Marienklause: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Marienklause''' ist eine kleine Kapelle am östlichen [[Isar]]ufer auf Höhe des südlichen Endes des [[München|Münchner]] [[Tierpark Hellabrunn|Tierparks]] [[Hellabrunn]]. Sie gehört zum Stadtbezirk [[Untergiesing-Harlaching]] und wurde im 19. Jahrhundert von [[Martin Achleitner]], dem Wassermeister der hier gelegenen [[Auer Mühlbach]]-Schleuse, aus dem am Bauplatz reichlich vorhandenen [[Nagelfluh]]gestein und Fichtenstämmen in die Steilwand des [[Isar]]-Abhanges gebaut und der Muttergottes zum Dank dafür gestiftet, dass sie ihn "mehrfach vor dem Tod" gerettet habe (Sie bewahrte ihn seiner Meinung nach vor den Hochwasserfluten der Isar und auch vor Felsstürzen des Steilhanges).  
Die '''Marienklause''' ist eine kleine Kapelle am östlichen [[Isar]]ufer auf Höhe des südlichen Endes des [[München|Münchner]] [[Tierpark Hellabrunn|Tierparks]] [[Hellabrunn]]. Sie gehört zum Stadtbezirk [[Untergiesing-Harlaching]] und wurde im 19. Jahrhundert von [[Martin Achleitner]], dem Wassermeister der hier gelegenen [[Auer Mühlbach]]-Schleuse, aus dem am Bauplatz reichlich vorhandenen [[Nagelfluh]]gestein und Fichtenstämmen in die Steilwand des Isar-Abhanges gebaut und der Muttergottes zum Dank dafür gestiftet, dass sie ihn "mehrfach vor dem Tod" gerettet habe (Sie bewahrte ihn seiner Meinung nach vor den Hochwasserfluten der Isar und auch vor Felsstürzen des Steilhanges).  


Unterhalb der Kapelle entspringt eine kleine Quelle ([[St. Jakobsbrunnen]]), die von M. Achleitner gefasst und in das Ensemble integriert wurde. Achleitner war es auch, der die ersten Wege in diesem Teil des Isarhangs anlegte.
Unterhalb der Kapelle entspringt eine kleine Quelle ([[St. Jakobsbrunnen]]), die von M. Achleitner gefasst und in das Ensemble integriert wurde. Achleitner war es auch, der die ersten Wege in diesem Teil des Isarhangs anlegte. Hierzu bietet sich ein Zeitungsartikel an, der im [[Münchener Tages-Anzeiger]] am Samstag dem 8. Juni [[1867]] erschienen ist. Dort heißt es über den Vortag:
Hierzu bietet sich ein Zeitungsartikel an, der im [[Münchener Tages-Anzeiger]] am Samstag dem 8. Juni [[1867]] erschienen ist. Dort heißt es über den Vortag:
:''"Nachdem nunmehr die [[Menterschwaige]] wieder dem allgemeinen Besuch geöffnet ist, können wir nicht umhin, die Münchener und die Fremden auf den reizenden Weg aufmerksam zu machen, der durch die Isarauen vorthin führt, indem dortselbst durch die Pietät eines wackeren Mannes den Touristen eine Überraschung bereitet ist, wie man sie nicht schöner und sinniger erwarten kann. Da wo der Weg zwischen Harlaching und der Menterschwaige vom Isarufer hinauf auf die Höhe führt, nahe bei seinem Anwesen hat der Wasseraufseher Achleitner eine Marienklause nebst einem Kreuzweg errichtet; daneben spendet die Jakobsquelle labenden Trunk, zierliche Bänke und Tische aus Naturholz laden unterm Laubgrün zur erquickenden Rast ein und auf der entgegengesetzten Seite des Weges ist eine größere Rotunde mit zwei ruhenden Löwen hergestellt. Hübsche Werke erklären dem Wanderer den Zweck und Sinn dieser idyllischen Anlage, und wahrlich, ehren muß den Biedersinn eines Mannes, der in der uneigennützigsten Weise seinen Mitbürgern die Benützung dieser Ruheplätzchen gestattet."''
::''"Nachdem nunmehr die [[Menterschwaige]] wieder dem allgemeinen Besuch geöffnet ist, können wir nicht umhin, die Münchener und die Fremden auf den reizenden Weg aufmerksam zu machen, der durch die Isarauen vorthin führt, indem dortselbst durch die Bietät eines wackeren Mannes den Touristen eine Überraschung bereitet ist, wie man sie nicht schöner und sinniger erwarten kann. Da wo der Weg zwischen Harlaching und der Menterschwaige vom Isarufer hinauf auf die Höhe führt, nahe bei seinem Anwesen hat der Wasseraufseher Achleitner eine Marienklause nebst einem Kreuzweg errichtet; daneben spendet die Jakobsquelle labenden Trunk, zierliche Bänke und Tische aus Naturholz laden unterm Laubgrün zur erquickenden Rast ein und auf der entgegengesetzten Seite des Weges ist eine größere Rotunde mit zwei ruhenden Löwen hergestellt. Hübsche Werke erklären dem Wanderer den Zweck und Sinn dieser idyllischen Anlage, und wahrlich, ehren muß den Biedersinn eines Mannes, der in der uneigennützigsten Weise seinen Mitbürgern die Benützung dieser Ruheplätzchen gestattet."''


Von der Marienklause führt die [[Marienklausensteg|Marienklausenbrücke]] auf den mittleren Isardamm, und von dort weiter über eine kleinere Fußgängerbrücke, mit Stausystem, über den [[Isarkanal]] auf die [[Zentralländstraße]], vorbei am [[Bertschbrunnen]] und dem gelb gestrichenen Häuschen aus einer anderen Zeit. Der Weg zweigt in alle Richtungen ab, z.B. auf das Gelände der [[Floßlände]] und zum westlich davon gelegenen [[Campingplatz]] [[Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln|Thalkirchen]]. Zur Bauzeit bestand ganz [[Harlaching]] nur aus der [[Wallfahrtskirche St. Anna]] etwas weiter nördlich oben an der Hangkante, dem benachbarten Gutshof (heute Restaurant ''[[Harlachinger Einkehr]]'') und einigen Nebengebäuden; das [[Harlachinger Schloss]] war bereits abgebrannt und stand als Ruine leer. Heute wird die Kapelle mit dem kleinen Kreuzweg vom katholischen Dekanat Harlachin/[[Giesing]] in der Zeit der Maiandachten für Marienprozessionen genutzt.
Von der Marienklause führt die [[Marienklausensteg|Marienklausenbrücke]] auf den mittleren Isardamm, und von dort weiter über eine kleinere Fußgängerbrücke mit Stausystem, über den [[Isar-Werkkanal]] auf die [[Zentralländstraße]], vorbei am [[Bertschbrunnen]] und dem gelb gestrichenen Häuschen aus einer anderen Zeit. Der Weg verzweigt in alle Richtungen, z.B. auf das Gelände der [[Floßlände]] und zum westlich davon gelegenen [[Campingplatz]] [[Thalkirchen]]. Zur Bauzeit bestand ganz [[Harlaching]] nur aus der [[Wallfahrtskirche St. Anna]] etwas weiter nördlich oben an der Hangkante, dem benachbarten Gutshof (heute Restaurant ''[[Harlachinger Einkehr]]'') und einigen Nebengebäuden; das [[Harlachinger Schloss]] war bereits abgebrannt und stand als Ruine leer. Heute wird die Kapelle mit dem kleinen Kreuzweg vom katholischen Dekanat Harlaching/[[Giesing]] in der Zeit der Maiandachten für Marienprozessionen genutzt.


An der Marienklause knapp unterhalb der Brücke staut ein [[1330]] erstmals errichtetes Wehr mit Floßrutsche das Isarwasser und regelt den Wasserzufluss für den [[Auer Mühlbach]], der von hier aus zunächst den Tierpark und weiter die Stadtteile [[Untergiesing]] und die [[Au-Haidhausen|Au]] durchfließt.
An der Marienklause knapp unterhalb der Brücke staut ein [[1330]] erstmals errichtetes Wehr mit Floßrutsche das Isarwasser und regelt den Wasserzufluss für den [[Auer Mühlbach]], der von hier aus zunächst den Tierpark und weiter die Stadtteile [[Untergiesing]] und die [[Au-Haidhausen|Au]] durchfließt.

Version vom 14. Juni 2015, 06:22 Uhr

Die Marienklause und der Zugang zum Jakobsbrunn im Jahre 1912
Blick über den Kreuzweg
Die Marienklause 12/2011

Die Marienklause ist eine kleine Kapelle am östlichen Isarufer auf Höhe des südlichen Endes des Münchner Tierparks Hellabrunn. Sie gehört zum Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching und wurde im 19. Jahrhundert von Martin Achleitner, dem Wassermeister der hier gelegenen Auer Mühlbach-Schleuse, aus dem am Bauplatz reichlich vorhandenen Nagelfluhgestein und Fichtenstämmen in die Steilwand des Isar-Abhanges gebaut und der Muttergottes zum Dank dafür gestiftet, dass sie ihn "mehrfach vor dem Tod" gerettet habe (Sie bewahrte ihn seiner Meinung nach vor den Hochwasserfluten der Isar und auch vor Felsstürzen des Steilhanges).

Unterhalb der Kapelle entspringt eine kleine Quelle (St. Jakobsbrunnen), die von M. Achleitner gefasst und in das Ensemble integriert wurde. Achleitner war es auch, der die ersten Wege in diesem Teil des Isarhangs anlegte. Hierzu bietet sich ein Zeitungsartikel an, der im Münchener Tages-Anzeiger am Samstag dem 8. Juni 1867 erschienen ist. Dort heißt es über den Vortag:

"Nachdem nunmehr die Menterschwaige wieder dem allgemeinen Besuch geöffnet ist, können wir nicht umhin, die Münchener und die Fremden auf den reizenden Weg aufmerksam zu machen, der durch die Isarauen vorthin führt, indem dortselbst durch die Pietät eines wackeren Mannes den Touristen eine Überraschung bereitet ist, wie man sie nicht schöner und sinniger erwarten kann. Da wo der Weg zwischen Harlaching und der Menterschwaige vom Isarufer hinauf auf die Höhe führt, nahe bei seinem Anwesen hat der Wasseraufseher Achleitner eine Marienklause nebst einem Kreuzweg errichtet; daneben spendet die Jakobsquelle labenden Trunk, zierliche Bänke und Tische aus Naturholz laden unterm Laubgrün zur erquickenden Rast ein und auf der entgegengesetzten Seite des Weges ist eine größere Rotunde mit zwei ruhenden Löwen hergestellt. Hübsche Werke erklären dem Wanderer den Zweck und Sinn dieser idyllischen Anlage, und wahrlich, ehren muß den Biedersinn eines Mannes, der in der uneigennützigsten Weise seinen Mitbürgern die Benützung dieser Ruheplätzchen gestattet."

Von der Marienklause führt die Marienklausenbrücke auf den mittleren Isardamm, und von dort weiter über eine kleinere Fußgängerbrücke mit Stausystem, über den Isar-Werkkanal auf die Zentralländstraße, vorbei am Bertschbrunnen und dem gelb gestrichenen Häuschen aus einer anderen Zeit. Der Weg verzweigt in alle Richtungen, z.B. auf das Gelände der Floßlände und zum westlich davon gelegenen Campingplatz Thalkirchen. Zur Bauzeit bestand ganz Harlaching nur aus der Wallfahrtskirche St. Anna etwas weiter nördlich oben an der Hangkante, dem benachbarten Gutshof (heute Restaurant Harlachinger Einkehr) und einigen Nebengebäuden; das Harlachinger Schloss war bereits abgebrannt und stand als Ruine leer. Heute wird die Kapelle mit dem kleinen Kreuzweg vom katholischen Dekanat Harlaching/Giesing in der Zeit der Maiandachten für Marienprozessionen genutzt.

An der Marienklause knapp unterhalb der Brücke staut ein 1330 erstmals errichtetes Wehr mit Floßrutsche das Isarwasser und regelt den Wasserzufluss für den Auer Mühlbach, der von hier aus zunächst den Tierpark und weiter die Stadtteile Untergiesing und die Au durchfließt.

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