Cuvilliés-Theater

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Cuvilliés-Theater wird heute das ehemalige / "alte" Residenztheater genannt (bzw. das, was davon übrig ist), da der Architekt und Ornamentschöpfer François de Cuvilliés (der Ältere) maßgeblich an dessen Bau beteiligt war. In dem relativ kleinen alten Residenztheater ließ der Hof anno dazumal bevorzugt italienische Opern spielen - 1781 wurde Mozarts Oper Idomeneo dort uraufgeführt.


Die Innenausstattung des Cuvillies-Theaters mit ihren reichen Verzierungen ist eines der wenigen und besonders schönes Beispiel für die Theater-Architektur des Rokoko.

Außerdem lässt sich dort, im (vom praktischen Gesichtspunkt aus betrachtet eher ungut gestalteten) viereckigen Zuschauerraum, mit seinen ebenfalls übers Eck laufenden Balkonen und der im Zentrum der Rückwand befindlichen Königsloge sehr schön nachvollziehen, dass zur Zeit des Baus des Cuvillies-Theaters der Aspekt des gesellschaftlichen Ereignisses, des Sehens und Gesehen-Werdens, genausoviel oder gar mehr zählte als das Bühnenereignis; man kann hier beobachten, wie der Blick des Publikums durch die Architektur ausgerichtet wird, so dass jeweils die Königsloge gleichermassen im Blick behalten werden kann wie die Bühne.

Kritik am Rokoko und finanzielle Probleme führten 1850, unter Ludwig I., zur Schließung des alten Residenztheaters, die Rokoko-Austattung wurde ausgebaut und eingelagert; es wurde allerdings 1857, unter Maximilian II. wieder hergestellt und erneut eröffnet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Innenausstattung erneut ausgebaut, um sie vor den Bombardements zu schützen, und überdauerte daher den Krieg. 1944 wurde die architektonische Hülle des alten Residenztheaters vollkommen zerstört.


1958 baute man dann die gerettete Innenausstattung in den von Leo von Klenze gestalteten Apotheker-Trakt der Residenz hinein - als das bis heute zu besichtigende "Cuvillies-Theater"

Bis zur Aufnahme des Spielbetriebs im Theater im Haus der Kunst pflegte das bayerische Staatschauspiel das Cuvilles-Theater als kleine Bühne zu bespielen, der hauptsächliche Theaterbetrieb wurde aber auf das komplett neu gestaltete Residenztheater verlegt, das an Stelle des zerstörten Hauses am Max-Joseph-Platz errichtet wurde (direkt neben dem Nationaltheater).

Zur Zeit dient das Theater dem Residenztheater als Spielstätte. Es wird aber auch als Museum sowie für zahlreiche andere Veranstaltungen verwendet, seine Nutzung liegt in Händen der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung.

Besondere Veranstaltungen

2017 gelangte hier ein Mozart-Konzert mit dem Spitzen-Tenor Juan Diego Flórez zur Aufführung. Sendetermin bei arte: Sonntag, 6.5. 18:15 Uhr

Es spielte das Orchestra La Scintilla mit dem Dirigenten Riccardo Minasi.

Literatur

  • Guillaume de Laubier (Fotografien), Antoine Pecqueur (Text), Annegret Hunke-Wormser (Übersetzung): Die schönsten Opernhäuser der Welt. München, 2013. 240 Seiten. ISBN 978-3-86873-641-0. (Bild derselbe renov. Saals. S. 43 — 45 (Zitat: Meisterwerk des Rokoko)
  • Dieter Derksen, Eberhard Horst: „Das verkünstelte Opernhausgepäu des Herrn von Cuvilliés“. Zur Geschichte des Münchener Residenztheaters. In: Herbert Schindler (Hrsg.): Bayern im Rokoko. Süddeutscher Verlag, München, 1989. ISBN 3-7991-6434-0.

Weblinks

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