Isartor
Das Isartor, am Rande des Angerviertels von Alt-München gelegen, bildet den Abschluss der Straße "Im Tal" (Hausnummer 50). Es ist das östliche Stadttor der Hauptachse der historischen Altstadt und ihrer Stadtmauer, das erstmals im 14. Jahrhundert bei einer großen Stadterweiterung errichtet worden ist. Direkt davor muss man sich den Verlauf der mit einer Brücke überquerten Isar vorstellen. Heute geht die Talstraße dort im Kreuzungsbereich in die Zweibrückenstraße über. Die liegt allerdings nicht mehr achsengerecht etwas zu weit westlich von der ehemaligen Salzstraße.
Das Isartor besteht aus einem stattlichen rechteckigen Tortum mit einem von Mauern umschlossenen trapezförmigen Vorhof mit zwei achteckigen Flankentürmen und einer dreibogigen Stirnfront, ursprünglich von 1337. Dort befindet sich an der Außenfront das große Fresko. Renoviert wurde die Toranlage 1833 bis 1835 nach einem bereits begonnen Abriß durch Friedrich von Gärtner. Der König Ludwig intervenierte. Nach den Kriegsschäden im 20. Jahrhundert wurde die Anlage 1946-1957 zunächst notdürftig wieder hergestellt;
Tortum
Am mittig gelegenen hohen Turm, über dem Innenhof gelegen, befindet sich ein älteres Freskogemälde, der gekreuzigte Christus.
- Brief von Cornelius an Ludwig I, am 14. November 1829 - München. (Aus dem Nachlass Ludwig I, 89/2/16)
- "Einen anderern Gedanken von mir selbst wage ich Euerer Königlichen Majestaet ebenfalls allerunterthänigst vorzulegen. Das Isartor ist ein bedeutendes Monument der alten zeit; es geht die Sage, daß Ludwig der Bayer nach der Schlacht bei Ampfing seinen Einzug durch dasselbe gehalten habe. Dieß Denkmal ist durch theilweise Abbrechnung und neuer Zusätze entstellt worden und sieht nun fast einer Ruine gleich, während seine schöne Construction und sein geschichtliches interesse es früher schon der allerhöchsten Fürsorge Euerer Königlichen Majestaet, soviel mir bekannt ist, werth gemacht haben.
- Würde man die neuen Zusätze hinwegnehmen, das Alte herstellen, einige nutzlos angebrachte Öffnungen vermauern, so erhielte es wieder ein schönes architektonisches Ansehen. Zum wahrhaft historischen Denkmal aber könnte es werden, wenn auf der äußeren Seite des mittleren Theils der Einzug Ludwig des Bayern, an den Thürmen in nischenartigen Einfassungen die übrigen bayerischen Fürsten in Fresco abgebildet und die übrigen Räume mit anderen passenden Gemälden und Verzierungen in Fresco ausgeschmückt würden. Wenn Euere Königliche Majestaet befehlen, würde ich Allerhöchstdemselben meine Gedanken darüber im Einzelnen allerunterthänigst vorlegen, da sich der Entwurf schon ziemlich bei mir ausgebildet hat."
Anmerkung: Es ist anzunehmen, dass Peter Cornelius mit diesem Brief Ludwig I. dazu bewogen hat, sich um das Isartor zu kümmern und Cornelius sich selbst so weitere Aufräge beschaffte.
Fresko
- Ein 20 Meter langes Wandfresko nach eine Zeichnung von Peter Cornelius entwarf Bernhard Neher d. J. das noch heute bekannte Bild, das er zusammen mit Clemens Kögl 1835 schuf.
Es zeigt den „Feierlichen Einzug Ludwigs des Bayern nach seiner siegreichen Schlacht gegen den Habsburger Friedrich den Schönen bei Mühldorf im Jahre 1322“.
Zu sehen ist, wie der Kaiser, vor dem Frauen und Kinder Blumen streuen, während andere das Tor mit Kränze schmücken, von der geistlichen und weltlichen Obrigkeit empfangen wird. Ihm folgen zu Ross die Helden des Siegestages, dann zu Fuss gefangene österreichische Ritter, hierauf Knappen mit Beutepferden, schliesslich Krieger und Münchener Bürger. Die sich in der Schlacht ausgezeichnet habende Zunft der Bäcker ist an ihrem Banner zu erkennen.
Im Jahre 1881 wurde von Paul Wagner (1852-1937) und Boos das großflächige Bild neu aufgebracht, da sich die alte Malerei durch die Witterungseinflüsse fast völlig aufgelöst hatte.
Die Seitentürme tragen unter den Zinnen die Wappen aller Adelsgeschlechter und Städte, die unter Kaiser Ludwig an der Schlacht teilgenommen hatten. Leider wurden einige der Wappen nach der Rekonstruktion im Jahre ab 1946 durch Fensteröffnunung ersetzt.
Reste der Stadtmauern
Es handelt sich um Reste der Zweiten Stadtbefestigung.
Bezug zum nicht mehr vorhandenen Turm "Lueginsland" (Name von der Aufgabe der Turmwache: Ausblick zu halten).
- Lücke !!
Turmuhren
Die neuen Turmuhren wurden im Jahr 2005 montiert (Am 4. November 2005, mittags um 12 Uhr wurde die neue Uhr gestartet). Blaue Ziffern auf weißem Grund.
Beide Uhren, auf den entgegengesetzten Tumseiten, gehen genau spiegelbildlich zur jeweils anderen. Was die richtige Zeit ist, wissen nur Einheimische (bzw. ihr Inneres **). Eine genaue Anweisung zur Interpretation befindet sich im entsprechenden Museum.
- Konstruktion und Bau der Uhr durch die Turmuhrenfabrik Rauscher.
Auf der unteren historischen Aufnahme ist zu sehen, dass das ältere Vorgänger-Ziffernblatt durch einen hellen Kranz vom schwarzen Grund abgesetzt war.
- Lücke
Gebäudechronik
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Musäum, Sonstiges
Im Isartor befindet sich das Valentin-Karlstadt-Musäum.
Platz und Verkehr
Der Isartorplatz ist heute ein Platz am Altstadtring; von dort in Richtung Stadtmitte (westlich) geht es duch das Torensemble.
- Lücke
S-Bahnhof Isartor
Das Isartor ist auch Name für den S-Bahnhof Isartor, der Teil der S-Bahn-Stammstrecke ist.
Lage
Literatur
- Stadtarchiv München, Häuserbuch der Stadt München. 4 Bände. R. Oldenbourg 1958. (keine ISBN) (Alte Hausnummern, Aussehen ab 1580/ bis 1935).
- Morin, Emil Auer: München im Jahre 1873. Gustav Beck, München. (Kein ISBN). (Genauste Beschreibung des Isartors, info über einen bevorstehenden Abbruch des Tors).
- Richard Bauer, Eva Graf: Der Stadtfotograf. Georg Pettendorfers Ansichten von München 1895 - 1935. Hugendubel, München, 1989. 215 Seiten. ISBN 3-88034-447-7 (Abb. S. 81 im Jahre 1910).
- Richard Bauer: Das alte München. Schirmer/Mosel, München, 1982. 226 Seiten. ISBN 3-88814-108-7 (Abb. S. 124 Tor im Jahre 1858, S. 126 Im Jahre 1865).
- Richard Bauer, Eva Graf: Stadtvergleich. Hugendubel, München, 1985/1998. 203 Seiten. ISBN 3-88034-281-4 (Abb. S. 122/123 Vergleich 1910 - 1983).
- Michael Schattenhofer, Stadtarchiv Band 60: Vom Groschenwagen zur Untergrundbahn. Schumacher-Gebler, München, 1972. (kein ISBN),(Ab wann fuhren die ersten Straßenbahnen durch das Tor, welche Route und Linien)
- Helmuth Stahleder: Haus- und Straßennamen der Münchner Altstadt. PH.C.W.Schmidt, Neustadt a.d. Aisch, 2009, 695 Seiten. ISBN 978-3-87707-763-4 ("genialste" Buch über München überhaupt!).
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln, 1979. ISBN 3-7701-1094-3
- Michael Weithmann (Herausgeber): Burgen in München. Stiebner Verlag, München, 2006. 130 Seiten. ISBN 3-8307-1036-4
Weblinks
Das Thema "Isartor" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Isartor. |
- Für Zweifelnde:
- Die "normale" Anzeige der Uhrzeit sieht, wer aus Richtung Isartorplatz in die Stadt hinein geht.
- Die gegenläufige Anzeige der Uhrzeit ist aus Richtung Tal / Stadtmitte sichtbar.