Kurfürstliche Trinkwasser-Leitung

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Verlauf der 2. Trinkwasserleitung für Schloss Fürstenried, das seit 1720 von Quellen am Hochufer links der Isar kam; und hier seit 1820 durch die sog. ' holzgestemmte Gussleitung '
(Detail: mit Holzkeilen geflanschte = abgedichtete Gussleitung)
Wasserturm von 1820, um 1890

Die churfürstliche Trinkwasser-Leitung für das Jagdschloss Fürstenried entstand 1715-17 unter Kurfürst Max Emanuel (1662-1726) durch Joseph Effner.

Am Fuß des Hochufers links der Isar, auf dem oben die Waldwirtschaft Großhesselohe steht, entspringen ergiebige Grundwasser-Quellen, die seit 1715 das Trinkwasser bis hin nach Fürstenried lieferten, zuletzt aus zwei Brunnhäusern (von denen das untere mit der Postadresse 'An-der-Isar 2' als Privathaus noch steht, s.u.) und zwar bis zum Anschluss an die Münchner Trinkwasserleitung bei der Eingemeindung von Solln, 1938. Damals wurde auch die nach 1806 durch den Forstenrieder Park (s. Abb.) verlegte zweite und nunmehr "königliche" Trinkwasser-Leitung, die von einer weiter isaraufwärts gelegenen Quelle über einen eigenen Wasserturm gespeist worden war, beim Kloster Warnberg an das Münchner Trinkwasser angeschlossen.

Der notwendige Wasserdruck wurde erreicht über eine Generation von Wassertürmen. Vom letzten, im Jahre [[1895[[ errichteten Wasserturm, der noch steht (abgebildet in Baudenkmäler-Link zu Pullach) lief die Haupt-Wasserleitung zum Schloss Fürstenried unter der Hofbrunnstraße in Solln nach Fürstenried und versorgte schon damals die Gemeinde Solln mit Trinkwasser. Das von der etwas später gefassten Trinkwasser-Quelle am Fuß des Hochufers links der Isar lief durch die oben abgebildete Gussrohrleitung im Forstenrieder Park, ebenfalls unter der Aufsicht vom "Hofbrunnamt in München", das mit der Revolution am 8.11.18 aufgelöst und mit dem jetzt noch bestehenden Wasserturm von der Gemeinde Solln erworben wurde.

Durch die Eingemeindung von Solln 1938 kam der Turm dann in den Besitz der Stadt München. Und damals wurde auch die historische Wasserleitung am Kloster Warnberg an das Münchner Trinkwasser mit angeschlossen. Das vormals vom Fuß des Hochufers zum nicht mehr bestehenden zweiten Wasserturm (s. Abb.) gepumpte Quellwasser war von dort aus durch die um 1820 von Paris importierte gusseiserne, an ihren Flansch- bzw. den Verbindungsstellen durch 'gestemmte Holzkeile' abgedichtete Leitung (s. Abb. oben) durch die 'Warnberger Schneise' des Forstenrieder Parks zu dem Meierhof des Jagdschlosses von Fürstenried geführt worden, später dann auch noch zur Sausuhle und zur Achterlacke am nördlichen Link-Geräumt, sowie zu den Forsthäusern Unterdill und Oberdill.

In den 1960er Jahren befürchtete der bis vor kurzem dem Nachfolger des ersten Wasserturms Pullach benachbarte BND Einspäh-Möglichkeit vom Turm aus, der etwa Ende der 60-er Jahre vom Bund erworben und angeblich dann vom BND genutzt wurde. Immer noch im Besitz des Bundes, wollte man vor einigen Jahren den Wasserturm beim "Tag der offenen Tür" dem Publikum zugänglich machen,

Hofbrunnhaus am Isarwerkskanal daneben Wirtschaft des Brunnwarts

sicherheitstechnisch aber musste das kurzfristig untersagt werden, weil die zum Wasser-Sammelbecken innen hinauf führende Stahltreppe einem Publikumsansturm nicht gewachsen gewesen wäre.

Heute noch liegen Reste der nach dem Krieg jetzt zur Gemeinde Pullach gehörenden Brunnenfassungen neben dem Isarwerkskanal, hinter dem nach Umbau privatisierten unteren churfürstlichen Brunnhaus -kgl. (vormals kurfürstliches) Hofbrunnhaus- und die alten Rohre der zweiten königlichen Wasserleitung in der ' Warnberger Schneise '. Die Reste ihrer isaraufwärts gelegenen Quellfassung am Fuß des Hochufers aber sind nicht leicht zu finden.

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