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Der '''Verlag''' der Süddeutschen Zeitung wurde [[1945]] unter der Kontrolle der [[Militärregierung]] gegründet und zog in das ehemalige Verlagsgebäude der Firma Knorr & Hirth (ein bestimmender Zeitungsverlag der Vorkriegszeit im Süddeutschen Raum) ein, das im Kriege zu 70% zerstört worden war. Hier befand sich bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Verlag der [[Münchner Neueste Nachrichten|Münchner Neuesten Nachrichten]]. Nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] wurde [[Edmund Goldschagg]] von den Allierten zusammen mit [[Franz Josef Schöningh]], [[August Schwingenstein]] und dem nachgerückten [[Werner Friedmann]] zu Gründern und Lizenznehmern der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung (SZ)]] ernannt. An die "Münchner Neueste Nachrichten" erinnert die Süddeutsche Zeitung bis heute mit dem Untertitel in ihren Kopfzeilen. Am 6. Oktober [[1945]] erschien sie zum Preis von 20 Pfennig zum ersten Mal. Der Einzelverkaufspreis beträgt heute 2,90 € (Stand: Oktober 2018). | Der '''Verlag''' der Süddeutschen Zeitung wurde [[1945]] unter der Kontrolle der [[Militärregierung]] gegründet und zog in das ehemalige Verlagsgebäude der Firma Knorr & Hirth (ein bestimmender Zeitungsverlag der Vorkriegszeit im Süddeutschen Raum) ein, das im Kriege zu 70% zerstört worden war. Hier befand sich bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Verlag der [[Münchner Neueste Nachrichten|Münchner Neuesten Nachrichten]]. Nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] wurde [[Edmund Goldschagg]] von den Allierten zusammen mit [[Franz Josef Schöningh]], [[August Schwingenstein]] und dem nachgerückten [[Werner Friedmann]] zu Gründern und Lizenznehmern der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung (SZ)]] ernannt. An die "Münchner Neueste Nachrichten" erinnert die Süddeutsche Zeitung bis heute mit dem Untertitel in ihren Kopfzeilen. Am 6. Oktober [[1945]] erschien sie zum Preis von 20 Pfennig zum ersten Mal. Der Einzelverkaufspreis beträgt heute 2,90 € (Stand: Oktober 2018). | ||
Schöningh war unter dem Generalgouverneur von Polen, Hans Frank (NSDAP, 1900-1946), als stellvertretender Kreishauptmann von Tarnopol (Ukraine) Funktionär der Zivilverwaltung und wusste um die Judendeportationen. Sein Amt leistete logistische Hilfe und war damit Teil der Vernichtungsmaschinerie. Schöningh tat später alles, um dies zu verschleiern. | |||
Der zeitweilige Leiter des Ressorts Innenpolitik, Hans Schuster (1915-2002), hatte sich in seiner 1939 gedruckten Dissertation "Die Judenfrage in Rumänien" zwar um einen sachlichen Ton bemüht, doch hatte auch er den nationalsozialistischen Rassenantisemitismus als vorbildlich hingestellt. Auch der erste Feuilletonchef der SZ, Alfons Dahlmann (gest. 1950), hatte sich in der NS-Zeit als Mitarbeiter der "Münchner Neuesten Nachrichten" angepasst. Hans Mollier (1895-1971), regelmäßiger Mitarbeiter des Feuilletons, war der NSDAP 1934 beigetreten und hatte 1939 den Rang eines SA-Sturmbannführers erhalten. | |||
Ungemach schien 1957 der ganzen Kulturredaktion zu drohen, als das Buch "Das verlorene Gewissen" von Kurt Ziesel (1911-2001) herauskam. Ziesel, während der NS-Zeit Journalist und überzeugter Nationalsozialist, griff Mitläufer an, die später so taten, als seien sie immer NS-Gegner gewesen. Betroffen waren Wilhelm Emanuel Süskind (1901-1970), Hans Joachim Sperr (1915-1963), Gunter Groll (1914-1982), Hanns Braun (1893-1966), Fritz Nemitz (1892-1969), Karl Heinz Ruppel (1900-1980) und Karl Ude (1906-1997). Da der Kritiker aus der rechten Ecke kam, überstand die Redaktion die Angriffe unbeschadet. | |||
[[1967]] wurde das neue [[Schwarzes Haus|Gebäude, das Schwarzes Haus]] am [[Färbergraben]] fertiggestellt. [[1987]] wurde die Druckerei nach [[Zamdorf]] verlegt und [[2004]] das gesamte Areal in der [[Innenstadt]] verkauft. Der Umzug in die neue [[Hauptverwaltung des Süddeutschen Verlages]] nach Zamdorf in die [[Hultschiner Straße]] erfolgte [[2008]]. Im ehemaligen Verlagsgebäude in der [[Sendlinger Straße]] befindet sich ein [[Paternosteraufzug]]. Seit 2013 befindet sich hier nach einem längeren Umbau die Einkaufspassage "[[Hofstatt]]". | [[1967]] wurde das neue [[Schwarzes Haus|Gebäude, das Schwarzes Haus]] am [[Färbergraben]] fertiggestellt. [[1987]] wurde die Druckerei nach [[Zamdorf]] verlegt und [[2004]] das gesamte Areal in der [[Innenstadt]] verkauft. Der Umzug in die neue [[Hauptverwaltung des Süddeutschen Verlages]] nach Zamdorf in die [[Hultschiner Straße]] erfolgte [[2008]]. Im ehemaligen Verlagsgebäude in der [[Sendlinger Straße]] befindet sich ein [[Paternosteraufzug]]. Seit 2013 befindet sich hier nach einem längeren Umbau die Einkaufspassage "[[Hofstatt]]". |
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