Fischhaus im Hofgarten

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Das Fischhaus im Hofgarten war ein, von niedrigen Flügelbauten flankiertes, Lusthaus.

Es wurde 1616 im Rahmen einer Erweiterung des Hofgartens nach Plänen von Hans Krumpper über dem Köglmühlbach errichtet. Die an diesem Ort befindliche Köglmühle wurde 1618 in die ehemalige Falknerei stromaufwärts in die heutige Hofgartenstraße verlegt und 1922 geschlossen.

In einem Stadtplan von Mathias Paur von 1705 ist es isometrisch mit Grabendach und mit Attika zum Hofgarten dargestellt. 1705 waren im Fischhaus österreichische Besatzungstruppen einquartiert.

1762 ließ Maximilian III. Joseph von Karl Albert von Lespilliez in diesem Gebäude ein Seidenfilatorium (lateinisch fila = Faden; Gewerbebetrieb zur Herstellung von Seidenfäden) einrichten. Unter Karl Theodor diente das Gebäude als königliche Wäscherei und Mangel. Daneben beherbergte das Haus bis 1782 eine Gold- und Silberspitzenfabrik (Gewerbebetrieb, dessen Maschinen mechanisch angetrieben wurden).

Das Fischhaus verfügte über ein Triebwerk etwa auf der Höhe eines Abzweiges des Köglmühlbachs zu einem Fischweiher, der sich im Bereich der heutigen bayerischen Staatskanzlei befand. Die Fischweiher waren rechteckige Wasserbecken mit zentralem Pavillon, ähnlich dem erhaltenen Pavillon im Hofgarten. An die Stelle des Fischweihers trat 1801 bis 1803 die nach Plänen von Nikolaus Schedel von Greiffenstein errichtete Hofgartenkaserne mit vorgelagertem Exerzierplatz, die von 1908 bis 1945 als Ausstellungsraum des bayerischen Armeemuseums genutzt wurde.