Decolonize München
Decolonize München oder decolonize-muenchen war eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum vom 25. Oktober 2013 bis 23. Februar 2014, die sich mit deutscher kolonialer Vergangenheit und deren öffentlicher Präsenz befasst. Sie hatte 3 Module:
freedom roads! | Spuren Blicke Stören | Georges Adéagbo
Europas Stadtlandschaften sind geprägt von Spuren des Kolonialismus. Straßennamen erinnern bis heute an einst beanspruchte Gebiete, noch immer werden koloniale Akteure geehrt. Doch in den letzten Jahren engagieren sich mehr und mehr lokale Initiativen für eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Hinterlassenschaften. Auch in München wird seit Jahren debattiert. Dies nahm das Münchner Stadtmuseum zum Anlass, aus neuen Perspektiven auf Münchens koloniale Geschichte und Gegenwart zu blicken.
Initiiert von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis werden unter dem Titel DECOLONIZE MÜNCHEN drei Ausstellungsmodule gezeigt: freedom roads! koloniale straßennamen • postkoloniale erinnerungskultur. Geschichte, Kunst und Beteiligung Spuren Blicke Stören • dekolonisieren.münchen | dekolonisieren.museum „L'Allemagne avant la Guerre et l'Allemagne après la Guerre“ - künstlerische Installation von Georges Adéagbo Folgenden Fragestellungen wollte das Ausstellungsprojekt auf den Grund gehen: Wie haben sich Kolonialismus und Rassismus in Münchens Stadtbild eingeschrieben? Wie wird mit den Spuren der kolonialen Vergangenheit in der Stadt umgegangen? An welchen Orten verdichten sich postkoloniale Auseinandersetzungen? Was wird debattiert, was verdrängt und verschwiegen? Wer darf sprechen über die Globalgeschichte der Stadt? Wessen Geschichten werden gehört, wessen Lebensspuren wahrgenommen? Was bedeutet dekolonisieren heute?
Als Themen werden u.a. behandelt:
- Spekulation mit Lebensmitteln und der Einfluss der Finanzwirtschaft auf Rohstoffmärkte am 11. November 2013
- Das Beispiel Namibia: Die Kehrseite der EU-Freihandelsabkommen am 12. November 2013
- Sibirien – die Chanten und Nenzen am anderen Ende der Pipeline am 12. November 2013
- Berichte über den politischen Zustand Zimbabwes und die Projektarbeit in den Armenvierteln von Harare am 13. November 2013
- Infotag “Peru” in der zoologischen Staatssammlung am 16. November 2013
- Gegensätze in Uganda – Naturschönheiten, Armut und Aids am 26. November 2013
- ‘white charity’ – Schwarzsein & Weißsein auf Spendenplakaten am 2. Dezember 2013
- Basar der Kulturen am 6. Dezember 2013
- Tibet in Gefahr – Kultur und Menschenrechte in einem besetzten Land am 10. Dezember 2013
Straßennamen
In München existieren einige Straßennamen mit kolonialem Bezug:
- Askaripfad, (Hans-) Dominik-Straße, Emin-Pascha-Straße, Von-Erckert-Platz, Lüderitzstraße, Nettelbeckstraße, Sansibarstraße, Togostraße, Von-Trotha-Straße und zur Erinnerung an die Opfer Hererostraße, Tsingtauer Straße,