Seidlvilla
Die 'Seidlvilla wurde 1904-06 von Emanuel von Seidl geplant und erbaut. Die Landeshauptstadt München ist die heutige Eigentümerin der Seidlvilla. Sie fördert den Betrieb des als "Haus für Schwabing" bezeichneten Zentrums mit einer jährlichen Zuwendung aus Mitteln des Kultur- und des Sozialreferats.
Geschichte
Die Seidlvilla wurde 1904-06 im Auftrag von Franziska Lautenbacher (wiederverheiratete Witwe des Brauereibesitzers Sedlmayr) als Villa Lautenbacher von ihrem Neffen Emanuel von Seidl im damals noch ländlichen Schwabing erbaut. Die großbürgerliche Anlage bestand aus repräsentativem Wohnhaus mit Nebentrakt für Remise, Pferdestall und Kutscherwohnung.
Die Villa ging nach dem Tod Franziska Lautenbachers in den 1930er Jahren an die Erben über und verlor in den folgenden 50 Jahren ihren ursprünglichen Charakter als reines Wohnhaus. Allmählich wurde das Anwesen in dieser gefragten Lage und durch zahlreiche Nutzungs- und Besitzerwechsel zum Spekulationsobjekt.
Zu Beginn der 1970er Jahre tauchten erste Gerüchte auf, die Villa und die beiden Handwerkerhäuschen an der Ecke Nikolaiplatz sollten abgerissen werden und einem Hotel-, Büro- oder Kaufhauskomplex weichen. Aus dem Protest der Anwohner formierte sich bald das „Bürgerkomitee Schwabing“ und später die „Aktion Nikolaiplatz“, die für den Erhalt des Ensembles am Nikolaiplatz auf die Straße gingen.
Aktuelle Nutzung
Schwabinger Bürger gründeten den Verein „Bürgerzentrum Seidlvilla“. Mit Aktionen, Unterschriftensammlungen, Eingaben und Bürgerfesten verfolgte der Verein über zwei Jahrzehnte das Ziel, in er Seidlvilla ein Bürgerhaus zu eröffnen. Aus der Bürgerinitiative "Rettet den Nikolaiplatz" ging sie hervor. Juni 1991 öffnete das Kulturzentrum Seidlvilla in der Trägerschaft des Vereins nach einer gründlichen Renovierung als Stadtteilkulturzentrum.
Eigentümerin der Seidlvilla ist die Landeshauptstadt München. Sie fördert das Kulturzentrum mit einer jährlichen Zuwendung.
Mittlerweile ist das "Haus für Schwabing" – so steht es in der Satzung des Seidlvillavereins – bei jährlich über 2.500 Veranstaltungen und mit über 70.000 Besuchern ein kultureller Begegnungsort auch für die angrenzenden Stadtteile und das Umland geworden.
Die Seidlvilla ist mit Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Literatur, Musik, Philosophie, Volkskultur und Volksbildung, Theater, Vorträgen und Diskussionen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen sowie einer Vielzahl von sozialen, integrativen und nachbarschaftlichen Angeboten ein fester Bestandteil des Münchner Kulturlebens.
Folgende Gruppen/Institutionen sind als Dauernutzer in der Seidlvilla aktiv:
- Nachbarschaft Schwabing
- Verein Kultur & Spielraum
- Münchner Volkshochschule
- Bezirksausschuss 12 (Vorsitzender Werner Lederer-Piloty, Sprechstunde Mittwochs ab 17.30 Uhr im Erkerzimmer)
- werkbund
- Urbanes Wohnen
- Beratung für Wohn- und Begrünungsprojekte
Adresse
Siehe auch
- Kinder-Krimifest
- Verein „Bürgerzentrum Seidlvilla“ - Website
- Zenzl Mühsam, Witwe von MP Erich Mühsam, nach Zenzl (Kreszentia) ist der Saal im Haus benannt,
Weblinks
- seidlvilla.de, offizielle Website
Das Thema "Seidlvilla" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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