Max von Pettenkofer
Max Josef (seit 1883 mit dem Adelsprädikat ein von) Pettenkofer (* 3. Dezember 1818 in Lichtenheim; † 10. Februar 1901 in München) war ein Chemiker und Hygieniker, von dem wichtige Wissenschaftsbeiträge erarbeitet wurden und der in München lebte.
Leben und Werk
1847 wurde Pettenkofer zum Professor für medizinische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ernannt. 1865 wurde er Rektor. Im gleichen Jahr wurde er in München er der erste deutscher Professor für HygieneW.
Pettenkofer ist es unter anderem zu verdanken, dass München im Jahr 1883, nach jahrzehntelanger Vorbereitung letztendlich zu einer guten Trinkwasserversorgung gekommen war.
1892 stritt Pettenkofer mit Robert Koch über den Auslöser der Cholera. Um zu beweisen, dass der von Koch entdeckte Erreger Vibrio cholerae nicht die Ursache für Cholera sei, schluckte Pettenkofer den Inhalt eines ganzen Reagenzglases voller vorgeblicher Choleraerreger. Merkwürdigerweise erkrankte er danach nicht[1].
Ehrungen
- Nach ihm wurde das Max-von-Pettenkofer-Institut für Hygiene und medizinische Mikrobiologie in München benannt
- Im Klinikviertel befindet sich die Pettenkoferstraße
Vermischtes
Pettenkofers Grabstätte bzw. eine Grabplatte findet sich auf dem Südfriedhof. Standort: 31-1-34
Das am 23. Mai 1909 enthüllte Denkmal für Max von Pettenkofer steht in den Eschenanlagen auf dem Maximiliansplatz. Ehedem befand sich an der Hauswand der Alten Akademie, in der Neuhauserstraße der Pettenkofer Wandbrunnen. Dieser wurde bereits am 17. September 1899 enthüllt. In der Zeit um 1944 trug er eine so starke Beschädigung davon, dass er abgebaut werden musste. Ein in Gestalt und Form neu errichteter Pettenkofer-Brunnen steht seit einigen Jahren in einem Hinterhof der Pathologie.
Eine Gedenktafel (von Prof. Hubertus von Pilgrim) an Max Pettenkofer wurde am 8. Mai 2002 im Apothekenhof der Residenz enthüllt. Der Physiologe Karl Voit verfasste eine über 100 Seiten starke Gedächtnisrede. Diese wurde am 16. November 1901 in der Akademie der Wissenschaften verlesen. Zu Pettenkofers 150. Geburtstag erschien eine 5-DM Silbermünze. Adolf von Hildebrand schuf zwischen 1899 und 1900 eine Büste Pettenkofers. Sie steht in der Nationalgalerie des Staatlichen Museums in Berlin. Ein von Thiersch entworfener Sockel mit Rückwand für eine Büste Pettenkofers steht in einer Nische der Mittelfenster im Hörsaal des königlichen Instituts der Hygiene.
Medien
Abhandlungen und Schriften
- 1852 Chemische Untersuchung der Adelheidsquelle zu Heilbrunn in Oberbayern. Akademie der Wissenschaften.
- 1855 Untersuchungen und Beobachtungen über die Verbreitungsart der Cholera nebst Betrachtungen über Maßregeln, derselben Einhalt zu thun. Cotta'schen Buchhandlung.
- 1864 Verlegung des katholischen Gottesackers in Augsburg - Gutachten. Volkhart.
- 1869 Das Kanal- oder Siel-System in München - Gutachten. Hermann Manz, München.
- 1870 Über Ölfarbe und Conservirung der Gemälde-Gallerien durch das Regenerations-Verfahren. Vieweg.
- 1874 Dr.Justus Freiherrn von Liebig zum Gedächtnis. Akademie der Wissenschaften.
Quellen und Nachweise
- K. Wieninger: Max von Pettenkofer - Das Leben eines Wohltäters. Hugendubel, München, 1987.
- Süddeutsche Zeitung, 23. März 2018: Thomas Anlauf: Abwassernetz - 17 Stufen in den Münchner Untergrund (Abwassernetz: Ein gigantisches Bauwerk aus Ziegeln zieht sich durch den Münchner Untergrund. Lange galt München als stinkendes Drecksloch, die hygienischen Zustände waren verheerend - bis vor 125 Jahren der Ausbau des Kanalnetzes richtig losging. Ein Besuch im Gedärm der Stadt.)
Siehe auch
- Kanalisation (vergleichbar mit der Leistung)
- Grab von Max Pettenkofer auf dem Alten Südlichen Friedhof
- Max von Pettenkofer-Institut der LMU für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
- Pettenkofer-Brunnenhaus
Weblinks, Zeitungsartikel
- Joachim Käppner: Der weite Weg zur sauberen Stadt. (1854 bricht in München die Cholera aus. Tausende sterben, bis Max Pettenkofer die Quelle des Übels findet und hygienische Standards einführt SZ vom 4. Dezember 2018)
Einzelnachweise
- ↑ Paul de Kruif: Mikrobenjäger, Zürich 1927, S. 137 f.
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