Sckell-Denkmal
Das Sckell-Denkmal am Kleinhesseloher See im Englischen Garten erinnert an Friedrich Ludwig von Sckell (* 13. September 1750 in Weilburg an der Lahn; † 24. Februar 1823, München).
Das Denkmal wurde bereits ein Jahr nach Sckells Tod 1824 entsprechend einem Entwurf von Leo von Klenze durch den Bildhauer Ernst von Bandel ausgeführt und errichtet.
Über einhundert Jahre hatte die Säule Wind und Wetter überstanden, doch 1932 musste der Säulenaufbau schließlich wegen witterungsbedingtem Zerfall abgetragen werden. Danach stand einige Jahre nur noch das Fundament, der quadratische Sockel mit den Inschriften und dem Ornamentaufsatz. Im Jahre 1939 konnte durch den Bildhauer Georg Pezold eine wunderschöne, neue und 6 m hohe Säule aufgestellt werden, die dem Original in Aussehen und Qualität in nichts nachsteht. Somit sehen die Besucher des Englischen Gartens jeden Tag wieder ein an den Gartenbaudirektor Sckell erinnerndes Denkmal. Sie können bei ihm verweilen und von dort einen Blick auf den See werfen und die Landschaft genießen. Oder sie können, keine 50 Meter weiter, im Gasthaus Seehaus einkehren und sie haben von dort von Herbst bis Frühling auch die Säule im Blick.
Beschreibung
Das Denkmal steht unmittelbar am See, umgeben von hohen Bäumen. Ein kleiner Spazierweg umgibt die ersten Stufen, die weiter zu einer Bank führen, auf der der quadratische Sockel mit den ersten Inschriften ruht. Auf diesem steht ein weiterer Sockel mit weiteren Inschriften. Auf diesem Sockel thront die Rundsäule, aus der in etwa 2 m Höhe rundherum vier Frauengestalten heraustreten; weiter nach oben ist die Säule wunderbar geschmückt und endet nach korinthischem Vorbild. Darüber sieht man einen Pinienzapfen als Abschluss.
Erwähnenswert ist, dass Leo von Klenze die Ornamentik im Bereich der Inschriften und Sockel zusammen mit einem Widmungsblatt zur Vermählung von Elisabeth Prinzessin von Bayern mit Friedrich Wilhelm IV. am 16. November 1823 schuf. Da die Ausführung des Denkmals bereits im Jahre 1824 beendet sein musste, diente hier wohl diese Deckansicht des Vermählungsalbums als Vorlage für unser Denkmal von Sckell.
Inschriften
Der Sockel der Säule von Max Joseph enthält neben wichtigen Lebensdaten auch die Widmung:
- Dem sinnigen Meister schöner Gartenkunst, der sein volles Verdienst um der Erde reinsten Genuß durch diese Anlagen krönte …
Auch auf den anderen Seiten des Sockels sind Inschriften angebracht:
Lage
Auf einer Landzunge am Nordende des Kleinhesseloher Sees in der Nähe des Seehauses. In der Nähe ist auch das Werneck-Denkmal (Tafel mit Inschrift, flankiert von Steinbänken).
- >> Geographische Lage von Sckell-Denkmal im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
Rezeption
- Widmungsblatt Entwurf, von Leo von Klenze zur Vermählung am 16. November 1923.
- Johann Gabriel Friedrich Poppel erstellt im jahre 1846 einen Stahlstich, koloriert. Zu sehen ist das Denkmal, hell, weiss leuchtend, umgeben von Bäumen und Sträuchern, davor das Wasser des Sees.
- Abgebildet 1850 in einem sommerlichen Baumbestand noch ohne Gaststätte von Heinrich Adam, Aquarell (im Stadtmuseum)
- Der Königlich Bayerischer Hoffotograf Joseph Albert fotografiert die Position um das Jahr 1880.
- Ein unbekannter Fotograf kann das Denkmal bereits einige Jahre vor Albert festhalten. Auf seiner Ansicht lässt sich sehen, dass die kleinen kniehohen Wegeinfassungen die man im ganzen Englischen Garten findet, noch nicht aufgestellt sind.
- August Alckens erstellte für seine ausgezeichnete Liste aller Denkmäler und Denksteine Münchens eine Fotografie im Frühjahr des Jahres 1936. Seine Fotografie zeigt nur die Treppenstufen und den Sockelaufbau mit den Inschriften.
Weblinks
Artikel bei Wikipedia:
- Ernst von Bandel (1800—1876)
- Georg Pezold (1865—1943)
- Korinthische Säulenordnung
- Pinienzapfen als Unsterblichkeitssymbol auf römischen Gräbern