Pasing

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Die ehemals selbständige Stadt Pasing ist heute ein Stadtteil von München und gehört zum Stadtbezirk Pasing-Obermenzing.

Pasing um 1980, links Rand Mitte: der Pasinger Marienplatz, im Bild zentral zum Bahnhof führend die Bäckerstraße. Dort eine Vergrößerung dieses Bildes.
(Luftbild von Karl Schillinger)

Geschichte

Bereits 2000 vor Christus ist heute durch aufgefundene Hügelgräber die damalige Anwesenheit von Menschen in der Gegend nachweisbar.[1] 763 wurde es erstmals urkundlich als "villa Pasingas" erwähnt. Der Aufstieg der Ortschaft wurde durch den neuen Bahnhof ab 1840 gefördert.

Am 1. Januar 1905 wurde Pasing zur Stadt erhoben, die am 16.12.1908 an das Münchner Trambahnnetz angeschlossen wurde.

20. September 1910: Eröffnung des Pasinger Progymnasiums und der "Königlich Bayerische Lehrerbildungsanstalt" in zum Schuljahresbeginn (bis 1910).

Am 8.Januar 1938 unterzeichnete der erste und einzige Oberbürgermeister Dr. Alois Wunder, die Eingemeindung von Pasing zu München zum 1. April dieses Jahres. Er rang den nationalsozialistischen Machthabern in München einmalige Rechte ab. So hat der Stadtteil seinen eigenen offiziellen Viktualienmarkt und sein Rathaus ist bis heute ein teils eigenständiges Verwaltungsamt. Durch die späte Eingemeindung wurde die Umbenennung zahlreicher Straßen in Pasing erforderlich, da deren Namen in München ebenfalls vergeben waren.

Im April 1945 kommt der Todesmarsch/Evakuierung/Räumungsmarsch der KZ-Häftlinge aus dem KZ Dachau durch den Ort.

2016 wird in einer Baugrube an der Josef-Retzer-Straße ein Gräberfeld mit bis zu 1000 Skeletten aus dem 5. bis 7. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Die Archäologen sprechen von einem Sensationsfund. Sie erhoffen sich nun etwas genauere Kenntnisse über die Frühgeschichte Pasings. Siehe Weblinks.

Nicht ganz so ernst: der Pasinger KnödelkriegW gegen den Fluglärm.

Weitere Informationen bietet der Artikel: Geschichte von Pasing.

Nordumgehung Pasing

Die stark befahrene Landsberger Straße führt von jeher mitten durch Pasing. Da das Pasinger Ortszentrum ein Nadelöhr darstellt, wurde in den letzten Jahren über eine "Ortsumgehung" diskutiert. Unter einigen Varianten setzte sich die Nordumgehung Pasing (NUP) durch und wurde von 2008–2012 gebaut. Einhergehend mit dem Bau wurde auch das Orts- und Geschäftszentrum zwischen Pasinger Bahnhof und Pasinger Marienplatz einladender gestaltet und die Tram vom Marienplatz zum Bahnhof verlängert.

Wappen der ehemaligen Stadt Pasing

Nachdem Pasing 1905 zur Stadt erklärt worden war, verlieh das kgl. Staatsministerium des Innern am 20. Juli 1908 ihr das Recht auf ein eigenes Stadtwappen, das von Otto Hupp entworfen worden war.

Beschreibung: auf roter Farbe steht ein silberner Zinnenturm auf einer grünen, von einem silbernen Fluss umfluteten Insel.

Dieses Wappen basiert auf Elementen des Familienwappens der einstigen Hofmarkherrschaft Berchem.

Infrastruktur

Sozialbürgerhaus

Alten- und Servicezentrum (ASZ)

Bäckerstraße 14
81241 München
Telefon 089 / 82 99 770

Verkehrsanbindung

Bahnhof

Der Bahnhof Pasing ist sowohl Bahnhof für Fernverkehrszüge als auch für die S-Bahn-Stammstrecke und für mehrere Buslinien.

Geplante Verlängerung der U5

Eine Verlängerung der U-Bahnlinie München U5.jpg vom Laimer Platz bis Pasing wurde längere Zeit diskutiert und befindet sich gerade in Bau. Nach Angaben des Städtischen Baureferates ist eine Fertigstellung in den 2030er Jahren angestrebt wird.[1]

Schulen

Pasing wird oft als Schulstadteil von München bezeichnet, da sich dort eine große Zahl an Schulen befindet:


Institut der englischen Fräulein, Congregatio Jesu

Die Anerkennung der Kongregation der Englischen Fräulein durch den Papst erfolgte 1703. Seit 2004 nennt sich der römische Zweig des Ordens offiziell Congregatio Jesu (CJ). Maria Ward wollte immer, dass die von ihr gegründete Kongregation den Namen Jesu tragen sollte. Der Name verdeutlicht, dass es sich bei der Congregatio Jesu um den weiblichen Zweig der Societas Jesu, des Jesuitenordens handelt. Zentraler Bestandteil der Mitglieder ist die eigene und die Bildung anderer.

Am 1. Januar 2005 vereinigten sich die bisherigen deutschen Provinzen AugsburgW, Bamberg, Mainz, München, Österreich, Passau, Südtirol und Würzburg zur „mitteleuropäischen Ordensprovinz“. Sitz der Provinzleitung ist Pasing.

2010 wurde das 400-jährige Jubiläum der Ordensgründung begangen.

Bibliotheken

Die Stadtbibliothek Pasing befindet sich in der Bäckerstraße.

Straßen

1934 gab es in Pasing 133 Straßen (mit Namen und noch viele ohne dokumentierten Namen), 1957 waren es 174 Straßen und Plätze mit Namen. Bis zum Jahre 1892 gab es außer der (ehemaligen) Münchner -, der Planegger - und der Bahnhofstraße noch keine Straßennamen. F. v. Gatterburg u.a. aus dem Verschönerungsverein änderten das in den Folgejahren. Eine zweite Umbenennungswelle gab es nach dem Zweiten Weltkrieg, als politisch benannte Straßen (z. B. der A.H.-Platz) einen neuen Namen erhielten.

Zahlen, Statistik

Am 31. Dezember 1991 zählte Pasing 39.723 Einwohner und zog sich über eine Fläche von 1.074 Hektar, am 31. Dezember 1999 35.752 Einwohner. Über die Größe Pasings gab es seit 1991 keine getrennten Angaben mehr, da es seitdem zusammen mit Obermenzing erfasst wurde. Die Größe des Stadtbezirks Pasing-Obermenzing betrug 1999 1.649 Hektar. Obermenzing selbst hatte 1991 20.600 Einwohner und eine Fläche von 755 Hektar.

Quellen

Literatur

  • Richard und Gerhard Bauer: Pasing. Buchendorfer, München.
  • Richard Bauer: Pasing - Geschichte und historische Fotos. Volk Verlag München 2011 ISBN 978-386222-045-8
  • Pasinger Archiv: Fotografische Streiflichter eines Pasinger Jahres, verbunden mit Bildern aus vergangenen Tagen. Pasinger Archiv, Pasing (21 Augaben, je 95 bis 112 Seiten, die Jahre 1981 bis 2000.)

Weblinks


Wikipedia-Artikel über Pasing und seine Häuser

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