Fritz Kortner
Der Schauspieler und Regisseur Fritz Kortner (* 12. Mai 1892 in Wien; † 22. Juli 1970 in München) lebte und arbeitete lange Zeit im Nachkriegszeit-München. Bekannt wurde er bereits in der Zeit der Weimarer Republik. Damals war er in Wien und Berlin tätig. Aufgrund jahrelanger Anfeindungen durch die Nationalsozialisten verließ Kortner Deutschland. Während der auch für ihn sehr schwierigen Emigration in Großbritannien und den Vereinigten Staaten arbeitete er als Drehbuchautor und Schauspieler für die Filmbranche. Obwohl aus seiner „Familie elf Verwandte vergast worden waren“, zog es Kortner schon bald nach Kriegsende nach Deutschland, den Raum seiner Muttersprache, zurück. Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik führte er oft an den Münchner Kammerspielen und am Berliner Schillertheater Regie. Neben seiner Theaterarbeit trat Kortner in etwa einhundert Stumm- und Tonfilmen auf, führte Regie in Kino- und Fernsehfilmen und verfasste einige Drehbücher.
Regiearbeiten (Auswahl)
- seine Don Carlos-Inszenierung (Fr. Schiller)
Filme (Auswahl)
- 1919: Satanas (als Pharao; Regie: Friedrich Wilhelm Murnau)
- Das Auge des Buddha (Regie: Maurice Armand Mondet)
- 1921: Die Brüder Karamasoff (Regie: Carl Froelich)
- 1922: Luise Millerin (Regie: Carl Froelich)
- Der Ruf des Schicksals (Regie: Johannes Guter)
- 1927: Mata Hari (Regie: Friedrich Fehér)
- 1929: Die Büchse der Pandora (Regie: Georg Wilhelm Pabst)
- Somnambul (Regie: Adolf Trotz))
- 1930: Dreyfus (Regie: Richard Oswald)
- 1948: Berlin-Express (Regie: Jacques Tourneur)
- 1968: Der Kaufmann von Venedig (Regie: Otto Schenk)
- Der Tod eines Handlungsreisenden (Regie)
Ehrungen und Erinnerung (Auswahl)
- 1957: Bundespräsident Th. Heuss überreichte Kortner das Große Verdienstkreuz mit Stern
- 1967: Goldene Ehrenmünze der Landeshauptstadt München
- Zwischen 1987 und 1999 verlieh die Zeitschrift Theater heute den Fritz-Kortner-Preis u.a. an Frank Castorf, Kurt Hübner, Einar Schleef, Peter Stein und Peter Zadek.
- mehrere deutsche Städte mit Straßen: in Neuperlach (seit 1981), Osterholz-Scharmbeck (seit 2004) und Berlin (seit 2006)
Siehe auch
- August Everding (Assistenzzeit bei F. K.)
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