Alter Südfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[wikipedia:de:Eugen Napoleon Neureuther|Eugen Napoleon Neureuther]] - Maler, Zeichner und Radierer
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*[[Johann Nepomuk von Nussbaum]] - Chirurg
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*[[wikipedia:de:Max von Pettenkofer|Max Pettenkofer]] - Begründer der modernen Hygiene
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Version vom 12. Mai 2006, 10:36 Uhr

Eingang an der Stephanstraße

Der in der Isarvorstadt etwa einen halben Kilometer südlich des Sendlinger Tors zwischen Thalkirchner Straße und Pestalozzistraße gelegene Südfriedhof besteht aus den Teilen Alter Südlicher Friedhof (im Norden) und Neuer Südlicher Friedhof (im Süden). Er wurde 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt angelegt. Für gewisse Zeit war dieser Friedhof die einzige und allgemeine Begräbnisstätte für die Toten aus dem gesamten Stadtgebiet, weshalb hier die Gräber einer ganzen Reihe prominenter Münchner zu finden sind.

Geschichte

Auf dem seit 1563 existierenden Pestfriedhof wurden 1705/06 in einem Massengrab die Leichen von bis zu 800 Opfern der Sendlinger Mordweihnacht vergraben. Zum Hauptfriedhof der Stadt wurde der außerhalb des Stadtgebietes gelegene Gottesacker mit dem 1788/89 erfolgten Verbot von Bestattungen „intra muros“, also innerhalb der Stadtmauern Münchens. Alle Grabstätten der alten Kirchhöfe innerhalb der Stadtmauern (wie z.B. an der Kreuzkirche, der Salvatorkirche und beim Franziskanerkloster am heutigen Max-Joseph-Platz) wurden auf ihn umgebettet, in den meisten Fällen allerdings wurden die Gebeine der Verstorbenen nur in Massengräbern wiederbestattet.

1819 wurden Leichenhaus und Gruftarkaden nach den Grundsätzen des Campo Santo in Bologna durch Gustav Vorherr angelegt, mit Reihengräbern in klar definierter, geometrischer Anordnung und Arkadengruften entlang der Außenmauer des Friedhofs. Bereits 1818 regte der Mundartforscher Johann Schmeller erstmals an, auf dem Südfriedhof ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauernaufstandes von 1705 zu errichten. Nahe der südlichen Umfassungsmauer befand sich ein großer, ungepflegter Grabhügel ohne Stein oder Kreuz, unter dem der Überlieferung nach mehr als 500 Tote der Bauernschlacht begraben sein sollen, dieser wurde als Standort für das Denkmal gewählt. Der erste Entwurf dazu stammte von Franz Schwanthaler dem Älteren und wurde von Friedrich von Gärtner überarbeitet. König Ludwig I. spendete der Stadt für den Guss eine 234 kg schwere Kanone, welche eingeschmolzen und zu einer schlankfüßigen Brunnenwanne mit sechzehn Ecken umgearbeitet wurde. Das Denkmal wurde unter großem Andrang der Bevölkerung am 1. November 1831 feierlich enthüllt, es befindet sich heute noch im Originalzustand. 1844 wurde der Friedhof um einen Süddteil durch Friedrich von Gärtner erweitert, der im italienischen Stil angelegt wurde.

Der alte südliche Friedhof blieb Zentralfriedhof bis zur Eröffnung des alten nördlichen Friedhofs an der Arcisstraße in Schwabing im Jahre 1868. Zum 1. Januar 1944 wurden die Bestattungen am Südfriedhof eingestellt. In den Jahren 1944 und 45 erlitt das Gelände schwere Bombenschäden. 1954 - 55 wurde der Friedhof nach Plänen von Hans Döllgast umgestaltet. Heute steht das gesamte Areal unter Denkmalschutz.

Gräber bekannter Persönlichkeiten

Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur fanden am Münchener Südfriedhof ihre letzte Ruhestätte, unter anderen:

Leo von Klenze
Carl Spitzweg

Heutige Nutzung

Heute ist der Friedhof aufgelassen und dient als öffentlicher Park. Sanierungsmaßnahmen sind dringend notwendig geworden, da die Standsicherheit zahlreicher Denkmäler nicht mehr gewährleistet war, musste der Friedhof im April 2004 vorübergehend geschlossen werden. Im Oktober 2004 wurde ein Weg durch den Friedhof von der Stefanskirche bis zur Kapuzinerstraße wieder freigegeben. Die Gräberfelder werden nach und nach wieder geöffnet, sowie die Sanierungen in den einzelnen Bereichen abgeschlossen sind. Durch diese Maßnahmen soll der Bestand des Alten Südfriedhofes als Friedhof und als kunst- und kulturhistorisches Denkmal bis auf Weiteres gesichert werden. Die Stadt kann die Finanzierung aufgrund der angespannten Haushaltslage aber nicht alleine schultern und bittet hierfür um Spenden.

Impressionen

Weblinks

  1. Alter Südfriedhof
  2. Geschichte des Friedhofs
  3. Mordweihnacht-Denkmal auf dem Südfriedhof
  4. Berühmte Verstorbene auf dem Alten Südfriedhof
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