Carl Linde

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Der Ingenieur und Unternehmer Carl Linde (* 11. Juni 1842 in Berndorf; † 16. November 1934 in München; persönlich geadelt 1897 v. L. - mit allen Vornamen Carl Paul Gottfried L.) war 1877 der Erfinder einer wichtigen Haushaltstechnik: des Kompressor-Kühlschranks. Aber nicht nur für Hausfrauen (und -männer) ein wichtiger Apparat. Schon lange suchten Bierbrauer aus ganz Europa nach einer Möglichkeit zur künstlichen Eisproduktion, weil sie für die Herstellung des geschmackvollen, untergärigen Lagerbiers stabil niedrige Temperaturen benötigten. Bis dahin benötigten allein Bayerns Brauer jährlich etwa 56 000 Tonnen Eis.

Mit erst 26 Jahren wurde der in Zürich ausgebildete Linde 1868 zum Professor für Maschinenbau am Münchener Polytechnikum ernannt. Nach seiner Teilnahme an einem Studentenprotest musste er 1864 nämlich die dortige Universität ohne Abschluss verlassen. 1866 trat er eine Stelle als Leiter des Konstruktionsbüros der Lokomotivenfabrik Krauss & Co an.

In München richtete er das erste Maschinenlabor Deutschlands ein, in dem später unter anderem auch Rud. Diesel ausgebildet wurde. Linde spezialisierte sich auf die Kältetechnik, 1873 entwarf er eine Methyläther-Eismaschine (aus der der heutige Kühlschrank hervorgeht), 1876 entwickelte er eine leichtere und wirkungsvollere Kältemaschine mit Ammoniak als Kühlmittel, also in der Technik einer heutigen Klimaanlage ähnlich. Die Spatenbrauerei in München gehörte 1877 zu seinen ersten Großkunden. Am 5. Juni 1895 erteilte das Kaiserliche Patentamt in Berlin Carl Linde das Patent auf seine neue Erfindung. Da Linde den Bau seiner Kältemaschinen nicht selbst finanzieren konnte, trat er jeweils ein Sechstel der Patentrechte an die Brauer Gabriel und Johann Sedlmayr sowie an Georg Krauß ab

Neben anderen Geschäftszweigen gehörte Linde 1890 zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen, die später zum größten deutschen Kühlhausbetreiber aufstieg und Marktführer im Bereich der Tiefkühllogistik wurde.


Im Süden Münchens, in Höllriegelskreuth (Pullach), ließ Linde 1903 eine Fabrik bauen, die im Kern noch heute Hauptstandort des Linde-Konzerns ist.

Prinzregent Luitpold zeichnete Linde 1897 mit dem persönlichen, nicht erblichen Adelsstand aus. Beerdigt ……

1914 übergab er, über 70-jährig, die Leitung der Geschäfte an seine Söhne Friedrich und Richard. Der heutige Name des international aktiven Konzerns ist Linde AG.

Carl von Linde starb am 16. November 1934 im Alter von 92 Jahren.

Nach ihm wurde u.a. die Carl-von-Linde-Realschule München benannt.

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