Milbertshofen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Der [[Stadtteil]] '''Milbertshofen''' von [[München]] gehört zum [[Stadtbezirk]] 11 [[Milbertshofen-Am Hart]]. Milbertshofen wird im Westen durch das [[Olympiagelände]] / [[Lerchenauer Straße]], im Norden durch den Bahnkörper des [[Nordring]]s, im Osten durch die [[Ingolstädter Straße]] und im Süden durch den [[Petuelring]] begrenzt.
Der [[Stadtteil]] '''Milbertshofen''' von [[München]] gehört zum [[Stadtbezirk]] 11 [[Milbertshofen-Am Hart]]. Milbertshofen wird im Westen durch das [[Olympiagelände]] / [[Lerchenauer Straße]], im Norden durch den Bahnkörper des [[Nordring]]s, im Osten durch die [[Ingolstädter Straße]] und im Süden durch den [[Petuelring]] begrenzt.


Milbertshofen wurde am 1. Mai [[1910]] zur Stadt erhoben, bevor es dann am 1. April [[1913]] zu München [[Eingemeindung|eingemeindet]] wurde. Der Stadtteil ist geprägt durch einen hohen Anteil an produzierendem Gewerbe ([[BMW]], [[Knorr-Bremse]] u.a.), eine starke Bebauungsdichte sowie ein starkes Verkehrsaufkommen. Seit 1993 gibt es einen gleichnamigen [[U-Bahnhof]] der [[U2]] an der [[Knorrstraße]] zwischen der [[Schopenhauerstraße|Schopenhauer-]] und [[Georgenschwaigstraße]].
Milbertshofen wurde am 1. Mai [[1910]] zur Stadt erhoben, bevor es dann am 1. April [[1913]] zu München [[Eingemeindung|eingemeindet]] wurde. Der Stadtteil ist geprägt durch einen hohen Anteil an produzierendem Gewerbe ([[BMW]], [[Knorr-Bremse]] u.a.), eine starke Bebauungsdichte sowie ein starkes Verkehrsaufkommen.  
 
==U-Bahnhof Milbertshofen==
Milbertshofen ist auch mit der U-Bahn erreichbar. Am [[U-Bahnhof Milbertshofen|gleichnamigen U-Bahnhof]] hält auch die Linie {{ÖPNV|U2}}.


[[Datei:BMW in Milbertshofen.jpeg|thumb|BMW-Gebäude in [[Milbertshofen]], Foto K. S. ]]
[[Datei:BMW in Milbertshofen.jpeg|thumb|BMW-Gebäude in [[Milbertshofen]], Foto K. S. ]]
==Geschichte==
==Geschichte==
===Ausstellung über Milbertshofen===
===Ausstellung über Milbertshofen===
Zeile 9: Zeile 13:


===Ein KZ in München, die von den Nazis sog. Judensiedlung Milbertshofen===
===Ein KZ in München, die von den Nazis sog. Judensiedlung Milbertshofen===
Seit März 1941 wurde in der [[Knorrstraße]] ein besonderes KZ aus [[Deportationslager Milbertshofen|Baracken/ Sammel- oder Deportationslager]] (18 Baracken für 1100 Personen) im Rahmen der [[Deportationen|Judenverfolgung]] auf von der Stadt zur Verfügung gestelltem Grund angelegt. Es musste von "jüdischen Hilfskräften" erbaut werden. Es stand unter der Kontrolle der "[[Arisierungsstelle]]" der Münchner [[NSDAP]]-Gauleitung. Es diente hauptsächlich als Durchgangslager für als Juden gebrandmarkte Menschen aus ganz Süddeutschland. Sie wurden dann meist vom [[Güterbahnhof Milbertshofen]] aus in die Vernichtungslager weitertransportiert (erstmals am 20. November 1941 1000 Personen). Am 19. August [[1942]] wurde es wieder aufgelöst.  
Seit März 1941 wurde in der [[Knorrstraße]] ein besonderes KZ aus [[Deportationslager Milbertshofen|Baracken/ Sammel- oder Deportationslager]] (18 Baracken für 1100 Personen) im Rahmen der [[Deportationen|Judenverfolgung]] auf von der Stadt zur Verfügung gestelltem Grund angelegt. Es musste von "jüdischen Hilfskräften" erbaut werden. Es stand unter der Kontrolle der "[[Arisierungsstelle]]" der Münchner {{WL2|NSDAP}}-Gauleitung. Es diente hauptsächlich als Durchgangslager für als Juden gebrandmarkte Menschen aus ganz Süddeutschland. Sie wurden dann meist vom [[Güterbahnhof Milbertshofen]] aus in die Vernichtungslager weitertransportiert (erstmals am 20. November 1941 1000 Personen). Am 19. August [[1942]] wurde es wieder aufgelöst.  


Vom 24. August 1942 an wurden italienische Arbeitskräfte in den Baracken einquartiert.  
Vom 24. August 1942 an wurden italienische Arbeitskräfte in den Baracken einquartiert.  


Nach dem Krieg diente es dem [[Rotes Kreuz|Roten Kreuz]] als [[Siedlung|Flüchtlingslager]]. In den [[1980er]] Jahren entstanden auf dem Gelände neue Gewerbebauten.
Nach dem Krieg diente es dem [[Rotes Kreuz|Roten Kreuz]] als [[Siedlung|Flüchtlingslager]]. In den [[1980er]] Jahren entstanden auf dem Gelände neue Gewerbebauten.
[[datei:Bad_Georgenschwaige.jpg|thumb|400px|Blick über [[Milbertshofen]] nach Norden, über den [[Luitpoldpark]] mit dem Schuttberg [[Gedenkkreuz_für_die_Opfer_der_Bombenangriffe|Luitpoldhügel]], die Kleingärten beim [[Brunnergarten]] und dem [[Georgenschwaige|Freibad Georgenschwaige]]. Links die [[Schleißheimer Straße]]. Rechts oben das Kreuz aus [[Petuelring]] und [[Belgradstraße]]. (Luftbild: [[Karl Schillinger]], 1979)]]


==Einrichtungen==
==Einrichtungen==
Zeile 19: Zeile 25:
* Kinder- und Jugendland / [[JugendWerkHalle]], [[Hanselmannstraße]] 31–33,  80809 München, Tel. 089 / 35 98 555
* Kinder- und Jugendland / [[JugendWerkHalle]], [[Hanselmannstraße]] 31–33,  80809 München, Tel. 089 / 35 98 555
* [[Kulturhaus Milbertshofen]]
* [[Kulturhaus Milbertshofen]]
* [[Stadtbibliothek Milbertshofen]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Maximilian Strnad: ''Zwischenstation „Judensiedlung“: Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941–1945.'' In: Studien zur jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern, Nr. 4, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2011. ISBN 978-3-486-59136-1, DNB 1012158071.
* Maximilian Strnad: ''Zwischenstation „Judensiedlung“: Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941–1945.'' In: Studien zur jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern, Nr. 4, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2011. ISBN 978-3-486-59136-1, DNB 1012158071.
* Sabine Brantl: ''ThemenGeschichtsPfad. Orte des Erinnerns und Gedenkens. Nationalsozialismus in München''. Herausgegeben von der Landeshauptstadt München, München 2010. (Vgl. [[ThemenGeschichtsPfad]])
* Sabine Brantl: ''ThemenGeschichtsPfad. Orte des Erinnerns und Gedenkens. Nationalsozialismus in München''. Herausgegeben von der Landeshauptstadt München, München 2010. (Vgl. [[ThemenGeschichtsPfad]])
* B. Freytag & A. Storz: ''Milbertshofen - Die Geschichte des Stadtteils von der Schwaige zur Vorstadt Münchens.'' Buchendorfer, München November 2004, 204 Seiten.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.milbertshofen-net.de/ Informationsportal zu Milbertshofen, milbertshofen-net.de]
* [https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:405464f7-a6c0-4fea-9910-9a93a3ea0739/KGP11_booklet_final_screen.pdf Broschüre KulturGeschichtsPfad 11 Milbertshofen] Bei muenchen.de
* offline/defekt: [http://www.milbertshofen-net.de/ Informationsportal zu Milbertshofen, milbertshofen-net.de]
* [https://kiosk-nono.business.site/ Bubble Tea Laden Nono Kiosk], Christoph-von-Gluck-Platz 16


{{Wikipedia-Artikel}}
{{Wikipedia-Artikel}}
Zeile 31: Zeile 41:
[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Milbertshofen| ]]
[[Kategorie:Milbertshofen| ]]
[[Kategorie:U-Bahnhof]]
[[Kategorie:U2]]

Aktuelle Version vom 18. Januar 2025, 13:32 Uhr

Der Stadtteil Milbertshofen von München gehört zum Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart. Milbertshofen wird im Westen durch das Olympiagelände / Lerchenauer Straße, im Norden durch den Bahnkörper des Nordrings, im Osten durch die Ingolstädter Straße und im Süden durch den Petuelring begrenzt.

Milbertshofen wurde am 1. Mai 1910 zur Stadt erhoben, bevor es dann am 1. April 1913 zu München eingemeindet wurde. Der Stadtteil ist geprägt durch einen hohen Anteil an produzierendem Gewerbe (BMW, Knorr-Bremse u.a.), eine starke Bebauungsdichte sowie ein starkes Verkehrsaufkommen.

U-Bahnhof Milbertshofen

Milbertshofen ist auch mit der U-Bahn erreichbar. Am gleichnamigen U-Bahnhof hält auch die Linie München U2.jpg.

BMW-Gebäude in Milbertshofen, Foto K. S.

Geschichte

Ausstellung über Milbertshofen

Ein KZ in München, die von den Nazis sog. Judensiedlung Milbertshofen

Seit März 1941 wurde in der Knorrstraße ein besonderes KZ aus Baracken/ Sammel- oder Deportationslager (18 Baracken für 1100 Personen) im Rahmen der Judenverfolgung auf von der Stadt zur Verfügung gestelltem Grund angelegt. Es musste von "jüdischen Hilfskräften" erbaut werden. Es stand unter der Kontrolle der "Arisierungsstelle" der Münchner NSDAPW-Gauleitung. Es diente hauptsächlich als Durchgangslager für als Juden gebrandmarkte Menschen aus ganz Süddeutschland. Sie wurden dann meist vom Güterbahnhof Milbertshofen aus in die Vernichtungslager weitertransportiert (erstmals am 20. November 1941 1000 Personen). Am 19. August 1942 wurde es wieder aufgelöst.

Vom 24. August 1942 an wurden italienische Arbeitskräfte in den Baracken einquartiert.

Nach dem Krieg diente es dem Roten Kreuz als Flüchtlingslager. In den 1980er Jahren entstanden auf dem Gelände neue Gewerbebauten.

Blick über Milbertshofen nach Norden, über den Luitpoldpark mit dem Schuttberg Luitpoldhügel, die Kleingärten beim Brunnergarten und dem Freibad Georgenschwaige. Links die Schleißheimer Straße. Rechts oben das Kreuz aus Petuelring und Belgradstraße. (Luftbild: Karl Schillinger, 1979)

Einrichtungen

Literatur

  • Maximilian Strnad: Zwischenstation „Judensiedlung“: Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941–1945. In: Studien zur jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern, Nr. 4, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2011. ISBN 978-3-486-59136-1, DNB 1012158071.
  • Sabine Brantl: ThemenGeschichtsPfad. Orte des Erinnerns und Gedenkens. Nationalsozialismus in München. Herausgegeben von der Landeshauptstadt München, München 2010. (Vgl. ThemenGeschichtsPfad)
  • B. Freytag & A. Storz: Milbertshofen - Die Geschichte des Stadtteils von der Schwaige zur Vorstadt Münchens. Buchendorfer, München November 2004, 204 Seiten.

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Milbertshofen" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Milbertshofen.