Dixie Fried Tigers

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Die Dixie Fried Tigers RC Munich waren die erste, die Rock ’n’ RollW-Szene der Umgebung, dominierende Münchner Rockabilly-Crew. Die Gruppierung gründete sich in den frühen 1980er Jahren. Sie war in der Szene deutschlandweit vernetzt. Einzelne der wenigen Mitglieder sehen sich heute noch als Dixie Fried Tiger.

Damalige Treffpunkte

Treffpunkt war tagsüber vorwiegend der Marienplatz, abends in erster Linie der Pop Club, der Rattlesnake Saloon oder die Palme in der Zentnerstraße. Zu Mirage-Zeiten traf man sie spät nachts auch in den Kneipen um das Platzl an.

Kennzeichen und Einstufung

Typisch waren die Lederjacken mit Rückenaufnähern (Patches). Anfang der 1990er Jahre traten einzelne Mitglieder teilweise mit Ku-Klux-KlanW-Aufnähern auf.[1]

Entgegen der polizeilichen Einstufung der gesamten Gruppierung als "deutlich rechts tendierend" waren die Dixie Fried Tigers aber keine politische, geschweige denn politisch homogene Gruppe, sondern eine Anhängerschaft einer Subkultur. Es waren auf Konzerten einzelne Mitglieder bei der Ausführung des HitlergrußesW beobachtbar, allerdings gehörten auch eindeutig politisch links geprägte Personen der relativ übersichtlichen Crew an, die keine 15 Mann stark war. Anfangs war ein Türke Mitglied und bis zuletzt zwei Jugoslawen, ein Italiener und ein Mitglied mit pakistanischem Vater.

Einige Dixie Fried Tigers waren überregional für ihre Gewaltbereitschaft, auch gegenüber Angehörigen anderer Subkulturen der Independent-Szene, aber auch gegenüber nicht von ihnen akzeptierten Angehörigen der eigenen Szene bekannt. Neu gegründete Münchner Rockabilly-Clubs mussten sich die Anerkennung durch die Dixie Fried Tigers durch Bestehen von Ritualen "verdienen". Viele der ehemaligen Mitglieder sind heute "harmlose" Rock ’n’ Roller.

Bekannte Mitglieder

Mitglieder der Dixie Fried Tigers waren nicht nur in der Münchner Independent-Szene der 1980er und frühen 1990er Jahre jedem ein Begriff, sondern fanden auch in überregionalen Massenmedien und heute noch in unabhängigen Medien Erwähnung.

  • Kopf der Dixie Fried Tigers war der frühere Finanzbeamte und Kickboxer Karlheinz L. (* 1964), besser bekannt als "2-Meter-Charly" oder "Dixie-Charly". In der Jugendzeitschrift BravoW war er 1982 zusammen mit anderen Münchnern und Rockabillies aus Wien in der Foto Love Story "Beim Bund tanzt keiner Rock ’n’ Roll" zu sehen.[2] Anfang der 1990er führte er rund 200 TedsW und Rockabillies an und war deutschlandweit in der Szene bekannt.[3][4]
  • Christian Schwarz aka "DJ Blacky" war Gründungsmitglied der Dixie Fried Tigers. Auch er war in der Bravo-Foto Love Story "Beim Bund tanzt keiner Rock ’n’ Roll" zu sehen. Er stieg wegen interner Differenzen vor Auflösung aus der Gruppe aus.
  • Stefan P. (* 1962) aka "Arafat", Sohn aus Erika BergersW erster Ehe, war Schlagzeuger der Band Stan & The Cotton Pickers und Tätowierer. Auch er war in der Bravo-Foto Love Story "Beim Bund tanzt keiner Rock ’n’ Roll" zu sehen.
  • Manfred "Mane" G. (* 1965) war und ist Mitglied verschiedener rechts-politischer bis rechtsextremer Vereinigungen und kandidierte 1996 auf der NPDW-Liste für den Stadtrat.[6][7][8][9][10]

Fotolinks

Einzelnachweise

  1. Forenbeiträge im Rockin' Wildcat-Forum, 2009.
  2. "Beim Bund tanzt keiner Rock ’n’ Roll" (Foto Love Story); Start in Bravo, 51/1982, 17 Folgen.
  3. Krieg auf den Straßen, Der Spiegel 9/1991, 25. Februar 1991.
  4. Dann macht er dich kalt, Der Spiegel 43/1991, 14. Oktober 1991.
  5. Impressum des Bill-Haley-Museums, abgerufen am 6. Januar 2014.
  6. Daily Report. West Europe, The Service, 1995, S. 23.
  7. Materialien 1992 : Der Marsch ins Vierte Reich, Protest München, Sub-Bavaria.
  8. Anmerkungen zum Naziaufmarsch am 2.4.05 in München, Indymedia.
  9. Drahtzieher im braunen Netz.: Ein aktueller Überblick über den Neonazi-Untergrund in Deutschland und Österreich., Antifaschistisches Autorenkollektiv, Konkret Literatur Verlag, 1996, S. 186.
  10. Drahtzieher im Braunen Netz: Der Wiederaufbau der NSDAP, ID-Archiv im ISSG, Edition ID-Archiv, 1992, S. 39.