Karl Scharnagl: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. September 2023, 17:28 Uhr
Karl Scharnagl (* 17. Januar 1881 in München; † 6. April 1963 ebenda) war ein deutscher Politiker. Er war von 1925 bis 1933 sowie von 1945 bis 1948 Oberbürgermeister von München und 1945 Mitbegründer der CSU.
Scharnagl erlernte zunächst das Bäcker- und Konditorhandwerk im elterlichen Betrieb, schlug aber schon in jungen Jahren eine politische Laufbahn ein. Bereits 1911 wurde er Abgeordneter der Deutschen ZentrumsparteiW in der Zweiten Kammer des Bayerischen Landtags. Nach deren Abspaltung von der Zentrumspartei war er ab 1918 Mitglied der Bayerischen Volkspartei, für die er für zwei weitere Wahlperioden – von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1932 – im Landtag saß. 1917 war er zudem im engeren Ausschuss des bayerischen Landesvereins der Deutschen VaterlandsparteiW.
1919 wurde Scharnagl in den Münchner Stadtrat gewählt, 1925 wurde er Erster Bürgermeister und 1926 Oberbürgermeister der Stadt. Als solcher bemühte er sich besonders um den Ausbau des Verkehrsnetzes sowie um den Wohnungsbau. Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 legte er nach mehreren Auseinandersetzungen sein Amt nieder, kehrte in seinen gelernten Beruf als Bäcker zurück und zog nach Glonn.
Obwohl er mit dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nichts zu tun hatte, wurde Scharnagl daraufhin verhaftet und im KZ Dachau interniert. Nach der Befreiung des Lagers und der anschließenden Kapitulation der deutschen WehrmachtW wurde Scharnagl von den US-Streitkräften im Mai 1945 wieder als Oberbürgermeister von München eingesetzt. Zusammen mit Karl Meitinger spielte er eine wichtige Rolle im historisierenden Wiederaufbau der Innenstadt („Scharnagl-Plan“) und war Initiator des Kulturbaufonds München. Um an seine Pläne einer verkehrsentlastenden Ringstraße zu erinnern, wurde ein Abschnitt des Altstadtrings nach ihm benannt.
Im Sommer 1945 war Scharnagl einer der führenden Köpfe bei der Vorbereitung zur Gründung der CSU. Auf seine Einladung hin fand am 14. August ein Treffen von zwölf Personen statt, die die Möglichkeit der Gründung einer konservativ-bürgerlichen Partei als Gegengewicht zum „sozialistischen Lager“ diskutierten. Ein Ausschuss zur Vorbereitung der Parteigründung wurde eingesetzt und auf einer weiteren Sitzung am 12. September, die als die eigentliche Gründungssitzung der CSU gilt, der Name Bayerische Christliche-Soziale Union beschlossen. Die landesweite, offizielle Gründung als Christlich-Soziale Union findet am 13. Oktober in Würzburg statt.
Am 6. Juni 1946 wurde Karl Scharnagl bei der Wahl zum Oberbürgermeister in seinem Amt bestätigt, zwei Jahre später unterlag er aber Thomas Wimmer (SPD). Er amtierte noch ein Jahr als 2. Bürgermeister und trat 1949 in den Ruhestand.
Von 1947 bis 1949 war Scharnagl Mitglied des Bayerischen Senats.
Scharnagls Sohn Wilfried Scharnagl war später langjähriger Chefredakteur der CSU-Zeitung Bayernkurier.
Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.S.St.V. Alemannia München.
Siehe auch
- Münchner Bürgermeister
Weblinks
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