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(aus HdbG zu Nachkriegsredaktionen)
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Der zeitweilige Leiter des Ressorts Innenpolitik, Hans Schuster (1915-2002), hatte sich in seiner 1939 gedruckten Dissertation "Die Judenfrage in Rumänien" zwar um einen sachlichen Ton bemüht, doch hatte auch er den nationalsozialistischen Rassenantisemitismus als vorbildlich hingestellt. Auch der erste Feuilletonchef der SZ, Alfons Dahlmann (gest. 1950), hatte sich in der NS-Zeit als Mitarbeiter der "Münchner Neuesten Nachrichten" angepasst. Hans Mollier (1895-1971), regelmäßiger Mitarbeiter des Feuilletons, war der NSDAP 1934 beigetreten und hatte 1939 den Rang eines SA-Sturmbannführers erhalten.
Der zeitweilige Leiter des Ressorts Innenpolitik, Hans Schuster (1915-2002), hatte sich in seiner 1939 gedruckten Dissertation "Die Judenfrage in Rumänien" zwar um einen sachlichen Ton bemüht, doch hatte auch er den nationalsozialistischen Rassenantisemitismus als vorbildlich hingestellt. Auch der erste Feuilletonchef der SZ, Alfons Dahlmann (gest. 1950), hatte sich in der NS-Zeit als Mitarbeiter der "Münchner Neuesten Nachrichten" angepasst. Hans Mollier (1895-1971), regelmäßiger Mitarbeiter des Feuilletons, war der NSDAP 1934 beigetreten und hatte 1939 den Rang eines SA-Sturmbannführers erhalten.


Ungemach schien 1957 der ganzen Kulturredaktion zu drohen, als das Buch "Das verlorene Gewissen" von Kurt Ziesel (1911-2001) herauskam. Ziesel, während der NS-Zeit Journalist und überzeugter Nationalsozialist, griff Mitläufer an, die später so taten, als seien sie immer NS-Gegner gewesen. Betroffen waren Wilhelm Emanuel Süskind (1901-1970), Hans Joachim Sperr (1915-1963), Gunter Groll (1914-1982), Hanns Braun (1893-1966), Fritz Nemitz (1892-1969), Karl Heinz Ruppel (1900-1980) und Karl Ude (1906-1997). Da der Kritiker aus der rechten Ecke kam, überstand die Redaktion die Angriffe unbeschadet.
Politisches Ungemach drohte 1957 der Kulturredaktion, als das Buch "Das verlorene Gewissen" von Kurt Ziesel (1911-2001) herauskam. Ziesel, während der NS-Zeit Journalist und selbst ein überzeugter Nationalsozialist, griff Mitläufer an, die später so taten, als seien sie immer NS-Gegner gewesen. Betroffen waren Wilhelm Emanuel Süskind (1901-1970), Hans Joachim Sperr (1915-1963), [[Gunter Groll]] (1914-1982), Hanns Braun (1893-1966), Fritz Nemitz (1892-1969), [[Karl Heinz Ruppel]] (1900-1980) und [[Karl Ude]] (1906-1997). Da die Kritik aus der braunen Ecke kam, überstand die Redaktion die Angriffe jedoch scheinbar unbeschadet.




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