Regulierung der Isar. Bis 1812 wurde die Isar von der Bogenhausener Brücke bis in die südliche Ismaninger Flur begradigt.
Weblinks
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