Perseusbrunnen
Der Perseusbrunnen ist ein Brunnen in der Münchner Residenz. Er steht zwischen den Beeten im Grottenhof.
Der mythologische Held Perseus bezwingt ein Ungeheuer, Medusa (Gorgo) und kann hier als Repräsentation des tapferen und siegreichen Fürsten gelesen / betrachtet werden.
Das Original befindet sich nach einer aufwendigen Restaurierung zum Schutz vor weiteren Umweltschäden in der zweiten "Paramentenkammer" im Gewölbe an der Residenzstraße. In diesen Kammern werden u.a. alte Bronzen gezeigt. Dort ist sie als -Perseus und Medusa- bezeichnet. Das Original basiert auf einer Florentiner Gruppe an der Loggia dei Lanzi von Benvenuto Cellini (1545-1554; siehe Bild unten rechts). Es wurde von Hubert Gerhard nach einem Vorentwurf von Friedrich Sustris in den Jahren 1585 — 1590 geschaffen und durch Bartel Wenglein gegossen. Die Restaurierung und Erstellung einer Kopie konnte 2003 abgeschlossen werden.
Beschreibung
Der eigentliche Schalenbrunnen steht in einem runden Wasserbecken im Zentrum der Gartenanlage. Der metallene Brunnen steht auf einem Steinkegel. Die Schale selbst ruht auf einem bekränzten amphorenartigen Fuß.
Perseus hält den abgeschlagenen Kopf der Medusa etwas über die eigene Kopfhöhe und präsentiert ihn den Zuschauern, d.h. er triumphiert über den in der Sage als tödlich dargestellten Blick der nun gebrochenen Augen. Er steht über der Leiche, einem schönen Frauenkörper, aus deren Hals anstelle von Blut der Erschlagenen Wasser in die Schale springt, ebenso aus dem abgeschlagenen Kopf. Nach einer anderen Lesart kann er den Blick der Getöteten als Waffe gegen weitere Gegner einsetzen. Also hier eine nicht so ernst gemeinte Warnung an alle Besucher der Anlage: geraten Sie nicht ins Blickfeld Medusas (somit vielleicht eine frühe Verkörperung der Medien).
Perseus trägt einen Flügelhelm und in der Rechten das erhobene Schwert. Der Flügelhelm kann für zwei Dinge aus dem Mythos stehen: eine Tarnkappe oder die Geschwindigkeit seiner erbeuteten Schuhe, vielleicht auch für beides.
Aus der Schale fällt das Wasser unterhalb des Randes aus einer Reihe von Medusenhäuptern in das Steinbecken. Auch das symbolisiert den Sieg über die angeblich nachwachsenden Köpfe des Ungeheuers. Eine andere Variante des Sage spricht von den besiegten Töchtern der Medusa.
Die beiden Figuren waren vermutlich gefasst (z.B. eine Figur vergoldet) und liegen bzw. stehen auf einem Sockel. Dadurch wird der Blick des Betrachtenden auf die dahinter stehende Gebäudefassade des Antiquariats mit ihrem Skulpturenprogramm gelenkt.
Lage
Im Zentrum der Gartenanlage
Siehe auch
- Liste mit knappen Angaben zu vielen anderen Münchner Brunnen
Literatur
- K. Schefold: Götter- und Heldensagen der Griechen in der früh- und hocharchaischen Kunst, 1993
Weblinks
Das Thema "Perseus" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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