Ludwig III.

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König Ludwig III. (von Bayern, Wittelsbacher; * 7. Januar 1845 in München als Sohn von Luitpold, Prinzregent von Bayern und Augusta, Prinzessin von Österreich-Toskana; † 18. Oktober 1921 im Exil auf Schloss Nádasdy in Sárvár, Ungarn) war 1912–1913 Prinzregent und von 1913 bis 1918 König von Bayern. Nach seiner Absetzung am Ende des Ersten Weltkriegs während der Novemberrevolution wurde Bayern Republik im Deutschen Reich.

Leben

Ludwig heiratete 1868 Marie Therese, Erzherzogin von Österreich-Este, Prinzessin von Modena (1849–1919). Aus dieser Ehe gingen 13 Kinder hervor: Rupprecht (1869–1955, Kronprinz), Adelgunde (1870–1958), Maria (1872–1954), Karl (1874–1927), Franz (1875–1957), Mathilde (1877–1906), Wolfgang (1879–1895), Hildegard Luise (1881–1948), Notburga (*/† 1883), Wiltrud Marie Alix (1884–1975), Helmtrud (1886–1977), Dietlinde (1888–1889), Gundelinde (1891–1983).

Bei Leutstetten hatte er einen Bauernhof, den er nach den damaligen neuesten Erkenntnissen betrieb. Auch soll er höchstpersönlich den Kuhstall ausgemistet haben. Man hatte ihn deswegen auch den „Millibauer“ genannt. Im ersten Weltkrieg ließ er sogar kostenlos die Milch von seinen Kühen an die hungernde Bevölkerung verteilen. Es wurde aber das Gerücht verbreitet, dass er von der Not der Bevölkerung profitiere, da er die Milch verkaufte, was allgemeine Empörung hervorrief.

Proklamation zum König

Nach dem Tod seines Vaters, des Prinzregenten Luitpold, war Ludwig III. zunächst Prinzregent, da der eigentliche König Otto I. lebte, aber thronunfähig war. Erst eine Verfassungsänderung 1913 ermöglichte Ludwigs Proklamation zum König. Otto I. blieb nominell König, sodass Bayern bis zu Ottos Tod 1916 zwei Könige hatte.

Ludwigs Ernennung zum König war damals nicht unumstritten. Aber da man der Meinung war, dass ein König mehr Einfluss bei der Reichsregierung in Berlin hätte, nahm man eine gewagte Verfassungsänderung in Kauf.

Absetzung

Von der Revolution soll der König beim Spaziergang im Englischen Garten erfahren haben, als zwei Männer auf ihn zu kamen und ihm sagten: „Majestät gengas hoam, Revolution is!“ Da bereits die meisten Bediensteten die Residenz verlassen hatten, konnten nur unter allergrößten Schwierigkeiten Fahrer gefunden werden, die ihn aus der Stadt nach Schloss Wildenwart brachten.

Nach seiner Absetzung lebte Ludwig zunächst auf Gütern in Ungarn und nach dem Ausbruch der Ungarischen Revolution in der Schweiz im Exil. Im April 1920 kehrte er nach Bayern zurück, wo er auf Schloss Wildenwart wohnte und von dort gelegentlich Ausflüge nach Lenggries und Berchtesgaden unternahm. Er starb am 18. Oktober 1921 in Ungarn. Sein Leichnam wurde zunächst nach Wildenwart überführt und dann in die Ludwigskirche in München. Am 5. November 1921 bewegte sich der Leichenzug mit dem sechsspännigen Hoftrauerwagen im traditionellen Zeremoniell, aber eben nicht mehr in der Monarchie, mit den Särgen des früheren Königspaares von der Ludwigskirche zur Frauenkirche. Sie wurden dort in der Familiengruft der Wittelsbacher beigesetzt.

Regierung

Mit Billigung des Vatikans begründete er in einer Hungerzeit der Bevölkerung am 14. Mai 1916 das Fest der Patrona Bavariae in München, das in den folgenden Jahren in allen bayerischen Diözesen begangen wurde. Die Freisinger Bischofskonferenz setzte 1970 den Festtermin auf den 1. Mai fest.


Literatur, Ausstellungen


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