Heizkraftwerk Nord

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Das Heizkraftwerk Nord in München-Unterföhring wird von den Stadtwerken München betrieben, die Blöcke 1 und 3 werden als Müllverbennungsanlage genutzt.

Heizkraftwerk Nord.

Das Heizkraftwerk Nord sollte nach erfolgreichen Umbau 1990 zu einem der modernsten Heizkraftwerke in Europa werden. Allerdings war von Anfang an eine unglaubliche Steigerung der Baukosten zu erwarten. Statt der geplanten 780 Millionen DM stiegen die Umbaukosten auf 2,8 Milliarden DM. Mit den neuen Filteranlagen konnten im Betrieb bis zu 95% der Schadstoffe gespeichert werden, nur von Dioxin, Cadmium und anderen hochgiftigen Schadstoffen gelangten noch geringe Teile an die Umwelt. Gleichzeitig mit dem HKW Nord wurde das Heizkraftwerk Süd an der Isartalstraße für 800 Millionen DM umgebaut und erneuert. Während der Erneuerungen der beiden Müllkraftwerke wurde die Mülltrennung eingeführt und so wurde das HKW Süd für Müllverbrennungen nicht mehr benötigt. Auch im HKW Nord wurde der Abfall zur Verbrennung immer weniger und es war nur noch zu 60% ausgelastet. Hier wurde ein Vertrag mit den Gemeinden aus dem Donauwald gemacht und die konnten dann ihren Müll nach München-Nord bringen.

Schillinger erinnert sich: Da ich nur in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Umbaues eingebunden war und keine Informationen über Verflechtungen von Politik und ausführenden Firmen hatte, ist doch die unglaubliche Steigerung der Baukosten auf Kosten des Steuerzahlers nicht zu übersehen.

Drosselung

Anfang November 2017 haben 60% der Münchner bei einem Bürgerentscheid entschieden, dass der mit Stein­kohle betriebene Block II des Heizkraftwerks Nord, von den Stadtwerken München (SWM) bis spä­testens Ende 2022 stillgelegt wird. Ende Oktober 2019 hatte jedoch die Bundesnetzagentur die Still­legung untersagt, das HKW als systemrelevant eingestuft und den Betrieb bis Ende 2024 geneh­migt. Daraufhin hat der Stadtrat am 30. November 2019 beschlossen, den Betrieb ab Mai 2020 stark zu drosseln. Bisher werden fast 800.000 Tonnen Kohle verbrannt, wodurch die CO2-Emissionen bis zu zwei Millionen Tonnen pro Jahr betragen. Ab Sommer 2020 sollen nur noch maximal 350.000 Tonnen Kohle pro Jahr verfeuert werden. Zwischen November und März werden dann nur noch rund 60 Prozent der Leistung, zwischen April und Oktober etwa 25 Prozent der möglichen Leistung des HKW erzielt. Im Extremfall wäre es möglich, dass die Anlage bis 2028 weiter betrieben wird, falls die Stadtwerke keine Alternativen finden, um die Versorgung des Münchner Nordens mit Fernwärme zu sichern.