Wörthstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gedenktafeln ==
== Gedenktafeln ==
* Max Reger; Große Natursteinplatte auf der Höhe des 1. Stockwerks angebracht. Die Fassade des Hauses ist momentan eingerüstet. (2024-2025) Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt, nurmehr Bruchstücke sind im Neubau eingebunden. Reger hatte hier für weniger als ein Jahr lang eine Wohnung im 1. Stock. Bereits ab dem Jahr 1901 wohnte die Familie Reger in der Wörthstraße 34 im 1. Stock. Das Adressbuch schreibt hierzu; Reger, ... Max, Musiklehrer und Komponist, 1.r. Nachmals, im Jahr 1907, wohnte Reger unter anderem im Mietshaus [[Viktor-Scheffel-Straße]] 10, dort wurde auch eine Gedenktafel angebracht.
* Max Reger; Große Natursteinplatte auf der Höhe des 1. Stockwerks im Jahr 1967 dort angebracht. Die Fassade des Hauses ist momentan eingerüstet. (2024-2025) Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt, nurmehr Bruchstücke sind im Neubau eingebunden. Reger hatte hier für weniger als ein Jahr lang eine Wohnung im 1. Stock. Bereits ab dem Jahr 1901 wohnte die Familie Reger in der Wörthstraße 34 im 1. Stock. Das Adressbuch schreibt hierzu; Reger, ... Max, Musiklehrer und Komponist, 1.r. Nachmals, im Jahr 1907, wohnte Reger unter anderem im Mietshaus [[Viktor-Scheffel-Straße]] 10, dort wurde auch eine Gedenktafel angebracht.
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Datei:Muetafgenschauer2019.jpg|Seit der Renovierung des Gebäudes entfernt (2022-). Gedenktafel [[Genoveva Schauer]], an der Fassade der [[Wörthschule]] [[Wörthstraße]] 2, Straßenseitig an der [[Comeniusstraße]] gelegen.
Datei:Muetafgenschauer2019.jpg|Seit der Renovierung des Gebäudes entfernt (2022-). Gedenktafel [[Genoveva Schauer]], an der Fassade der [[Wörthschule]] [[Wörthstraße]] 2, Straßenseitig an der [[Comeniusstraße]] gelegen. Die Tafel mit Halbrelief wurde am 27. Januar 1963 enthüllt.
Datei:nochkeinfoto.jpg|Mietshaus Hausnummer 20. ''Max Reger''
Datei:nochkeinfoto.jpg|Mietshaus Hausnummer 20. ''Max Reger''
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Aktuelle Version vom 8. November 2024, 21:27 Uhr

Wörthstraße
Straße in München
Wörthstraße
Basisdaten
Ort München
Au-Haidhausen Haidhausen Süd
PLZ 81667
Angelegt 1873 - 1875
Name erhalten 1872 Erstnennung[1]
Anschluss­straßen
 
Metzgerstraße Orleansplatz
Querstraßen
 
Preysingstraße Milchstraße Comeniusstraße Metzstraße Pariser Straße Breisacher Straße
Plätze Bordeauxplatz
München S.jpg / München U.png
 
München S1.png-München S8.png München U5.jpg Ostbahnhof
Tram
 
Muenchen Tram 21.jpg Muenchen Tram 25.jpg Wörthstraße Muenchen Tram 21.jpg Ostbahnhof
Bus.png
 
54 55 58 62 68 100 145 X30 X200 Ostbahnhof 149 155 Ostbahnhof Post
Nutzung
Nutzergruppen zu Fuß, Fahrrad, Kraftfahrzeuge, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 515 m
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi S. 342 Nr. 714
(2016), Dollinger S. 343
Straßen-ID 05219

Die Wörthstraße liegt in Haidhausen. Sie beginnt an der Kreuzung Preysing- und Milchstraße und führt jeweils links und rechts um den Bordeauxplatz herum, bis zum Orleansplatz am Ostbahnhof.

Wörthstraße und Bordeauxplatz

Sie wurde im Jahr 1872 nach der heute französischen Gemeinde WœrthW im elsässischen Département Bas-Rhin benannt. Sie wurde durch die Schlacht bei Wörth, im damaligen Elsass, zu Beginn des deutsch-französischen Krieges am 6. August 1870 bekannt. Die Bezeichnung für diesen Namen wurde im Juni 1872 genehmigt und die offizielle Namensgebung der Straße trat am 1. Oktober 1872 in Kraft.[2]

Der Laufweg

Die Hausnummernzählung beginnt, dies bereits seit dem Zeitpunkt der Erschließung der Straße, an der Preysingstraße - Milchstraße, mit dem Eckhaus auf Nummer eins, linke Straßenseite, und gegenüber mit der Nummer 2, das Schulgebäude, die sogenannte Wörthschule, die im 2. Weltkrieg durch Bombentreffer zerstört wurde und sich heute durch einen Neubau zeigt. Wer die Straße zu Fuß ohne Umwege von der Milchstraße bis zum Orleansplatz durchquert hat 512 Meter hinter sich zu bringen. Allerdings ist die Straße in drei Segmente aufzuteilen. 175 Meter entfallen auf den Abschnitt zwischen Milchstraße und Metzstraße, dann jeweils 215 Meter auf die beiden Straßenstücke links und rechts der Anlagen. Weitere 115 Meter hat das Teilstück zwischen Pariser Straße und Orleansplatz. Die Straße steigt zwischen der Milchstraße und dem Orleansplatz um 3 Meter an.

Nach der Eröffnung des Ostbahnhofs am 15. März 1871 wurde es nötig, auch Haidhausen an diesen neuen Knotenpunkt anzuschließen. Einer der größten Grundstücksspekulanten der Zeit war Carl von Eichthal, ebenso Miteigentümer dieser neuen Bahnverbindung. So wurde auf dem Reißbrett das sogenannte Franzosenviertel entworfen. Eine der neu geplanten Straßenverbindungen darin stellt hier die Wörthstraße dar, die eine direkte Verbindung von Alt-Haidhausen zum Bahnhof herstellt. Zu Beginn der Errichtung der Wörthstraße, ausgehend von der Ecke an der Preysingstraße, mussten einige Wohnhäuser abgebrochen werden. Noch im April des Jahres 1873 erkundigen sich die Haidhauser Bürger in Form einer Zeitungsanzeige über den aktuellen Stand, wann denn die Bewohner ihre Häuser verlassen müssten. Als Ergebnis wird dann am 21. Mai 1873 durch das Stadtbauamt, des Herrn Zenetti, bekanntgegeben, dass ab diesem Tag ab 15 Uhr vor Ort, eine Versteigerung an den Meistbietenden ergeht, um die ehemaligen Wohnhäuser, Milchstraße 10, 10 a, und 10b, sowie die Häuser Preysingstraße 57 und 58 abzubauen.

Weitere Beschreibungen

  • Adressbuch 1895. S. 542-543; Wörthstraße. Zieht in Haidhausen von dem Schnittpunkte der Preysing- und Milchstraße südöstlich zum Orleansplatz vor dem Ostbahnhofe und wird hiebei von der Metz- und Pariserstraße gekreuzt.

Trambahnbetrieb

Die Straße wird auf ihrer kompletten Länge mit der Trambahn befahren, die hier vom Ostbahnhof kommend den Max-Weber-Platz und die Milchstraße verbindet. Die Linie Muenchen Tram 21.jpg hält an der gleichnamigen Haltestelle auf der Wörthstraße. Die Linie Muenchen Tram 25.jpg hält an der gleichnamigen Haltestelle unmittelbar nach der Einmündung zur Milchstraße. Die Trambahn wurde hier erstmals im Jahr 1882, in Form der damals noch üblichen Pferdetram in Betrieb genommen.

Anschlussmöglichkeiten von Wörthstraße
< Vorherige Station Linien Nächste Station >
Max-Weber-Platz Muenchen Tram 21.jpg Ostbahnhof
Max-Weber-Platz Muenchen Tram 25.jpg Rosenheimer Platz

Gebäude

Im Todesjahr des Bauspekulanten Carl von Eichthals, 1880, ist die Wörthstraße noch immer nahezu unbebaut. Die spätere Form der Straße mit ihrer Aufteilung um den damals noch benannten Wörth-Platz herum ist angelegt und teils bereits mit Bäumen bepflanzt. Die zukünftigen Bauplätze sind abgeräumt und für die zeitnahe Bebauung vorbereitet. Im Jahr 1874 erhält die Straße den Gasanschluss, entlang der Straße werden vier Lampen genehmigt und aufgestellt. Allgemein werden für den Bau der Straße Gelder aus dem Topf für die eigentlich vorgezogene Weißenburger Straße entnommen. Das Eckhaus am Orleansplatz, Hausnummer 3 und auch einige Gebäude im Bereich der Metz- und Milchstraße stehen bereits. Die drei ersten bezugsfertigen Häuser waren die Nummern 7, 9 und 11, dessen Bauherr und Eigentümer der Schreinermeister Riederhofer war. Diese Bauten entstanden noch in den 1870er-Jahren, die Nummern dieser Gebäude entspricht nicht mehr der derzeitigen Fassung. In den Jahren ab 1886 bis 1896 geht es dann aber sehr rasch, und es sind nahezu 51 Häuser errichtet. Von diesen Mietshausbauten sind bis auf ganz wenige Ausnahmen noch alle erhalten. Im Krieg zerstört werden die Hausnummern 2, die Wörthschule, die Mietshäuser Nr. 9 und Nr. 11, Nr. 20 und Nr. 22 und das Eckhaus Orleansplatz 3. Diese Gebäude werden nach 1956 durch Neubauten ersetzt.

Es entstanden der damaligen Zeit und dem Geschmack entsprechend, in Neu-Renaissance, und Neu-Barocken Formen, teils fünfstöckige Mietshäuser, in denen sich einige Kneipen und Restaurants befinden. Auch existieren noch viele kleine Geschäfte, wie zum Beispiel Wein- und Buchläden, oder Lebensmittelgeschäfte, darunter auch einen Käseladen. Die Planungen des Stadtbauamtes sahen es vor, dass die Gebäude entlang der Straße in geschlossener Bauweise auszuführen sind. Des Weiteren hat jedes Gebäude auch ein Hinterhaus, mit jeweils reduzierter Stockwerkshöhe.

Hausnr. Anwesen Beschreibung
2 Mittelschule Wörthstraße [3]
5 Café Voila Kaffeehaus[4]
9 Satluj indisches Restaurant[5]
10 Taverna Diyar türkisches Restaurant[6]

Gaststätten

Unmittelbar nach der Fertigstellung der Bebauung dieser boulevardartigen Straße waren die jeweils markantesten Wohngebäude bereits mit Gasthäusern ausgestattet. So gab es auf Nummer 10 den Wörth-Hof. Die Hausnummer 16 führte das Gasthaus Stadt Metz. Auf der 22 existierte der Gasthof Zum Bären. Die Stadt Mexico war ein Gasthaus in Hausnummer 30, die Wörther Bierhalle auf Nummer 34. Auf Nummer 38 gab es das Gasthaus Zur Stadt Kufstein, auf Hausnummer 51 das Gasthaus zum Adler am Übergang zum Orleansplatz.

Die Apotheke

Im Jahr 1899 wird an der Straße, im Mietshaus Wörthstraße 43, gegenüber dem Platz, an der Ecke mit der Breisacherstraße, die Sankt Johannis Apotheke eröffnet. Im Jahr 2024 feierte sie somit 125 jähriges bestehen. Erster Apotheker dort war ein Herr Valentin Mayring, der noch siebzigjährig in seiner Apotheke stand. Mayring kann als parteiloser Begründer des Interessenvereins München Ost angesehen werden. Bekannt wurde er auch als Sportschütze, zu diesem Thema verfasste er Mitte der 1920er-Jahre ein Sachbuch mit dem Titel: Die Gefahren der Jagd - Was ein Jäger wissen muss, Erfahrungen eines alten Hochgebirgjägers.

Gedenktafeln

  • Max Reger; Große Natursteinplatte auf der Höhe des 1. Stockwerks im Jahr 1967 dort angebracht. Die Fassade des Hauses ist momentan eingerüstet. (2024-2025) Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt, nurmehr Bruchstücke sind im Neubau eingebunden. Reger hatte hier für weniger als ein Jahr lang eine Wohnung im 1. Stock. Bereits ab dem Jahr 1901 wohnte die Familie Reger in der Wörthstraße 34 im 1. Stock. Das Adressbuch schreibt hierzu; Reger, ... Max, Musiklehrer und Komponist, 1.r. Nachmals, im Jahr 1907, wohnte Reger unter anderem im Mietshaus Viktor-Scheffel-Straße 10, dort wurde auch eine Gedenktafel angebracht.

Brunnen

Auf dem zur Wörthstraße gehörenden Bordeauxplatz steht der große Flächenbrunnen aus dem Jahr 1929, Brunnen mit jagdbaren Tieren genannt. Dieser ersetzte einen aus dem Jahr 1892 aufgestellten kleineren Brunnen. Der Brunnen wurde von den Bildhauern Alfred Keller (der Widder, der Rehbock) und H. Seibel (der Eber, der Steinbock) zusammen mit dem Stadtbauamt entworfen und errichtet.

Bauzeitliche Fotoansicht
Im Jahr 2011

Die Wörthstraße im Fernsehen

In einer Folge der Polizeiinspektion 1, aus dem Jahr 1977, Einstein Junior, wird eine nahe dem Brunnen am Bordeauxplatz, hinter der Figur des Steinbocks stehende öffentliche Bedürfnisanstalt im Zuge einiger Experimente von Kindern, gesprengt. Offiziell befand sich allerdings nie ein öffentliches WC am Platze.

Ansichten

Lage

>> Geographische Lage von Wörthstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Literatur und Quellen

  • A. Alckens: Die Gedenktafeln der Stadt München. Bruckmann, München 1935 (Reger Gedenktafel Viktor-Scheffel-Straße)
  • A. Alckens: München in Erz und Stein. Pinsker, 1973 (beide Reger Gedenktafeln)
  • Bohl, Läpple, Steinert Hrgs.: Spaziergang durch Haidhauser Straßen. ab-Verlag, München 1992 (Quellen zu Eichthal)
  • Wilhelm: Haidhausen - Münchner Vorstadt im Lauf der Zeit. Buchendorfer München, 1991 - 2004. (viele Quellenangaben)
  • Heerde. Haidhausen - Geschichte einer Münchner Vorstadt. Oberbayerisches Archiv Band 98. Historischer Verein von Oberbayern, Stadtarchiv München 1974. (Quellen)
  • Hoferichter, ua. Die Au, Giesing, Haidhausen - 125 Jahre bei der Stadt München. München 1979 (Quellen, viele nützliche Werbeanzeigen)
  • Au, Giesing, Haidhausen - 100 Jahre bei München. München, 1954 (Quellen, Inserate)
  • Mücke; Münchner Osten - Grundlagenuntersuchungen zur Stadterneuerung- Bericht des Baureferats, Landeshauptstadt München. Baureferat, Stadtplanung München 1970 (Tabellen über alle Gebäude im Franzosenviertel, Bestand, Aussehen)
  • Ernst Henle: Die Wasserversorgung der königlichen Haupt- und Residenzstadt München. Carl Gerber, 1913. In: Festschrift zur 53. Jahresversammlung des Deutchen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern, München 1912. (vormalige Brunnen gelistet)

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Wörthstraße
  2. Adressbücher der Stadt München das Jahr 1880. In dieser Ausgabe ist die Herleitung des Straßennamens und das Jahr der Benennung noch genannt.
  3. Mittelschule Wörthstraße: Internetauftritt
  4. Café Voilà: Internetauftritt
  5. Satluj: Internetauftritt
  6. Taverna Diyar: Internetauftritt