Juristische Bibliothek: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. März 2022, 22:43 Uhr
Die so genannte Juristische Bibliothek im Neuen Rathaus gehört zur Münchner Stadtbibliothek und zählt aufgrund ihrer besonderen Architektur zu den schönsten Bibliotheken Münchens. Ihre Bestände können sowohl in Präsenz genutzt werden, als auch zum Teil mit einem Bibliotheksausweis der Münchner Stadtbibliothek entliehen werden. Während der Öffnungszeiten steht sie fachlich interessiertem Publikum zur Verfügung - nicht nur Jurist_innen in Aus- und Weiterbildung. Zu den Besucher_innen zählen Studenten_innen, Menschen aus der Stadtverwaltung und interessierte Laien. Für die breite Öffentlichkeit besteht die Möglichkeit einer Besichtigung im Rahmen einer Rathausführung.
Bestand
Die Bibliothek besitzt ca. 40.000 Bände, 120 laufende Fachzeitschriften und ca. 135 Loseblattsammlungen aus dem Fachgebiet der Rechtswissenschaft. Darunter sind hauptsächlich Gesetze, Kommentare, Entscheidungssammlungen, Formularsammlungen, Lehrbücher und Darstellungen zu verschiedenen Einzelthemen. Der Altbestand der Bibliothek beläuft sich auf über 1000 Bände zur Gesetzgebung und Rechtsprechung des 19. Jahrhunderts.
Die etwa 12.000 aktuellen Werke, darunter auch Zeitschriften, sind für die Lösung praktischer Fälle gedacht. Zusätzlich bietet die Bibliothek Zugriff auf juristische Datenbanken.
Ursprünglich war das Angebot der Bibliothek für Mitarbeiter_innen der Stadtverwaltung und für den Stadtrat bestimmt. Inzwischen zählen zu den Bibliotheksnutzer_innen auch viele Bürger_innen, die einen Rechtsstreit haben, fürchten oder in Erwägung ziehen.
Geschichte
Die Bibliothek wurde 1843 als Magistratsbibliothek gegründet und ist seit 1906 in den prunkvollen, vom Architekten Georg von Hauberrisser gestalteten, Räumlichkeiten im Neuen Rathaus am Marienplatz untergebracht. Erst seit den 1960er-Jahren ist sie unter dem Namen juristische Bibliothek bekannt[1].
Architektur
Eine Besonderheit der Bibliothek ist der im floralen Münchner Jugendstil gestaltete prunkvolle zweistöckige Lesesaal mit vergoldeten Wendeltreppen und zwei umlaufenden Galerien, welcher die Bibliothek zu einem beliebten Fotomotiv für Tourist_innen macht.
Gestaltet wurde der Lesesaal vom Architekten Georg von Hauberrisser, der für den gesamten Bau des Neuen Rathauses verantwortlich war. Durch den 2. Weltkrieg kam es zu einer Zerstörung des Deckenfreskos von Waldemar Kolmsperger, der Rest der Räumlichkeiten überstand den Krieg jedoch gut.
Ausstattung
- Die Bibliothek verfügt über 40 Arbeitsplätze mit Steckdosen.
- Es stehen 2 PCs zur Verfügung.
- In der gesamten Bibliothek gibt es offenes WLAN.
- Für Nutzer_innen mit Bibliotheksausweis besteht Kopier-, Druck- und Scanmöglichkeit.
- Es gibt einen barrierefreien Zugang.
Website und Recherchemöglichkeiten
Website (via Münchner Stadtbibliothek): Homepage ( via muenchner-stadtbibliothek.de )
Die Bestände der Bibliothek sind über den OPAC der Münchner Stadtbibliothek recherchierbar: OPAC
Der Altbestand vor 1994 ist im Zettelkatalog verzeichnet.
Zeitschriften finden sich in der Zeitschriftenliste.
Anschrift, Ort, Öffnungszeiten
- Marienplatz 8, Rathaus, 3. Obergeschoss
- Montag bis Freitag 9 bis 16.30 Uhr
Literaturempfehlung und Weblinks
- Brigitte Huber: Das neue Rathaus in München (ISBN 3-937904-24-7)
- Süddeutsche Zeitung, 1. November 2017: Acht Münchner Bibliotheken, die Sie gesehen haben sollten! Von der Stabi zur Monacensia, vom Historicum nach "Hogwarts": Hier gibt es Lesestoff ohne Ende in sehenswerten Gebäuden. Von Franziska Schwarz
Einzelnachweise
- ↑ Mehr zur Geschichte unter Landeshauptstadt München, Rundgang durch das Neue Rathaus - Juristische Bibliothek