Hofbräuhaus-Kunstmühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Hofbräuhaus-Kunstmühle''' ist die einzig verbliebene produzierende Mühle im Großraum [[München]]. Sie befindet sich in der [[Neuturmstraße]] 3 und ist seit vier Generationen im Besitz der Familie Blum.  
Die '''Hofbräuhaus-Kunstmühle''' ist die einzig verbliebene produzierende Mühle im Großraum [[München]]. Sie befindet sich in der [[Neuturmstraße]] 3 und ist seit vier Generationen im Besitz der Familie Blum<ref>Häuserbuch 1, Graggenauer-Viertel, S.224, Neuturmstraße 3. Hausbesitzer.</ref>.


==Geschichte==
==Geschichte==
Schon auf dem hölzernen Stadtmodell [[Jakob Sandtner]]´s von [[1570]] steht an der Stelle der heutigen Mühle eine Malzmühle. Nachdem [[1607]] das [[Hofbräuhaus]] aus dem [[Alter Hof|Alten Hof]] ans [[Platzl]] gezogen war, wird [[1677]], hinter der [[Stadtmauer]], am [[Am Kosttor|Kosttor]] ein neues Malzhaus erbaut. [[1703]] läßt Churfürst [[Max Emanuel]] eine Malzbrechmühle errichten.
Schon auf dem hölzernen Stadtmodell [[Jakob Sandtner]]´s von [[1570]] steht an der Stelle der heutigen Mühle eine Malzmühle. Nachdem [[1607]] das [[Hofbräuhaus]] aus dem [[Alter Hof|Alten Hof]] ans [[Platzl]] gezogen war, wird [[1677]], hinter der [[Stadtmauer]], am [[Am Kosttor|Kosttor]] ein neues Malzhaus erbaut. [[1703]] lässt Churfürst [[Max Emanuel]] eine Malzbrechmühle errichten<ref>Schaffer; ''Das Buch mit alten Firmen der Landeshauptstadt München'', (Hofbräuhaus Kunstmühle, Abschnitt 2, S 31/32)</ref>.


Im 19. Jahrhundert führt die Mühle die Bezeichnung "königliche Malzmühle" und ist fester Bestandteil des Königlichen Hofbräuhauses am Platzl. In den Jahren nach [[1870]] wird an der [[Innere Wiener Straße|Inneren Wiener Straße]] in [[Haidhausen]] eine neue Brauerei gebaut, die alten Brauereigebäude am Platzl werden abgerissen, es entsteht eine neue Großgaststätte, das heutige Hofbräuhaus.
Im 19. Jahrhundert führt die Mühle die Bezeichnung „königliche Malzmühle“ und ist fester Bestandteil des Königlichen [[Hofbräuhaus]]es am [[Platzl]]. In den Jahren nach [[1870]] wird an der [[Innere Wiener Straße|Inneren Wiener Straße]] in [[Haidhausen]] eine neue Brauerei gebaut, die alten Brauereigebäude am Platzl werden abgerissen, es entsteht eine neue Großgaststätte, das heutige Hofbräuhaus.


Die Malzbrechmühle mit der Wasserkraft bleibt bestehen und wird an Privat verkauft. Nun werden die alten Mahlgänge durch eine innovative Technik – die Walzenstühle – ersetzt. Die Mühle wird zur Kunstmühle umgebaut und stellt fortan helle Mehle aus Weizen her. [[1921]] erwirbt Jakob Blum, ein Müller aus der Pfalz, aus Wiebelskirchen an der Saar, die Mühle. Die [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffe]] auf München im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] übersteht die Mühle fast unbeschädigt. [[1967]] verliert sie bei der Auflassung fast aller [[Münchner Stadtbäche]] ihre Wasserkraft und arbeitet seither mit Strom.
Die Malzbrechmühle mit der Wasserkraft bleibt bestehen und wird an Privat verkauft. Nun werden die alten Mahlgänge durch eine innovative Technik – die Walzenstühle – ersetzt. Die Mühle wird zur Kunstmühle umgebaut und stellt fortan helle Mehle aus Weizen her. [[1921]] erwirbt Jakob Blum, ein Müller aus der Pfalz, aus Wiebelskirchen an der Saar, die Mühle. Die [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffe]] auf München im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] übersteht die Mühle fast unbeschädigt. [[1967]] verliert sie bei der Auflassung fast aller Münchner [[Stadtbach|Stadtbäche]] ihre Wasserkraft und arbeitet seither mit Strom.


Seit [[1988]] können alle Produkte, darunter viele Spezialmehle, von Endverbrauchern im Mühlenladen an der Neuturmstraße erworben werden.
Seit [[1988]] können alle Produkte, darunter viele Spezialmehle, von Endverbrauchern im Mühlenladen an der Neuturmstraße erworben werden.


==Bäckerei==
==Bäckerei==
Am 22. September [[2010]] eröffnete direkt neben dem Mühlenladen die Bäckerei '''E. Knapp & R. Wenig'''<ref>Die scheinbar unpassenden Namen sind tatsächlich die bürgerlichen Namen der Eigentümer: [https://www.hofbraeuhaus-kunstmuehle.de/baeckerei/ Hofbräuhaus-Kunstmühle - Bäckerei: [https://www.hofbraeuhaus-kunstmuehle.de/baeckerei/]</ref>. In der Hausbäckerei wird nach teils über 100 Jahre alten Vorgaben gebacken. In Handarbeit werden Brezen, Maurerlaibl, Pfennigmuckerl, Riemischweckl, Milchhörndl, Salzstangen, Mohnsemmeln, Eiweckerl, Rohrnudeln, Mandel- und Bamberger Hörnchen und Münchner Schwarzbrot direkt im Laden hergestellt.
Am 22. September [[2010]] eröffnete direkt neben dem Mühlenladen die Bäckerei '''E. Knapp & R. Wenig'''<ref>Die scheinbar unpassenden Namen sind tatsächlich die bürgerlichen Namen der Eigentümer: [https://www.hofbraeuhaus-kunstmuehle.de/baeckerei/ Hofbräuhaus-Kunstmühle - Bäckerei]</ref>. In der Hausbäckerei wird nach teils über 100 Jahre alten Vorgaben gebacken. In Handarbeit werden Brezen, Maurerlaibl, Pfennigmuckerl, Riemischweckl, Milchhörndl, Salzstangen, Mohnsemmeln, Eiweckerl, Rohrnudeln, Mandel- und Bamberger Hörnchen und Münchner Schwarzbrot direkt im Laden hergestellt.


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==Quellen und Nachweise==
== Einzelnachweise ==
*Häuserbuch 1, Graggenauer-Viertel, S.224, Neuturmstraße 3. Hausbesitzer.
<references/>
*Schaffer; ''Das Buch mit alten Firmen der Landeshauptstadt München'', (Hofbräuhaus Kunstmühle, Abschnitt 2, S 31/32)


[[Kategorie:Handwerk|Mühle]]
[[Kategorie:Handwerk|Mühle]]
[[Kategorie:Bäckerei|Knapp & Wenig]]
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Aktuelle Version vom 9. Januar 2022, 11:02 Uhr

Ladenfront der Kunstmühle an der Neuturmstraße gelegen.

Die Hofbräuhaus-Kunstmühle ist die einzig verbliebene produzierende Mühle im Großraum München. Sie befindet sich in der Neuturmstraße 3 und ist seit vier Generationen im Besitz der Familie Blum[1].

Geschichte

Schon auf dem hölzernen Stadtmodell Jakob Sandtner´s von 1570 steht an der Stelle der heutigen Mühle eine Malzmühle. Nachdem 1607 das Hofbräuhaus aus dem Alten Hof ans Platzl gezogen war, wird 1677, hinter der Stadtmauer, am Kosttor ein neues Malzhaus erbaut. 1703 lässt Churfürst Max Emanuel eine Malzbrechmühle errichten[2].

Im 19. Jahrhundert führt die Mühle die Bezeichnung „königliche Malzmühle“ und ist fester Bestandteil des Königlichen Hofbräuhauses am Platzl. In den Jahren nach 1870 wird an der Inneren Wiener Straße in Haidhausen eine neue Brauerei gebaut, die alten Brauereigebäude am Platzl werden abgerissen, es entsteht eine neue Großgaststätte, das heutige Hofbräuhaus.

Die Malzbrechmühle mit der Wasserkraft bleibt bestehen und wird an Privat verkauft. Nun werden die alten Mahlgänge durch eine innovative Technik – die Walzenstühle – ersetzt. Die Mühle wird zur Kunstmühle umgebaut und stellt fortan helle Mehle aus Weizen her. 1921 erwirbt Jakob Blum, ein Müller aus der Pfalz, aus Wiebelskirchen an der Saar, die Mühle. Die Bombenangriffe auf München im 2. Weltkrieg übersteht die Mühle fast unbeschädigt. 1967 verliert sie bei der Auflassung fast aller Münchner Stadtbäche ihre Wasserkraft und arbeitet seither mit Strom.

Seit 1988 können alle Produkte, darunter viele Spezialmehle, von Endverbrauchern im Mühlenladen an der Neuturmstraße erworben werden.

Bäckerei

Am 22. September 2010 eröffnete direkt neben dem Mühlenladen die Bäckerei E. Knapp & R. Wenig[3]. In der Hausbäckerei wird nach teils über 100 Jahre alten Vorgaben gebacken. In Handarbeit werden Brezen, Maurerlaibl, Pfennigmuckerl, Riemischweckl, Milchhörndl, Salzstangen, Mohnsemmeln, Eiweckerl, Rohrnudeln, Mandel- und Bamberger Hörnchen und Münchner Schwarzbrot direkt im Laden hergestellt.

Adresse

Hofbräuhaus-Kunstmühle


Neuturmstr. 3
80331 München
☎ : 089 294222
@ : info@hb-kunstmuehle.de
MVV-Logo neu transparent.png: Muenchen Tram 19.jpg Muenchen Tram 21.jpg Kammerspiele, 132 Tal
Www.png https://www.hb-kunstmuehle.de


Lage

>> Geographische Lage von Hofbräuhaus-Kunstmühle im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Einzelnachweise

  1. Häuserbuch 1, Graggenauer-Viertel, S.224, Neuturmstraße 3. Hausbesitzer.
  2. Schaffer; Das Buch mit alten Firmen der Landeshauptstadt München, (Hofbräuhaus Kunstmühle, Abschnitt 2, S 31/32)
  3. Die scheinbar unpassenden Namen sind tatsächlich die bürgerlichen Namen der Eigentümer: Hofbräuhaus-Kunstmühle - Bäckerei