Umgang mit belasteten Münchner Straßennamen: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Expertenkommission unter der Regie des [[Stadtarchiv]]s soll Vorschläge für den '''Umgang mit belasteten Münchner Straßennamen''' erarbeiten. Eine Überprüfung der mehr als 6000 Münchner Straßennamen hatte ergeben, dass Antisemiten, Rassisten und Nationalsozialisten in Dutzenden von Fällen die Namensgeber sind. Zur Diskussion stehen erklärende Informationstafeln, die neben diesen Schildern aufgestellt werden sollen, aber auch die Frage nach einer möglichen Namensänderung. Dazu gehört etwa die [[Hilblestraße]], die nach dem Leiter des städtischen Wohlfahrtsamtes in der NS-Zeit benannt ist. Er war an der Deportation vieler Juden beteiligt.
Es gibt auch in [[München]] Straßennamen, die eigentlich einer Erklärung bedürfen oder ganz aus der ja auch eine Ehrung darstellende [[Liste der Münchner Straßennamen|Liste der Straßennamen]] entfernt werden sollten, weil sie aus heutiger Sicht nach Personen, Orten oder Ereignissen zweifelhafter oder gar verbrecherischer Herkunft benannt sind.


Zu den umstritten Straßennamen gehören die [[Meiserstraße]] oder der [[Leonhard-Moll-Bogen]], [[Swakopmunder Straße]], [[Taku-Fort-Straße]], [[Von-Gravenreuth-Straße]], [[Dominikstraße]], [[Bennigsenstraße]] oder [[Lüderitzstraße]] wie der [[Domagkpark]] und viele andere. Auch die Debatte um Adressen mit kolonialer Vergangenheit geht weiter.
Eine Expertenkommission unter der Regie des [[Stadtarchiv]]s soll Vorschläge für den '''Umgang mit belasteten Münchner Straßennamen''' erarbeiten. Eine Überprüfung der mehr als 6000 Münchner Straßennamen hatte ergeben, dass Antisemiten, Rassisten und Nationalsozialisten in Dutzenden von Fällen die Namensgeber sind. Etwa 330 Straßen sind betroffen. Und bei etwa 40 Straßennamen sieht das [[Stadtarchiv]] einen noch deutlich erhöhten Diskussionsbedarf. Als Lösungsansätze stehen erklärende Informationstafeln zur Diskussion, die neben diesen Schildern aufgestellt werden sollen, aber auch die Frage nach einer möglichen Namensänderung. Dazu gehört sicher die [[Hilblestraße]], die nach dem Leiter des städtischen Wohlfahrtsamtes in der NS-Zeit benannt ist. Er war an der [[Deportation]] vieler jüdischen MünchnerInnen direkt beteiligt.


Seit 2010 laufen hierzu Studien, u. a. an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]].
Zu den umstritten Straßennamen gehören auch die [[Meiserstraße]], der [[Leonhard-Moll-Bogen]], die [[Swakopmunder Straße]], [[Taku-Fort-Straße]], [[Von-Gravenreuth-Straße]], [[Dominikstraße]], [[Bennigsenstraße]] oder [[Lüderitzstraße]] wie der [[Domagkpark]] und andere. Damit geht auch die Debatte um Adressen mit kolonialer Vergangenheit weiter (deutscher Kolonialismus).
 
Seit 2010 laufen auf Anregung durch den [[Stadtrat]] hierzu Studien, u. a. an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]].


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* [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-strassennamen-pruefung-historiker-1.4673937 ''370 Straßennamen, die einer Klärung bedürfen'' -] Zusammenfassung eines Berichts in der [[SZ|Süddt. Zeitung]] vom 10. November 2019
* [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-strassennamen-pruefung-historiker-1.4673937 ''370 Straßennamen, die einer Klärung bedürfen'' -] Zusammenfassung eines Berichts in der [[SZ|Süddt. Zeitung]] vom 10. November 2019



Version vom 30. Dezember 2019, 16:24 Uhr

Es gibt auch in München Straßennamen, die eigentlich einer Erklärung bedürfen oder ganz aus der ja auch eine Ehrung darstellende Liste der Straßennamen entfernt werden sollten, weil sie aus heutiger Sicht nach Personen, Orten oder Ereignissen zweifelhafter oder gar verbrecherischer Herkunft benannt sind.

Eine Expertenkommission unter der Regie des Stadtarchivs soll Vorschläge für den Umgang mit belasteten Münchner Straßennamen erarbeiten. Eine Überprüfung der mehr als 6000 Münchner Straßennamen hatte ergeben, dass Antisemiten, Rassisten und Nationalsozialisten in Dutzenden von Fällen die Namensgeber sind. Etwa 330 Straßen sind betroffen. Und bei etwa 40 Straßennamen sieht das Stadtarchiv einen noch deutlich erhöhten Diskussionsbedarf. Als Lösungsansätze stehen erklärende Informationstafeln zur Diskussion, die neben diesen Schildern aufgestellt werden sollen, aber auch die Frage nach einer möglichen Namensänderung. Dazu gehört sicher die Hilblestraße, die nach dem Leiter des städtischen Wohlfahrtsamtes in der NS-Zeit benannt ist. Er war an der Deportation vieler jüdischen MünchnerInnen direkt beteiligt.

Zu den umstritten Straßennamen gehören auch die Meiserstraße, der Leonhard-Moll-Bogen, die Swakopmunder Straße, Taku-Fort-Straße, Von-Gravenreuth-Straße, Dominikstraße, Bennigsenstraße oder Lüderitzstraße wie der Domagkpark und andere. Damit geht auch die Debatte um Adressen mit kolonialer Vergangenheit weiter (deutscher Kolonialismus).

Seit 2010 laufen auf Anregung durch den Stadtrat hierzu Studien, u. a. an der Ludwig-Maximilians-Universität.


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