Johann Baptist Straub

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Hochaltar in Bogenhausen

Johann Baptist Straub (* vor dem 1. Juni 1704, dem Taufdatum, in WiesensteigW, heute Landkreis Göppingen, † 15. Juli 1784 in München) war im Rokoko ein in München bekannter Bildhauer. Er stammte aus einer Bildhauerfamilie. Seine Lehrzeit verbrachte er in Wien und München und ließ sich 1735 hier nieder. 1737 wurde er zum Hofbildhauer ernannt. Er war Wegbereiter der bayerischen Rokokoskulpturen und Lehrer für Ignaz Günther.

Am 18 Mai 1741 kaufte er zusammen mit seiner Ehegattin, Elisabeta Theresia, das einfache Gebäude des Mathias Xaveri Mayr Burger an der Hundskugel 2. (Hackenstraße 10) Straub baut das Anwesen in ein ansehnliches Mietshaus um, das bereits am 14. September 1741 bezugsfertig war. Durch einen engen Gang gelangte man in den Hinterhof, der durch eine hohe einfache Mauer das Nachbargrundstück abtrennte. Aus einem der oberen Etagen über den Hof fiel der Blick einst in den großartigen Garten des Klosters der Salesianerinnen.

Wichtige Werke von ihm gibt es in der Pfarr-/Klosterkirche St. Anna im Lehel: der Tabernakel des Hochaltars und der Anbetungsengel. Hochaltar und Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Michael in Berg am Laim, Altäre im Kloster Andechs und den Hochaltar von St. Georg in Bogenhausen und im Bayerischen Nationalmuseum.

Trotz Straubs angesehenem Stand und immer gefüllten Auftragsbüchern war sein langes Leben von Mühsal und Leid geprägt. Von seinen fünf Kindern aus erster Ehe mit der Tochter des Hofkupferstechers Franz Xaver Spät, Theresia Elisabeta und weiteren zehn Kindern mit seiner zweiten Ehefrau, eine Tochter des Hofgerichtsadvokaten Johann Schluttendorfer, überlebten nur zwei Töchter. Als sein Eigentum konnte er nur das Haus an der Hundskugel nennen. Dennoch strahlte Straub eine unglaubliche Güte und Freundlichkeit aus, die sogar in einige seiner Werke aufging. Aus seiner Zeit als Bildhauerlehrer gingen bekannte Gesichter hervor, so formte er Ignaz Günther und Franz Xaver Messerschmid zu ausgezeichneten Künstlern ihres Fachs.

Beerdigt wurde er ehedem auf dem alten, nicht mehr bestehenden, Friedhof der Allerheiligenkirche am Kreuz. Um *1790 wurde der dortige Friedhof aufgelassen, und viele Gräber gelangten auf den "neuen" städtischen Gottesacker, darunter auch Straubs Denkmal. Einige Jahre danach, ab 1803, war der Kirchturm und die Apsis sogar zum Abbruch freigegeben worden.

Nach ihm benannt wurde der Johann-Straub-Weg in Bogenhausen.

Literatur und Quellen

  • Trautmann; in Altbayerische Monatsschrift, 1903, - Das Haus an der Hundskugel 2.-
  • Westenrieder; Beschreibung München. 1783.
  • Westenrieder; Vaterländische Historie. 1788.
  • Sterzinger; Merkwürdigkeiten... Theatiner. 1789.
  • Peter Volk: Johann Baptist Straub. Hirmer Verlag, München, 1984. ISBN 3-7774-3650-X

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