Max Mannheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Max Mannheimer''' (1920—2016),  ist in [[München]] durch seine umfangreiche Vortragstätigkeit zu den NS-Verbrechen und dem Überleben von einigen Opfern der Diktatur bekannt. Er selbst war Überlebender der [[Shoah_(Begriffsklärung)|Judenverfolgung]], der sich in München für die Mahnung daran und für eine haßfreie gemeinsame Zukunft der Menschen einsetzte. Er war auch Autor und Maler.
'''Max Mannheimer''' lebte 1920 — 2016 und ist in [[München]] besonders durch seine umfangreiche Vortragstätigkeit zu den NS-Verbrechen und dem Überleben von einigen Opfern der Diktatur bekannt. Er selbst war Überlebender der [[Shoah_(Begriffsklärung)|Judenverfolgung]], der sich in München für die Mahnung daran und für eine haßfreie gemeinsame Zukunft der Menschen einsetzte. Er war auch Autor und Maler.


== Lebensstationen ==
== Lebensstationen ==
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== Filme ==
== Filme ==
* ''Max Mannheimer – ben jakov.'' 2016, BR, tv-Dokumentation über den Maler Mannheimer. Ein bald 96jähriger Überlebender der KZ Auschwitz und [[KZ Dachau]] gibt Malunterricht. [http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/kunstraum/max-mannheimer-maler-100.html (Link auf Seite bei br-online; Sendedatum ard-alpha, 30.3.2016, 21 Uhr.<!--
* ''Max Mannheimer – ben jakov.'' 2016, BR, tv-Dokumentation über den Maler Mannheimer. Ein bald 96jähriger Überlebender der KZ Auschwitz und [[KZ Dachau]] gibt Malunterricht. [http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/kunstraum/max-mannheimer-maler-100.html (Link auf eine Seite bei br-online; Sendedatum ard-alpha, 30.3.2016, 21 Uhr.)]
 
evtl. bearbeiten und zitieren:
 
Kunstraum
Max Mannheimer – ben jakov
Max Mannheimer war einer der letzten Zeitzeugen des Holocaust. Er war Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau und führte jahrzehntelang Besucher durch die KZ-Gedenkstätte. Seit 1954 malte er unter dem Pseudonym "Ben Jakov" abstrakte Bilder.
 
Stand: 11.07.2017 |Bildnachweis
Max Mannheimer | Bild: BR
Kunstraum: Max Mannheimer: Überlebender, Künstler, Überlebenskünstler
 
Wiederholung unserer Sendung vom 07.02.2016:
 
Ein bald 96jähriger Überlebender von Auschwitz und Dachau gibt Malunterricht: "Die Stunde kostet bei mir 60 Minuten". Und lacht dabei, es geht ihm gut. Max Mannheimer ist einer der letzten Zeitzeugen aus der furchtbaren Zeit des so genannten Dritten Reiches, dessen Vergangenheit uns immer wieder einholt.
 
Und er meldet sich besonnen, nicht anklagend zu Wort, sei es zur Veröffentlichung von "Mein Kampf" oder zum NSU-Prozess ist. Er organisiert als Vorstandsmitglied des internationalen Dachau-Komitees unter anderem den Besuch der deutschen Bundeskanzlerin und des US-Vizepräsidenten in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Und besucht Schulen, hält Vorträge, reist viel.
 
Max Mannheimer ist aber auch ein großer Zeichner und Maler. Sein Oeuvre, das seit den 1960er Jahren entstanden ist, schlummert teilweise immer noch in den Keller-Räumen seines Hauses. Vergleichsweise wenig davon ist bisher bekannt geworden.
 
Der Kunstraum-Film versucht, Licht in dieses einmalige Werk zu bringen. Max Mannheimer, der seine Bilder in Erinnerung an seinen in Auschwitz ermordeten Vater mit ben jakov (Sohn Jakobs) signiert, ist nämlich immer noch künstlerisch aktiv. Er zeichnet, macht Collagen, malt Aquarelle. In früheren Jahren aber schuf er gewaltige Werke großen Formats, Ölbilder mit starkem Gestus und leuchtenden Farben, sowie eine Vielzahl beachtlicher Hinterglas-Bilder, deren Faszination in ihrer ganz besonderen Maltechnik liegt: er lässt die Farben auf dem Glas kontrolliert zerfließen, wodurch ungeahnte Formen und Farbkombinationen entstehen.
 
Max Mannheimer | Bild: BR
Dabei war der Weg des von amerikanischen Truppen befreiten KZ-Häftlings zum Maler alles andere als selbstverständlich. Zunächst litt Max Mannheimer wie alle Überlebenden an Depressionen, die er durch allerlei Selbst-Therapien zu bekämpfen suchte. Dazu zählte neben dem Kino auch das Zeichnen und Malen. Doch erst die Begegnung mit dem Werk Wassily Kandinskys, das die Stadt München zu ihrem 800jährigen Jubiläum von Gabriele Münter geschenkt bekam, eröffnete ihm den Zugang zur Malerei. "Ich habe sofort gemerkt: das ist auch mein Thema", sagt ben jakov heute.
 
In unermüdlicher Schaffenskraft entstand seither ein Werk, das mehrere hundert Arbeiten umfasst und dem Künstler Max Mannheimer immer noch große Freude und Genugtuung bereitet. "Abstrakt malen kann jedes Kind", pflegt er zu sagen. Seine Arbeiten sind spontan und dem Augenblick gewidmet. Man soll nicht zu stark in der Vergangenheit grübeln, sondern nach vorne schauen, in der Kunst wie in der Politik, meint ben jakov – Max Mannheimer.
 
 
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* [https://www.youtube.com/channel/UC4iYEq3bhjWtgLakWZyKctQ/videos Videos bei youtube, Interviews] (2015)
* [https://www.youtube.com/channel/UC4iYEq3bhjWtgLakWZyKctQ/videos Videos bei youtube, Interviews] (2015)
* [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/programmkalender/sendung-2329102.html Max Mannheimer im Gespräch mit Sr. Elija Boßler] im [[Kloster Karmel]] bei der Gedächtnisstätte Dachau. BR-tv, 2015, 80 Min, (auch mit Bildbeispielen)
* [https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/programmkalender/sendung-2329102.html Max Mannheimer im Gespräch mit der Ordensschwester Elija Boßler] im [[Kloster Karmel]] bei der KZ-Gedenkstätte Dachau. BR-tv, 2015, 80 Min, (auch mit Bildbeispielen)


== Medien, Bücher ==
== Medien, Bücher ==
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* ''Drei Leben''. dtv, 2012. ISBN 9783423249539
* ''Drei Leben''. dtv, 2012. ISBN 9783423249539


== Weblinks ==
=== Weblinks ===
* Ein Interview von Klaus Wiegrefe mit dem Sohn: [https://www.spiegel.de/geschichte/max-mannheimer-sohn-des-auschwitz-ueberlebenden-ueber-seinen-vater-und-den-holocaust-a-0029761a-0002-0001-0000-000177155074 »Hitler wurde nur als ›Onkel Adi‹ erwähnt«  Max Mannheimer hat die Konzentrationslager in Auschwitz und Dachau überlebt. Sein Sohn Ernst erzählt, wie die Erinnerung die Familie bis heute belastet.] In: [[Der Spiegel]] vom 16.04.2021 (Hinter einer Bezahlschranke)
* Ein Interview von Klaus Wiegrefe mit dem Sohn: [https://www.spiegel.de/geschichte/max-mannheimer-sohn-des-auschwitz-ueberlebenden-ueber-seinen-vater-und-den-holocaust-a-0029761a-0002-0001-0000-000177155074 »Hitler wurde nur als ›Onkel Adi‹ erwähnt«  Max Mannheimer hat die Konzentrationslager in Auschwitz und Dachau überlebt. Sein Sohn Ernst erzählt, wie die Erinnerung die Familie bis heute belastet.] In: [[Der Spiegel]] vom 16.04.2021 (Hinter einer Bezahlschranke)


== Einzelnachweise ==
=== Einzelnachweise ===
<references/>
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Version vom 24. August 2023, 16:19 Uhr

November 2005, in München im Saal des alten Rathauses

Max Mannheimer lebte 1920 — 2016 und ist in München besonders durch seine umfangreiche Vortragstätigkeit zu den NS-Verbrechen und dem Überleben von einigen Opfern der Diktatur bekannt. Er selbst war Überlebender der Judenverfolgung, der sich in München für die Mahnung daran und für eine haßfreie gemeinsame Zukunft der Menschen einsetzte. Er war auch Autor und Maler.

Lebensstationen

  • Am 6. Februar 1920 in Neutitschein (Mähren, heute Tschechien) geboren.
  • Er arbeitete als Kaufmann und war als Schriftsteller und Maler tätig[1].
  • Februar 1943 mit seinen Eltern, Geschwistern und seiner Frau über das Konzentrationslager Getto Theresienstadt ins deutsche Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Seine Eltern, zwei Brüder, seine Frau und seine Schwester werden dort ermordet.
  • Im September 1943 wird er mit seinem einzig noch lebenden jüngeren Bruder nach Warschau als Arbeitssklave in das zerstörte Ghetto zum Aufräumen (dem Beseitigen der Spuren der NS-Verbrechen) deportiert.
  • Von dort werden sie im August 1944 in das Konzentrationslager Dachau, später in das Außenlager Mühldorf weiter deportiert.
  • Nach der Befreiung 1945 kehrt er mit seinem Bruder zunächst in seine Heimatstadt zurück. Seine zweite Frau überzeugt ihn dort, in Deutschland ein neues Leben aufbauen zu können. Mit ihrer Tochter lassen sie sich 1946 in München nieder.
  • Max Mannheimer arbeitet in Frankfurt bei verschiedenen jüdischen Wohlfahrtsorganisation.
  • Als seine zweite Frau 1964 an Krebs stirbt, schreibt er für seine 17-jährige Tochter seine Geschichte auf, die 1985 in den Dachauer Heften und 2000 als Spätes Tagebuch bei Piper erscheint.
  • Ab 1986 beginnt eine umfangreiche Vortragstätigkeit. Seit 1990 ist er der Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, 1995 wird er Vizepräsident des Internationalen Dachau-Komitees.
  • Am 23. September 2016 ist er in München gestorben

Malerei

Seit 1954 hat er sich mit der Malerei beschäftigt und ab 1975 unter dem Pseudonym ben jakov seine Bilder im In- und Ausland auch ausgestellt.

Ehrungen

Filme

Medien, Bücher

  • Spätes Tagebuch. Pendo Verlag, Zürich, 2005. ISBN 3-86612-069-9
  • Drei Leben. dtv, 2012. ISBN 9783423249539

Weblinks

Einzelnachweise

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Das Thema "Max Mannheimer" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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