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[[Bild:Gasteig.jpg|thumb|Gasteig]]
[[Datei:Gasteig im Bau.jpeg|thumb|Der Gasteig.]]
'''Gasteig''' ist ein Kulturzentrum mit der [[Philharmonie]] in [[München]]. Das Richard-Strauss-Konservatorium, die [[Volkshochschulen|Volkshochschule]] und die [[Stadtbibliothek|Städtischen Bibliotheken]] haben dort ihren Hauptsitz. Hier findet auch ein Großteil der Veranstaltungen des [[Filmfest München]] statt.
[[Bild:Gasteig028.jpg|thumb|Der Gasteig, beleuchtet von Götz Lembergs [[Gasteig DIN 105-20 (Lichtinstallation von Götz Lemberg)|Lichtinstallation "DIN 105-20"]]]]
[[Datei:Muekellerstr82013a.jpg|thumb|Ehemalige Feuerwache hin zur [[Kellerstraße]] ]]
Der '''Gasteig''', Münchens großes Kultur- und Bildungszentrum, beherbergt verschiedene Institutionen der Landeshauptstadt München: Das [[Richard Strauss|Richard-Strauss]]-Konservatorium, die [[Münchner Philharmoniker]] die Münchner [[Volkshochschule]], die Münchner [[Stadtbibliothek]] und die Städtische Sing- und Musikschule haben hier ihren Hauptsitz.
 
Im Gasteig befinden sich folgende Veranstaltungs- und Konzertsäle:
* [[Philharmonie]]  (2387 Sitzplätze)
* Carl-Orff-Saal (528-598 Sitzplätze)
* Black Box (120-225 Sitzplätze, 20 Stehplätze)
* Kleiner Konzertsaal (191 Sitzplätze)
* Vortragssaal der Bibliothek (132 Sitzplätze)
 
Wegen andauernder Kritik an Räumlichkeiten und Akustik stimmte der Münchner Stadtrat im April 2017 einer Generalsanierung zu. Als Ausweichquartier konnte im Oktober 2021 der [[Gasteig HP8]] mit der [[Isarphilharmonie]] eröffnet werden.
 
Die Sanierung des Gasteigs könnte sich länger als geplant hinziehen, nachdem das Vergabeverfahren für die Sanierung gescheitert ist. Der Stadtrat hatte 2022 ein Vergabeverfahren beschlossen und den Teilnahmewettbewerb europaweit ausgeschrieben. Aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine hatten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings grundlegend verändert. Innerhalb der Bewerbungsfrist war deshalb nur eine Bewerbung eingegangen, die jedoch die Anforderungen für eine Teilnahme nicht erfüllen konnte.
 
Angesichts der derzeit weiter andauernden, schwer kalkulierbaren steigenden Baupreis- und Zinsentwicklung hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mögliche Optionen zu prüfen und dem Stadtrat bis Herbst 2023 einen neuen Vorschlag zum Vorgehen zu machen<ref>[[Rathaus-Umschau]] 23/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/23/Gasteig-Sanierung-Vergabeverfahren-aufgehoben-105455 Gasteig-Sanierung: Vergabeverfahren aufgehoben]</ref>. Am 21. Dezember 2023 beschloss der Stadtrat eine Generalsanierung des Gasteigs<ref>[[Rathaus-Umschau]] 244/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/244/Gasteig-Stadtrat-beschliesst-Generalsanierung-110733 Gasteig: Stadtrat beschließt Generalsanierung]</ref>. Nach dem Stand vom Sommer 2023 wird ein Kostenrahmen von 710 Mill. € genannt<ref>[[Münchner Merkur]], 6. Dezember 2023: [https://www.merkur.de/lokales/muenchen/gasteig-stadt-will-generalsanierung-fuer-710-millionen-euro-92714748.html Gasteig: Stadt will Generalsanierung für 710 Millionen Euro - Unternehmen soll den Umbau durchführen]</ref>.
 
== Zentralbibliothek ==
Im Gasteig befindet sich auch die [[Bibliotheken#Münchner Stadtbibliothek|Zentralbibliothek der Münchner Stadtbibliothek]].
 
== Benutzung ==
Täglich kommen mehrere tausend Besucher in die Zentralbibliothek, zu Ausstellungen, Vorträgen und Lesungen, klassischen und modernen Konzerten, Theater- oder Ballettaufführungen. Wie bereits mehrere Male zuvor fand auch 2007 die Verleihung des Echo Klassik in der Philharmonie statt. Auch die [[Münchner Bücherschau]] schlägt jedes Jahr im Gasteig ihre Zelte auf, ebenso wie der ARD-Musikwettbewerb und das [[Filmfest München]].
 
Der Gasteig wird von der Gasteig München GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft der [[Stadtverwaltung München|Landeshauptstadt München]], betrieben.
 
== Vortragsreihen von Joachim Kaiser über klass. Musik ==
Zu Kaisers langjähriger Vortragstätigkeit im Gasteig gehörten seine ausführlichen Vorträge zu bestimmten Künstlern und Kunstformen, vor allem zum Thema Klassische Musik:
* Über Ludwig van Beethoven in den [[1970er]]-Jahren; im Münchner Gymnasium Fürstenried (60 Vorträge)
* Über Wolfgang Amadeus Mozarts Opern; in den [[1990er]]-Jahren in [[Vaterstetten]]
* Über [[Richard Wagner]]; im Münchner Gasteig ([[Carl Orff]]-Saal), von 1989 bis 11. Mai 1993 (63 Vorträge)
* Zum Thema ''Symphonie und Sonate zwischen Beethoven, Brahms und Mahler''
* ''Das Geheimnis großer Streichquartette – Beethoven und Schubert’’ (Die Reihe wurde in „Die großen Spätwerke“ überführt, vom 18. September 2007 bis 16. November 2010)
Mit 170.000 Zuhörern sind die Vorträge des 2017 verstorbenen Joachim Kaiser die (im Laufe der Jahrzehnte) bislang erfolgreichste Veranstaltungsreihe der [[Münchner Volkshochschule]].
 
== Lage, Name, Geschichte ==
Der Name leitet sich vom ''gachen'' (steilen) ''Steig'' ab, der hier früher von der heutigen [[Ludwigsbrücke]] zur Kirche [[St. Nikolai]] am [[Isar]]-Hochufer geführt hat. Er war schon zuvor als Flurname für diesen Abschnitt gebräuchlich und gibt auch der Straße ''[[Am Gasteig]]'' den Namen, die direkt unterhalb des Gasteig von der [[Rosenheimer Straße]] abzweigt und sich in der [[Innere Wiener Straße|Inneren Wiener Straße]] fortsetzt (früher war diese Straße Teil der [[Salzstraße]]).


Das Zentrum wird von der Gasteig München GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft der Stadt München, betrieben.
Nachdem bei den [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffen]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] das [[Odeon]] und die [[Tonhalle]], die beiden größten Konzertsäle Münchens, völlig zerstört worden waren, waren die [[Münchner Philharmoniker]] ohne eigenes Haus. Auch die Stadtbibliothek und die Volkshochschule waren unzulänglich untergebracht, so dass 1969 erstmals über ein städtisches Kulturzentrum nachgedacht wurde, das diese Einrichtungen unter einem Dach vereinigen sollte. Bei der Suche nach möglichen Standorten fiel die Wahl auf das Gelände am Gasteig.


Der Name "Gasteig" leitet sich aus ''garster Steig'' ab, und bezieht sich hier auf die Isaranhöhen.
1971/72 schrieb die Stadt München einen Architekturwettbewerb für das Gelände aus, den das Architektenbüros Raue, Rollenhagen und Lindemann mit ihrem Entwurf für sich entscheiden konnten. 1978 setzte der damalige Oberbürgermeister [[Georg Kronawitter]] den ersten Spatenstich. Planänderungen und immer neu auftauchende Probleme verzögerten den Bau und trieben die Baukosten in die Höhe, sodass sich die Kosten für den Bau im Jahr 1980 bereits auf 372 Millionen DM beliefen.


== Geschichte ==
[[1984]] war der Gebäudekomplex auf dem 23.000 m² großen Areal so weit fertiggestellt, dass die Stadtbibliothek, die Münchner Volkshochschule und das Richard-Strauss-Konservatorium ihre neuen Räume beziehen konnten. In den kleineren Veranstaltungssälen fanden zu diesem Zeitpunkt bereits Veranstaltungen statt. Am 10. November [[1985]] wurde der Gasteig im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und 2.400 geladenen Gästen mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker unter Leitung von [[Sergiu Celibidache]] eröffnet.


[[Bild:Gasteig028.jpg|thumb|Der Gasteig, beleuchtet von Götz Lembergs [[Gasteig DIN 105-20 (Lichtinstallation von Götz Lemberg)|Lichtinstallation "DIN 105-20"]]]]
Der rote [[Backstein]]bau erhielt von der Bevölkerung erst Spottnamen wie z.B. ''Kulturvollzugsanstalt'' oder ''Kulturbunker'', weil sich die Architektur nicht in das Stadtbild fügt. Die oben genannten Einrichtungen ließen den anfänglichen Unmut jedoch bald abkühlen und machten den Gasteig zum einem Zentrum des kulturellen Lebens in München. Mit jährlich rund 750.000 Besucherinnen und Besuchern allein in den Veranstaltungssälen ist das Haus derzeit einer der erfolgreichsten Kulturbetriebe Deutschlands.
Nachdem bei den Bombenangriffen im [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] das Odeon und die Tonhalle völlig zerstört worden waren, waren die [[Münchner Philharmoniker]] ohne festes Quartier. Auch die [[Stadtbibliothek]] und die Volkshochschule mussten ohne Zentrale auskommen. [[1969]] wird daher erstmals ein städtisches Kulturzentrum angedacht, das diese Einrichtungen unter einem Dach vereinigen soll. Unter den möglichen Standplätzen fällt die Wahl auf das Gelände am Gasteig.


1971/72 schreibt die Stadt München einen Architekturwettbewerb für das Gelände aus, den das Architektenbüros Raue, Rollenhagen und Lindemann gewinnt. [[1978]] setzt der damalige Oberbürgermeister [[Georg Kronawitter]] den ersten Spatenstich. Planänderungen und immer neu auftauchende Probleme verzögern den Bau und treiben die Baukosten in die Höhe, so bezifferten sich die geplanten Investitionskosten [[1980]] auf 372 Millionen DM.
== Adresse ==
{{Adresse
|Straße = [[Rosenheimer Straße]] 5
|PLZ = 81667
|Stadt = München
|Telefon = 089 48098–0
|eMail = kommunikation@gasteig.de
}}


[[1984]] ist der Gebäudekomplex auf dem 23000 qm großen Areal so weit fertiggestellt, dass die [[Stadtbibliothek]], die Münchner [[Volkshochschule]] und das [[Richard Strauss|Richard-Strauss]]-Konservatorium ihre neuen Räume beziehen können, in den kleineren Konzertsälen finden bereits Veranstaltungen statt. Am 10. November [[1985]] wird der Gasteig mit einem Festkonzert der [[Münchner Philharmoniker]] unter Leitung von [[Sergiu Celibidache]] eröffnet.
== Weblinks ==
*{{Website|www.gasteig.de}}


Der rote Backsteinbau erhält von der Bevölkerung erst Spottnamen, weil sich die Architektur nicht in das Stadtbild fügt, aber die obengenannten Einrichtungen haben anfänglichen "Zorn" abkühlen lassen.
aktuelle Diskussion - der '''Konzertsaalstreit''':
* [[Münchner Forum]]: [http://muenchner-forum.squarespace.com/aktuelle-ausgabe/ muenchner-forum - aktuelle-ausgabe/ 5/2015]
* [[Anne-Sophie Mutter]] zur Konzertsaaldebatte: ''[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/violinistin-im-sz-interview-anne-sophie-mutter-fordert-neues-konzerthaus-1.2290211 "Jetzt ist wirklich die Zeit gekommen, etwas Neues zu bauen."]'' In der SZ vom 3. Januar 2015


Anschrift: Rosenheimer Straße 5, 81667 München
* [[Mariss Jansons]]: [http://www.zeit.de/2015/07/mariss-jansons-muenchner-konzertsaele ''"Ich schäme mich seit Jahren."''] Der Konzertsaalstreit ist peinlich für das deutsche Musikleben. Der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks empört sich über die ausweglose Misere. (In Die Zeit 7/2015)
* die neue [[Ton-Scheune  —  Konzertsaal-Entwurf (2017)]]


==Weblinks==
Älteres;
*Homepage: [http://www.gasteig.de/ www.gasteig.de]
*[[Gasteig DIN 105-20 (Lichtinstallation von Götz Lemberg)]]
*[[Gasteig DIN 105-20 (Lichtinstallation von Götz Lemberg)]]
*[http://www.muenchenblogger.de/din-105-20-gasteig-erstrahlt-in-neuem-licht/ “DIN 105-20″ - Gasteig erstrahlt in neuem Licht] (muenchenblogger.de)
*[http://www.muenchenblogger.de/din-105-20-gasteig-erstrahlt-in-neuem-licht/ “DIN 105-20″ - Gasteig erstrahlt in neuem Licht] (muenchenblogger.de)
* Panorama-Bild [http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/gasteig.html (stadtpanoramen.de)]
*Panorama-Bild [http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/gasteig.html (stadtpanoramen.de)]
*[http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/geohack.php?params=48_7_53.30_N_11_35_28.89_E_type:landmark_region:DE-BY Lage]


== Lage ==
*{{Lage|nord=48.13147|ost=11.59138}}
== Einzelnachweise ==
<references/>


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}


[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
 
[[Kategorie:Rosenheimer Straße]]
[[Kategorie:Kultur]]
[[Kategorie:Kultur]]
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Aktuelle Version vom 24. Dezember 2023, 18:59 Uhr

Der Gasteig.
Der Gasteig, beleuchtet von Götz Lembergs Lichtinstallation "DIN 105-20"
Ehemalige Feuerwache hin zur Kellerstraße

Der Gasteig, Münchens großes Kultur- und Bildungszentrum, beherbergt verschiedene Institutionen der Landeshauptstadt München: Das Richard-Strauss-Konservatorium, die Münchner Philharmoniker die Münchner Volkshochschule, die Münchner Stadtbibliothek und die Städtische Sing- und Musikschule haben hier ihren Hauptsitz.

Im Gasteig befinden sich folgende Veranstaltungs- und Konzertsäle:

  • Philharmonie (2387 Sitzplätze)
  • Carl-Orff-Saal (528-598 Sitzplätze)
  • Black Box (120-225 Sitzplätze, 20 Stehplätze)
  • Kleiner Konzertsaal (191 Sitzplätze)
  • Vortragssaal der Bibliothek (132 Sitzplätze)

Wegen andauernder Kritik an Räumlichkeiten und Akustik stimmte der Münchner Stadtrat im April 2017 einer Generalsanierung zu. Als Ausweichquartier konnte im Oktober 2021 der Gasteig HP8 mit der Isarphilharmonie eröffnet werden.

Die Sanierung des Gasteigs könnte sich länger als geplant hinziehen, nachdem das Vergabeverfahren für die Sanierung gescheitert ist. Der Stadtrat hatte 2022 ein Vergabeverfahren beschlossen und den Teilnahmewettbewerb europaweit ausgeschrieben. Aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine hatten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings grundlegend verändert. Innerhalb der Bewerbungsfrist war deshalb nur eine Bewerbung eingegangen, die jedoch die Anforderungen für eine Teilnahme nicht erfüllen konnte.

Angesichts der derzeit weiter andauernden, schwer kalkulierbaren steigenden Baupreis- und Zinsentwicklung hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mögliche Optionen zu prüfen und dem Stadtrat bis Herbst 2023 einen neuen Vorschlag zum Vorgehen zu machen[1]. Am 21. Dezember 2023 beschloss der Stadtrat eine Generalsanierung des Gasteigs[2]. Nach dem Stand vom Sommer 2023 wird ein Kostenrahmen von 710 Mill. € genannt[3].

Zentralbibliothek

Im Gasteig befindet sich auch die Zentralbibliothek der Münchner Stadtbibliothek.

Benutzung

Täglich kommen mehrere tausend Besucher in die Zentralbibliothek, zu Ausstellungen, Vorträgen und Lesungen, klassischen und modernen Konzerten, Theater- oder Ballettaufführungen. Wie bereits mehrere Male zuvor fand auch 2007 die Verleihung des Echo Klassik in der Philharmonie statt. Auch die Münchner Bücherschau schlägt jedes Jahr im Gasteig ihre Zelte auf, ebenso wie der ARD-Musikwettbewerb und das Filmfest München.

Der Gasteig wird von der Gasteig München GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft der Landeshauptstadt München, betrieben.

Vortragsreihen von Joachim Kaiser über klass. Musik

Zu Kaisers langjähriger Vortragstätigkeit im Gasteig gehörten seine ausführlichen Vorträge zu bestimmten Künstlern und Kunstformen, vor allem zum Thema Klassische Musik:

  • Über Ludwig van Beethoven in den 1970er-Jahren; im Münchner Gymnasium Fürstenried (60 Vorträge)
  • Über Wolfgang Amadeus Mozarts Opern; in den 1990er-Jahren in Vaterstetten
  • Über Richard Wagner; im Münchner Gasteig (Carl Orff-Saal), von 1989 bis 11. Mai 1993 (63 Vorträge)
  • Zum Thema Symphonie und Sonate zwischen Beethoven, Brahms und Mahler
  • Das Geheimnis großer Streichquartette – Beethoven und Schubert’’ (Die Reihe wurde in „Die großen Spätwerke“ überführt, vom 18. September 2007 bis 16. November 2010)

Mit 170.000 Zuhörern sind die Vorträge des 2017 verstorbenen Joachim Kaiser die (im Laufe der Jahrzehnte) bislang erfolgreichste Veranstaltungsreihe der Münchner Volkshochschule.

Lage, Name, Geschichte

Der Name leitet sich vom gachen (steilen) Steig ab, der hier früher von der heutigen Ludwigsbrücke zur Kirche St. Nikolai am Isar-Hochufer geführt hat. Er war schon zuvor als Flurname für diesen Abschnitt gebräuchlich und gibt auch der Straße Am Gasteig den Namen, die direkt unterhalb des Gasteig von der Rosenheimer Straße abzweigt und sich in der Inneren Wiener Straße fortsetzt (früher war diese Straße Teil der Salzstraße).

Nachdem bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg das Odeon und die Tonhalle, die beiden größten Konzertsäle Münchens, völlig zerstört worden waren, waren die Münchner Philharmoniker ohne eigenes Haus. Auch die Stadtbibliothek und die Volkshochschule waren unzulänglich untergebracht, so dass 1969 erstmals über ein städtisches Kulturzentrum nachgedacht wurde, das diese Einrichtungen unter einem Dach vereinigen sollte. Bei der Suche nach möglichen Standorten fiel die Wahl auf das Gelände am Gasteig.

1971/72 schrieb die Stadt München einen Architekturwettbewerb für das Gelände aus, den das Architektenbüros Raue, Rollenhagen und Lindemann mit ihrem Entwurf für sich entscheiden konnten. 1978 setzte der damalige Oberbürgermeister Georg Kronawitter den ersten Spatenstich. Planänderungen und immer neu auftauchende Probleme verzögerten den Bau und trieben die Baukosten in die Höhe, sodass sich die Kosten für den Bau im Jahr 1980 bereits auf 372 Millionen DM beliefen.

1984 war der Gebäudekomplex auf dem 23.000 m² großen Areal so weit fertiggestellt, dass die Stadtbibliothek, die Münchner Volkshochschule und das Richard-Strauss-Konservatorium ihre neuen Räume beziehen konnten. In den kleineren Veranstaltungssälen fanden zu diesem Zeitpunkt bereits Veranstaltungen statt. Am 10. November 1985 wurde der Gasteig im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und 2.400 geladenen Gästen mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker unter Leitung von Sergiu Celibidache eröffnet.

Der rote Backsteinbau erhielt von der Bevölkerung erst Spottnamen wie z.B. Kulturvollzugsanstalt oder Kulturbunker, weil sich die Architektur nicht in das Stadtbild fügt. Die oben genannten Einrichtungen ließen den anfänglichen Unmut jedoch bald abkühlen und machten den Gasteig zum einem Zentrum des kulturellen Lebens in München. Mit jährlich rund 750.000 Besucherinnen und Besuchern allein in den Veranstaltungssälen ist das Haus derzeit einer der erfolgreichsten Kulturbetriebe Deutschlands.

Adresse

Gasteig


Rosenheimer Straße 5
81667 München
☎ : 089 48098–0
@ : kommunikation@gasteig.de


Weblinks

aktuelle Diskussion - der Konzertsaalstreit:

Älteres;

Lage

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