Forstenrieder Park
Der Forstenrieder Park ist ein großflächiger Staatsforst Bayerns südwestlich von München. Er bildet zusammen mit dem sich nordwestlich anschließenden städtischen Forst Kasten und dem Fürstenrieder Wald ein 4.912 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet.
Lage
Der Wald liegt im Landkreis München größtenteils auf gemeindefreiem Gebiet. Dieses grenzt im Norden an die Gemeinde Neuried und die Münchner Stadtteile Fürstenried, Forstenried und Solln, im Osten an Pullach im Isartal und Baierbrunn, im Süden an Schäftlarn und im Westen an Starnberg, Gauting und wieder Neuried.
Der Großteil des Walds liegt auf der Münchner Schotterebene und ist relativ flach. Lediglich im Süden am Übergang zur Starnberger Endmoräne ist das Gelände hügelig.
Straßen und Wege
Breite dauerhaft waldfrei gemachte Schneisen (Geräumte genannt) unterteilen den Forstenrieder Park in rechteckige Teilgebiete. Sie gehen auf eine Neueinteilung des Waldgebiets im Jahr 1809 zurück und sind überwiegend nach Mitgliedern der bayerischen Königsfamilie oder nach anderen bedeutenden Bayern benannt.
Die Nordwest nach Südost verlaufenen Geräumte sind (von Nordost aus)
- Link-Geräumt, die direkte Verbindung von Neuried nach Pullach
- Zyllnhard-Geräumt, benannt nach Karl von ZyllnhardW (1744-1816), ab 1808 Leiter der Bayerischen General-Forst-Administration
- Preysing-Geräumt, benannt nach Johann Maximilian IV. von PreysingW (1687-1764), Obersthofmeister am bayerischen Hof, an ihn erinnert auch die Preysingsäule im Südwesten des Forstenrieder Parks
- Ludwigs-Geräumt, benannt nach Ludwig I. (1786-1868), Sohn von Maximilian I. Joseph und Auguste Wilhelmine, von 1825 bis 1848 König von Bayern
- Hompesch-Geräumt, benannt nach Johann Wilhelm von Hompesch (1761-1809), ab 1806 Staatsminister der Finanzen
- Marien-Geräumt, benannt nach Maria AnnaW (1805-1877), Tochter von Maximilian I. Joseph und Friederike Karoline Wilhelmine, Prinzessin von Bayern, von 1836 bis 1854 Königin von Sachsen
- Friederiken-Geräumt, benannt nach Friederike Karoline Wilhelmine (1776-1841), zweite Ehefrau von Maximilian I. Joseph, von 1799 bis 1806 Kurfürstin und ab 1806 Königin von Bayern
- Dillis-Geräumt im westlichen Teil des Forstenrieder Parks bei Oberdill, benannt nach Johann Georg von Dillis (1759-1841), Maler der Münchner Schule, 1808 in den persönlichen Adelsstand erhoben
- Amalien-Geräumt im östlichen Teil des Forstenrieder Parks in Verlängerung des Dillis-Geräumts, benannt nach Amalie AugusteW (1801-1877), Tochter von Maximilian I. Joseph und Friederike Karoline Wilhelmine, Zwillingsschwester von Elisabeth Ludovika, Prinzessin von Bayern, von 1854 bis 1873 Königin von Sachsen
Die von Nordost nach Südwest verlaufenen Geräumte sind (von Nordwest aus)
- Elisen-Geräumt, bennant nach Elisabeth Ludovika (1801-1873), Tochter von Maximilian I. Joseph und Friederike Karoline Wilhelmine, Zwillingsschwester von Amalie Auguste, Prinzessin von Bayern, von 1840 bis 1861 Königin von Preußen
- Max-Joseph-Geräumt, bennant nach Maximilian I. Joseph (1756-1825), von 1799 bis 1806 als Maximilian IV. Kurfürst und ab 1806 als Maximilian I. König von Bayern
- Karl-Geräumt, bennant nach Karl Theodor Maximilian (1795-1875), Sohn von Maximilian I. Joseph und Auguste Wilhelmine, Prinz von Bayern
- Theresien-Geräumt, benannt nach Therese Charlotte Luise Friederike Amalie (1792-1854), Ehefrau von Ludwig I., von 1825 bis 1848 Königin von Bayern
- Karolinen-Geräumt, ebenfalls benannt nach Königin Friederike Karoline Wilhelmine
- Augusten-Geräumt, benannt Auguste Wilhelmine (1765-1796), erste Ehefrau von Maximilian I. Joseph, und ihrer gemeinsamen Tochter Auguste Amalia Ludovika (1788-1851), Prinzessin von Bayern, von 1817 bis 1824 Herzogin von Leuchtenberg und Fürstin zu Eichstätt
- Charlotten-Geräumt, benannt nach Karoline Charlotte AugusteW (1792-1873), Tochter von Maximilian I. Joseph und Auguste Wilhelmine, Prinzessin von Bayern, von 1816 bis 1835 Kaiserin von Österreich
Vereinzelt liegen zusätzliche Wege parallel zwischen den Geräumten. Außerdem gibt es nicht dem Raster folgende Wege. Dazu einzelne Forstwege, die Römerstraße genannt werden und Teilstrecken des Verlaufs der Via Julia zwischen Buchendorf und Buchenhain folgen. König Maximilian II. hat an den Schnittpunkten der Straße mit der Wolfratshauser Straße und der Starnberger Landstraße jeweils einen Gedenkstein aufstellen lassen, der auf den römischen Ursprung hinweist.
Weitere Wege ausßerhalb des Rasters sind das Neurieder Straßl vom Ludwigs-Geräumt nach Neuried, der Neuhauser Weg von Unterdill aus nach Süden, der von diesem abzweigende Warnberger Weg nach Warnberg und der Weg durch das Ottertal.
Zwischen Karl-Geräumt und Theresien-Geräumt verlief die alte Landstraße nach Starnberg als Fortsetzung der Forstenrieder Allee. Sie wurde anlässlich der Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen zur Olympiastraße ausgebaut und von 1964 bis 1967 zur Bundesautobahn 95. Gemeinsam mit der direkt neben ihr verlaufenden neuen Landstraße München–Starnberg (St 2065) durchschneidet sie das Waldgebiet von Nord nach Süd. Im Osten reicht der Wald
Hochzonenbehälter
Im Südosten des Gebietes an der Grenze zu Buchenhain befindet sich seit 1966 der Hochbehälter Forstenrieder Park, in dem reines, unbehandeltes Quellwasser aus dem Mangfall- und Loisachtal sowie ein Teil des vor Ort geförderten Wassers zwischengespeichert werden, um damit tageszeitliche Verbrauchsschwankungen für den Zufluss der Stadtwerke auszugleichen.
Kontakt
Weblinks
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