Merianstich (1642)
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In der "Topographia Germaniae" (Atlas von Deutschland) von 1642 veröffentlichte Matthäus Merian der Ältere (auch M M Basileensis -also der Basler Merian- genannt, 1593–1650, ein Schweizer Kupferstecher und Verleger) einen Plan Münchens unter dem Titel "Monachium. München." in der Ausgabe Topographia Bavariae (1644—1657 und folgende) aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
- Erkennbare Bauwerke, Beschriftungen
- 31 Ziffern mit den Namen der Tore und Hauptkirchen (Nr. 25 ist der Markt; es folgen die sechs Tore). Die Hauptstraßen sind nach den Zielorten bezeichnet: Salzburg, Augsburg, Nürnberg. 17 Basteien umgeben die von einem Wassergraben allseits geschützten Stadtmauern. Außerhalb der ehemals ummauerten Altstadt liegen zu diesem Zeitpunkt noch sechs "Viertel" innerhalb der Mauern. Jenseits der außerhalb der festen Stadt laufenden Isar sind verschiedene Ansiedlungen und landwirtschatliche Nutzungen erkennbar. Im Süden die “obere“ und im Norden die als “Untere Blaich“ bezeichneten Inselwiesen.
- Über die Topographia Germaniae
- Zur Topographia Germaniae, seinem Hauptwerk (ab 1642) schrieb der Reiseschriftsteller und Geograph Martin Zeiler (Ulm, 1589–1661) die Texte. Das Werk zeigte schließlich sehr detailliert mehr als 2.000 Ansichten von Städten, Klöstern und Burgen. Es war ein Nachfolgewerk des mehrbändigen Theatrum Europaeum' (1629−1650, von seinen Erben fortgesetzt), die sich beide natürlich gegenseitig ergänzten. Das Gesamtwerk enthielt schließlich in 30 Bänden insgesamt über 2.100 Einzelansichten und war damit eines der größten Verlagswerke jener Zeit. Erst seine Erben nahmen in dem Hauptregister von 1672 eine Zählung und Nummerierung der Abbildungen vor. Die Stadtansichten oder Karten dokumentieren häufig den Zustand der Städte vor den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges.
- Merian
- besaß zu der Zeit seine Werkstatt in Oppenheim und in Frankfurt ein erfolgreiches Verlagshaus. Aus seiner ersten Ehe stammen zwei Töchter und drei Söhne, darunter die auch in seiner Werkstatt tätigen Matthäus Merian der Jüngere und Caspar Merian und aus der zweiten Ehe die bekannte Maria Sibylla Merian (Blumen- und Insektenbilder). Das Unternehmen bestand bis 1727.
Literatur
- Matthaeus Merian: Topographiae, 30 Bände, Frankfurt/Main, 1642-1688; Faksimile-Ausgabe des Gesamtwerkes durch den Bärenreiter-Verlag, Kassel, ab 1960.
- Lucas Heinrich Wüthrich: Das druckgraphische Werk von Matthäus Merian d. Ae. Band 1 und 2, Basel, 1966.
Weblinks
- Abbi. Monachium. München.
- Titelseite des Bayernbandes (1644. Die Seite verwendet als Tiersinnbild übrigens einen Hirsch auf dem die Bavaria ruht. Weiter unten, neben der Isar-Versinnbildlichung eine den Löwen kraulende Dame)