Zeit des Zweiten Weltkriegs
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Der Zweite Weltkrieg begann in Europa am 1. September 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen. Am 30. April 1945 marschierte die US-Armee in München ein. Der Zweite Weltkrieg endete in Europa mit der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945.
München hatte bei der Volkszählung im Mai 1939 ca. 840.600 Einwohnerinnen/-er und war damit die viertgrößte Stadt im Deutschen Reich. Im Laufe des Krieges schrumpfte sie durch Kriegsopfer, Todesfälle, Deportation und Ermordung von jüdischen Bewohnern, Flucht und Evakuierungen auf geschätzte 550.000 Einwohnerinnen/-er. Bei Kriegsende war etwa 40% des Gebäudebestandes zerstört.
Luftkrieg
Bereits ab dem Jahre 1933 gab es in München Luftschutzübungen. Ab Kriegsbeginn bis zum Mai 1940 fanden nur Aufklärungsflüge der RAF (Royal Air Force) statt. Bis zum Ende 1940 versuchte die RAF in Nachtangriffen erfolglos anzugreifen. Bis August 1942 folgte dann eine Phase ohne jegliche Angriffe, was der Stadt den Namen "Luftschutzkeller des Reiches" einbrachte.
Mit der Nacht vom 18. auf den 19. September 1942 erreichte das erste vernichtende Flächenbombardement mit einem Angriff von 89 Maschinen der RAF auch München. 160 Tonnen Bomben wurden abgeworfen, 143 Münchner getötet, fünf der angreifenden Maschinen wurden abgeschossen, vier kehrten beschädigt heim. München war vorrangig als Verkehrknotenpunkt für die Luftangriffe entscheidend, insbesondere die Luftfahrttechnik (BMW und zahlreiche Flugplätze). In den Anfangsjahren war München insbesondere durch eine gut funktionierende Flugabwehr, die ihre Informationen bereits aus Nordfrankreich bekam, die ausgebauten Abwehrstellungen vor den Städten München und Augsburg und durch die lange Flugzeit ein eher seltenes Ziel.
Die Kinderlandverschickung, die in den norddeutschen Gebieten bereits 1940 begann und Kinder aus Ballungsgebieten in ländliche Gebiete, wie nach Oberbayern, in Sicherheit vor den Angriffen brachte, wurde auf Veranlassung von Gauleiter Giesler ab August 1943 auch für die Münchner Schulkinder zum Alltag.
Die Flächenbombardierungen der RAF verstärkten sich ab März 1944 durch Präzisionsangriffe der US-Luftwaffe, die von Südwesten her über die Alpen auf München zuflog. Ab Juli 1944 kann von der totalen Luftherrschaft der alliierten Luftstreitkräfte gesprochen werden. Daraus folgten erstmals in diesem Krieg massive Verschlechterungen der Versorgungslage in der Stadt.
Während es in der Stadt noch vom Angriff am Vortag brannte, erfolgte der schwerste Luftangriff am 12. Juli 1944. Aus 1.124 Bombern wurden rund 2.400 Tonnen Bomben abgeworfen. An diesem Tag starben 631 Menschen und 1.711 wurden verletzt.
In der Schlussphase des Krieges ab Ende Februar 1945 kam es vor allem zu taktischen Stör- und Tiefangriffen; vier Tage vor dem Eintreffen der US-Bodentruppen am 30. April, erfolgte der letzte Luftangriff.
Der alliierte Vormarsch
Die 7. US-Armee kämpfte in Bayern …
- in Unterfranken vom 1. bis 8. April
- in Ober- und Mittelfranken vom 11. bis 20. April
- in der Oberpfalz vom 21. bis 24. April und
- durch Niederbayern vom 24. an.
Am 5. Mai 1945: Kapitulation der deutschen Heeresgruppe G (Süddeutschland)
Siehe auch
- Freiheitsaktion Bayern
- Major Alois Braun (1892-1963, aktiv in Freising)
- Major Günther Caracciola-Delbrück, Putschversuch im Zentralministerium
- Münchner Freiheit - Umbenennung
- Vergessener Widerstand, ein Schülerprojekt (FMG)
- Robert von Werz, Edler von Ostenkampf (* 7. November 1901 in Sarajevo; † 8. Oktober 1969 in München) Arzt, Pharmakologe, 1945 Mitverschwörer
Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Wie in allen Teilen des Reiches gab es nach den ersten Terroraktionen 1933/34 auch in München nur noch wenig Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Aber es gab vereinzelt kleinere Gruppen oder Einzelpersonen, die Widerstand wagten.
Literatur
- Siehe auch auf dem Bücherbrettl dazu
- Richard Bauer: Fliegeralarm - Luftangriffe auf München von 1940 bis 1945. Hugendubel, München, 1995,1997. 177 Seiten. ISBN 3-88034-963-0
- Georg Haberl, Walburga Fricke: Anfang und Ende des Tausendjährigen Reiches in Ostbayern. 2 Bände, 2009. ISBN 9783850227599
- Pfister, Peter (Hrsg.): Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Erzbistum München und Freising. Die Kriegs- und Einmarschberichte im Archiv des Erzbistums München und Freising (Schriften des Archivs des Erzbistums München und Freising 8), Regensburg, 2005, Ca. 560 Berichte, 2 Teile, 1.498 S., ISBN 3-7954-1761-9.
Weblinks
- Viele Fotos und Texte der Süddt. Zeitung: Am 1. September 1939 beginnt Deutschland mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg, mehr als 100 Millionen Soldaten stehen bis zum Ende des Kriegs im Jahr 1945 unter Waffen. Etwa 60 Millionen Menschen sterben.
- „Der Aufstand der „Freiheitsaktion Bayern“ (BR Online)
- „Schwabing · Der vergessene Held“ Vor 60 Jahren startete Rupprecht Gerngross die »Münchner Freiheit« Artikel vom 21. April 2005 im wochenanzeiger.de
- Der Begriff Bürgermorde von Altötting (Wikipedia) bezeichnete die Ermordung von fünf Altöttinger Bürgern der FAB durch ein SS-Kommando am 28. April 1945.
- Erwähnung in der Ausstellung „Widerstand, Verweigerung und Protest gegen das NS-Regime in München“, Kulturreferat München 1998
- Bilder des Imperial War Museums, London (bei der SZ)
- Vergessener Widerstand (dort zur Seite 2 des Projektberichts vom franz-marc-gymnasium)
- Widerstand in München (widerstand.musin.de)
- Irmtraud Eve Burianek: München im Luftkrieg 1942 bis 1945 (pdf)
- Zu Bunkeranlagen: www.bunkerfreunde-muenchen.de
- Die Nacht, in der die Bomber kamen. (Am 25. April 1944 wird München von 400 englischen Flugzeugen angegriffen und in Brand gesetzt.)
- Erinnerungsprojekt der SZ zum Zweiten Weltkrieg: Achtung, Bezahlartikel, über Juli 1944
Das Thema "Zeit des Zweiten Weltkriegs" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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