Schwanthalerhöhe: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schwanthalerhöhe''', auch '''Westend''' genannt, bildet den 8. Münchner [[Stadtbezirke|Stadtbezirk]], sie wurde nach dem Bildhauer [[Ludwig Michael von Schwanthaler]] benannt und hieß früher Sendlingerhöhe. Der Bezirk wird im Norden durch den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]], im Südwesten durch die Eisenbahngleise und im Osten durch die [[Theresienwiese]] begrenzt.
Die '''Schwanthalerhöhe''', auch '''Westend''' genannt, bildet den 8. Münchner [[Stadtbezirke|Stadtbezirk]], sie wurde nach dem Bildhauer [[Ludwig Michael von Schwanthaler]] benannt und hieß früher Sendlingerhöhe. Der Bezirk wird im Norden durch den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]], im Südwesten durch die Eisenbahngleise und im Osten durch die [[Theresienwiese]] begrenzt.


==Geschichte==
==Geschichte==
Die Schwanthalerhöhe hat keinen alten historischen Ortskern, bis in 19. Jahrhundert gehörte sie zur Gemeinde [[Sendling]] und war als Sendlingerhöhe oder Sendlinger Heide bekannt. Südlich der [[Hackerbrücke]], also nördlich des [[Europäisches Patentamt|Europäischen Patentamts]] lag der Galgenberg an dem auch gerädert wurde, dieser unmittelbar nach der Stadtgrenze liegende Hinrichtungsplatz wurde nachweislich [[1423]] für die Hinrichtung eines Juden samt zweier Hunde verwendet. [[1804]] wurde als letzter ein Dienstknecht eines Försters gehängt für den Diebstahl von 16 Goldgulden. Die letzte Räderung fand [[1805]] statt, der Galgen wurde [[1808]] abgebrochen.
Die Schwanthalerhöhe hat keinen alten historischen Ortskern, bis ins 19. Jahrhundert gehörte sie zur Gemeinde [[Sendling]] und war als ''Sendlingerhöhe'' oder ''Sendlinger Heide'' bekannt. Südlich der [[Hackerbrücke]], also nördlich des [[Europäisches Patentamt|Europäischen Patentamts]] lag der Galgenberg,, an dem auch gerädert wurde. Dieser unmittelbar nach der Stadtgrenze liegende Hinrichtungsplatz wurde nachweislich [[1423]] für die Hinrichtung eines Juden samt zweier Hunde verwendet. [[1804]] wurde als letzter ein Dienstknecht eines Försters gehängt für den Diebstahl von 16 Goldgulden. Die letzte Räderung fand [[1805]] statt, der Galgen wurde [[1808]] abgebrochen.


[[1820]] kam es zum Bau erster ebenerdiger Häuser als Unterkunft für Arbeiter, dabei ging die Besiedlung von der heutigen [[Landsberger Straße]] in südwestliche Richtung voran. Die Besiedlung verstärkte sich in Folge der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnlinie im August [[1839]] nach Lochhausen, später verlängert nach Augsburg. Der erste Münchner Bahnhof stand dabei am südlichen Ende der [[Hackerbrücke]] und wurde [[1838]]-[[1839]] aus Holz erbaut. Dieser Bahnhof brannte [[1847]] ab. In Folge der Eisenbahn siedelten sich vermehrt Handwerks- und Industriebetriebe entlang der Bahnstrecke an. Die erste gepflasterte Straße war die [[Westendstraße]], die davor Haderer Weg hieß.
[[1820]] kam es zum Bau erster ebenerdiger Häuser als Unterkunft für Arbeiter, dabei ging die Besiedlung von der heutigen [[Landsberger Straße]] in südwestliche Richtung voran. Die Besiedlung verstärkte sich in Folge der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnlinie im August [[1839]] nach [[Lochhausen]], später verlängert nach [[Augsburg]]. Der erste Münchner Bahnhof stand dabei am südlichen Ende der [[Hackerbrücke]] und wurde [[1838]]-[[1839]] aus Holz erbaut. Dieser Bahnhof brannte [[1847]] ab. In Folge der Eisenbahn siedelten sich vermehrt Handwerks- und Industriebetriebe entlang der Bahnstrecke an. Die erste gepflasterte Straße war die [[Westendstraße]], die davor Haderer Weg hieß.


[[1813]] errichtete die [[Hackerbrauerei]] erste Lagerkeller an der Theresienhöhe, die in der Folge zur Brauerei ausgebaut wurden. Diese Brauerei wurde abgerissen und [[1988]] - [[1992]] für 401,9 Millionen DM das Europäische Patentamt gebaut. [[1884]] - [[1890]] wurde die [[Augustiner Brauerei]] an ihrer heutigen Stelle an der Landsberger Straße gebaut.
[[1813]] errichtete die [[Hacker-Pschorr Bräu|Hackerbrauerei]] erste Lagerkeller an der [[Theresienhöhe]], die in der Folge zur Brauerei ausgebaut wurden. Diese Brauerei wurde abgerissen und [[1988]] - [[1992]] für 401,9 Millionen DM das Europäische Patentamt gebaut. [[1884]] - [[1890]] wurde die [[Augustiner-Brauerei]] an ihrer heutigen Stelle an der [[Landsberger Straße]] gebaut.


[[1870]] wurde die Herbststraßenbrücke gebaut, die mit einer Länge von 140m den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]] überspannte. Diese musste abgerissen werden für die an gleicher Stelle erbaute [[Hackerbrücke]] ([[1892]]), die nun 177m lang war.
[[1870]] wurde die Herbststraßenbrücke gebaut, die mit einer Länge von 140 m den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]] überspannte. Diese musste abgerissen werden für die an gleicher Stelle erbaute [[Hackerbrücke]] ([[1892]]), die nun 177 m lang war.


[[1877]] mit Sendling zu München eingemeindet und [[1891]] als eigener Stadtbezirk.
[[1877]] wurde die Schwanthalerhöhe zusammen mit Sendling zu München [[Eingemeindung|eingemeindet]] und [[1891]] eigener Stadtbezirk.


==Heute==
==Heute==
Durch das Denkmalschutzgesetz vom 1. Oktober [[1973]] wurde die Schwanthalerhöhe zum Sanierungsgebiet und ab [[1979]] saniert. Viele der kleinen Arbeiterwohnungen ohne fließend Wasser wurden renoviert und zu Sozialwohnungen gemacht, Innenhöfe mit Spielplätzen ausgestattet und das Stadtviertel begrünt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 25.000 (Höchststand einmal 38.000) mit einem Ausländeranteil von ca. 38%, davon ca. 1300 Griechen als größter Länderanteil.
Durch das [[Denkmalschutz|Denkmalschutzgesetz]] vom 1. Oktober [[1973]] wurde die Schwanthalerhöhe zum Sanierungsgebiet und ab [[1979]] saniert. Viele der kleinen Arbeiterwohnungen ohne fließend Wasser wurden renoviert und zu Sozialwohnungen gemacht, Innenhöfe mit Spielplätzen ausgestattet und das Stadtviertel begrünt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 25.000 (Höchststand 38.000) mit einem Ausländeranteil von ca. 38%, davon ca. 1300 Griechen als größter Länderanteil.
 
== Sozialbürgerhaus ==
== Sozialbürgerhaus ==
* Das [[Sozialbürgerhaus Laim - Schwanthalerhöhe]] ist zuständig für die Stadtbezirke [[Schwanthalerhöhe]], [[Laim]].
* Das [[Sozialbürgerhaus Laim - Schwanthalerhöhe]] ist zuständig für die Stadtbezirke [[Schwanthalerhöhe]], [[Laim]].


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*Kulturladen Westend: [http://www.kulturladen-westend.de/ www.kulturladen-westend.de]
*Kulturladen Westend: [http://www.kulturladen-westend.de/ www.kulturladen-westend.de]
*http://www.westendonline.info/
*http://www.westendonline.info/
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[[Kategorie:Stadtbezirk]]
[[Kategorie:Stadtbezirk]]
[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Schwanthalerhöhe| ]]
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Version vom 12. Februar 2014, 06:49 Uhr

Die Schwanthalerhöhe, auch Westend genannt, bildet den 8. Münchner Stadtbezirk, sie wurde nach dem Bildhauer Ludwig Michael von Schwanthaler benannt und hieß früher Sendlingerhöhe. Der Bezirk wird im Norden durch den Bahnkörper vor dem Hauptbahnhof, im Südwesten durch die Eisenbahngleise und im Osten durch die Theresienwiese begrenzt.

Geschichte

Die Schwanthalerhöhe hat keinen alten historischen Ortskern, bis ins 19. Jahrhundert gehörte sie zur Gemeinde Sendling und war als Sendlingerhöhe oder Sendlinger Heide bekannt. Südlich der Hackerbrücke, also nördlich des Europäischen Patentamts lag der Galgenberg,, an dem auch gerädert wurde. Dieser unmittelbar nach der Stadtgrenze liegende Hinrichtungsplatz wurde nachweislich 1423 für die Hinrichtung eines Juden samt zweier Hunde verwendet. 1804 wurde als letzter ein Dienstknecht eines Försters gehängt für den Diebstahl von 16 Goldgulden. Die letzte Räderung fand 1805 statt, der Galgen wurde 1808 abgebrochen.

1820 kam es zum Bau erster ebenerdiger Häuser als Unterkunft für Arbeiter, dabei ging die Besiedlung von der heutigen Landsberger Straße in südwestliche Richtung voran. Die Besiedlung verstärkte sich in Folge der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnlinie im August 1839 nach Lochhausen, später verlängert nach Augsburg. Der erste Münchner Bahnhof stand dabei am südlichen Ende der Hackerbrücke und wurde 1838-1839 aus Holz erbaut. Dieser Bahnhof brannte 1847 ab. In Folge der Eisenbahn siedelten sich vermehrt Handwerks- und Industriebetriebe entlang der Bahnstrecke an. Die erste gepflasterte Straße war die Westendstraße, die davor Haderer Weg hieß.

1813 errichtete die Hackerbrauerei erste Lagerkeller an der Theresienhöhe, die in der Folge zur Brauerei ausgebaut wurden. Diese Brauerei wurde abgerissen und 1988 - 1992 für 401,9 Millionen DM das Europäische Patentamt gebaut. 1884 - 1890 wurde die Augustiner-Brauerei an ihrer heutigen Stelle an der Landsberger Straße gebaut.

1870 wurde die Herbststraßenbrücke gebaut, die mit einer Länge von 140 m den Bahnkörper vor dem Hauptbahnhof überspannte. Diese musste abgerissen werden für die an gleicher Stelle erbaute Hackerbrücke (1892), die nun 177 m lang war.

1877 wurde die Schwanthalerhöhe zusammen mit Sendling zu München eingemeindet und 1891 eigener Stadtbezirk.

Heute

Durch das Denkmalschutzgesetz vom 1. Oktober 1973 wurde die Schwanthalerhöhe zum Sanierungsgebiet und ab 1979 saniert. Viele der kleinen Arbeiterwohnungen ohne fließend Wasser wurden renoviert und zu Sozialwohnungen gemacht, Innenhöfe mit Spielplätzen ausgestattet und das Stadtviertel begrünt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 25.000 (Höchststand 38.000) mit einem Ausländeranteil von ca. 38%, davon ca. 1300 Griechen als größter Länderanteil.

Sozialbürgerhaus

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