Delirium Records
Der Delirium Records, im Sprachgebrauch meist nur kurz als Delirium bezeichnet, war von 1995 bis Mitte der 2000er Jahre ein bekannter Techno-Plattenladen in München.
Der Delirium München wurde 1993 von DJ Olaf und Marc Deiniger (heute Erste Liga) als Filiale der Frankfurter Delirium-Kette aus den Anfangstagen des Techno gegründet und befand sich in der Occamstraße 17. Er war in den 1990er und frühen 2000er Jahren Teil der "Techno-Meile" um die Münchner Freiheit, zu der auch die Techno-Plattenläden Recordstore, Neutronic und Container Records, sowie weitere Clubwear-Läden wie das Flip oder das Rag Republic gehörten.
Der Delirium bot Vinyl aus den Bereichen Broken Beats (Drum´n´Bass und Garage/2Step), Techno, Electro und House an. Wenn man den relativ schmalen und langgezogenen Plattenladen betrat, kam man zuerst in den Bereich mit der Kasse, durchschritt dann den Raum mit den Abhörstationen, und gelangte anschließend über ein paar Stufen hinunter in den Hauptraum mit den ausgestellten Platten und Plattenfächern.
Nachdem der Delirium 1995 Pleite ging, belebten DJ Ryan, Chris de Luca und Flo Pop den Plattenladen im Jahr 1996 mit neuem Leben. Chris de Luca war Musiker der zweiköpfigen Rosenheimer Intelligent Dance Music-Band Funkstörung, die unter anderem durch ihre Remixe für internationale Künstler wie die Isländerin Björk oder die New Yorker Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan sowie für ihre Veröffentlichungen auf dem renommierten Label !K7 Records weltweite Bekanntheit erlangten. Somit gab es im Delirium die Platten des Funkstörung Labels Musik Aus Strom auch immer zuerst zu haben. Der Plattenladen war zudem Sitz des Münchner Labels Sellwell von DJ Peabird.
In den 2000er Jahren schloss der Delirium als einer der letzten Filialen der einstigen Delirium-Kette, und so wie nach und nach auch alle anderen Techno-Plattenläden an der Münchner Freiheit.
Weblinks
- Memento der Delirium Webseite vom 07.12.2003
- Rolle des Delirium für die Geschichte des Drum´n´Bass in München (future-music.net, Mai 2004)
- Delirium auf Rollingstone.de aus dem Jahr 2004