Schobinger-Schlössl

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Im Jahr 1640 erhielt der Innere Rat und Bürgermeister von München Georg Schobinger aus der 1623 in den erblichen Adelsstand erhobenen, ursprünglich aus der Schweiz stammenden Familie Schobinger, die Bewilligung, seinen Sitz Stepperg im Gericht Pfaffenhofen unter Zubilligung der Niedergerichtsbarkeit „soweit die Dachtraufe reicht“ auf sein Haus und seinen Garten in Bogenhausen zu übertragen. Daher auch der Name Stepperg-Schloss.

Im Jahr 1683 kam Stepperg an den kurfürstlichen Rat und Geheimsekretär Ventura Terzago. Der Kriegsrat und Major Freiherr von Wadenspann übergab den Edelsitz im Jahr 1782 an seinen Schwiegersohn Joseph von Schmöger, der ihn für 3000 Gulden an den Münchner Bürger Franz Anton Thaller verkaufte. Über Jakob Nockher und Andreas Dall‘Armi kam das Anwesen Anfang 1802 an den Handelsmann Franz Xaver Rupprecht, der es 1803 an den Staatsminister Maximilian von Montgelas veräußerte.

Der Ort Bogenhausen wurde 1804 mittels einer Holzbrücke über die Isar mit München verbunden. Montgelas baute das Gut zum dann oft nach ihm genannten Montgelasschlössl um und fügte den Park über dem Isarufer an. Das Schlösschen war der Ort des Abschlusses des Bogenhauser Vertrags zwischen Bayern und Frankreich im Jahr 1805. Auf Ansuchen von Montgelas erhielt der Sitz Stepperg im Jahr 1814 die Ortsgerichtsbarkeit für Bogenhausen, Denning, Zamdorf, Priel und Steinhausen.


Nach dem Tod von Montgelas verkaufte sein Sohn 1838 das Schlossgut an den als Zither-Maxl bekannten Herzog Max Joseph. Unterhalb des Edelsitzes gehörte Montgelas eine Fläche von 117 Tagwerk, die für die Anlage eines Naturgartens nach Plänen des Hofgartenintendanten Friedrich Ludwig Sckell in den Jahren 1808 bis 1813 genutzt wurden.

Am Brunnbach wurde ein Pumpwerk für das höher gelegene Schlösschen errichtet; Herzog Max nutzte die Fläche als Nutz- und Blumengarten und als Erholungspark.

Die Gründe in der Isarau verkauften die Erben des Landschaftshauptkassiers Franz Michael von Ertl und des königlichen Kochs 1837 und 1839 ebenfalls an Max Joseph. Nach dessen Tod verkaufte sein Sohn, der Augenarzt Carl Theodor (Wittelsbach), seine Besitzungen im Jahr 1900 an die von Jakob Heilmann gegründete „Terrain-Actiengesellschaft Herzogpark München-Gern“, an der u. a. auch Martin Dülfer beteiligt war, die das Gelände in den Isarauen (einschließlich des auf dem Gebiet der damaligen Gemeinde Oberföhring gelegenen Teils) für den Bau exklusiver Villen (heutiger Herzogpark) parzellierte.[7] Das Gelände des Schlösschens erwarb der Panoramenmaler und Farbenfabrikant Eduard Philipp Fleischer, der 1909 mit der Errichtung einer überdimensionierten Künstlervilla begann; der Bau musste allerdings wegen Geldmangels 1911 eingestellt werden.

Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb das Deutsche Reich die Bauruine und ließ sie zum Reichsfinanzhof ausbauen.


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,Literatur

  • Willibald Karl, Karin Pohl: Bogenhausen. Hrsg. vom Stadtarchiv München, Volk Verlag, München, 2014. ISBN 978-3-86222-113-4