Christian Bruhn

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Hans Christian Bruhn (* 17. Oktober 1934 in Wentorf bei HamburgW als Sohn des Ehepaars Max und Martha Bruhn ist ein deutscher Filmkomponist.

Christian Bruhn fing schon mit vier Jahren an, auf eigene Faust das elterliche Klavier zu benutzen. Seine Mutter brachte ihm die Anfangsgründe des Klavierspiels bei, wodurch Christian zuerst das Notenlesen und erst danach das Alphabet erlernte.

Während des zweiten Weltkkriegs lebte Christian Bruhn mit Mutter und Schwester in Kärnten, wo ihm starke musikalische Eindrücke durch die österreichische Volksmusik zuteil wurden, die bis heute nachwirken, wie er meint.

Zurück in Hamburg, gründete er eine Schülerkapelle und studierte später Komposition, Klavier und Klarinette. Professor Ernst Gernot Klussmann, dem er seine frühen Songschöpfungen im Unterricht vorspielen durfte, sagte ihm schon damals eine Schlagerkarriere voraus. Dann kam die Reisezeit als Pianist in verschiedenen Jazz-Combos, die 1956 in München ihr Ende fand. In der bayrischen Metropole jobbte er tagsüber im Studio einer Schallplattenfabrik, zunächst als Volontär, später als Arrangeur und Produzent, um nächtens in Schwabing zwecks Aufbesserung des Lebensunterhalts zu jazzen. »Damals war ich recht schlank«, sagt er.

Beim Luxemburger Schlagerfestival lernte er 1959 den Berliner Verleger Peter Meisel kennen, es ergab sich eine enge Zusammenarbeit, die beiden gründeten die Hansa-Musikproduktion und wurden in den folgenden Jahren das erfolgreichste deutsche Independent Producer Team.

Zweimal gelang Christian Bruhn der Sieg bei den legendären Deutschen Schlagerfestspielen in Baden-Baden: 1962 mit Zwei kleine Italiener (Cornelia Froboess) und 1964 mit Liebeskummer lohnt sich nicht (Siw Malmqvist).

C.B. hat im Lauf der Jahre für fast jeden namhaften Interpreten gearbeitet, Katja Ebstein wurde 1970 mit Wunder gibt es immer wieder Dritte im Eurovisions-Wettbewerb, für Mireille Mathieu war er ein Jahrzehnt lang Autor und musikalisches Gewissen und damit verantwortlich für ihre großen deutschsprachigen Erfolge. Für Drafi Deutscher schrieb er das unvergängliche Marmor, Stein und Eisen, für Gitti & Erika die Evergreens Heidi und Aus Böhmen kommt die Musik.

Über zweitausend Melodien sind so entstanden, dazu kommen etwa hundert Werbe-Musiken (Milka, die zarteste Versuchung) und 100 Lieder für Kinder, die sind mein Persönlichstes, sagt er und denkt dabei dankbar an den weltbekannten Jugendschriftsteller James Krüß, dessen Gedichte er im Zyklus James‘ Tierleben vertont hat.

1981 wurde der vielbeschäftigte Komponist Aufsichtsrat der GEMA, d.h., er bringt nun seine reiche Erfahrung ein zur Durchsetzung der Interessen seiner Kollegen. Diese wählten ihn 1991 zu ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden. 1993 wurde ihm der Paul-Lincke-Ring verliehen, viele andere Auszeichnungen folgten, 2002 machte man ihn zum Professor und zum Präsidenten der CISAC, der Dachorganisation aller Urheberrechtsgesellschaften.

Christian Bruhn war ab 1956 mit Christa Mollweide verheiratet, ab 1962 mit Charlotte Bischoff, zwei Söhne (Sebastian *5.5.63, Johannes *6.10.64), ab 1972 mit Katja Ebstein, ab 1976 mit Erika Götz, ab 2002 mit Dr. Irene Link.

Christian Bruhn lebt seit 1956 in München. Er ist eingetragenes SPD-Mitglied[1].

Kompositionen (Auswahl)

  • 1960 Erster Schallplattenhit Midi-Midinette (Conny Froboess)
  • 1962 Sieger Deutsche Schlagerfestspiele Zwei kleine Italiener (Conny Froboess) Heirat m.
  • 1963 Mitsou (Jaqueline Boyer) Gartenzwerg-Marsch (Billy Sanders)
  • 1964 Sieger Deutsche Schlagerfestspiele Liebeskummer lohnt sich nicht (Siw Malmqvist)
  • 1965 Marmor, Stein und Eisen bricht (Drafi Deutscher) – Er ist wieder da (Marion Maerz)
  • 1966 Lord Leicester aus Manchester (Manuela)
  • 1967 Monsieur Dupont (Manuela)
  • 1968 Wärst du doch in Düsseldorf geblieben (Dorthe Kollo)
  • 1970 Wunder gibt es immer wieder (Katja Ebstein – 3. Platz Eurovision) An einem Sonntag in Avignon (Mireille Mathieu)
  • 1973 Der Stern von Mykonos (Katja Ebstein) – La Paloma ade (Mireille Mathieu)
  • 1979 Die Rote Zora (Fernsehserie)
  • 1980 Captain Future TV-Science-Fiction-Serie
  • 1984 Patrik Pacard (Fernsehserie)
  • 1985 Oliver Maass (Fernsehserie)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland, 4. Januar 2019: Christian Bruhn: Käpt'n Vergangenheit
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