Mittlerer Ring
Der Mittlere Ring bzw. die Bundesstraße 2 R (B 2 R) verläuft als Ringstraße vollständig innerhalb des Stadtgebietes Münchens. Sie ist durchgehend mindestens vierspurig ausgebaut und verläuft über längere Strecken kreuzungsfrei. Die Bundesstraße 2 R ist somit das Rückgrat des Straßenverkehrs in München. Der Ring ist Startpunkt von fünf Autobahnen und ist der schnellste Zubringer zu allen wichtigen Verkehrsachsen der Stadt. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen und lange Rückstaus sind, vor allem während der Stoßzeit, die Regel.
Die Bundesstraße 2 R war ursprünglich auch als Bundesautobahn 999 geplant und wurde in der 1960ern angelegt und eröffnet. Die bei Ortskundigen, aber auch auf den Straßen- und Autobahnschildern vorherrschende Bezeichnung Mittlerer Ring leitet sich ab aus der Position als mittlerer der drei konzentrischen Münchner Ringstraßen, zwischen dem Altstadtring (folgt dem ehemaligen Verlauf der 2. Stadtmauer) und dem Autobahnring A 99 (eigentlich geplant als ringförmige Umgehungsautobahn, aber im Süden nicht geschlossen).
Umweltschutz und Fahrverbote
Ab dem 1. Februar 2008 trat innerhalb Mittleren Ring für Kraftfahrzeuge mit über 3,5 Tonnen zGM eine Umweltzone in Kraft - Ausnahmen sind direkte Lieferungen oder Fahrten zum oder vom Standort[1].
Am 1. Februar 2023 trat nach einem Prozessvergleich zwischen der Stadtverwaltung, dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) eine weitere Verschärfung in Kraft. Als erste Stufe durften innerhalb des Mittleren Rings keine Dieselfahrzeuge mit Abgasnormen von Euro 4 oder schlechter mehr fahren. Ausnahmen gelten u.a. für Anwohner und Handwerker. Bei ausbleibender Verbesserung der Stickoxid-Werte hätte zum 1. Oktober 2023 auch ein Diesel-Fahrverbot für Euro 5 oder schlechter verhängt werden können. Als dritte Stufe drohte ab 1. April 2024 sogar ein Entfallen der pauschalen Ausnahmen für Anwohner und Lieferverkehr. Weitere Ausnahmen z.B. für Handwerker, Schichtdienstleistende und Schwerbehinderte bleiben unbefristet bestehen. Ausnahmegenehmigungen können ab Anfang 2023 beim Kreisverwaltungsreferat beantragt werden[2].
Nach Stand von Juli 2023 haben sich die Abgaswerte so weit verbessert, dass eine Inkraftsetzung der zweiten oder gar dritten Stufe nicht erforderlich ist[3].
Literatur
- Roland Gabriel, Wolfgang Wirth: Mitten hindurch oder außen herum? Die lange Planungsgeschichte des Autobahnrings München. 2013. 216 Seiten, 204 Abbildungen (Fotografien, Illustrationen, Infografiken, Karten und Übersichtspläne). ISBN 978-3-943866-16-2 (Inhalt)
Weblinks
- Der Stau wandert weiter. SZ vom 21. 7.2015 (zum Luise-Kiesselbach-Tunnel und Luise-Kiesselbach-Platz mit Bilder-Serie zum sechsjährigen Ausbau)
Einzelnachweise
- ↑ Landeshauptstadt München: Umweltzone
- ↑ Rathaus-Umschau 227/2022: Referat für Klima- und Umweltschutz: Antworten zum Dieselfahrverbot
- ↑ Münchner Merkur, 21. Juli 2023: Keine weiteren Diesel-Fahrverbote in München: Stadtrat soll zustimmen - Stufe eins bleibt aber bestehen
Das Thema "Mittlerer Ring" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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