Kurfürstliche Trinkwasser-Leitung

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Leitungsverlauf des Trinkwassers für Schloss Fürstenried, das seit 1720 von Quellen am Hochufer links der Isar kam; seit 1820 durch die sogenannte ' holzgestemmte Gussleitung '
(Detail: mit Holzkeilen geflanschte = abgedichtete Gussleitung)

Die "churfürstliche Trinkwasser-Leitung" für das Schloss Fürstenried entstand unter Herzog und Kurfürst Max Emanuel (1662-1726).

Am Fuß des Hochufers links der Isar, auf dem oben die Waldwirtschaft Großhesselohe steht, entspringen ergiebige Grundwasser-Quellen, die seit 1715 das Trinkwasser bis hin nach Fürstenried lieferten, zuletzt aus zwei Brunnhäusern 'An-der-Isar 1' und zwar bis zum Anschluss an die Münchner Trinkwasserleitung, bei der Eingemeindung von Solln, 1938 (mit Kloster Warnberg).

Der notwendige Wasserdruck wurde erreicht über eine Generation von Wassertürmen. Vom letzten, im Jahre 1895 errichteten Wasserturm, der noch steht (abgebildet in Baudenkmäler-Link zu Pullach) lief die Haupt-Wasserleitung zum Schloss Fürstenried bereits unter der Hofbrunnstraße nach Fürstenried und versorgte damals auch schon die Gemeinde Solln. Und dasselbe Hochufer-Quellwasser von links der Isar lief auch weiterhin durch die alte Gussrohrleitung im Forstenrieder Park unter der Aufsicht vom "Hofbrunnamt in München", das mit der Revolution am 8.11.18 aufgelöst und dieser Teil incl. Wasserturm von der Gemeinde Solln erworben wurde. Mit der Eingemeindung von Solln 1938 kam der Wasserturm in den Besitz der Stadt München und damals wurde dann auch die historische Wasserleitung am Kloster Warnberg an das Münchner Trinkwasser mit angeschlossen. Das vormals vom Fuß des Hochufers zum Turm gepumpte Quellwasser wurde von hier aus durch die um 1820 von Paris importierte gusseiserne, an ihren Flansch- bzw. den Verbindungsstellen durch 'gestemmte Holzkeile' abgedichtete Leitung durch die 'Warnberger Schneise' des Forstenrieder Parks zum Meierhof des Jagdschlosses von Fürstenried geführt und zum Schloss Fürstenried selbst und später dann noch zur Sausuhle mit Achterlacke am nördlichen Link-Geräumt sowie zu den Forsthäusern Unterdill und Oberdill.

In den 60-er Jahren befürchtete der bis vor kurzem dem Wasserturm Pullach benachbarte BND Einspäh-Möglichkeit vom Turm aus, der etwa Ende der 60-er Jahre vom Bund erworben und angeblich dann vom BND genutzt wurde. Immer noch im Besitz des Bundes, wollte man vor einigen Jahren den Wasserturm beim 'Tag der offenen Tür' dem Publikum zugänglich machen, sicherheitstechnisch aber musste das kurzfristig untersagt werden, weil die innen zum Wasser-Sammelbecken führende Treppe einem Publikumsansturm nicht gewachsen gewesen wäre.

Heute noch liegen Reste der nach dem Krieg jetzt zur Gemeinde Pullach gehörenden Brunnenfassungen neben dem Isarwerkskanal, hinter dem nach Umbau privatisierten zwei 'churfürstlichen Brunnhäusern' - und die alten Leitungsrohre in der 'Warnberger Schneise'.


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