Neue Pinakothek
Die Neue Pinakothek in München ist ein Kunstmuseum, welches speziell Malereien und Skulpturen aus dem 18. und 19. Jahrhundert zeigt. Sie wurde 1853 von Ludwig I. gegründet, der damit wie schon durch seinen Bau der Alten Pinakothek seine Privatsammlung von zeitgenössischen Kunstwerken der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Die Neue Pinakothek war damit außerdem die erste Sammlung "moderner" Kunst weltweit.
Vorerst lag, bedingt durch Ludwigs Vorlieben, das Hauptgewicht der Ausstellung auf der Münchner Schule und der Deutschen Romantik. Nach dem Tod Ludwigs kamen nach und nach weitere bedeutende Werke hinzu, insbesondere ab 1909 unter der Aufsicht des damaligen Generaldirektors der Münchner Staatsgemäldesammlungen, Hugo von Tschudi. Er richtete sein Augenmerk verstärkt auf die bis dahin eher vernachlässigten französischen Künstler.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude der Neuen Pinakothek vollständig zerstört. Der kubenartige Neubau mit den markanten Tonnendächern entstand ab 1975. Erst 1981 konnte der Neubau des Architekten Alexander Freiherr von Branca mit 24 Sälen, 10 Kabinetten und viel Raum für Restauration und Archiv eröffnet werden. Vom Foyer gelangen die MuseumsbesucherInnen ebenerdig in die ersten Ausstellungssäle, die in Form einer liegenden Acht um zwei Innenhöfe gruppiert sind. Nach der halben Wegstrecke hat sie/er, nach jedem zweiten bis vierten Saal ein paar Stufen ansteigend, die Empore über dem Foyer erreicht, um von dort durch weitere Säle gemächlich zum Eingang wieder hinabzuwandeln. Eine Rampe hilft nicht nur Rollstuhlfahrern auf dem Weg durchs Haus.
Die Sammlung wuchs durch Stiftungen und Käufe wichtiger Werke beständig an, so dass sie heute zu den europaweit wichtigen Ausstellungen der Kunst des 19. Jahrhunderts zählt. Beschreibung der ca 400 Schauobjekte im Wikipedia-Artikel.
2019 — … geschlossen
Das Museum ist ab Ende 2018 geschlossen. Geplant ist, es 2025 wieder zu eröffnen.
- Dass die Generalsanierung der Neuen Pinakothek keine kleine Sache werden würde, war abzusehen. Doch nun ist klar: Um Brandschutz, Sicherheits-, Klima- und Haustechnik sowie das marode Dach zu erneuern, benötigt man mindestens sechs Jahre. Frühestens 2025 wird das Museum wieder eröffnen.
- Aktuelle Informationen über die Schließung und den Bau
Bestände und Ausstellung
Die Neue Pinakothek zeigt aus einem Bestand von über 3.000 Gemälden und 300 Skulpturen laufend eine wechselnde Auswahl von mehr als 400 Werken.
Darunter vor allem Werke der
- Englischen Malerei des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts (wie Thomas Gainsborough und William Turner)
- Deutsche Künstler des Klassizismus in Rom und der Nazarener (wie Joseph Anton Koch, Ludwig Richter, Friedrich Overbeck, Wilhelm von Schadow und Peter von Cornelius)
- der Deutschen Romantik (z.B. von Caspar David Friedrich)
- des Biedermeiers (wie Domenico Quaglio, Franz Xaver Winterhalter, Ferdinand G. Waldmüller und Moritz von Schwind)
- des Französischen Realismus und der Romantik (wie Théodore Géricault, Eugène Delacroix, Jean-François Millet und Gustave Courbet)
- Historien- und Gesellschaftsmalerei (wie Wilhelm von Kaulbach, Karl Theodor von Piloty, Franz von Defregger und Hans Makart)
- so genannten Deutschrömer (wie Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach und Hans Thoma)
- des Deutschen Realismus (wie Franz von Lenbach und Adolph Menzel)
- Impressionisten (Frankreich; wie Pierre-Auguste Renoir, Édouard Manet, Claude Monet, Paul Cézanne, Paul Gauguin, Camille Pissarro, Edgar Degas, Alfred Sisley und Vincent van Gogh)
- Deutschen Impressionisten (wie Max Liebermann, Lovis Corinth, Fritz von Uhde, Maria Slavona und Max Slevogt)
- des Symbolismus und des Jugendstils (wie Gustav Klimt, Henri de Toulouse-Lautrec, James Ensor, Ferdinand Hodler, Franz von Stuck, Edvard Munch und Egon Schiele)
Dazu viele Skulpturen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (z. B. von Bertel Thorvaldsen, Rudolf Schadow oder Auguste Rodin)
Öffnungszeiten und Eintritt
Do – Mo: 10 – 18 Uhr, Mi: 10 – 20 Uhr
Eintritt 7 €, ermäßigt 5 €
Eintritt sonntags 1 €
(gesonderte Preise bei Sonderausstellungen)
Literatur
- Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hrsg.): Neue Pinakothek – Katalog der Gemälde und Skulpturen. München (Pinakothek-DuMont) 2003.
- Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hrsg.): Neue Pinakothek München – Gemäldekataloge, 8 Bde., München 1963–2003.
- Michael Künne: Die Neue Pinakothek – photographisch erlebte Architektur. Mit Beiträgen und Photos von Michael Künne, München, Karl M. Lipp Verlag, o. J.
- Veronika Schröder (Hrsg.): Neue Pinakothek München. Prestel, München, 2008. ISBN 3791340220
Siehe auch
- Karl Rottmann
- Alte Pinakothek
- Pinakothek der Moderne
- Kunstareal in der Münchner Maxvorstadt
Weblinks
- Neue Pinakothek Austellungen, bei munichx.de
- Führungsnetz der Münchner Volkshochschule, bei mvhs.de
- Download einer App via iTunes zur Ausstellung, zweisprachig (Deutsch/Englisch), von NOUS Knowledge Management entwickelt. Die App bietet bebilderte Kapitel zum Skulpturenfund (1), der Aktion “Entartete Kunst” (2), den Künstlern und zu den Werken (3), Beschlagnahmen bei den Staatsgemäldesammlungen (4) und allgemeine Informationen (5). 61.7 MB.
- 3sat-Museumscheck - Alte und Neue Pinakothek, 2012
- … in die Jahre gekommen - Neue Pinakothek in München. In: db-bauzeitung 08|2008, 30.10.2008
Lage
>> Geographische Lage von Neue Pinakothek im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
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