Parcus-Haus
Das nach dem 2. Weltkrieg wieder errichtete Parcus-Haus steht in München am Promenadeplatz 12 (vormals Nr. 16) im Kreuzviertel der Altstadt. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde ursprünglich für die Buchdruckerfamilie Paul und Ludwig Parcus durch den Baumeister Friedrich von Thiersch in den Jahren 1887 bis 1890 errichtet. Dies war im übrigen sein erstes eigenständiges und eines der wegweisenden Projekte für München.
Um ungefähr ein gleiches Raumprogramm wie in einem vierflügeligen Haus mit Innenhof zu verwirklichen, wurde die südöstliche Ecke quasi nach innen gezogen, die nicht in den Platz gestellt werden durfte. Durch die Rundform des zurückgesetzten Gebäudeteils gelingt die Lösung der Raumverbindungen auf eine elegante Weise.
In dem 1941–1945er Bombenhagel wurde das Gebäude stark beschädigt und aller seiner Fassadenausschmückungen und der großen Kuppel beraubt. In vereinfachter Form und mit der Zeit entsprechenden knappen Geldmitteln wurde das schöne Gebäude bis 1950 wieder errichtet.
Erst im Jahre 1999–2000 konnte die schöne Kuppel und viele andere Details dem Haus zurück gegeben werden. Vielleicht kann sich noch jemand an die Jahre erinnern, als der erhöhte Mitteltrakt, einem Flugplatztower gleich, dem Gebäude ein doch recht merkwürdiges Aussehen gaben.
In diesem Gebäude befanden sich einige Ladeneinbauten. Zu finden waren eine Filiale der Münchner Bank, und der Königl. Bayerische Hoffotograf Ferdinand Finsterlin hatte dort im Mittelteil, Erdgeschoss links neben dem Haupteingang, seine Verkaufsräume. Desweiteren die Wildische Buchdruckerei der Gebrüder Parcus, der dem Haus den Namen gab. Und es gab Läden von Alois Retter und Co., sowie von Ansoul und Company.
- Die aus der Bauzeit entstammende Fotoansicht zeigt das Denkmal von Lorenz Westenrieder.
Quellen und Literatur
- Bayerischen Architekten- und Ingenieur-Verband, München und seine Bauten. Bruckmann, 1912, Reprint 1978. ISBN 3765417475 (S. 336 Beschreibung und Abb.)
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