Bairisch-Lexikon

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Damit das gesprochene Bairisch im Zeitalter sprachlicher Gleichmacherei nicht ausstirbt, wurde im München-Wiki damit begonnen, ein Bairisch-Lexikon anzulegen. Wer einen mundartlichen Ausdruck weiß, den er der Nachwelt erhalten will, trage diesen bitte samt Bedeutung unter dem entsprechenden Buchstaben ein. - Und wenn's nicht allzuviel Mühe macht, bitte nicht ans Ende setzen, sondern da einsortieren, wo er im ABC hingehört. Wir danken!

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„Unsere Kinder san ja net so gscheit, weil bei uns die CSU regiert, sondern weil sie von Grund auf zwei Sprachen lernen, den Dialekt als Muttersprache und das Schriftdeutsche als Standardsprache“

schreibt der Münchner Dialektforscher Hans Triebel in der "Süddeutschen Zeitung". (12/18)

Die Sprachregulierung

Irgendwann hat mal ein Fürst festgelegt, dass bairisch nur auf Hochdeutsch zu schreiben sei,: also bayerisch. Seither müssen alle Bairischen Veranstaltungen etc. oder, je nachdem wo sie gerade sind, alle boarischn Sochn als Bayerische…XYZg verunstaltet werden. Bitte an alle Baiern, viel-, vielmals um Verzeihung. (Postskriptum: es war Ludwig I., 1825)

Deutschlandweit gibt es 20 große Dialekträume. Am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas in Marburg sind sie alle registriert. Eine Veränderung des Sprachgebrauchs kam mit der Einführung des Radios in den 1920er/1930er Jahren. Spätestens als in den 1960er Jahren mit „Sputnik-Schock“ und „Bildungskatastrophe“ der TV und die Globalisierung an Fahrt in die Wohnstuben aufnahm und Gymnasien in allen Landkreisen aufmachten, wurde jegliche Mundart oft mit niedrigem Bildungsniveau gleich gesetzt. Die Kinder sollten Hochdeutsch lernen und Englisch, um in der „heutigen“ Welt besser bestehen zu können.

Die bairischen Dialekte - eine gefährdete Sprache

Die bairischen Dialekte – von der germanistischen Linguistik, UNESCO und ISO 639-3 auch als Bairisch oder bairische Sprache bzw. Ostoberdeutsch bezeichnet – sind ein Dialektverbund (Großgruppe) nichtstandardisierter Varietäten im Südosten des oberdeutschen Sprachgebietes, die Teil des kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuums sind und zum deutschen Sprachraum gezählt werden. Bairisch ist also ein Dialektverbund der deutschen Sprache, aber es ist kein Dialekt des Standarddeutschen (des „Hochdeutschen“). Der Unterschied zwischen Bairisch und Standard-Hochdeutsch ist z. B. größer als der zwischen Dänisch und Norwegisch oder zwischen Tschechisch und Slowakisch.

Die bairischen Mundarten werden im Osten des oberdeutschen Sprachraums gesprochen und werden daher auch als Ostoberdeutsch bezeichnet. Innerhalb des Bairischen wird zwischen Nordbairisch, Mittelbairisch und Südbairisch unterschieden. Der bairische Sprachraum umfasst in Bayern die Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz und je einen kleinen Teil Oberfrankens und Mittelfrankens, in Schwaben das Gebiet östlich des Lechs, das Staatsgebiet Österreichs mit Ausnahme Vorarlbergs, ferner Südtirol, die zimbrischen und karnischen Sprachinseln in Oberitalien und das südliche Vogtland in Sachsen.

Die UNESCO hat 2009 die bairische Sprache als gefährdet und damit schützenswert eingestuft. Merkmale für die Einwertung als Sprache sind unter anderem in der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen beschrieben.

  • So lautet eine Zusammenfassung des entsprechenden recht ausführlichen Wikipedia-Artikels.

Siehe auch

Filme

  • Das große Sprachensterben. (Bei 3sat. Mit den Idiomen verschwindet auch Wissen über Kulturen. 6500 Sprachen gibt es weltweit - noch, denn Mobilität und Mehrsprachigkeit lassen immer mehr von ihnen aussterben.)

Weblinks

  • Das bayrische Wörterbuch von Rupert Frank, Wolfratshausen
  • Bavaria ipsum – Werbung für T-Shirts mit bayrischen Kraftausdrücken und ein bairischer Blindtext-Generator
  • Wörterbuch Bairisch - English: Von Apfelbutzen bis Zwickerbusserl - ISBN3866463073
  • Wikipedia auf Bayerisch

Literatur

  • Reinhard Hallstein (Hrsg.): Sprechen Sie Bairisch? Für Bayern und solche, die es noch werden wollen. (Illustrationen: Judith Kroboth). Tosa, Wien 2006, ISBN 3-902478-38-1.
  • Gerald Huber: Lecker derbleckt. Eine kleine bairische Wortkunde. Societätsverlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-7973-1100-9. Eine populärwissenschaftliche Darstellung des Wortschatzes und der Etymologie des Bairischen
  • Zum Oktoberfest 2016 (die Wiesn-Micky-Maus) gab es eine Lektüre der anderen Art: Micky Maus, Goofy und Donald Duck sprechen Bairisch. Das Heft muss man nicht gelesen haben. Aber ist schon witzig, wie Münchnerisch im Comic „klingt“. Disney wird sich in Entenhausen sicher gefreut haben.